Virtueller Chor, der Andachtsjodler

Begonnen von Axel Christ, 04. Sep 2025, 21:45:58

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Axel Christ

Auf Facebook wurde der "Traditionelle Andachtsjodler" als TAB gepostet... man kennt die Melodie entweder einfach so, oder aber natürlich vom Corner Chor Augsburg:
https://soundcloud.com/corner-chor/scheis-afd-sample?si=77634e839dd74b938e2e78c9237ea819&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Hier der TAB:


Ich hatte dabei die Idee, dass ich ja von jedem, der mitmachen will, ein Video einsammeln und dann ein virtuelles Massen-Ukulele-Chor-Video daraus zusammen basteln könnte.

Wer die Message des Chors mag und gerne dabei wäre, setzt euch einfach mit mir in Verbindung (hallo@waltzing-mathilda.de).
Die Idee ist es, dass jeder im gemächlichen Tempo von 68 BPM (unbedingt Tempo einhalten) erst einen Durchgang instrumental und dann einen mit Gesang einspielt. Als Video im Querformat.
Verspieler sind nicht schlimm. Wenn Spielen und Singen nicht klappt, kann man auch singen und so tun, als würde man auch spielen. Und wenn singen ganz furchtbar ist, geht es auch ohne Singen. Ich schneide am Ende dann schon alles so zusammen, dass es anständig klingt und keiner weiß, wer spielt und singt...

Bebopalula

Vielleicht glauben ja die Augsburger Choristen, wenn man "Sch....." singt, sei das schon ein politisches Lied. Aber inhaltsleerer geht's ja wohl garnicht. :'(
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Ukeman56

Ich bin da bei Bebopalula. Nur wiederkehrend immer ,,Sch ..." zu singen erscheint mir auch etwas dünn, wenngleich sich natürlich schon die Frage stellt, wie wir uns als Hobbymusiker möglichen politischen Herausforderungen stellen und ihnen begegnen. Und ob wir das überhaupt tun sollen und wollen ...

Weil auch mich das Thema tief bewegt, habe ich mich ihm vor rund einem Jahr wie folgt gestellt:


Richtig Erfolg hatte ich damit aber auch nicht ...


Isolde H.

#3
Mir gefällt die Idee und ich bin dabei.
Die Partei versteht vielleicht keine anspruchsvollen Texte?
Falsche Töne ärgern mich kurz, aber der Spaß ist wichtiger. 

Axel Christ

Zitat von: Ukeman56 am 05. Sep 2025, 15:04:17...wenngleich sich natürlich schon die Frage stellt, wie wir uns als Hobbymusiker möglichen politischen Herausforderungen stellen und ihnen begegnen. Und ob wir das überhaupt tun sollen und wollen ...

Ob man sich überhaupt politisch äußern will, muss natürlich jeder für sich entscheiden... Ich mache nur ein Mitmachangebot. Und es ist was kleines, schnelles, mit sehr niedriger Hürde.

Axel Christ

Zitat von: Bebopalula am 05. Sep 2025, 13:11:23Vielleicht glauben ja die Augsburger Choristen, wenn man "Sch....." singt, sei das schon ein politisches Lied. Aber inhaltsleerer geht's ja wohl garnicht. :'(

Klar ist es weitgehend Inhaltsleer. Das finde ich in dem Fall aber ok. Inhaltlich ist ja längst alles gesagt. Und wird an anderer Stelle auch nach wie vor täglich gesagt. Es ist also nur ein kurzes Statement. Das Video wird dementsprechend natürlich auch nicht lang. Es kann am Ende neben der reinen Wiederholung auch ein paar Breaks oder Solos  enthalten, je nachdem, was so zusammen kommt. Wenn Du ein thematisch passendes Gedicht aufsagst, schneide ich es auch rein  ;D .

Ukeman56

#6
Hallo Axel,

als Mitmach'-Angebot habe ich Deine Initiative auch verstanden. Und grundsätzlich finde ich es auch super, Flagge zu zeigen. Das entspricht ja auch voll meinem seinerzeitigen ,,Aufsteh'n"-Motto.

Nur der Songtext der Augsburger Choristen ist halt schon sehr dünn. Aber vielleicht hat Isolde ja recht, wobei es sicherlich nicht die Partei versteh'n muss, sondern eben mehr die potentiellen Wähler. Ob die sich durch ,,Sch ...", das ja eher das Niveau des politischen Gegners aufnimmt, überzeugen lassen, wird die Zukunft zeigen ...

Insgesamt ein schwieriges Thema, aber dessen ungeachtet wünsche ich gutes Gelingen. Ich glaube zwar nicht, dass ich es über's Herz bringe, als heimatverbundener Bayer den alpenländisch meditativen Andachtsjodler mit dem ,,Sch..."-Thema zu verbinden, aber ich geh' mal ernsthaft in mich ... :)

Brillant finde ich aber ungeachtet des hier angestoßenen speziellen Themas Deine Idee eines gemeinsam gespielten und gesungenen Songs, der dann als Video des Ukulelenboards präsentiert wird. Es gibt ja das Projekt ,,Playing For Change" (siehe YouTube), das renommierte Künstler aller Kontinente vereint und großartige Musikvideos ergeben hat. So etwas mal zu entwickeln, fände ich echt super und wäre hier definitiv gerne mit dabei.

Ukelige Grüße & Aloha


Ukeman56






Axel Christ

Nach dieser kurzen Übung der Zusammenarbeit können wir gerne mal über andere Kollaborationen nachdenken. Spaß macht sowas bestimmt!

Bebopalula

Hallo Axel,

eigentlich hat Ukeman56 schon sehr treffend fortgesetzt, was ich mit meinem kurzen Beitrag sagen wollte. Es geht nicht darum, dir oder irgendjemandem, der eine Idee hat, sich politisch einzubringen, dieses absprechen zu wollen, aber man darf es sich auch nicht zu leicht machen, wenn man eine bestimmte Haltung vertreten will.
Aus meiner Sicht sollte ein politisches Lied eine klare Meinung, Kritik oder Forderung ausdrücken. Es sollte vielleicht auf reale Missstände, Ereignisse oder Entwicklungen Bezug nehmen, seien es aktuelle, erwartbare oder in der Vergangenheit liegende. Nur dadurch kann es glaubwürdig und relevant werden. Und vielleicht sollte es auch emotional bewegen, insbesondere wenn man Mitgefühl oder Solidarität auslösen möchte. Ukeman56 hat das alles in seinem Lied ,,Aufstehen" umgesetzt und man sollte sich, wenn man wirklich Engagement zeigen will, daran ein Beispiel nehmen.
Beim angestrebten Projekt erkenne ich zwar die gute Absicht, sehe aber keine Botschaft, die irgendjemanden aufzurütteln vermag.

Ausdrücklich möchte ich aber die Idee, ein Ukulelenspieler/innen-verbindendes Musik-Projekt unterstützen. Zu Corona- und Zoom-Zeiten gab es schon tolle Ansätze und wenn du da eine zündende Idee hast, bin ich gerne dabei. :)

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https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Axel Christ

Ich stimme zwar tatsächlich nicht (mehr) zu... wir sehen ja leider, dass die ganzen durchaus vorhandenen und wirklich guten inhaltlichen Auseinandersetzungen nichts bringen. Aber keine Sorge, ganz so leicht mache ich es mir schon nicht ;)
Warte mal das Video ab!
Es wird kein intellektueller Höhenflug, aber um Musik zu sein braucht es ja eh einen Ticken mehr.

Isolde H.

Zitat von: Ukeman56 am 05. Sep 2025, 17:57:40Ich glaube zwar nicht, dass ich es über's Herz bringe, als heimatverbundener Bayer den alpenländisch meditativen Andachtsjodler mit dem ,,Sch..."-Thema zu verbinden, aber ich geh' mal ernsthaft in mich ... :)


Ukeman56


OH ja, das ist für mich auch sehr schwer. Ich mag es überhaupt nicht, alte Lieder mit einem anderen Text zu versehen. Aber in diesem besonderen Fall kann ich es.
Falsche Töne ärgern mich kurz, aber der Spaß ist wichtiger. 

Tuke

Die Initiative von Iso und Axel finde ich großartig und bin sehr gerne dabei!
Für eine politische Diskussion ist ja hier nicht der Raum, nur so viel: Gerade der Kontrast zwischen der getragenen, meditativen Melodie und dem grob-vulgären Text macht für mich den Witz des Stückes aus und entfaltet den Wumms, den das Lied ja in der "Straßenmusik" bewiesen hat. Toll!
.
Zum Ukulistischen: Ich war überrascht, wie schwierig es für mich war, die simple Melodie mit Metronom-Knopf im Ohr in die Kamera zu zupfen. Absolut nicht mein Ding und auch ziemlich schmutzig geworden.
Passt...  8)
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Isolde H.

Zitat von: Tuke am 06. Sep 2025, 11:11:15Ich war überrascht, wie schwierig es für mich war, die simple Melodie mit Metronom-Knopf im Ohr in die Kamera zu zupfen. Absolut nicht mein Ding und auch ziemlich schmutzig geworden.
Passt...  8)

Das möchte ich bestätigen. Absolut auch nicht mein Ding.😝
Falsche Töne ärgern mich kurz, aber der Spaß ist wichtiger. 

Jubel

Ich kann die Frustration verstehen die zu einer solchen, aus meiner persönlichen Sicht, verhundzung einer schönen alten Melodie führt. Aber ich kann mich dem nicht anschliessen den für mich bedeutet Anstand Hoffnung, verlieren wir diesen schliessen wir uns den Hoffnungslosen an und die genannte Partei gehört für mich dazu. In meinen gut 40 Berfusjahren mit Menschen oft auch in Kriesensituationen habe ich nie erlebt das Erniedrigungen und Beleidigungen beim Gegenüber (auch wen es Emotional noch so verständlich war) etwas positives bewirkt hat, eigentlich lösste es nur noch mehr negatives aus. Insofern werde ich mich in dieser Form dem Aufruf nicht anschliessen.

Axel Christ

#14
Ich finde, dass das ein sehr schwieriges, aber auch sehr einfaches Thema ist. Weil es vielschichtig ist. Nicht alle Menschen sind gleich, weder auf der einen, noch auf der anderen Seite des politischen Spektrums. Ich kann alle deine Argumente komplett nachvollziehen und unterstütze sie, das Gleiche gilt aber auch für die Gegenargumente. Das könnte jetzt schwierig sein, weil Zwickmühle. Es kann aber auch sehr leicht sein, weil in dem Fall vieles egal ist. Wo kein Richtig, da auch kein Falsch.
Jetzt bin ich noch die Antwort schuldig, was meiner Meinung nach überhaupt für so ein Lied sprechen könnte. Ich glaube nicht, dass man die Gegenseite in nennenswerter Zahl mit Argumenten beeinflussen kann. Es gibt viele, die das versuchen. Es wird sehr viel, sehr guter Inhalt erzeugt, der mit großer Genauigkeit die inhaltlichen Positionen auseinander nimmt und widerlegt. Aber die Umfragewerte zeigen, dass das nichts bringt. Die Leute auf der Gegenseite wollen das nicht hören und schalten auf Durchzug. Den Corner Chor wollen sie natürlich auch nicht hören, und auch der wird keinen einzigen dazu bringen, dass Lager zu wechseln. Und auch die Rechten haben Lieder. Die höre ich mir auch nicht an. Auch die ziehen mich nicht auf die andere Seite. Ich denke, all' dieses Material wird im Wesentlichen immer für die eigene Seite und die unentschlossenen Neulinge gemacht. Es muss dazu taugen, ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Je nach gesellschaftlicher Schicht und Hintergrund klappt das mit unterschiedlichem Inhalt. Die Masse der Bürger ist recht einfach gestrickt und wendet sich von komplizierten Argumenten gerne mal ab. Bei Argumenten gibt es ja immer auch Gegenargumente und in der Regel reicht die Medienkompetenz der Leute nicht aus, um damit umzugehen. Die Mehrzahl tut sich leichter mit kernigen Aussagen statt Nachdenken. Und für die hat das rechte Lager mehr zu bieten, als das linke (oder gar als das liberale, denn wer beide Seiten betrachtet tut sich mit kernigen Aussagen besonders schwer). In der Demokratie gibt es leider keinen Hebel, um das Wahlrecht mit einem Intelligenz-Schwellwert zu versehen. Auf der einen Seite des politischen Lagers sind ein paar intelligente Menschen, die verstanden haben, dass sie die weniger schlauen leicht einfangen und kontrollieren können. Das geht auch sehr schnell. Viel schneller, als eine Bildungs-Offensive. Wenn man also versucht, dagegen nur mit guten Argumenten anzugehen, kann man nur verlieren.