Frage an die Bastler bzgl. defekter Bariton Ukulele

Begonnen von seimke, 25. Mär 2011, 08:04:28

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (10 Antworten, 2.567 Aufrufe)

seimke

Hallo zusammen,

ich habe ein größeres Problem mit meiner neuen Baritonukulele.  Gekauft habe ich sie als Ausstellungsstück aus einer Musikladenauflösung(in der amerikanischen Bucht). Sie sollte in Ordnung sein nur eben kleinere Gebrauchsspuren haben. Soweit so gut. Gestern kam sie nun an. Sieht auch passabel aus nur beim ersten Stimmen kam dann die böse Überraschung. Der Steg ist einfach abgeplatzt und mir mit samt der Stegeinlage und dem Sattel um die Ohren geflogen.
Was mache ich jetzt? Zurückschicken wird sehr teuer denn sie müßte ja in die USA. Daher meine Frage: Kann man das reparieren(mit vertretbaren Aufwand)? Oder bleibt das immer eine halbe Sache?

Viele Grüße seimke

UliS

Ja, man kann sowas reparieren.
Such Dir in Deiner Nähe einen Gitarrenbauer und lass Dir dort
einen Kostenvoranschlag machen. Da hast Du dann jemand, der
was von der Sache versteht und gleich nebenbei noch Intonation,
Saitenlage etc. korrigieren kann.

Meiner Erfahrung nach ist das meist günstiger als man vorher glaubt.
Andere Teilnehmer hier im Forum haben die gleiche Erfahrung gemacht.

Selber basteln sollte man nur, wenn man weiß was man tut. Dazu reicht
\"Hobbyschreiner\" i.d.R. nicht aus.

Tschebberwooky

#2
Ein Foto des Schadens wäre sicher hilfreich.

Mein Vorschlag, wenn sich nur die Leimverbindung gelöst hat und du dir eine Selbstreparatur zutraust:

Alte Leimreste Abschleifen, neu Anleimen (vielleicht auch gleich die Bundreinheit mit einer eventuellen Korrektur der Mensurlänge korrigieren?)
Weiters würde ich empfehlen, gemäß Cadzenklos Tipp den Steg von oben nach unten 4x zu durchbohren und die Saiten im Korpusinneren mit kleinen Plastikperlen zu befestigen. Das Hält bei meinen Eigenbau-Uken bombenfest. Da ist ein nochmaliges Ausreißen des Steges (fast) nicht mehr möglich.

Es gibt hier doch einige Bastelprofis (wo ich mich jetzt nicht unbedingt dazuzähle).

Vielleicht gibts noch andere Tipps.

Guchot

Hallo Seimke,
leider kann man aus Deinem Profil nicht ersehen wo Du her kommst. Falls es Nähe Köln ist, könnte ich Dir einen guten Gitarrenbauer empfehlen der sowas für kleines Geld wieder in Ordnung bringt. Ansonsten kommt es drauf an wie hochwertig das Instrument ist. Du kannst den Steg natürlich selber wieder aufleimen, wobei darauf zu achten ist das die zu verleimenden Stellen sauber und Plan sind. Ebenso mußt Du darauf achten das der Steg wieder an exakt die selbe Position kommt, sonst stimmt die Intonation nicht mehr. Im Zweifelsfall würde ich das auch lieber beim Gitarrenbauer machen lassen. Geh einfach mal bei einem vorbei, ich denke Du wirst überrascht sein wie preiswert der das wieder in Ordnung bringen kann. Der Sattel ist weniger das Problem. Auf meine DiMavery Bass-O-lele ist der von Anfang an nicht aufgeleimt gewesen, der hält allein durch den Saitendruck, im Zweifelsfall ein par Tropfen Leim drauf und gut ist.
Die Antwort auf die Frage: Ja, sowas kann man problemlos reparieren und das Instrument ist dann wieder so gut wie neu.
Ne schöne Jrooß,
Guido

seimke

Ich habe mal zwei Gitarrenbauer angerufen. Die Kosten belaufen sich auf 40-60 euro. Der Verkäufer meint das ist zu hoch denn die Uke braucht ja nur etwas Kleber und einen Schraubstock. Er will das nicht übernehmen. Ich soll zurücksenden. Ich glaube er pokert ein bisschen, dass ich das nicht mache, wegen der Kosten und dem Aufwand, aber da hat er sich geirrt. Ich bin nämlich sauer und das ist Grund genug den ganzen Aufwand mit der Rücksendung samt Zollamtbesuch etc zu betreiben.

Linho

Was war denn überhaupt der Verkaufspreis? Und was machst du, wenn du sie zurückschickst und er sich darauf niewieder meldet? Glaube das würde ich nicht riskieren.

seimke

Der Preis war knapp 100 Dollar. Ich habe mit Paypal gekauft also ist der Artikel versichert.  Das ziehe ich jetzt durch.

seimke

#7
Ich war gestern doch noch bei einem Gitarrenbauer. Also euere guten Erfahrungen kann ich nicht bestätigen. Für das aufleimen des Stegs verlangt er 60 Euro. Saiten und Stegeinlage wollte er nicht behalten. Die braucht er nicht. Meine Frage wie er sie dann richtig einstellen will kam die Gegenfrage ob er sie denn spielfertig machen soll? Ich war vielleicht sauer. Ich kann selbst Saiten aufziehen aber ich will ja auch, dass er sie richtig einstellt und ich meine das das bei 60 Euro dabei sein sollte, Da habe ich mich aber vermutlich geirrt. Also mit einfach reparieren wird das nichts.
Viele Grüße
seimke

Dieter

da würde ich mal den gitarrenbauer wechseln..

ich habe mit claus mohri z.b. nur die besten erfahrungen gemacht..
Gruss Dieter

losguidos

Hallo Seimke,

ich würde auch mal woanders hingehen. 60 Euro ist schon eher teuer dafür. Ich hab einen Gitarrenbauer in der Nähe der hätte mir die Brücke meiner Koaloha für 50 gewechselt, dabei ist die geschraubt und geleimt und er hätte die alte noch entfernen müssen. Bei Dir scheint das ja einfacher zu sein, da die Brücke eh schon ab ist... aber die Preise macht jeder so wie er meint. Ich würde mich auch nicht wegen des Einstellens so verrückt machen. Das hat ja nichts mit dem Kleben des Sattels zu tun. Dafür müssen eigentlich nur die Saiten ein paar mal runter.

VG

Juku

Wenn es ein halbwegs brauchbares Instrument ist, würde ich davon ausgehen, daß die Brücke an der richtigen Stelle war. Da würde ich mir ersteinmal die Mensur aufschreiben. Wenn die gebrochenen Klebeflächen noch unbehandelt sind, findest Du die alte Position noch leicht wieder und kannst nachmessen. Sind die Kleberreste entfernt, wird das schwieriger.
Ein Trick von Pete Howlett: Stegeinlage herausnehmen, Brücke positionieren, zwei 2 mm Löcher in der Nut durch Brücke und Decke bohren, mit zwei Holzstiften läßt sich die Brücke dann wieder positionieren und rutscht beim Zangendruck nicht so leicht weg.