Korpusmodifikation

Begonnen von Sintram, 18. Jun 2012, 18:34:06

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Sintram

Moin!

Nachdem ich vor einiger Zeit bei instructables.com gesehen habe, wie jemand seiner Westerngitarre nachträglich eine Art Tropfenform gegeben hat (quasi ein extremes Doppel-Cutaway), überlege ich, ob sich das nicht auch mit einer Uke anstellen ließen.
Ich hätte nämlich so gerne eine in Tropfenform.
Nun stellt sich mir die Frage: Hat da einer von Euch schon Erfahrung mit gesammelt?
Gibt es da Sachen auf die ich achten sollte?

Ich bin ja nu einer der unbedarfteren Möchtegernbastler...

Bin auf Eure Reaktionen gespannt...   :twisted:

torstenohneh

Nachträglich umbauen?
Da muss man aber schon handwerklich gut drauf sein.

Ich kenne solche Uken nur von
WSUkes
und
Captain Ukuleles aus Neuseeland

Aber ein Interessantes Projekt ist das auf jeden Fall
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Dieter

ich würd mir das nichtzutrauen
Gruss Dieter

Feinstimmer

Habe die Ehre!

Statt eine Ukulele nachträglich umzubauen mit ungewissem Ausgang, solltest du vielleicht in Erwägung zu ziehen, einen Neubau zu wagen, oder wenn das eigene handwerkliche Geschick nicht ausreicht, jemand damit beauftragen.

Es grüßt recht artig, Gregor

LokeLani


Sintram

Naja, die Gründe fürs Selbermachen kennt ihr ja alle: kein Geld für in-Auftrag-geben, Lust am Selbermachen, Lust auf das Experiment...
Das handwerkliche Geschick hab ich (glaub ich schon), nur leider keine Werkstatt außer meinem Balkon.
Im übrigen wäre mein Testobjekt auch eine 10-Euro-Bucht-Uke. Also kein Grund zur Panik, dass ich eine tolle Uke zerschraddele. :)

Ich hatte auch nur gehofft, dass jemand ein paar Tips hat...

faltukulele

Hallo, Gregor,

eigentlich ist Dein Namensvetter aus Wien ja ein Netter ;). Und so würde ich seinen Beitrag durchaus als \"Tip\" verstehen:


Es ist wirklich einfacher, eine neue Zarge zu biegen als eine vorhandene zu verbiegen. Dazu kommt, daß Du gerade, wenn Du nicht so professionell ausgerüstet bist, auf die zusätzliche Leimfläche der Reifchen kaum verzichten kannst. Und zum Verleimen wäre es sicher praktisch, wenn Du Decke und Boden auf die fertige Zarge schachteln kannst. Beim Abnehmen der Decke wiederum stört meist das Griffbrett :roll: ...

Wenn Du allerdings Decke, Boden und Zargen vom Hals löst, hast Du das Hauptproblem des Zupfinstrumentenbauers \"am Hals\": Wie bekommst Du den richtigen Halswinkel hin?

Wenn Du es trotzdem versuchen willst, such Dir als \"Opfer\" eine Ukulele mit großem Korpus, solidem Halsfuß und geringem Griffbrettüberstand aus. Dann kannst Du den Griffbrettüberstand mit einem (nicht zu keilförmigen) großen Messer von der Decke trennen und den Rest der Filetierung mit einer japanischen (nicht geschränkten) Feinsäge erledigen.

Es ist natürlich mehr Arbeit, aber hinterher weit einfacher, wenn Du den Korpus in eine Form baust. Für ein Einzelstück tut es vielleicht auch eine Hilfskonstruktion aus Grundplatte und paarweise aufgeleimten Klötzchen. Ein Experiment mit zumindest klanglich ungewissem Ausgang bleibt das ganze natürlich trotzdem. Auch wenn Du (was ich an Deiner Stelle versuchen würde) die Schachtel komplett neu baust und nur Hals und Griffbrett weiterverwendest, sind Deckenstärke und Beleistung im ersten Anlauf vermutlich nicht ganz optimal :mrgreen: .

Aber das muß es ja beim ersten Mal auch nicht sein.

Viel Spaß, und viel Erfolg!

Christoph

Sintram

#7
Oh, also ich wollte jetzt nicht grantig rüberkommen! Das war auf keinen Fall so gemeint und ich habe Gregors Beitrag absolut nicht bös genommen.
Wenn das so rüberkam, tuts mir leid. Ich bin nämlich eigentlich auch n ganz Netter. :)

Was auch falsch angekommen ist: Ich will die Uke gar nicht filettieren, sondern quasi beim vollständigen Korpus was \"absäbeln\" und danach wieder zumachen... also im wahrsten Sinne des Wortes ein Cutaway machen...   :oops:  :lol:

Rav

Es kann funktionieren.
1. Langsam arbeiten
2. Zweimal ueberlegen, einmal schneiden
3. Metallsaege benutzen (mehr Finesse, weniger Tempo)
4. Sich nicht wundern, wenn dein Instrument nach der Folter wie Frankensteins Monster aussieht...
5. Falls (falls) es kaputt geht/kollabiert - die Necks lassen sich normalerweise auch \"recyceln\"...

faltukulele

Zitat von: SintramWas auch falsch angekommen ist: Ich will die Uke gar nicht filettieren, ...

Das hatte ich schon so verstanden :mrgreen:. Aber abgesehen davon, daß die vorhandene Zarge höchstens für einen spitzen Cutaway reicht, müßtest Du sie ja mitsamt Reifchen beim Verleimen zwischen Decke und Boden \"mogeln\" und gleichzeitig noch die beiden senkrechten Fugen dichtbekommen - zu einem solchen Versuch wollte ich nun eben nicht raten.

Und mein Kommentar zu Gregor Feinstimmers war natürlich nur Flachs - sein Beitrag hingegen sicher nicht böse, aber wohl ernst gemeint.

Viele Grüße

Christoph

Sintram

Hey Rav,

1. klar.
2. ich dachte umgekehrt... ;)
3. guter Tip, danke!
4. die Addams Family würde das schön finden... :D
5. das war der Plan-B-Gedanke: Bevor ich einfach den Neck einfach absäbele und an ne Zigarrenbox nagele, kann ich ja auch was anderes probieren. :P

Sägentechnisch wollte ich übrigens nen Dremel einsetzen...

Danke und liebe Grüße

Rav

Eine kleine Foto-Doku des Umbaus wäre schön... wink