Hey liebes Forum!
Wie schon im anderen Thread angekündigt baue ich gerade an einem Tincan-Ukulelen-Dulcimer - meinem ersten Musikinstrument-Projekt. Hier mal ein Bild vom aktuellen Stand:
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimg823.imageshack.us%2Fimg823%2F3655%2F20110213014041.jpg&hash=529ecd6bb35df18473a561e603b8625448cc63fe)
Ich bin also schon ziemlich weit. Und dafür, dass ich von Instrumentebau oder Holzwerken eigentlich keine Ahnung habe sehr zufrieden. Was noch fehlt sind offensichtlich die Bünde, der Finish und ein bisschen Feintuning. Ich hatte schon Stahlsaiten aufgezogen und es klang nicht schlecht wenn auch sehr eigen. Leider verzogen die Stahlsaiten den Korpus. Meine Idee, die Saiten im Inneren zu befestigen war in der Hinsicht nicht sonderlich gut. Ich werds jetzt erstmal mit Nylon oder Carbon-Saiten versuchen. So ein Ärger, dass morgen Sonntag ist. :?
Banjo(leles) haben deswegen eine Verstärkung innerhalb des Kessels, das der sichnicht verzieht. Das kann eine EIsenstange oder ein Holz sein.
Schaut ganz gut aus, mal siehen wie sie sich dann anhört. :)
Wie wird die denn angebracht, ohne dass die die Kopfplatte am schwingen gehindert wird?
Ich glaube, bei meinem nächsten Instrument werde ich den Steg mitsamt Saitenaufhängung und Sattel einfach auf der Kopfplatte anbringen. Dürfte auch so genug schwingen, wenn ich eine Dose oder Cigarbox finde, die groß genug ist. Und jede menge Arbeit sparen.
So, habe mein Problem mit den Saiten gelöst und passende Nylons aufgezogen. Menschen die in Musikläden verkaufen sind irgendwie selten hilfreich. Außerdem ist der Deckel verschraubt und die Bünde sind gesetzt - fast fertig also! Die Intonation ist mir sogar einigermaßen sauber gelungen. Mein gekaufter Dulcimer und meine kleine Stagg Ukulele haben da mehr probleme mit. :) Klangmäßig ist sie nicht so laut, bassiger und die höhen sind nicht so brilliant wie meine Baritonukulele. Die ist aber auch ein hervorragendes Instrument. Das wäre aber kein Problem wenn nicht anscheinend bei der note \"E\" die Kopfplatte anscheinend ihre Resonanzfrequenz erreicht und sich durch ein Geräusch dass ein bisschen an eine mischung aus quietschen und steeldrum erinnert bemerkbar machen würde. Es ist nicht tragisch, aber irgendwie würd ich das schon gerne noch ändern. Keine Ahnung wie. Vielleicht auf der anderen Seite der Saiten noch ne Rossette reinbohren? Würde das das Resonanzverhalten des Bereichs ändern? Oder auf der Innenseite was ankleben? Den durchgehenden Steg von oben festboren? Jemand ne Idee?
Ansonsten muss ich nur nochmal nachschleifen, saubermachen und einölen. :D
Morgen gibts vielleicht ein Hörbeispiel.
Hier gibts ein Hörbeispiel. Mit Headsetmikro aufgenommen, also nicht zu viel erwarten. http://www.usaupload.net/d/1p8nh87sqcu
Man hört leider auch die Resonanzen überdeutlich ;D Aber mal sehen ob ich die heute noch raus kriege.
Hey das Teil klingt cool! Besonders gefallen hat mir der eingebaute Wahwah-Effekt. Sind das vielleicht die Resonanzen, die Dir nicht gefallen?
Freut mich, dass dir das Teil gefällt! :) Dieser Wah-Wah Effekt ist wirklich nicht gewollt, aber ganz habe ich ihn heute auch nicht raus bekommen als ich die Kopfplatte mit Schrauben fixiert habe...
Ansonsten habe ich heute noch ne Rosette reingebort, Bundmarkierungen gebohrt und viel Feintuning betrieben. Klingt schon besser!
Lass bloss den Wahwah-Effekt, wie er ist! Der ist cool. Wenn ich das mit meiner Dänischen Keksdose versuchen würde, bekäme ich es garantiert nicht hin.
Zu spät ;)
Ich bin gerade am überlegen, die von mir sehr voreilig und unsymmetrisch ausgebohrten Bundmarkierungen mit Kerzenwachs auszugießen. Gute Idee?
Hääääh? :shock:
@Onkel Ed: Alles klar bei Dir?
Auch wenns anscheinend nicht wirklich wen interessiert: Das mit dem Kerzenwachs war ein Satz mit X. Viel zu schwer anzubringen ohne drum herum alles vollzuwachsen und dazu noch nahezu unsichtbar, da normaler weißer Kerzenwachs in kleinen mengen eher transparent ist.
Statt dessen habe ich kleine Schräubchen zersägt, \"silberne\" und \"goldene\" sieht super aus! Habe heute außerdem das zweiten mal Firnis aufgetragen.
Jetzt sind aber noch zwei Probleme dazugekommen:
Ich habe festgestellt, dass die Saiten sich an den löchern aus denen sie aus dem Gehäuse kommen aufscheuern. Ärgerlich. So richtig stumpf kriege ich die löcher nicht geschliffen. Mir fallen nur zwei Sachen ein:
1. Passend große Stromkabel zerschneiden, Gummiummantelung entfernen und an den Nylonsaiten an der entsprechenden Stelle anbringen.
2. Die Löcher mit Klebstof auskleiden, so dass stumpfe Kanten entstehen.
3. Das Ding zusätzlich verstärken und es ein weiteres mal mit Stahlsaiten versuchen.
Das zweite Problem:
Ich fürchte mein Sattel ist zu hoch. Ist nicht wirklich tragisch, aber das Greifen der Bassaite ist schwerer als erwartet, einfach weil man so leicht mit dem Finger gegen die mittlere Saite stößt. Ich kann den nicht einfach runterfeilen weil das eigentlich nur ein Bundstab auf einem stück Holz ist. Ich könnte relativ einfach einen neuen Sattel aufsetzen, weil der hier auch nur angeschraubt ist, aber mein eigentliches Problem ist, dass die höhe der Saiten ja auch die Intonation beeinflusst und die Bünde ja nun an der gegenwärtigen Sattelhöhe ausgerichtet sind. Kann man es durch eine andere Position des Sattels (weiter hinten scheint mir logisch) ausgleichen wenn man ihn herabsetzt? Das würd ich gern wissen, bevor ich mir die Arbeit mache...
Zitat von: Minne...Ich habe festgestellt, dass die Saiten sich an den löchern aus denen sie aus dem Gehäuse kommen aufscheuern. Ärgerlich. So richtig stumpf kriege ich die löcher nicht geschliffen. Mir fallen nur zwei Sachen ein:
1. Passend große Stromkabel zerschneiden, Gummiummantelung entfernen und an den Nylonsaiten an der entsprechenden Stelle anbringen...
Ich würde diese Lösung vorziehen. Bei den Johnson Resonatorukulelen der älteren Baureihen gab es auch häufig das Problem mit reißenden Saiten. Soviel ich weiß haben viele Leute die von Dir beschriebene Lösung verwendet.
Vielen Dank für den Hinweis! :)
Mal ein Bild vom vorerst fertigen Instrument.
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimg80.imageshack.us%2Fimg80%2F6686%2Finstrum.jpg&hash=bc599b58acf8b64a3d5882f7b5c3d4b3c2ae573e)
Es kommt noch ein Pickup rein, vielleicht wird es von innen noch etwas verstärkt und vielleicht bekommt es nochmal einen anderen Sattel. Aber eigentlich ist es fertig.
Schaut gut aus - lass mal hören.
Ein mieses Klangbeispiel gibts ja schon ;)
Ich hab heute mal weiter gemacht. Tonabnehmer zusammengelötet. War vielleicht ätzend, so wirklich kann ich das noch nicht. Habe gut rumgeschmort und in die Lötstellen habe ich wenig Vertrauen. Deshalb wird das mit meinem mehrere Piezos-Experiment auch erstmal nix, auf mehr Löten als unbedingt nötig hab ich keinen Bock. Dann noch verschiedene Kleinigkeiten gemacht, u.a. einen Saitenhalter im Inneren Festgeklebt...
Heute habe ich weiter gearbeitet.
- Mein Lötversuch von letztends hat nichts Haltbares zu Tage gefördert. Vielleicht versuche ich es morgen nochmal mit neuem Lötzinn (Ich glaube, meiner hatte kein Fließmittel) oder mit leitendem Klebstoff. Mal sehen. Hätte ich mal gleich ein fertiges Pickup gekauft.
- Die Niedrigere Brücke hat Schwierigkeiten mit der Saitenlage gemacht. Na dann benutze ich das Instrument halt auch ein bisschen als Fingerkraftübung... Alte ist wieder drauf.
- Mit zusätzlichen Verstärkungen habe ich die Resonanzen minimiert. Und Kratzer reingemacht. Und die Decke leicht gewölbt. Aber egal, Klang geht vor.
- Den Winkel des Stegs angepasst, ist jetzt grader, was auch die Saitenlage verbessert.
- Neuer Saitenhalter. Saiten Wechseln ist jetzt nicht mehr so fricklig.
- Besserer Pin für den Gurt
- Nochmal neue Saiten ausprobiert. Bass und Dronesaiten sind super, Melodiesaiten naja. Im Augenblick benutze ich D\'addario Pro Arte Konzertgitarrenstrings. A,d, h für cgc\'
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Fazit und Frage: Ich bin mit dem Klang insgesamt sehr zufrieden! Habe eben viel Spaß damit gehabt über orientalisch klingenden Tonarten zu improvisieren. Gerade der volle Bass überrascht mich bei dem kleinen Korpus. Besonderes Feature: Wenn ich den Korpus hebe, so dass der meinem Körper zugewandte Teil des Korpus frei vibrieren kann entsteht ein voluminöser dröhnender Klang den man super als Effekt einsetzen kann. Ein Problem habe ich noch: Die Melodiesaiten gehen gegen die beiden tieferen saiten, die ja auch beide umwunden sind, ein bisschen unter und haben in den höhen Bünden (so etwa ab der Oktave) kein Sustain. Nun bin ich mir unsicher, was man da am besten macht.
Folgende Optionen habe ich mir für die Melodiesaiten überlegt:
1. g-saiten nehmen: bei meinem letzten versuch hatte ich den eindruck, dass der klang dadurch nicht sehr verbessert wird und die intonation leicht leidet. außerdem will ich bei doppelsaiten die spannung nicht allzusehr erhöhen
2. umwickelte g-saite nehmen: dürfte zumindest klangmäßig eine verbesserung darstellen, jedoch will ich auf den melodiesaiten eigentlich kein gequietsche vom umgreifen... außerdem ist da noch das problem mit der spannung und der intonation. (oder haben umwickelte saiten weniger zug?)
3. nylgut-saite nehmen: die sollen ja lauter sein und höhenlastiger. Wäre beides von Vorteil. Aber meint ihr, dass die sich wirklich spürbar besser durchsetzen?
4. carbon nehmen: spräche eigentlich was für die anstelle von nylgut?
5. Ich habe mit kunststoff umwickelte h-strings gesehen. Wäre auch noch eine Option...
Niemand ne Idee? :-/
Ne Idee habe ich zwar nicht, aber ich finde, dass Dir da ein schönes, rustikales Instrument gelungen ist. Den Sound finde ich auch klasse.
Danke für das Kompliment, das geht runter wie Öl :)
Hat mich zu einem zweiten Klangbeispiel motiviert - diesma mit einem richtigen Mikro, auch wenn es für Gesang gedacht ist. ;)
Zwei Improvisationen, eine davon orientalisch im Klang.
http://www.box.net/shared/g0exoya1g4