Eigentlich wollte ich zum Einstand hier eine meiner beiden Sopran-Selbstbauten vorstellen, aber nun habe ich mich doch für die ,,Traveluk-e" entschieden. Hier ist sie:
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi47.tinypic.com%2Fke6dmw.jpg&hash=7a812e9c4915410edd8b8a6c0edac8260a113128)
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi47.tinypic.com%2F2n7kr50.jpg&hash=844b3332222ec8f2d86b0314496988a897be373f)
Zur Vorgeschichte: Ursprünglich sollte das Instrument besonders kurz (daher die Anordnung der Mechaniken) und sehr flach sein. Eine Reiseukulele mit dem Namen ,,Traveluke". Die geringe Tiefe wollte ich dadurch ausgleichen, dass die ganze Ukulele als Resonanzkörper angelegt ist. In der Theorie, fand ich, klang das ganz gut, in der Praxis leider aber überhaupt nicht - eher wie ,,Gummiband über Schuhkarton". Mit Stahlsaiten wurde es etwas besser aber nicht wirklich zufriedenstellend.
Die Idee eines Umbaus zur ,,Traveluk-e" (,,-e" natürlich für elektrisch, wie man hier deutlich sehen kann)
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi45.tinypic.com%2F1yagra.jpg&hash=0197adb0b01607603a5fff2567813ec26f070194)
kam mir bei einem Besuch bei meinem Freund CADzenklo (ja, der mit den Bugle-Ukes). Der hatte einen preisgünstigen Mini-Gitarrenverstärker erworben und plante, dessen Innenleben in eine Zigarrenkiste umzusiedeln - als optische und akustische Ergänzung zu seiner ersten Cigarbox-Uke.
Beim Nachmessen der Einzelteile stellte ich fest, dass das ganze, inklusive Lautsprecher, in meine Traveluke passen müsste.
Also: Gitarrenverstärker bestellt, Untersteg-Tonabnehmer erworben, Verkäufer im Elektronikladen wegen diverser Einzelteile genervt, anschließend gelötet, gebohrt, geschraubt, umgebaut, bemalt und schließlich die Traveluk-e in Händen gehalten. Hier ist sie noch mal im Vergleich zu eine handelsüblichen Sopran:
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi45.tinypic.com%2F15ofryg.jpg&hash=9824a16c074fb158a55b81b494e0163603950ccd)
Zum Klang des Instruments: Ein Tonbeispiel habe ich aufgenommen, das muss ich aber noch online stellen. Ich meine, dass der Klang besser ist als über den ursprünglichen Verstärker, weil der Lautsprecher halt in einem Holzgehäuse und nicht in einem Plastikkästchen sitzt. Eine feine Zusatzfunktion hat die Uke noch: Man kann einen Kopfhörer einstöpseln und dann nahezu lautlos spielen (es soll ja Nachbarn geben, die feine Ukulelenklänge nicht zu schätzen wissen).
hehe... wie cool ist das denn! ^^ Sieht abgespacest aus... :) N Video wär super :)
Uns gefällt sie. Haste toll gemacht.
Marco fragt nach dem Bauplan...oder ist der geheim? :twisted:
Sehr cooles Design, endlich mal jemand der das Schall-Loch für einen Lautsprecher nutzt. Auf das Klangbeispiel warte ich mit Spannung :)
War die Brückenanlage schon immer so? Dann wundert mich nicht, daß da akustisch nicht viel passiert. Die Brücke geht ja bis zum Rand. Somit wird die Schwingung nicht auf die Schalldecke übertragen -- im Gegenteil: Die Schalldecke wird an dieser entscheidenden Stelle durch die Brücke \"festgehalten\" und am Schwingen gehindert.
Gruß
Wilfried
Sieht interessant aus. Was mich noch interessiert, kann man da überhaupt vernünftig Akkorde greifen und gibt das nicht schnell Rückkopplungen, wenn der Lautsprecher direkt unter den Saiten liegt?
sehr beeindruckend, bin auch gespannt darauf, wie sie klingt.
Hey eine Sliderlele, handwerklich sehr schön gemacht.
Auch ich bin auf einen Klangprobe sehr gespannt.
Glückwunsch zu dem Gerät !
Hey, Snooky,
einen scharfen Feger hast Du da gebastelt, auch von mir einen Glückwunsch! Wie hoch ist der Korpus - oder anders gefragt: läßt sich das gut greifen?
Auch neugierig auf eine Klangprobe -
Christoph
Zitat von: faltukuleleHey, Snooky,
einen scharfen Feger hast Du da gebastelt, auch von mir einen Glückwunsch! Wie hoch ist der Korpus - oder anders gefragt: läßt sich das gut greifen?
Auch neugierig auf eine Klangprobe -
Christoph
So wie ich das sehe greift man überhaupt nicht, sondern spielt man das Teil auf den Knien oder auf dem Tisch mit Bottleneck ;)
Zitat von: Fischkopp...
So wie ich das sehe greift man überhaupt nicht, sondern spielt man das Teil auf den Knien oder auf dem Tisch mit Bottleneck ;)
Das war auch mein erster Gedanke. Nur schreibt Snooky nirgendwo etwas davon... aber lassen wir doch den Meister selbst erklären.
Zitat von: FischkoppSo wie ich das sehe greift man überhaupt nicht, sondern spielt man das Teil auf den Knien oder auf dem Tisch mit Bottleneck ;)
Oha - eine Schmalzither eher, hm. Danke für die Nachhilfe!
Zitat von: Floyd BlueZitat von: Fischkopp...
So wie ich das sehe greift man überhaupt nicht, sondern spielt man das Teil auf den Knien oder auf dem Tisch mit Bottleneck ;)
Das war auch mein erster Gedanke. Nur schreibt Snooky nirgendwo etwas davon... aber lassen wir doch den Meister selbst erklären.
Genau, ist ja auch nur eine Vermutung, weil das Instrument halt wie eine Slider / Hawaiigitarre aussieht !
Nabend.
schöne Vorstellung snooky. Da ich sie schon gehört (und gespielt) habe kann ich sagen - klingt echt echt! Im \"Powermodus\" wie \'ne akustische Uke und im \"Energiesparmodus\" kaum zu hören. Ich find die Idee absolut spitze - sollte snooky sich patentieren lassen!
Hier erst mal der Link zur angekündigten Klangprobe:
http://www.box.net/shared/vyhoe17ase
Das klingt jetzt aber nicht nach Bottleneck?
Ist ja auch kein Bottleneck, wird normal gespielt und gegriffen.
War ja nur wegen meiner Frage von gestern
Zitat von: faltukulele... Wie hoch ist der Korpus - oder anders gefragt: läßt sich das gut greifen? ...
Für selbst gebautes hab ich eh ne Schwäche......
aber das ist ja mal ein richtig geniales Teil :shock: ,
wirklich ganz toll!
Hut ab!
Danke für eure Kommentare! Ich werde mal versuchen die aufgekommenen Fragen der Reihe nach zu beantworten:
ZitatMarco fragt nach dem Bauplan...oder ist der geheim?
Mit einem Bauplan kann ich leider nicht dienen. Ich habe zwar noch Skizzen vom ursprünglichen Instrument, aber danach ist noch einiges verändert worden. Was ich anbieten kann, ist eine Vorlage fürs Griffbrett (Mensur 350 mm): http://i48.tinypic.com/9j0v9z.jpg . 1 : 1 ausgedruckt kann man sie gut verwenden. Allerdings: keine Gewähr für Maßhaltigkeit – Fred Kalk fragen und sicherheitshalber nachmessen.
ZitatSieht interessant aus. Was mich noch interessiert, kann man da überhaupt vernünftig Akkorde greifen und gibt das nicht schnell Rückkopplungen, wenn der Lautsprecher direkt unter den Saiten liegt?
Die Uke hat eine Höhe von 24 mm. Akkorde lassen sich gut spielen. Durch den fehlenden Kopf kann man übrigens D oder E7 sehr entspannt greifen.
Dass es Rückkopplungen geben könnte, hatte ich auch befürchtet. Ein Vorab-Test fiel aber positiv aus. Mit dem Tone-Regler kann man den Klang etwas dämpfen. Wenn man die Lautstärke zu doll aufdreht, klingt es rockig verzerrt – aber auch nicht schlecht.
ZitatSo wie ich das sehe greift man überhaupt nicht, sondern spielt man das Teil auf den Knien oder auf dem Tisch mit Bottleneck
Gespielt wird die Traveluk-e wie eine normale Ukulele. Bei der Bauform habe ich mich aber von der Instrumentengruppe der diatonischen Zittern (Scheitholt, Vleer, Dulcimer u.ä.) inspirieren lassen. Die werden liegend (also das Instrument, nicht der Musiker) gespielt, haben aber kein chromatisches Griffbrett. Bei diesen Musikinstrumenten ist der Steghalter am Rand angebracht.
Geniaaaaaaaaaaaaaaaaal! Und hört sich auch super an :)
Cool...
LG Ukulela
Klasse Idee!
Super umgesetzt, mir gefällt es!
Viel Spass mit dem Instrument!
Gruss Sascha
Zitat von: SnookyDie werden liegend (also das Instrument, nicht der Musiker) gespielt, haben aber kein chromatisches Griffbrett.
Aber die Musiker können das doch auch im Liegen spielen, oder?
MIt \'ner Uke geht das jedenfalls - habe es gerade eben ausprobiert. :D
Abgesehen davon: Deine Traveluk-e ist sehr inspirierend, macht Laune auf Nachbau. :)
Wie kommt es zu dem Namen Traveluk-e ?
Zitat von: SnookyDie Idee eines Umbaus zur ,,Traveluk-e" (,,-e" natürlich für elektrisch, wie man hier deutlich sehen kann)
Dünner, kürzer, elektrisch. ;)
Danke Lelchen! Hätte es selbst nicht kürzer und treffender beschreiben können ;)
Zitat von: Snooky...Bei der Bauform habe ich mich aber von der Instrumentengruppe der diatonischen Zittern (Scheitholt, Vleer, Dulcimer u.ä.) inspirieren lassen. Die werden liegend (also das Instrument, nicht der Musiker) gespielt, haben aber kein chromatisches Griffbrett...
Nur zur Ergänzung, es gibt mittlerweile durchaus Dulcimer mit einem chromatischen Griffbrett.
Ah so.... man muss wissen, ich wohne in Lübeck, da gibt es einen Fluss namens Trave, als ewiger Kleinstädter lese ich daher Trave-luk-e und nicht travel-uk-e.
Zitat von: MegAh so.... man muss wissen, ich wohne in Lübeck, da gibt es einen Fluss namens Trave, als ewiger Kleinstädter lese ich daher Trave-luk-e und nicht travel-uk-e.
Ja, so ist das mit dem Lesen: Man sucht den Sinn im Wort. Schönes Beispiel:
Maissägeräte
Den meisten springt die \"Säge\" ins Auge und nur Landwirte wissen gleich, dass es um Mais-sä-geräte geht. Brauchst dir also keine Gedanken zu machen, spricht für deine Heimatverbundenheit.