Ich komme mit dem Strumming nicht zu recht

Begonnen von ingobar, 22. Sep 2011, 21:40:19

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ingobar

Hallo zusammen,

hier mal wieder eine Anfängerfrage zum Thema Strumming: Es gibt ja eine Haufen Noten im Internet zu finden oder auch zukaufen. Z.B. bei Ukulelehunt.com (dessen Account aber gerade als suspended angezeigt wird???). Wie auch immer. Man sieht halt den Text und die Akkordnamen über den Text. Aber kein Strumming(Wie sagt man dazu eigentlich auf deutsch?)-Muster. Selbst wenn dann in den Foren was dazu angegeben wird, so weiß ich nie ob ich ein Akkord und ein mal das Muster oder zweimal das Muster spielen soll. Oder ob ich innerhaln eines Strumming-Muster den Akkord wechseln muss. Und wenn ja wann und woher soll ich das wissen bzw. erkennen.

Zu meiner Spielstärke: Ich finde die wichtigsten Grundakkorde jetzt meist blind. Strumming-Muster kann ich mir relativ schnell einprägen und nachspielen.

Es wäre also schön, wenn ihr mir helfen könntet die nächste Stufe des Ukulele spielens zu erreichen.

Ingo

Tuke

#1
Moin, Ingo.

Normalerweise dauert ein Strumming-Muster einen Takt lang.

Sieh\' Dir mal einen Song mit Noten an. Ein Takt ist der Zwischenraum zwischen zwei senkrechten Strichen  :lol: .
 In der Zeit musst Du Dein Down-up, down-up, oder so durchhaben und dann besinnungslos weiterschrammeln...
Manchmal muss man also innerhalb des Strumming-Musters schon den Akkord wechseln (seltener), manchmal kannst Du auch einen Akkord \'n paarmal hintereinander durchschrammeln. Solche Lieder, mit langsamerem Akkordwechsel, sind zum Einschrammeln natürlich besser. Beispiel: Country roads etc...
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

kmklw

Hallo Ingo,

das \"Strumming\" wäre in deutsch wohl der Anschlag oder das Anschlag-Muster. So leicht kann man - würde ich sagen - Deine Frage gar nicht beantworten. Ob sich ein Schlag-Muster immer auf einen Akkord erstreckt hängt ja letztlich von der Komposition ab - es gibt auch Stücke, bei denen die Harmonien auf jeder Zählzeit wechseln und da muss der Anschlag dann eben angepasst werden. Ein Schlagmuster den ganzen Song durchzuspielen wirkt ja oft auch sehr statisch und manch ein Lied braucht in der Begleitung den ein oder anderen Akzent - was wäre \"Eye Of The Tiger\" ohne die Akzente am Anfang - man denke nur an das Riff von \"Highway To Hell\".

Das wird Dir vielleicht praktisch ersteinmal nicht weiterhelfen: Entscheidend ist Dein Gehör und Deine musikalische Vorstellungkraft - ich versuche zu spielen, was ich hören will und orientiere mich beim Begleiten am \"Gesamtgroove\" eines Stückes; dabei höre ich das Stück in voller Bandbesetzung vor meinem \"inneren Ohr\" und das versuche ich mit meinem Instrument wiederzugeben (wenn ich alleine spiele - in größerer Besetzung würde ich ein Begleitmuster sowieso möglichst reduziert spielen, um den Mitspielern genügend Raum zu lassen).

Naja, soviel zur Philosophie des \"Schrummelns\" (auch ein schönes deutsches Wort für \"strumming\"  :D ).

Gruß aus Berlin, kmklw

Rena

Oh, das kann ich zu 100% so unterschreiben, kmklw!

Ich versuche auch einen Groove für ein Lied zu erschrammeln und dann die Akzente dort zu setzten (und eben das Anschlagmuster selbst oder den Rythmus zu verändern), wo sie meiner Meinung nach hin gehören...

losguidos

Hallo Ingobar,

wenn Du Noten hast ist es eigentlich ganz einfach, denn selbst wenn Du die Notenwerte nicht liest, siehst Du die Dauer eines Taktes an den vertikalen Taktstrichen. Am Anfang des Stückes ist auch immer angegeben um welchen Takt es sich handelt (ein C steht für einen 4/4-Takt). Ein Schlagmuster dauert meist einen, oder zwei Takte, jedenfalls passt es in der Regel immer in eine gerade oder ungerade Taktart. Du kannst das Schlagmuster also anfangs einfach stur durchspielen. Die Akkorde haben damit erstmal nichts zu tun, denn beim Strumming geht es um die Rhytmik und da sind die Harmonien erstmal schnuppe. Zum Üben kann man das Strumming Pattern also auch erstmal mit gedämpften Saiten spielen. Am besten so lange, bis Du es  im Schlaf beherrscht.

Mir hat es anfangs geholfen die Schläge innerhalb eines Taktes mitzuzählen. Bei einem 4/4-Takt z.B. mit 1+2+3+4+, wobei man zu Zahlen Abschlägt und bei den Unds Aufschlägt.

Die Akkordangaben stehen über den Noten und Taktstrichen und meist an der Position, an der sie gespielt werden sollen. Solange bis ein neuer Akkord erscheint. Wie lange der Akkord gespielt werden soll ist dabei ganz unterschiedlich und kann z.B. über mehrere Takte gehen, oder nur über einen halben. Es ist also, von ganz einfachen Stücken mal abgesehen, eher unwahrscheinlich, das der Akkordwechsel immer genau am ende Deines Strumming-Patterns erscheint.
Das macht aber nichts, denn die rechte Hand kann ja weiterstrummen während Du mit der linken die Akkorde wechselst. Bei schwierigen Stücken mit vielen Akkordwechseln spielst Du zum Üben einfach in einem langsamen Tempo.
 
Wenn Du nur den Text mit den Akkorden hast, musst Du das Lied schon kennen, denn man erfährt ja nichts über die Takte und die Melodie.

VG

ingobar

#5
Danke für eure Antworten.

Das Problem taucht bei mir natürlich nur auf, wenn ich keine Noten habe. Also nur Text und die Akkorde stehen über dem Text. Keine Noten, keine Taktangaben kein gar nichts.

Am Beispiel das angesprochene Country Roads beschreibe ich mal, was ich versuche:

(URL habe ich aufgrund des nachfolgenden Tipps wieder rausgenommen. Ich dachte die Sachen seine alle free)

Die vier A\'s sind das Intro? Was soll ich mit denen machen? Und dann nur noch die Akkorde und der Text. Ich muss also erstmal den Takt finden: Also klopfe ich den Takt und zähle 1+2+3... bis ich das Gefühle habe, dass es passt. (....time passes...) So, ich bin der Meinung, dass ist ein 4/4 Takt. Also wähle ich erstmal ein belibiges 4/4-Anschlags-Muster: D-DUDUDU. Oder DUDUDUDU - als Swingshuffle von Ukulele-Mike gespielt. Was mache ich jetzt mit der Tatsache, dass der erste Akkord erst beim zweiten Wort kommt. Fange ich erst dann an zu spielen?

Und ansonsten versuche ich einfach mit dem Anschlagsmuster durchzukommen. Und vielleicht nur dazu zu summen. Denn die Melodie kenne ich ja, zumindest ab \"country roads, take me home....\"

Wenn ich dann merke, dass ich das melodisch summen kann und dazu spielen kann, kann ich auch das Singen anfangen, oder? Wäre das so ein möglicherweise erfolgreiches Vorgehen? Sollte ich noch was berücksichtigen?

Danke nochmal,

Ingo

Linho

#6
Mach mal lieber den Link raus, sonst wird er dir gewaltsam wegeditiert. Links auf urherberrechtlich geschütztes Material werden hier rigoros entfernt...


Zu deiner Frage: Du spielst irgendein Schlagmuster über die A-Intro-Takte, auf das letzte \"1\" kommt ein Schlag, den du klingen lässt, während du auf der \"2\" \"Almost\" singst. \"Heaven\" kommt auf der \"3\", hier setzt auch die Begleitung wieder ein.

So würde ich das zumindest machen (hoffe, ich habe das auch so wiedergegeben, wie ich es mir dachte), aber im Endeffekt gibt es kein richtig und kein Falsch.

Spiel lieber nach GEfühl \"irgendein\" Schlagmuster, als mit Gewalt das \"vorgegebene\" zu wählen.

(Worauf ich persönlich noch immer achte: Den Tanz, den man zum Lied tanzen würde. Einen Jive würde ich zum Beispiel komplett anders begleiten, als einen ChaCha oder eine Rumba. Bei Country Roads hast du es übrigens mit einem Quickstep zu tun (bzw. je nach Interpretation einem Diskofox). Dieses Wissen hilft ungemein, sich in den Song \"hineinzugrooven\"...)

ingobar

Danke. Ich werde es mal ausprobieren.

Noch eine andere Frage: Wie lange hast du gebraucht, um das \"Nothing else matters\", das man auf deinem youtube-Kanal sehen kann, zu können? Nur damit ich mal eine Einschätzung für mich habe.

Linho

#8
Zitat von: ingobarNoch eine andere Frage: Wie lange hast du gebraucht, um das \"Nothing else matters\", das man auf deinem youtube-Kanal sehen kann, zu können? Nur damit ich mal eine Einschätzung für mich habe.
Ich hatte dieses Video entdeckt: http://www.youtube.com/watch?v=aEC7CaJ5fXQ
In der Description ist ein Link zu den Tabs (die ich mir für Low-G angepasst habe). Die hatte ich ausgedruckt am See dabei und da versucht, vom Blatt zu spielen. Insgesamt etwa eine Stunde, danach konnte ich es halbwegs.

Auswendig und flüssig spielen gelernt habe ich es, indem ich \'ne Woche lang das Lied jeden Tag ein paar mal gespielt habe, pro Tag vielleicht 15 Minuten. Und: Bim Einschlafen geh ich immer Sachen durch, die ich mir merken möchte (Unistoff, Tanzfiguren, Ukulelenstücke), das wirkt total!

Reine \"Lern\"zeit insgesamt also um die 3 Stunden.