Tonabnehmer Marke \"Eigenbau\"

Begonnen von El_Adrenalid, 07. Dez 2013, 13:11:14

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El_Adrenalid

Liebe Bastelfreunde und Heimwerkerinnen,

ich habe eine kleine alte Sopranbanjolele mit geschlossenem Resonator, die schön ausgewogen und hell klingt.
Zur elektrischen Verstärung möchte ich ihr gern einen Tonabehmer verpassen.

Folgende Widrigkeiten git es zu bewältigen:

1. Ins Gehäuse kommt man nur mit immensem Aufwand. Zur jedem Experiment das komplette Intrument auseinanderzunehmen finde ich unverhältnismäßig.

2. Der helle, laute Klang soll nicht durch großflächige Aufklebungen gedämpft werden.

3. Ich möchte überteuerte Herstellerangebote vermeiden, deren Materialwert oft nur ein Prozent ist.

Folgende Lösungen schweben mir vor:

zu 1. Ich möchte von außen arbeiten, also direkt am Steg und/oder Fell.

zu 2. Der Abnehmer soll so winzig wie möglich sein. Vom Prinzip also ähnlich der Piezostreifen für Stegeinlagen für übliche Ukulelen. Am besten zwei ca. 10x3mm große Rechtecke, die ich direkt unter die Brückenfüße klebe.

zu 3. Ich will auf handelsübliches Piezomaterial zurückgreifen. Die Glückwunschkartenscheiben sind aber zu riesig.

Aber: Gibt es die Stegeinlagenstreifen auch als Rohmaterial? Kann man die kürzen und dann mit dem Buchsenkabel verlöten? Oder kleine, wohlklingende Scheiben?

Über sachdienliche Hinweise freue ich mich sehr!

H a n s

#1
Das ist gar nicht so einfach.

Wenn du direkt über die Brücke abnimmst, dann geht der typische Banjo Klang verloren, da du nur noch
die Saitenschwingung abnimmst, nicht aber den charakteristischen Sound, der ja vom Fell hautsächlich
erzeugt wird.

Meiner Meinung nach ist eine Tonabnahme, ohne unten an das Fell ranzukommen mit einem Piezo
nicht die beste Lösung.

Besser wäre eine kleine Mikrofonkapsel, die man am Außenring mit einem kleinen Winkel anbringt.
Die nimmt dann den unverfälschten Ton des Instruments auf.

So hab ich das bei meinem Kontrabass gemacht, damit er verstärkt nicht wie ein normaler
E-Bass klingt. Natürlich war es da aufgrund anderer Dimensionen viel einfacher.

Die Stegtonabnehmer für Ukulelen kann man selbstverständlich auseinandernehmen.
Das bedarf lediglich etwas Fingerfertigkeit und vielleicht ne Lupe. Im Prinzip sind
das 4 Rechteck Piezos, die in einer Kupfer U-Schiene eingelegt sind. Das U ist Minus
Und auf der Oberseite der Piezos wird + abgenommen.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

Iso

Hans hat völlig Recht: Piezos taugen für Banjos und Resonatoren nicht wirklich. Das hier ist ein Kontakt-Mikrofon – zwar nicht selber gebastelt, aber großartig für genau solche Fälle. Vielleicht eine Inspiration?
http://www.thomann.de/de/akg_c_411_l.htm

El_Adrenalid

Danke für die Ideen!
Genau jenes Kontaktmikro hab ich in meinem Framus-Ukulelenbanjo von innen ans Fell unter die Brücke geklebt. Es klingt ziemlich gut, jedoch etwas zu dumpf, gerade im Vergleich zu meiner Zigarrenkiste mit Piezo, die am gleichen Amp hängt (alter Dynachord-Eminent-Röhrenverstärker mit zwei Zweiband-Tonblenden und Effektweg).
Darum wollte ich gern auch mal Piezos am Banjo probieren.

Die Idee mit einer frei schwebenden Mikrofonkapsel klingt überzeugend, gerade gestern war ich beim Bluegrass-Jamboree-Konzert vom Kondensatormikroklang begeistert.
Ich werd mal das Anklippmikro \" http://www.thomann.de/de/the_tbone_ovid_system_cc_100.htm \"  ausprobieren, das dafür gedacht ist und seine 49 € wohl  wert. Eine Halterung bastele ist aus Hansaplast und befestige auch die Buchse direkt am Instrument (Lakritzschneckenstrippe aufgerollt).

Ich werde berichten :)