Review Kala Travel Tenor

Begonnen von Tschebberwooky, 12. Mär 2012, 12:39:39

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Tschebberwooky

Hier ein kurzes Review zur meiner Kala Travel Tenor

Verarbeitung:

Was soll ich sagen, ich bin pingelig....aber bei dieser Ukulele finde ich nichts....gar nichts!
Da passt wirklich alles. Nicht die kleinste Macke!

Die verkapselten Tuner sind leichtgängig und funktionieren tadellos.
Die Kopfplatte ist hervorragend verarbeitet.
Der Sattel ist aus Kunststoff gefertigt und musste nur ein ganz klein wenig von mir nachgeschliffen werden (was nicht heißt, dass es ohne Nachbearbeitung nicht gegangen wäre!).
Das Griffbrett sitzt perfekt.
Die Bundstäbe sind wunderbar abgerundet, kein einziger Grat ist zu finden.
Die Ukulele ist absolut Bundrein (für mich ein ganz großes Kriterium).
Das Schallloch und die Schalllochumrandung ist makellos, im Innenbereich sind keinerlei Leimspuren oder Unregelmäßigkeiten festzustellen.
Das Binding passt optisch hervorragend zum Gesamteindruck und es ist ebenfalls sehr gut verarbeitet.
Der Steg sitzt ausgezeichnet, es sind keinerlei Zwischenräume oder Klebestellen zu entdecken, hier fallen nur die scharfen Kanten auf, die werde  ich bei Gelegenheit leicht nachschleifen.
Die Stegeinlage wurde von mir gleich mal um gut 1 mm hinuntergeschliffen, was die Bespielbarkeit in den oberen Bünden erleichtert.
Die massive, feingemaserte Fichtendecke sieht von der Färbung her etwas \"Vintage\" aus, sie tendiert in eine braungelbe Farbe. die Seite und der Boden aus Mahagonilaminat sind schön dunkelbraun und passen ebenfalls schön zum Gesamtbild.
Der Boden ist gewölbt und erinnert an die Rundungen einer Frau....die Uke ist hintenrum irgendwie....wie soll ich es ausdrücken....sexy....das wäre glaube ich der richtige Ausdruck. Man(n) hält sie gerne im Arm.
Die Kanten sind ausgezeichnet abgerundet, es entstehen bei mir keine Druckstellen am rechten Unterarm, wenn ich die Uke einklemme (zB. war die Luna Tattoo Concert so scharfkantig, dass es auf dauer wirklich geschmerzt hat die Uke zu halten).
Der Hals ist makellos sauber verarbeitet und liegt gut in der Hand.
Die matte Lackierung ist gleichmäßig dünn aufgetragen, es sind nirgendwo Einschlüsse, Nachbearbeitungen o.ä zu erkennen.
Die mitgelieferten Aquila-Nylgut Saiten (nicht die \"quietschigen\") habe ich gegen braune Worth Saiten (von Risa) ausgetauscht. Mir gefällt der reinere Klang einfach besser.
Mit dazu gibt es ein sehr gut gepolstertes  Gigbag (ohne Tragegurt).
Der Ukulelengurt von Peanut passt sehr gut und der Magnet hält noch besser als bei der Flea Concert.

Klang:

Der Klang ist lauter als auf einer zB. Kala Mahagoni-Fichte Tenor mit Cutaway oder einer Ohana Mahagoni TK35, ist aber nicht so laut wie bei meiner Flea Concert. Die Klangentwicklung ist direkt und die Töne lassen sich gut einzeln unterscheiden. Weiters fällt mir auf, dass der Ton gleichmäßig entwickelt (ich kenne den Fachbegriff leider nicht). Aber ich hatte schon Ukulelen  wo sich der Ton seltsam verändert hat (obwohl das Stimmgerät nicht irgendwie ausgeschlagen hätte)....es war so ein anschwellen des Tones zu hören.

FAZIT:

Klare Kaufempfehlung!
Tadellose Verarbeitung.
Knackiger Sound mit guter Ansprache.

Knasterbax

Was Du schreibst, kann ich für meine Kala Travel Concert voll und ganz unterschreiben.
Verarbeitet sind diese Kalas meines Erachtens durchweg gut, klanglich habe ich große Unterschiede von Instrument zu Instrument erlebt.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Luke Stringwalker

Hallo Tschebber,
freut mich, dass du so zufrieden bist. Die Kala ahbe ich auch schon angespielt, war dann aber nix für mich.
Nun habe ich eine Frage. Du schreibst die Kala und die Flea sind absolut bundrein. Da das ja theoretisch nicht möglich ist, würde ich gerne wissen mit wieviel Cent Abweichung du diese Ukulelen als bundrein bezeichnest?

Gruss, Hagen

Tschebberwooky

#3
Mein Anklipp-Stimmgerät zeigt gar keine Abweichung (das ist recht ungenau)
Mein Handy App zeigt eine Abweichung von +1-2 Cent auf der C-Saite.

Ich bin recht empfindlich was den \"guten Ton\" betrifft, und ich höre da bei den Akkorden keine Unreinheit heraus.
Hatte schon viele andere Uken in der Hand wo die Bundreinheit absolut mies war und Abweichungen von bis zu +/- 10 Cent keine Seltenheit waren.

Gegenfrage:
Warum sollte eine Bundreinheit theoretisch nicht möglich sein?

christoph

Ich bin ebenfalls pingelig was Qualität/Verarbeitung anbelangt und die Sattelgegend meiner Travel Tenor bedurfte einiger Nacharbeit meinerseits. Zum einen ist, wenn man sie gegen das Licht hält, zwischen Tunern und Sattel eine knapp fingerkuppengroße Stelle zu sehen, an der die Kopfplatte (so gut wie) keinen Lack abbekommen hat, was ich jetzt auch schlecht korrigieren kann. Was mich mehr gestört hat war der irgendwie vollkommen verkorkste Sattel. Der Schnitt des Griffbretts war nicht ganz rechtwinklig (von der Seite gesehen), weshalb der Sattel entweder keinen wirklichen (flächigen) Kontakt mit dem Griffbrett oder mit dem Hals haben konnte - gewissermaßen \"kippelte\". Bei Kala entschied man sich für Letzteres und füllte unter dem Sattel mit ordentlich Kleber auf. Zudem ist der Knick zur Kopfplatte hin \"windschief\", weshalb der Sattel an einem Ende \"nutartig im\" Holz sitzt, während am anderen Ende mächtig Luft darunter war. Das habe ich nun in stundenlanger Feilarbeit so gut wie möglich korrigiert. Und als ich gerade mal dabei war, habe ich den werksseitig verbauten Plastik-Sattel und -Steg gegen Sattel und Steg aus Büffelknochen getauscht. Die Saitenlage ist bzw. finde ich nun \"perfekt\", die fand ich vorher in den ersten Bünden unspielbar ohne Schmerzen mit Worth Saiten. Ansonsten hat das Griffbrett nach einer Ölung geschrien - dem am einfachsten nachzukommen war.

Abgesehen von besagten Macken am Sattel ist die Verarbeitung - wie schon in den vorangehenden Posts beschrieben - im Großen und Ganzen tadellos.

LokeLani

Mein Glückwunsch zur Kala Travel und ein schönes Review hast du geschrieben!
Somit gilt dies nicht mehr: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=12037

Ich nahm meine Travel Concert mit in die Ferien, da sie ja nicht viel Platz brauchen, (deshalb heissen sie ja \"travel\")  
Sie ist zweifellos ein schönes Instrument, das Holz gefällt mir auch sehr, -  zu Hause spiele ich allerdings lieber auf den dickeren, die finde ich doch noch satter im Ton.