Neurodermitis

Begonnen von hinnerk, 24. Jan 2012, 16:52:26

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hinnerk

Hallo Leute, eine Bekannte erzählte letzt, ihre Tochter würde gerne Gitarre lernen, kann/soll  es aber nicht wegen ihrer Neurodermitis. Die Belastung durchs Saitendrücken wär nicht so gut, und die Fingerkuppen würden ständig aufreissen. Ich riet ihr, es vielleicht mal mit der Ukulele zu probieren. Hat jemand von Euch Erfahrungen dazu?

Uhu

Ich habe zwar Erfahrungen mit Neurodermitis, auch schweren Verläufen, in Verwandtschaft und Bekanntschaft, aber dass die Fingerkuppen davon betroffen sind und aufreißen, ist mir neu. Ist es eine Reaktion auf die Saiten, die mit Metall umsponnen sind? Wenn es nur daran liegt, könnte die Ukulele in Frage kommen. Aber: Bei manchen Kindern/Erwachsenen mit Neurodermitis-Schüben ist die Hornhautbildung verändert, das kann auch beim Ukulele-Spielen stören. Und dann ist die Frage, ob die Haut ständig eingecremt werden muss. Das wäre nicht so gut für\'s Instrument. Ich denke, Tasteninstrumente sind besser geeignet.

Gruß vom Uhu

TERMInator

Vielleicht U-Bass spielen ? Die Gummischnüre sind doch schön weich.

Knasterbax

Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Saitensprung

Eine einfache Ukulele kaufen und es ausprobieren. im Notfall das Ding wieder verschenken oder wieder verkaufen. Neurodermitis ist zumindest bei meinen Bekannten eine Sache, de mal schlimmer und mal besser ist, davon mal abgesehen auch psychisch beeinflusst. Man kann das Leben ja auch nicht wegsperren und daher glaube ich, dass Ukulele spielen eher über diesen ganzen Kram hinweghilft, als dass es schadet.  Und wie gesagt - im Ernstfall kann man das Instrument auch wieder abgeben.

Bassepartout

#5
Zitat von: KnasterbaxNeurodermitis therapieren, z. B. hier:
http://www.schwelmer-modell.de/therapie
Sorry, aber als selbst Betroffenem (teilweise schwerst) schwillt mir bei solchen Beiträgen der Kamm - und ich möchte mich schon mal im Voraus für eventuell folgende Entgleisungen durch emotionale Aufladung entschuldigen  :oops:

Solch ein Beitrag kann nur von jemandem kommen, der keine Ahnung hat und daher besser nix sagen sollte  :?

Wer sich mit dem Thema Neurodermitis auseinandersetzen muss, lässt sicher nichts unversucht und greift nach jedem Strohhalm. Es gibt viele Therapieansätze. Der genannte ist sicher ein u.U. erfolgversprechender. Aber wenn es so einfach wäre, dann wären die Erfinder gefeierte Helden und hätten längst einen Nobelpreis gewonnen - zumindest in Neurodermitikerkreisen ;)

Also zurück zum eigentlichen Thema: Ich denke, so pauschal sagen, dass Gitarre, Ukulele o.ä. nur wegen Neurodermitis ungeeignet ist, kann man nicht. Wenn natürlich im speziellen Fall die Fingerkuppen stark betroffen sind, sind Saiteninstrumente sicher nicht ideal. Ansonsten sehe ich kein Problem; ich z.B. schaffe es seit 30 Jahren trotz Neurodermitis auch Kontrabass zu spielen ;)

In Sachen \"Cremehände\" muss man entweder mit \"Schmierfilm\" auf dem Instrument und starkem Saitenverschleiß leben oder vor dem Spielen - wenn\'s der Hautzustand zulässt - die HandINNENflächen waschen.

Zum Ausprobieren bietet sich die Ukulele natürlich wegen des vergleichsweise geringen Einstiegspreises natürlich besonders an. Und außerdem - wer will danach schon noch zur Gitarre wechseln  :mrgreen:

robertschult

#6
Zitat von: BassepartoutUnd außerdem - wer will danach schon noch zur Gitarre wechseln  :mrgreen:

Hey, das habe ich gehört gelesen . . .   :mrgreen:

Gruß Robert

Linho

Zitat von: BassepartoutIn Sachen \"Cremehände\" muss man entweder mit \"Schmierfilm\" auf dem Instrument und starkem Saitenverschleiß leben oder vor dem Spielen - wenn\'s der Hautzustand zulässt - die HandINNENflächen waschen.
ICH  kann mit cremigen Händen überhaupt nicht spielen. Hab\'s oft genug mit Sonnencremefingern am See mit Spongebob getestet, das geht in meinen Augen überhaupt nicht. Leider. :(


Zum Thema: Versuch macht kluch, sie soll es probieren. Bevor sie erzwungenermaßen ein Tasteninstrument o.ä. lernt, lieber langsam Ukulele mit niedriger Saitenspannung (GCEA auf Sopranmensur), dann merkt sie selbst am besten ob es ihr gut tut!  8)

Knasterbax

#8
@Bassepartout:
Vorab: ich hab mich sicher im Ton vergriffen. Es war spät, und ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass m. E. die ND kein unausweichliches Schicksal ist, mit dem man sich nur schlecht & recht arrangieren kann.

ZitatSolch ein Beitrag kann nur von jemandem kommen, der keine Ahnung hat und daher besser nix sagen sollte :?
Triffts nicht ganz  ;) :
Ich habe 7einhalb Jahre als Gruppentherapeut mit an Neurodermitis erkrankten Jugendlichen, Erwachsenen, Kindern und deren Eltern gearbeitet und weiß daher einiges über ND und Haut, Hautpflege, Ernährung, Allergien und Psyche (allerdings aus der Perspektive des nicht selbst Betroffenen!).

Aber, wie gesagt: Der lakonische Ton war unangemessen. Entschuldigung!

Zum Thema: Mir fiel gerade ein, dass wir damals einen jungen Profigitarristen in der Therapie hatten, der auch zeitweise Probleme hatte, sein Instrument zu spielen, da die Hände betroffen waren. Ist über 10 Jahre her, aber ich versuche mal, einen Kontakt herzustellen; vielleicht kann er was dazu beitragen.

Schöne Grüße & nix für ungut...  :oops:
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

faltukulele

Wenn\'s die Fingerkuppen überhaupt mitmachen, sind Kunststoffsaiten (Ukulele vs. Gitarre) vielleicht hilfreich. In zweiter Näherung könnten auch nickelfreie Bundstäbchen nützlich sein. Meine Brükos haben messingfarbene Bundstäbchen, ob die völlig nickelfrei sind? Ansonsten scheint mir hier Ausprobieren die nächstliegende Methode zu sein.

Viel Erfolg!

Christoph

Bassepartout

@Knasterbax: Kein Problem - Entschuldigung angenommen - alles wieder gut :) Wie gesagt: als Betroffener ist man da manchmal etwas überempfindlich.

Knasterbax

Zitatalles wieder gut
Fein!

Aus der Ide mit dem Kontakt zum Gitarristen wird wohl nix, ich treibe keine Wesite oder Mailadresse von ihm auf.  :\'(
Ist halt auch lang her.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

dieSirius

Ich muss immer an das arme Kind denken bin bei Google auf dieses PDF gestoßen:
\"Hauterkrankungen bei Instrumental Musikern\"
Und ich finde die Statistik sieht gar nicht so schlecht aus ;)
Vielleicht hilft das ja ein wenig...