Ukulele vom Blatt spielen / Musiktheorie - ich will es schaffen! Nur wie?!

[zivilars]

Hallo zusammen,

jetzt muß ich als Neuling - ganz begeistert von diesem Forum - doch glatt direkt noch einen zweiten Thread starten. Ich bitte um Pardon, es ist aber halt ein etwas anderes Thema, daher halte ich das so für sinnvoller ...

Folgendes Szenario: Ich bin wie gesagt absoluter Ukulelen-Neuling. Ich habe früher lediglich mal ein paar Wald-und-Wiesen-Lagerfeuer-Akkorde auf der Gitarre gekonnt, das ist alles. Bin schon auf diesem Level nur noch auf der Stelle getreten - was einfach daran liegt, dass ich nicht VERSTEHE, was ich da mache. Ich habe keine musikalische Erziehung, weiß nichts über die Theorie. Nun, bei meinem zweiten Anlauf mit der Ukulele, möchte ich nicht in dieselbe Sackgasse geraten. Das Endziel irgendwann soll sein: 1. Man legt mir ein Tabulatoren- bzw. Notenblatt vor die Nase und kann das eigenständig spielen. Und 2. (wenn möglich) Ich kann selbst heraushören, wie man was nachspielt. Für beides muss ich aber, siehe oben, das Instrument und die Musik an sich verstehen, denke ich - wenn ich nur völlig blind mit einer Anweisung: \"Leg deinen ersten Finger hier drauf, dann deinen zweiten Finger da drauf, jetzt spiel die Seite, jetzt legst du ... usw. etc. pp.\" überhaupt was zustande kriege, geht das nicht.

Ganz klar betont: Mir ist völlig klar, daß man so was nicht von heute auf morgen lernt. Auch nicht von heute auf übermorgen. Fakt ist aber: Ich bin wirklich bereit, mir intensiv und langfristig den Arsch (bzw. die Fingerkuppen) abzuüben - allein: es fehlt mir eben der Plan, der Weg, die Struktur. Wie auch immer. Daher meine Frage: Könnt ihr mir Literatur o.ä. empfehlen, bei der ich mich wirklich nach und nach von vorne nach hinten durcharbeiten und das oben abgesteckte Ziel erreichen kann? Ich hab mich im Netz jetzt schon mal ein bisschen eingelesen in Sachen Noten auf dem Griffbrett, das ist ein allererster Minischritt. Am besten wäre jedoch wirklich die eine ultimative Anleitung, die ich von vorne bis hinten abarbeiten kann. Oder eine, die zumindest mein Hauptwerk ist - drumherum kann man sich dann ja immer noch im Netz ein bißchen anlesen. Ich brauche aber irgendwas, damit es einfach \"Klick\" macht.

Habe mir jetzt schon (neben \"Ukulele für Dummies) auch die \"Musiktheorie für Dummies\" bestellt. Beides leider Englisch, aber daran soll es (trotz natürlich der zusätzlichen Schwierigkeit mit Fachbegriffen) nicht scheitern.

Falls jemand mir den ultimativen Weg aufweisen kann - meine Dankbarkeit ist ihr/ihm auf alle Ewigkeit gewiss ...

DANKE!

[gardino]

Vom Blatt zu spielen ist nicht schwer, das braucht nur Übung. Tabulaturen sind natürlich leichter, da man nur die Länge der Noten (viertel, achtel, ...) beachten muss, aber nicht die Notenwerte (c, d, ...). Wenn man konsequent übt, wird man schnell flüssig vom Blatt spielen können. Man muss die Notensymbole kennen, ansonsten braucht man kein Theorie.

Was anderes ist das Heraushören, dafür braucht es zwar auch keine Theorie aber ein gutes Gehör. Und das kommt mit der Zeit von selbst. Man kann das trainieren, z.B. indem man bewusst Intervalle spielt.

Die eigentliche Musiktheorie ist nochmal eine andere Baustelle. Besorge Dir eine Harmonielehre als Buch oder online und schau immer wieder mal rein. Mach Dir keinen Stress, wenn du etwas nicht gleich verstehst, mit zunehmender Praxis erschließt sich vieles von selbst. Ich habe nie viel gelernt, aber mit der Zeit sind doch einige Konzepte hängengeblieben.

[zivilars]

Hallo gardino,

Danke (erneut) für deine Antwort, auf dich ist Verlass ... Dann werde ich es mal auf mich zukommen lassen, wobei ich immer noch befürchte, ohne Verständig des \"großen Ganzen\" wieder schnell in eine Sackgasse zu geraten. Spielen vom Blatt müsste THEORETISCH gehen, das stimmt - sofern es Tabulatoren sind und ich alle verzeichneten Symbole verstehe, wie das zu spielen gemeint ist, dann ja, dann könnte Übung mich vielleicht dorthin bringen. Noten lesen könnte ich allerdings nicht. (Im Grunde sind Tabs ja auch Noten, aber eben die sehr einfache \"Billig-Variante\" ...)

Ich halte mich ran, werde üben, was das Zeug hält. Falls noch jemand Literaturtips zum Durchackern o. ä. hat, aber ruhig immer her damit. Wäre schade, wenn meine Motivation (die definitiv auch anhalten wird, wenn langsam Schritt für Schritt alles klarer und einfach werden sollte) nichts bringt, weil ich kein richtigen Plan habe ...

[gardino]

Das hier war für mich recht brauchbar: http://www.amazon.de/neue-Harmonielehre-musikalisches-Arbeitsbuch-Klassik/dp/3927190004/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1329312939&sr=1-1

[Bassepartout]

Tja - in Sachen Notenlesen, gibt\'s nun wirklich nur einen Trick: Üben  :mrgreen:
Eigentlich ist die Sache - wie Gardino schon schrieb - relativ einfach. Es ist halt nur eine Sache von 1. Erkennen der geschriebenen Note und 2. Finden der Note auf dem Griffbrett. Beides völlig schematische Vorgänge, die mit dem Grundwissen von Noten und einschlägigen Griffbrettübersichten zu erledigen ist - aus eigener Erfahrung weiß ich, wie mühsam das ist  :roll:

Aber einen Trost kann ich Dir geben: Auf der Ukulele ist die Lage der Noten auf dem Griffbrett wenigstens noch nachvollziehbar systematisch. Versuch mal Bandoneon - da kriegst Du Hörner  :shock:

[wwelti]

Moin Lars!

Ich finde es super, daß Du das Ukulele spielen gründlich und konsequent lernen willst. Der feste Wille dazu ist die allerwichtigste Grundvoraussetzung, der Rest ergibt sich letztendlich daraus!

Letztendlich gibt es eine Reihe von wichtigen Fähigkeiten, die dazugehören. Das was Du hier nun betonst ist ja eher die theoretische Seite.

Das Verstehen des Notensystems und der Tabulaturen ist eigentlich keine große Sache. Die Grundprinzipien sind denkbar einfach, die Anzahl der Symbole die man lernen muß ist eher gering. Das wird mit den meisten Musiklehrbüchern gut klappen. Das Grundverständnis, wie die Noten auf die Ukulele zu übertragen sind, ist ebenfalls ziemlich einfach.

Hast Du schon das Unterforum Einsteigerhilfe durchgearbeitet? Jeder einzelne Thread darin ist lesenswert. Das ist schon fast eine Art Online-Ukulelenhandbuch  

Verflixt, ich sehe gerade daß im Thread, in dem Ukedude das Spielen nach Noten und Tabulatur erklärt, die Bilder nicht mehr gehen  :oops: ... Leider trifft das auch auf die Workshops auf der Hauptseite des Ukulelenclubs zu  :roll:

Dummerweise kann ich auf Rigk\'s Seite seinen Online-Ukulelen-Einsteigerkurs auch nicht mehr finden?  

Zum Glück ist auf Kay noch Verlaß. Sein Ukulelen-E-Book ist noch online: http://ukulele.kaypaulus.de/lernen.htm

Viele Grüße
  Wilfried

[zivilars]

Danke für die Tips. Ich denke, dann ist das Wichtigste, dass ich einfach erst mal die bestmögliche Grunderklärung von Noten etc. finde, die mir das Ganze grundsätzlich klar macht, und wenn ich dies geschafft habe, viel üben. Ich weiß zu diesem Zeitpunkt einfach noch nichts - könnte also auch noch nicht anfangen, Noten auf dem Griffbrett zu suchen, da ich die Note auf dem Blatt einfach noch nicht lesen kann. Und zum Beispiel kann bei den Noten ja auch ein C und dann darüber noch ein C auftauchen (C-Strich?), ist es bei all dem völlig egal, welches C ich auf dem Ukulelen-Griffbrett anschlage, Hauptsache, ein C? Gibt ja schließlich mehrere, ich könnte die C-Seite leer anschlagen oder die E-Seite im 8. Bund oder ... oder ... oder.

Ihr seht: Noch keinen Plan, ziemlich verwirrt, aber ich werde versuchen, mich einzufuchsen. Den Buchtip nehme ich mal unter die Lupe, vielen Dank, gardino.

EDIT: wwelti: Habe gerade erst deinen Beitrag gelesen, kam rein, als ich meine Antwort getippt habe. Vielen Dank für die Hinweise, das Ukulelen-Buch-PDF werde ich mir natürlich direkt runterladen. Ebenso werde ich die Einsteigerhilfe durcharbeiten. Dass ausgerechnet beim Thread, in dem das Spielen nach Noten und Tabs erklärt wird, die Bilder nicht mehr gehen, ist ja blöd. Das interessiert mich sehr - kriegt man die wieder rein? Oder ist dieselbe Thematik genauso gut auch im besagten Ukulelen-E-Book beschrieben?

Ich werde mich mal durcharbeiten ... Danke!!

[wwelti]

In dem E-Book von Kay wird auch alles ausführlich erklärt, wenn ich mich recht entsinne. Wenn\'s dann noch konkrete Fragen gibt, wird natürlich im Forum geholfen :-)

Das Notensystem an sich und die Intervalle werden auch z.B. in der Wikipedia erklärt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Notation_%28Musik%29

Diese verlinkt auch z.B. auf folgenden Onlinekurs zum Noten lesen lernen:
http://www.musicians-place.de/harmonielehre/kurs-1

Es gibt viel im Internet, man muß sich nicht unbedingt Bücher kaufen... :-)

Viele Grüße
  Wilfried

[zivilars]

Hallo Wilfried,

super - ich bleib dran! Das Internet birgt hierzu viel Infos, das stimmt - hier besteht dann eher die Kunst daraus, den ganzen Stoff schlau zu filtern und sich zu einem harmonischen \"Gesamtprogramm\" zusammenzustellen, der einen ins Ziel führt ... Bis hierhin schon mal: Danke!

[christoph]

Die Abbildungen hier sind ebenfalls ganz hilfreich.

[zivilars]

Hi Christoph,

Danke für den Link!

[Dieter]

falls du ein iphone / ipodtouch hast: mit ukulele Fretboard Addict kannste die noten auf dem griffbrett spielerisch lernen..

[Kristof-HI]

Das Meiste ist gesagt. Noten vom Blatt lesen ist Übungssache. Ich hatte im Studium ein eigenes Fach \'Vom-Blatt-Singen\'. Aber auf der Ukulele hat man Bünde, während die Stimme keine hat ...

Wenn ich die Gelegenheit/Zeit hätte, würde ich gleich lieber das Spielen von Noten lernen. Tabulaturen sind ja eigentlich eine Hilfsvariante. Leider habe ich das bei der Gitarre schon versäumt (aus Faulheit). Bei der Ukulele als 11. Instrument ist einfach kein Ehrgeiz mehr dafür vorhanden ...

Wichtig für das Heraushören ist, dass man es schafft, sich ein Stückchen zu merken und dann - wenn man einmal einen Anfangston festgelegt hat - die Noten in den richtigen aufeinanderfolgenden Intervallen aufzuschreiben.

Bei mehrstimmigen Stücken (zweistimig ist für die Aufnahmeprüfung an Musikhochschulen Pflicht, 4-stimmiges Hördiktat zur Abschlussprüfung) ist es empfehlenswert, sich jeweils ganz und gar auf eine Stimme zu konzentrieren und die andere so gut es geht auszublenden. Auch das ist eine Übungssache. Ich finds leichter, erst die Unterstimme zu hören. Das ist aber Geschmackssache.

Die Bücher kenne ich alle nicht, aber grundsätzlich finde ich die Dummie-Bücher immer ganz gut. Man kann sich für so was aber auch mal Unterricht suchen - bei Studenten der Musiktheorie z. B.

Edit: Der Onlinkurs gefällt mir ganz gut, vor allem wegen der Tests.

[skiffle]

Aus dem Forum kamen auf eine vergleichbare Frage meinerseits prima Antworten,
die Dir möglicherweise auch von Nutzen sein könnten.
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=11927

[zivilars]

Hallo skiffle,

Danke für den Verweis, sehr interessant - werde ich durcharbeiten! Dieses Forum ist klasse! Und auch dir Danke, Kristof!