Tenorgitarre

Begonnen von ukuuhu, 27. Feb 2012, 00:38:55

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ukuuhu

Hallo zusammen,

ich hab mal nach Tenorgitarren Ausschau gehalten. Die kann man ja anscheinend
DGBE stimmen, wie eine Bariton-Uke. Käme mir sehr entgegen.
Weniger erfreulich sind aber die Preise für die Dinger.

Deshalb kam mir die Idee: \"Wenn man eine Westerngitarre von den beiden Basssaiten
\"befreien\" würde, hätte man quasi eine Tenorgitarre.\"

Hat jemand von euch sowas schon mal gemacht und wenn ja, welche Erfahrungen
habt ihr?

Danke für eure Antworten.

P.S.   Die Umbauten einiger Clubmitgliedern von Gitarren zu Riesenukulelen habe ich
hier im Forum gesehen, ich frage mich nur, ob so ein Aufwand unbedingt nötig ist und
die Entfernung der Saiten nicht schon ausreicht.

Guchot

Naja, ich hab mal ner normalen Gitarre 2 Saiten geklaut und mittels neuer Sattelkerben und 2 Schrauben in der Brücke das Stringspacing auf die Halsbreite angepaßt. Ist gewöhnungsbedürftig zu spielen, da die Saitenabstände naturgemäß jetzt sehr weit sind. Einfach nur 2 Saiten runtermachen hab ich noch nie probiert, aber bei DSDS lief letztes oder vorletzes Jahr einer mit so ner Klampfe rum ;) Ansonsten: Augen aufhalten, ich hab schon im UU-Forum ne Tenorgitarre für unter 100,-€ geschossen. Du kannst auch mal übern großen Teich schauen, bei ebay.com werden die schon mal zu vernünftigen Preisen angeboten. Kommt dann natürlich noch Versand und Zoll drauf.

jazzjaponique

#2
Hab ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie Guido mit dem \"Umbau\" einer alten Parlourgitarre. Sattel und Steg verändert und Tenorgitarrensaiten aufgezogen, aber der Klang war überhaupt nicht meins. Jetzt sind wieder ganz normale Gitarrensaiten drauf und ein paar Schlitze mehr im Sattel. Die Abstände zwischen den Saiten waren schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich hatte damals geplant, falls der Klang mir zugesagt hätte, einfach die Bundstäbchen schmaler zu feilen und dann den gesamten Hals mit Raspel, Feile und Schleifpapier neu zu profilieren. Das würde sicher funktionieren und dann hätte man zumindest keine Autobahnen zwischen den Saiten. Da der Zug auf den Hals durch 2 Saiten weniger ja auch nicht mehr so groß ist, könnte auch der Hals etwas Breite lassen, so war halt der Grundgedanke. Wär einen Versuch wert.

ukuuhu

@ jazzjaponique und musicus colonius: Danke für Eure Antworten.


Habe jetzt mal die Basssaiten (E, A) an meiner Dreadnought-Westerngitarre entfernt und sie ein bischen
als Tenorgitarre in D G B E - Stimmung \"mißbraucht\". Die Spielbarkeit ist prima.
Der Klang gefällt mir außerordentlich gut, aufgrund des großen Resonanzkörpers wesentlich voluminöser als
bei meiner Bariton-Uke.

Allerdings ist mir aufgefallen, dass nach Entfernung der Basssaiten sich die anderen Saiten
verstimmt haben. Seltsamerweise sind sie höher geworden, so dass ich sie runterstimmen musste.
Ich hatte erwartet, dass sie aufgrund des fehlenden Gegenzuges eher tiefer werden würden.

Meine Frage an euch:
Besteht die Gefahr, dass sich aufgrund des unterschiedlichen Saitenzugs wg. der 2 fehlenden
Saiten der Hals oder die Kopfplatte verzieht?

UkeDude

Zitat von: Robin WestwoodAllerdings ist mir aufgefallen, dass nach Entfernung der Basssaiten sich die anderen Saiten
verstimmt haben. Seltsamerweise sind sie höher geworden, so dass ich sie runterstimmen musste.
Ich hatte erwartet, dass sie aufgrund des fehlenden Gegenzuges eher tiefer werden würden.

Meine Frage an euch:
Besteht die Gefahr, dass sich aufgrund des unterschiedlichen Saitenzugs wg. der 2 fehlenden
Saiten der Hals oder die Kopfplatte verzieht?

Genau der Gegenzug fehlt, wird geringer dadurch entspannt sich der Hals und die restlichen Saiten werden mehr gespannt, der Ton wird höher.

Das Der Hals sich verzieht ist eher unwahrscheinlich weil man ja auch ein Gitarre/Ukulele ohne Saiten \"lagern\" kann ohne das sie schaden nehmen. Aber die Belastung zur Seite ist jetzt einseitiger, hmmmm...  :roll:

ukuuhu

@ UkeDude: Danke! Dass der Ton höher wird, habe ich jetzt verstanden.
                    Die Belastung zur Seite ist auch das, was mir Kopfzerbrechen macht; ich könnte
                    mir vorstellen, dass es quasi zu einer Art \"Verwringung\" des Halses (stelle ich mir
                    vor, als wenn man bei einem Handtuch Wasser auswringt) kommen könnte.

UkeDude

Ich denke, meine ganz persönliche Meinung, das die Spannung der Saiten da zu gering ist als das der Hals sich verdrehen (torsion) könnte. Gitarren sind da ja ziemlich stabil. Am besten könnte da wohl ein Gitarren bauer wie der Claus Mohri da Antwort drauf geben.  Einen versuch ob man überhaupt damit zurecht kommt, sprich ein paar Tage, sollten kein Problem darstellen.

ukuuhu

#7
Habe jetzt mal die Ansicht eines Gitarrenbauers eingeholt. Der meint, dass es nicht
zu einem Problem kommt, solange normale Westerngitarrensaiten aufgezogen sind.
Wenn Saiten mit überdurchschnittlichem Saitenzug aufgezogen würden, dann könnte es
sein, das der Halsstab verstellt werden muß.

Also: Habe jetzt eine - zugegenermaßen etwas seltsam aussehende - Tenorgitarre bzw.
Riesenbaritonukulele mit einem Klang, der sämtliche Baritonukulelen, die ich bisher gespielt
habe, locker an die Wand spielt. :D

Danke für eure Antworten!

Guchot

Na, das freut einen doch zu hören :) Ich bin momentan am überlegen ob ich meine auf 4 Saiten reduzierte Westerngitarre auf 5 Saiten aufrüste :mrgreen:

allesUkeoderwas

Zitat von: MusikusColoniusNa, das freut einen doch zu hören :) Ich bin momentan am überlegen ob ich meine auf 4 Saiten reduzierte Westerngitarre auf 5 Saiten aufrüste :mrgreen:

Gitarre mit gerissener E-Saite, oder Ukulele mit einem Chor ???  :shock:

Die Westerngitarre hätte man übrigens auch zu einer 6-Saitigen Ukulele umbauen können  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

Juku

Man kann die verbliebenen vier Saiten auch um je einen Platz noch oben verlegen, dann treten kaum noch Torsionskräfte auf.

Guchot

Zitat von: allesUkeoderwas
Zitat von: MusikusColoniusNa, das freut einen doch zu hören :) Ich bin momentan am überlegen ob ich meine auf 4 Saiten reduzierte Westerngitarre auf 5 Saiten aufrüste :mrgreen:

Gitarre mit gerissener E-Saite, oder Ukulele mit einem Chor ???  :shock:

Die Westerngitarre hätte man übrigens auch zu einer 6-Saitigen Ukulele umbauen können  ;)

Frag mal Brian May, der spielt fast nur auf 5 Saiten ;)

Und Umbau auf 6saitige Uke hab ich auch schon gemacht ;) Aber mit 5 Saiten komm ich halt prima zurecht :mrgreen:

ukuuhu

@ allesukeoderwas: Zitat: \"Die Westerngitarre hätte man übrigens auch zu einer 6-Saitigen Ukulele umbauen können\"

Frage: Wie denn?

Guchot

#13
Zitat von: Robin Westwood@ allesukeoderwas: Zitat: \"Die Westerngitarre hätte man übrigens auch zu einer 6-Saitigen Ukulele umbauen können\"

Frage: Wie denn?

Das ist doch einfach ;) Neue Sattelschlitze sägen so das man 2 Saiten als Chor zusammen fassen kann und dann Oktavsaiten suchen ;) Hab ich bei ner Kindergitarre gemacht, die ist jetzt in dDgGBE gestimmt. Achso... die unteren Saitenbefestigungen muß man dann auch noch umlenken.