Concert-Ukulelen bis 150€ - Kurzeindrücke

Begonnen von Kenzo, 16. Jul 2013, 18:15:09

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Kenzo

Hallo,

ich wollte eigentlich nur neue Saiten kaufen, aber wenn man schon im Musikladen ist sollte man die Gelegenheit natürlich auch nutzen um einige Instrumente zu testen.

Heute treten an: Stagg UCX/SPA-S bzw. UCX/ZEB-S, Boulder Creek Riptide UC-5NS und Fender Mino\'Aka

Alle drei sind \"Made in China\" aber trotzdem sehr ordentlich verarbeitet. Viel mehr kann man in dieser Preisklasse nicht verlangen. Welche Saiten auf den Ukulelen sind konnte ich noch nicht herausfinden.

1. Stagg UCX/SPA-S bzw. UCX/ZEB-S:
Es wird zwar auf Binding, Rosette und ähnliches verzichtet, F-Löcher in der Decke und das zusätzliche Schallloch in der Zarge sind aber doch eher selten zu sehen. Zargen und Boden in \"spalted maple\" bzw. \"zebrawood\" sind auch ganz hübsch anzusehen. Abgesehen davon sind die beiden Staggs im Vergleich die einzigen mit massiver Decke aus Fichte bzw. Zeder.

Beide Modelle klingen in meinen Ohren nahezu gleich. Ich konnte keinen großen Unterschied festellen obwohl es verschiede Holzkombinationen sind. Fichtendecken sollen sich im Laufe der Zeit entwickeln, vielleicht ändert sich bei der UCX/SPA-S ja noch etwas. Was ich aber sagen kann: Überraschend laut für diese Schalllochkombination, mir fehlt aber ein Schuss Wärme.

2. Boulder Creek Riptide UC-5NS:
Auch hier gibt es einige Auffälligkeiten: Ein kleines Schalloch an der Decke, ein größeres in der Zarge (jeweils mit einer Art Binding), die Kopfplatte in \"Berggipfel\"-Form, Stegeinlage und Sattel aus Holz. Der komplette Korpus besteht aus laminiertem Mahagoni, das beim getesten Modell sehr dunkel ausgefallen ist. Was mir weniger gefällt ist der \"Riptide\"-Schriftzug an der Stelle an der normalerweise das Schallloch ist. Außerdem kommt mir die Saitenlage recht hoch vor. Das müsste man einmal nachmessen. Offenbar möchte man damit die Martin-Ukulelelen imitieren  :).

Um es vorwegzunehmen: Das ist mein heutiger Testsieger. Typische Mahagoniklang, warm ohne dumpf zu werden und auch diese Ukulele kann bei Bedarf eine ordentliche Lautstärke liefern. Die Riptide zeigt im Vergleich mit den Staggs, dass eine massive Decke nicht zwangsweise klangliche Vorteile gegenüber einer laminierten hat.

3. Fender Mino\'Aka:
Die Fender entspricht, zumindest was den Korpus betrifft, am ehesten einer klassischen Ukulele. Ein Schalloch in der Decke, eine \"Pseudo-Ablone\"-Rosette und cremfarbenes Deckenbinding. Ungewöhnlicher ist da schon die typische Fender-Kopfplatte bei der alle Wirbel auf einer Seite sind. Der Korpus der Fender ist ebenfalls komplett aus laminiertem Mahagoni.

Die Fender ist wieder einmal ein Beispiel, dass man Instrumente wenn möglich testen und sich nicht auf die \"technischen Daten\" verlassen sollte. Laminierter Mahagoni-Korpus wie die Boulder Creek Riptide, ein großes Schallloch an der üblichen Stelle und trotzdem klingt sie für mich irgendwie dünn. Schwer zu beschreiben aber auch zB mit den wesentlich teureren Martin-Ukulelen geht es mir so.

Verdammtes UAS. Ich werde bei Gelegenheit wohl nochmals einen genaueren Blick auf die Riptide werfen müssen. Dabei brauche ich doch im Moment gar keine weitere Ukulele ...

- K

Jammin

Danke für deinen ausführlichen Bericht! :)

belomor

Die Aussage, dass Martin Ukulelen eine hohe Saitenlage hätten und dünn klingen würden kann ich nicht nachvollziehen. Meine 3 klingen super und die Saitenlage ist optimal.

MfG belomor

howein

#3
Zitat von: belomorDie Aussage, dass Martin Ukulelen eine hohe Saitenlage hätten und dünn klingen würden kann ich nicht nachvollziehen. Meine 3 klingen super und die Saitenlage ist optimal.
MfG belomor
So pauschal kann man sowas eh nie sagen. Scheint aber doch häufiger vorzukommen - ich habe kürzlich welche ausprobiert (mittlere Preisklasse), da empfand ich das genau so. Der Händler sagte, die Saitenlage passen sie immer erst noch für den Kunden an, und der Klang sei eh Geschmackssache ... die Leute wollen halt unbedingt eine \"Martin\" ...  ;)

Kenzo

Vielleicht haben die Martin Ukulelen \"out of the box\" eine etwas höhere Saitenlage und solche Exemplare hatte ich bisher (noch ohne Feinabstimmung) in der Hand. Klangempfinden ist immer subjektiv. Das gilt natürlich auch für die oben erwähnten Concert-Ukulelen.

Zitat von: JamminDanke für deinen ausführlichen Bericht! :)
Tja, manche Kurzeindrücke sind nicht so leicht in wenige Worte zu fassen.  :)