Brücke aufleimen aber wie?

Begonnen von skiffle, 11. Jun 2012, 15:39:29

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skiffle

Möchte einen meiner Rohlinge (ohne Stegeinlage) auf StaggSopranUke (ebayMängelauktionsteil) aufleimen.
Standort ist markiert, alles auf Maß und angeschliffen.
Nun will ich mit Ponal die Brücke aufleimen.
Wie fixiere ich die dann die geleimte Brücke?

a) dezenter Druck mit Schraubzwingen von außen über Nacht?
in das lütte Loch paßt ja keine gewöhnliche Schraubzwinge :?

b) etwas Gewicht auf die geleimte Brücke legen und Gottvertrauen einsetzen lassen?
oder
c) doch brutal nur Schrauben mit kleinen Leistenstücken von innen kontern?

Wer weiß Rat? Merci vorab!

ukeman1

Hallo Skiffle!

Ich habe ja auch schon mehrer Uken gebaut und ich habe noch nie Schrauben verwendet.....
Aber ich habe tatsächlich immer einige Bücher auf den Steg gelegt und das ganze 24 Stunden drauf liegengelassen.....
Bis heute halten alle meine Stege!

Gruss Sascha
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

Bugle

Ich würde hier eine Kombination aus Schrauben und Leim einsetzen.  

Zuerst den Steg an der richtigen Position mit zwei Holzschrauben fixieren (Steg vorbohren – Bohrungen auf Decke übertragen – Decke klein vorbohren und Steg per Hand verschrauben). Dann den Steg wieder runter, Leim drunter und das Teil wieder vorsichtig auf die Decke aufschrauben. Über Nacht trocknen lassen und dann die Schrauben raus und kleine Holzdübelchen rein, schleifen, bisschen Lack fertig. Oder einfach die Schrauben versenken und drin lassen – auch fertig.

Nur Gewicht drauf halte ich persönlich für zu wenig Fixierung, mit Schraubzwingen von außen kann ganz schnell zuviel Druck erzeugen.

ukeman1

#3
Zitat von: BugleNur Gewicht drauf halte ich persönlich für zu wenig Fixierung......

Also wenn die Leimstellen sauber und staubfrei sind und der Leim flächig sauber drauf ist und dann einige Bücher als Gewicht drauf liegen und dann das ganze gut durchtrocknen kann, dann hat die Leimstelle mehr Haltekraft wie das Holz selber.....

Wie gesagt bei mir ist noch kein Steg weggeflogen!

Wobei ich schon einmal am Anfang Holzdübel von unten in den Steg gesetzt habe, was hier aber leider nicht mehr geht.....

Gruss Sascha
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

Bugle

Zitat von: ukeman1...Wie gesagt bei mir ist noch kein Steg weggeflogen! ...

Bei mir auch nicht und ich leime meine Stege ausschließlich. Leimen ist eine hervorragende Methode zur Stegbefestigung. Schrauben auch und die Kombination aus beiden ebenso. Ist eben Geschmackssache und die Frage wieviel Aufwand will ich betreiben.

Meine Antwort bezog sich nur darauf wie Skiffle am Besten den Steg auf der Decke positioniert und dieser nicht beim Leimen verrutscht. Ob dann die Schrauben drin bleiben oder rauskommen und die Löcher verschlossen werden ist ein anderes Thema.

jazzjaponique

Hab auch schon bestimmt 10 Stagg Brücken mit der Bücher Methode angeleimt, null problemo.

skiffle

#6
Danke ihr \"Buchzweckentfremder\" für den Tipp.
Edit: Auch die Schraubvariantenkombi juckt mich.
Ich bin dann jetzt auch einer von Euch. ;)

skiffle

#7
Nur gut, dass ich erst morgen vollende. Danke oskar!
Uhu plus sollte ohnehin in mein Kleberkonvolut einmal aufgenommen werden.
Dennoch denke ich, wenn man bugel´s Hinweis folgt und groß genug vorbohrt,
könnte ja ein provisorische Konterhölzlein innen unter der Brücke durchaus während des Aushärtens des Leims Sinn machen,
das anschließend wieder samt Schrauben entfernt wird.
Sollte halt keine Spannung in die Decke bringen, die dann später Risse bilden könnten und nur die Chose mit maximalem Pressdruck auf maximaler Klebefläche schadlos zusammenhalten.
So hab ich wohl den Tipp zu verstehen. ;)

Wie gesagt es wird ein Schrammelinstrument, das harte Zeiten Innen und Außen aushalten muß.
Da soll es schon solide gewerkelt sein das Brücklein.

charangohabsburg

Ponal verwenden und mit Büchern beschweren funktioniert prima. Das habe ich schon mehrmals gemacht bei Notreparaturen auswärts, zum erstem Mal vor über 10 Jahren. Bis jetzt hat noch keine der von mir so geklebten Brücken den Abflug gemacht, und das bei Instrumenten mit deutlich mehr Saitenzug als eine Ukulele bieten kann. Es braucht wirklich keinen Exotenleim und keine Schrauben. Mit Kontaktkleber handelt man sich nur Probleme ein.

skiffle

#9
@ charangohabsburg, Danke für den Hinweis.
Ich hab´s getan. Heute nachmittag kombinierte ich die obigen Tipps mit meiner Lebens(Ponal)erfahrung.
Ich hab aber dennoch kleine Schräublein zum Anziehen benutzt. Übermorgen kommen die wieder raus und wönzige Holzdübel hinein.
Ä bissle Holzkitt für die Mikrorestlöcher, schleifen, fertig sein. STOLZ sein. Das ist der Plan.
Bin schon gespannt wie sie dann klingt, die erste selbstgeflickte ohne Stegeinlage.
Muß nur noch bemalt und besaitet werden. Ungeduld ist mein zweiter Vorname.

charangohabsburg

Hallo Wolfgang,

Mit den Schrauben hättest Du Dir ja die Beschwerung mit Lesestoff sparen können. ;)

Bei einer Bastel-Ukulele schaden ja ein paar Schräubchen und ein bisschen Holzkitt nichts. Du kannst die Löcher ja auch mit Permutt-Einlagen kaschieren, vielleicht findest Du noch irgenwelche alten Kleiderknöpfe die Du dementsprechend zersägen und zurecht schleifen kannst.

Schrauben zur Steg-Befestigung bei Zupfinstrumenten haben sowieso in Deutschland (naja, wohl nicht nur in Deutschland) eine gewisse Tradition:



...nein, das habe nicht ich angestellt!

Gruss,
Markus

skiffle

#11
Bücher hab ich natürlich weggelassen (wäre ja auch Doppelmoppel) und Perlmutt (-knöpfe) ist eine schöne Idee,
obzwar hier an der Ostsee neben der Muschel auch noch Bernsteine auf ihre Zweckbestimmung harren.  ( A la Bernsteinzimmer :)  )
Wenn ich mir mal richtig ´ne richtige Edel-Uke baue.....

Und ein schönes frühes smilie hast Du da auf Deinem Foto enttarnt!