Mikrofonierung Ukulelenorchester. Wer kennt sich aus

Begonnen von Shantyman, 01. Jul 2012, 23:48:04

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Shantyman

Moin,

wir hatten heute für einen wichtigen Auftritt Generalprobe. Da der Auftritt mikrofoniert (großes Zelt, laute Geräuschkulisse) sein soll, haben wir auch Mikrofone aufgestellt. Jeweils 3 bis 4 Sänger und Ukespieler gruppierten sich um ein Gesangmikrofon. Der Bass wurde über eine Anlage gefahren. Ich hatte das Gefühl, dass weder die Stimmen noch die Ukulelen richtig rüberkamen. Die Mikrofone waren hälftig hochgefahren, sodass sie etwas vom Gesang als auch vom Ukespiel mitbekommen sollten. Wir waren etwa 25 Ukespieler, 1 Bassist, 1 Drummer und ein Bouzoukispieler. Die Bühne für die Probe als auch für den kommenden Auftritt hat ewa 20qm Fläche in rechteckiger Form. War schon eng da oben.
Wer hat Erfahrungen mit solchen Auftritten. Wir haben wir das eigentlich letztes Jahr in Mainz gemacht? Und wie ist der Sound da eigentlich rüber gekommen.?

Beste Grüße
Shantymen

kmklw

Hallo, wir sind ja immer nur so zehn bis15 Spieler/innen, nehmen aber inzwischen alle Uken immer einzeln ab und die
Hauptsänger/innen ebenfalls. Viel Aufwand, aber besseres Ergebnis.
Gruß Michael (The Gentle Ukes)

Michael

In Mainz der Sound war super. Wir haben Tontechniker von der Stadt gestellt bekommen, die das wunderbar abgemischt haben. Vorne standen 4 Gesangsmikros, das Orchester wurde über ein Raummikro abgenommen, Bass normal über DI-Box, außerdem spielten 2 Ukulelen mit Tonabnehmer über die Anlage. Ich denke euer Fehler ist, dass ihr euch das Gesangsmikro teilt. Bühnenmikros nehmen nur den Sound direkt vor ihnen auf. D.h. die Sänger an den Seiten haben keine Chance, und wenn der Sänger direkt davor zu viel Abstand hält, ist auch Ende. Gleiches gilt natürlich für die Ukulelen, die wahrscheinlich unterhalb des Mikros gehalten werden. Die einfachste Lösung ist es, an einen Ständer 2 Mikros anzubringen, eins in Höhe des Mundes, das andere in Höhe der Uke. Darüber singt und spielt der Leadsänger. Der Rest bleibt unverstärkt.

kiki

Zitat von: kmklwHallo, wir sind ja immer nur so zehn bis15 Spieler/innen, nehmen aber inzwischen alle Uken immer einzeln ab und die
Hauptsänger/innen ebenfalls. Viel Aufwand, aber besseres Ergebnis.
Gruß Michael (The Gentle Ukes)

Shantyman, meine Rede...soviele Mikros, um eine große Truppe einzeln abzunehmen, hat kein üblicher PA-Verleih. Lieber weniger Leute auf der Bühne, die aber sauber spielen können als alle mitzunehmen, die da sind. Das macht  das Platz-und Tonproblem leichter lösbar.

Die Mikros waren so hoch ausgesteuert, wie es ohne feedback geht.
Das geht bei dem Auftritt im Zelt dann noch besser, da es dort keinen Raumhall gibt.
Die Hauptsänger dürfen aber auch nicht direkt ganz dicht an die Mikros gehen, das ist dann im Verhältnis zu den anderen zu laut - das ist einige Male passiert .

Wir haben ja einen Videomitschnitt der Probe gemacht und da ist der Sound nicht schlecht. Wenn da natürlich 4-5 Leute die Bühne füllen, die kaum wirklich mitspielen oder meterweit (trotz Versuchs, sie ums Mikro zu gruppieren) wegstehen, dann ist auch kein Sound da, den man abnehmen kann.

Bass ist natürlich über DI direkt abgenommen worden, btw.

Eine 25-30 köpfige Truppe mit Uken ohne Tonabnehmer technisch sauber abzunehmen, dafür kannste die Techniker +Ausrüstung von Radio Bremen bestellen - und bezahlen...das ist von der Ausstattung weit über dem, was üblicherweise ein PA-Verleih mitbringt.  ;)

Floyd Blue

Ich würde da wie bei Chor-Abnahmen vorgehen. XY-Mikrophonierung für das Orchester plue evtl. Stützmikros und extra Mikros für die Solisten, die dann entsprechend an die Mikros heranzutreten haben.

Die Einzelabnahme jeder Ukulele, egal ob mit Mikro ode Tonabnehmer, halte ich bei so vielen Ukulelen technisch, bei begrenzeten Mitteln, kaum für möglich in den Griff zu bekommen. Das kann man bei Formationen mit vielleicht maximal 10 Ukulelen noch schaffen, je nach Erfahrung.

Es ist aber auch keine Lösung nur die \"besseren\" Spieler auf die Bühne zu stellen und die \"schlechteren\" zuhause zu lassen. Das ist kontraproduktiv zu der Ukulelenorchester-Idee, wie sie bei den größeren Spielgruppen hierzulande vertreten wird. Ein erfahrener Tontechniker sollte aber mit der Situation zurecht kommen und entsprechend handeln, vorausgesetzt er kennt die zur Verfügung stehende Technik gut genug (z. B. niemals ein neues, unbekanntes Pult zu einer größeren Veranstaltung mitnehmen).

Wie nah ein Sänger an das Mikrophon zu gehen hat hängt vom Mikrophons ab. Dazu kann man sich auf den Webseiten der Hersteller entsprechende Informationen einholen. Das hier alles zu erklären, würde wohl den Rahmen sprengen.

kiki

Zitat von: Floyd BlueIch würde da wie bei Chor-Abnahmen vorgehen. XY-Mikrophonierung für das Orchester plue evtl. Stützmikros und extra Mikros für die Solisten, die dann entsprechend an die Mikros heranzutreten haben.

Dieses setting ist geeignet für eine Aufnahme, aber weniger geeignet für eine Live-Verstärkung.

Mein Mann und ich haben früher semiprofessionell PA-Verleih gemacht und dabei regelmäßig auch auf den \"Niedersachsentagen\" zwei Bühnen betreut. Dort traten viele Kombos auf, die eben auch mit vielen Personen auf der Bühne waren, die musikalisch nicht besonders geübt waren und sehr laienhaft spielten und sangen. Das ist echt ein Alptraum, wenn man da am Mischpult sitzt - die Leute spielen und singen leise und unpräzise, trauen sich auch nach Einweisung nicht an die Mikros ran. Ziehst du das Mikro auf, pfeifts, das Publikum guckt blöd, weil man nicht recht was hört...das ist echt ein undankbarer Job.
Abends gab es dann die richtig guten acts und da wurde der Unterschied spürbar.
Ich erinnere mich noch an eine kleine BigBand mit ca. 17 Bläsern und einem tollen drummer von \"drüben\", Günter Baby Sommer. Wir hatten eigentlich keine ausreichende Mikroausstattung für alle, die drums, Bass, Gitarre konnten wir gut abnehmen, aber für den Bläsertrupp konnten wir nur gruppenweise Mikros drüberhängen.
Die Bläser waren allerdings dermaßen gut, die haben haben eben richtig zusammengespielt, ihre Dynamik aneinander angepasst, hörten sich natürlich auch ohne Verstärkung super an. Da mussten nur noch die Lautstärkenverhältnisse zu den drums etc. hergestellt werden und das Ganze war Spitze und letzten Endes sauber zu händeln!

Wenn man in einem Orchster jeden mit auf die Bühne nimmt, auch die, die kaum mitspielen (und das ist bei der betreffenden Probe der Fall gewesen) ist das vielleicht eine nette Idee, damit sich alle wohlfühlen. Dann sollte man aber besser unverstärkt auftreten und größere Gigs garnicht annehmen und schon garnicht Gigs, bei denen man sich echt vor größerem Publikum blamieren kann. Und um eine aufwendige Technik zu bekommen und löhnen zu können, muss man dann wohl musikalisch mindestens Bundesliga und nicht Kreisklasse spielen. :-)

Floyd Blue

Zitat von: kiki...
Dieses setting ist geeignet für eine Aufnahme, aber weniger geeignet für eine Live-Verstärkung.

Mein Mann und ich haben früher semiprofessionell PA-Verleih gemacht...


Wenn Du meinst, wird das wohl so sein...

Ist zwar schon ein paar Jahrzehnte her, aber ich habe damit auch live beste Erfahrungen gemacht.

TERMInator

Bei Shure gibts doch gute Tipps für Chor-Mikrofonierung, wobei Chor hier nicht nur für \"nur Gesang\" sondern auch \"gesamtheitliche Aufnahme\" steht.

ukelmann

Kiki: Wenn man in einem Orchester jeden (Ukler) mit auf die Bühne nimmt, auch die, die kaum mitspielen

... kann man die Tonabnahme dann auf die beschränken, die wirklich vorne stehen und gut sind?
Die anderen sind doch zufrieden, wenn sie mitukeln, und die Qualität erhält man dann von den hörbaren.

Geht das?

Heinz
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

kiki

Zitat von: TERMInatorBei Shure gibts doch gute Tipps für Chor-Mikrofonierung, wobei Chor hier nicht nur für \"nur Gesang\" sondern auch \"gesamtheitliche Aufnahme\" steht.
Schöner link, thx!
Kleinmembran-Kondensatormikrofone funzen gut in einer leisen Konzertatmosphäre.
Auf einem Outdoor-Zeltfestival mit lauter Umgebung und relativ lautem Publikum ist darüber alles andere zu hören, nur nicht der Chor und die Ukulelen ;-) Wenn nebenan die Rockcombo länger spielt als vorgesehen, haben wir mit den Ukies kaum eine Chance *seufz*.

Zitat von: ukelmann... kann man die Tonabnahme dann auf die beschränken, die wirklich vorne stehen und gut sind?
Die anderen sind doch zufrieden, wenn sie mitukeln, und die Qualität erhält man dann von den hörbaren.

Geht das?

Technisch geht das wunderbar. Aber die, die dann kein Mikro bekommen, finden das bestimmt nicht so gut...oder?

Gruß Kiki

L'Ukuliste

@ukelmann
wat is das denn für ein doofer Vorschlag?
mal echt, man spielt doch nicht in einem Orchester mit, um nicht gehört zu werden.