G/Em finger zu langsam - was tun?

Begonnen von salazmat, 02. Apr 2012, 18:25:17

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salazmat

also erstmal hallo, bin noch ganz neu hier :)
habe mir neulich zum geburtstag eine ukulele zugelegt und bin auch schon brav am üben
allerdings habe ich folgendes problem: wenn ich ein G spielen will landet zwar der zeigefinger schnell dort wo er hingehört aber der mittelfinger braucht schon etwas länger und der ringfinger bewegt sich überhaupt erst wenn die beiden anderen schon fest sitzen  :(
beim E-Moll (ich spiel ein bisschen bei Ukulele Mike, der sagt immer Eminor, ich hoff es is richtig übersetzt, war nie eine leuchte in musik :D) schafft es auch der zeigefinger recht rasch in position, dann dauert es wieder bis der mittelfinger kommt und wenn der ringfinger dort is wo er hingehört muss ich meistens schon wieder umgreifen...
gibts eine möglichkeit die finger zu trainieren dass sie schneller in die richtige position gehen bzw. sich schneller gemeinsam bewegen lassen?
hoffe ihr könnt mir helfen :)

Tuke

#1
Hallo salazmat, willkommen hier!

Bei Deinem Beispiel muss nicht nur jeder Finger eine andere Saite, sondern auch einen anderen Bund greifen.
Das ist im Anfang schwierig.

Vielleicht gefällt Dir auch irgend ein Lied mit einem einfacheren Akkordwechsel.
Bis die Finger \"automatisch\" wissen, wo\'s lang geht: das dauert.
Wie wär\'s mit der beliebten Akkordfolge: C - Am - F - G7 - C.

Wenn es partout G und Em sein soll, würde ich die Uke nicht mehr aus der Hand legen und die Linke immer hin- und her- gehen lassen zwischen den Akkorden,
dann springen lassen und dann flitzen.
Auf Deutsch: immer wieder üben und dabei schön geschmeidig bleiben :mrgreen:

Ziel ist ja: Ukulele SPIELEN!
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

robertschult

#2
High salazmat,

Tuke hat ja schon perfekt geantwortet . . .  ;)

Wichtig am Anfang ist meiner Meinung nach:

1. Bei einem Akkord sollte/muss immer der gleiche Finger zuerst aufgesetzt werden - bei G-Dur setze ich z.B. immer den Ringfinger zuerst, die anderen Beiden folgen (hoffentlich schnell) nach. Bei E-Moll setze ich zuerst den Zeigefinger etc. Welchen Finger Du persönlich bei welchem Akkord nimmst, ist völlig egal, nur sollte es immer der gleiche sein.
Das schleift sich dann durch die (hoffentlich häufigen) Wiederholungen ein und mit der Zeit geht es dann ganz schnell und wie von alleine. :D

2. Beim Wechsel immer locker bleiben ! Wenn Du Dich (z.B. durch übermäßige Konzentration) verkrampfst, kann der (Finger-/Hand-) Muskel nicht so schnell reagieren, weil er nicht locker ist.

Immer daran denken: Ein Instrument zu beherrschen benötigt reelle Zeit und viel (!) Übung. Etwas erzwingen wollen bringt meiner Erfahrung nach eher das Gegenteil . . .

Keep on ukeln . . .  ;)

Gruß Robert

Edit: Natürlich auch von mir ein herzliches Willkommen !  :mrgreen:  :D

Pipocu

#3
Hallo Salazmat,

der Wechsel von G nach Em ist gar nicht mehr so schwer, wenn man von dem Dogma Abstand nimmt, dass man Em unbedingt mit Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger greifen muss (ich geh jetzt mal von der Variante mit offener G-Saite aus).

Greift man Em stattdessen mit Mittelfinger, Ringfinger, kleiner Finger, kannst Du einfach beim G den Zeigefinger vom 2. Bund, C-Saite  abheben und den kleinen Finger auf den 4. Bund, C-Saite setzen. Dazu musst Du die Hand etwas zu Dir hin rotieren lassen (ergibt sich aber fast von selbst, weil Du sonst nicht mit dem kleinen Finger auf die C-Saite kommst).

Faktisch wechselst Du also nur zwischen Zeigefinger und kleinem Finger. Alle anderen Finger bleiben liegen wo sie sind. Fühlt sich erstmal total beknackt an, geht aber mit einiger Übung sehr flott. Zudem trainiert es den kleinen Finger :mrgreen:

Alle Klarheiten beseitigt?

Ergebenst
Jens

skiffle

Willkommen im Forum!
Da hast Dir ja auch nicht gerade die leichteste Anfängerakkordfolge ausgesucht.
Den Vorpostern ist nix hinzuzufügen.
Dranbleiben, doch dabei schön entspannt und mit Spaß (selbst)quälen.
Immer ein bissäle mehr, dann geht es eines Tages flott wie das Tüten Kippen drehen,
was allerdings nachweislich weniger gesund ist. 8)

-Jens-

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, diese Griffe zu spielen (Details und Varianten spar ich mir erstmal). Das einzige was hilft, ist Übung und Geduld. Je öfter man sie benutzt, desto leichter geht es mit der Zeit.

@Robert: bei Punkt 1 möchte ich widersprechen. Die Finger sollten eher in der Reihenfolge aufgesetzt werden, in der die Töne benutzt werden. Gerade für picking ziemlich wichtig. Klar ergibt das allein schon viele Varianten, aber die Finger sollten unabhängig agieren können (Fernziel). z.B. G-Dur (0232) sollte auch ohne Zeigefinger gehen um effizienter in G7 zu wechseln und dergleichen.

salazmat

wow vielen dank für die vielen und schnellen antworten!

ich werd dann fleissig weiterüben und die tipps mal ausprobieren :)
achja, ich meinte nicht nur von G zu Em, ich meinte ich tu mir insgesamt schwer die saiten richtig und schnell zu treffen - das gilt auch wenn ich zum beispiel vom C zum Em gehe
freue mich dass es noch hoffnung für mich gibt :D

robertschult

#7
Zitat von: -Jens-@Robert: bei Punkt 1 möchte ich widersprechen. Die Finger sollten eher in der Reihenfolge aufgesetzt werden, in der die Töne benutzt werden. Gerade für picking ziemlich wichtig. Klar ergibt das allein schon viele Varianten, aber die Finger sollten unabhängig agieren können (Fernziel). z.B. G-Dur (0232) sollte auch ohne Zeigefinger gehen um effizienter in G7 zu wechseln und dergleichen.

Naja, ich hatte mit meiner genannten Methode sowohl auf der 6saitigen als auch jetzt mit der Ukulele sehr schnelle Erfolge im Akkorde lernen.

Mir ging es ja darum zu sagen wie man als Anfänger (!) schnell Akkorde lernen kann - als Fortgeschrittener wird man meiner Meinung nach immer die Akkorde den eigenen Spielbedürfnissen anpassen (müssen).

Ich bin ja eigentlich auch ein wenig der Picker und hatte bis jetzt noch nie Probleme mit meiner Akkord-Greif-Methode und den benötigten Tönen . . .

Aber wie in anderen Bereichen gibt es vielleicht auch hier kein objektives \"richtig\" oder \"falsch\", sondern nur ein subjektives \"So-ist-es-für-mich-angenehm-und-richtig\".

Trotzdem danke für die Anmerkung.  ;)

Gruß Robert

Rena

Da hilft wirklich nur üben, üben, üben :)

In einem halben Jahr kennst Du Super viele Akkord-Griffe auswendig und deine Finger finden ihre Position von ganz alleine!!!

Octopussy

Wollte keinen neuen Thread aufmachen und ich denke hier passt es gut rein...

Evtl. bekomme ich jetzt böse Zuschriften  :\'(  Aber über Antworten würde ich mich freuen.

Ich spiele den G-Akkord anders und habe bisher noch nicht den Vorteil des \"normalen G\" feststellen können. \"Normal\" habe ich anfangs gespielt und dann festgestellt, dass es so doch viel einfacher ist:

Ich greife den G-Chord folgender MAßen:

A mit Zeigefinger
E mit Ringfinger und
C mit Mittelfinger

Den Mittelfinger brauch ich eh ständig \"vorne\" ( A-Dur, F-Dur). D-Dur greife ich als Barré auch mit Mittelfinger.

Und jetzt der riesen Vorteil:  Ich kann bei Em den Zeigefinger lassen und umgreifen, oder noch einfacher - und hier im Thread erst durch den Hinweis mit dem klienen Finger drauf gekommen - dass man mit Pinky GAR NICHT UMGREIFEN, sondern nur zugreifen muss. Der Mittelfinger stört ja nicht auf dem 2. Bund.

Jetzt bin ich über die Nachteile gespannt.

faltukulele

Das kommt alles ein bißchen auf das Drumherum an. Was ist für die Wechsel von den zuvor gegriffenen und zu den nachfolgenden Akkorden sinnvoll? Einen Finger liegen lassen zu können, hilft beim Wechsel natürlich immer, egal, ob Du nun die ersten beiden Finger tauschst oder nicht - wie Jens (Pipocu) weiter oben, der den Zeigefinger, der liegenbleiben könnte, aber abhebt (?).

Den von Dir beschriebenen Fingersatz für das G benutze ich auch, z. B. um den kleinen Finger zum Abstoppen frei zu haben. Für einen anschließenden Wechsel nach G7 müßtest Du aber die ganze Handstellung ziemlich ändern. Und Em mit dem 2./3./4. Finger ist prima für ein nachfolgendes A9, aber ganz schlecht zum Abstoppen :mrgreen:.

Was also in einer Situation ein Riesenvorteil ist, kann in der anderen schon lästig sein und in der dritten so zeitraubend oder schwierig, daß ich lieber noch mal nachdenke, ob es nicht anders besser ginge. Barréegriffe mit dem Mittelfinger wiederum fühlen sich für mich sehr merkwürdig an. Wo liegt da der Vorteil?

Octopussy

Abstoppen mache ich noch nicht. Von G zu G7 drehe ich meine Hand einfach um den Mittelfinger. D.h. Zeigefinger geht eine Saite und einen Bund nach oben (von 2.A nach 1.E), Ringfinger Saite nach unten und Bund nach oben (von 3.E nach 2.A). Ich komme damit soweit  ganz gut klar. Em habe ich bisher ohne Pinky gespielt.

Barre  mit Mittelfinger klappt bei mir ebenso gut wie mit Zeigefinger.

Linho

Octopussy: Alles ist \"erlaubt\", nimm einfach den Fingersatz der für dich am besten geht. Ich greife den G-Dur normalerweise mit dem wohl verbreitetsten Fingersatz C-Saite Zeigefinger, E-Saite Ringfinger, A-Saite Mittelfinger.

Dafür spiele ich auch den D-Dur grundsätzlich mit drei Fingern, einen pro Saite. Ich komme mit so einem Barree, wo die A-Saite frei klingen muss, nicht zurecht. Oder, wenn es die Melodie verlangt, halt doch als Zeigefingerbarree mit dem kleinen Finger im 5. Bund der A-Saite.

Was meint ihr mit Abstoppen?

faltukulele

#13
Zitat von: Octopussy... Von G zu G7 drehe ich meine Hand einfach um den Mittelfinger ...
Ja, klar. Und dadurch, daß der Mittelfinger bleibt, wo er ist, klappt das ja auch trotz völlig geänderter Handhaltung recht gut - .
Es ist sicher kein Schaden, wenn das Handgelenk ein bißchen flexibel bleibt. Aber manchem Anfänger würdet bei solchen Aktionen die Ukulele \'runterfallen :mrgreen:

Ich wage ja nur einzuwenden, daß z. B. der Wechsel von G 02M3K2R nach G7 02M1Z2R noch deutlich leichter fällt und daher ein G 02M3R2Z möglicherweise nicht die allein selig machende Lösung darstellt.

Das gleiche gilt im Prinzip für Dein Mittelfinger-Barrée: Solange Dir die zwei verbleibenden Finger für den Rest des Akkordes ausreichen, geht das sicher auch, und als Erholungsgelegenheit für den Zeigefinger wird es nicht schaden, wenn Dein Mittelfinger das kann. Ansonsten sehe ich keinen rechten Nutzen darin, den Zeigefinger zu blockieren.

Keep strummin\'

Christoph

@ Linho: Die Saiten am Ausklingen hindern. Das geht bei vielen Griffen, für die Du den kleinen Finger nicht brauchst, ganz gut, wenn Du den sachte über alle Saiten legst - mehr oder weniger direkt nach dem Anschlagen. Bei einem Em7/G6 oder G fällt mir das - eben wegen der geänderten Handhaltung - deutlich leichter, wenn ich den Mittelfinger auf der C-Saite und den Zeigefinger auf der A-Saite habe.
Wenn Du nicht gerade mit dem Daumen strummst, geht das aber nach einem downstroke auch mit der rechten Hand.

torstenohneh

Wurde eigentlich schon erwähnt, dass schwere Übungen eigentlich immer langsam ausgeführt werden sollten. Das Tempo kommt mit der Zeit.
Die Gefahr bei zu schneller Temposteigerung liegt immer im verkrampfen irgendwelcher Muskeln. Das wird dann erst lästig und schlimmstenfalls schmerzhaft.

Mein Tipp (an den ich mich selber auch heute noch halte): Langsam und richtig und locker üben!
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist