Warum konische Hälse?

Begonnen von ukeman1, 13. Sep 2012, 18:34:23

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ukeman1

Hallo Leute!

Ich habe mal ein Frage die wahrscheinlich sau doof ist:

Aber warum sind Ukulelen und Gitarrenhälse in der Regel konisch zulaufen???

Ich habe diese Woche ein Gitarlele daheim gehabt mit einem geraden Hals und konnte beim spielen keinen Unterschied feststellen......

Wer kann mir dafür ein plausible Erklärung geben??

Gruss Sascha
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

Floyd Blue

Früher sind halbierte Äste als Hals genommen worden und die sind eben konisch gewachsen. Dann hat man es halt, traditionsbewusst, wie man so ist, einfach gelassen.

ukeman1

Zitat von: Floyd BlueFrüher sind halbierte Äste als Hals genommen worden und die sind eben konisch gewachsen. Dann hat man es halt, traditionsbewusst, wie man so ist, einfach gelassen.

Danke!

Die Antwort leuchtet mir ein ......

Gruss Sascha
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

Floyd Blue

#3
Zitat von: oscarJa sicher, aber warum hat man dann die breitere Seite nicht oben als Kopf genommen?

Die waren gedanklich wohl damals noch nicht so weit...

Sir Roy

Das mit dem Astwuchs glaube ich nicht!
Der Konus (von Griffbrett, damit auch Hals) ist vielleicht wichtig, damit die in der Mitte am stärksten schwingende Saite nicht an die Nachbarsaiten scheppert. Nur so\'ne Vermutung.. ;-)

Floyd Blue

Bei (bundlosen Streich)-instrumenten hat man das wohl gemacht, um der Greifhand zumindest einen kleinen Anhaltspunkt zu geben, wo sie sich befindet. Siehe dazu: http://www.lehrsaiten.de/forum/13-was-nicht-einzuordnen-war/1521-dinge-die-ueberraschend-nur-bei-vorspielen-passier#1531

Ich kann mir vorstellen, dass das auf andere Instrumente übertragen wurde und dann eben einfach beibehalten wurde.

Die Eigenbau-Gitarre von Brian May (Queen) hat jedenfalls einen gleichmäßigen Hals-Querschnitt und parallel verlaufende Saiten. Lustigerweise hat die Baton Rouge Club-Leih-Ukulele auch parallel verlaufende Saiten, aber einen konischen Hals. Nachteile habe ich nicht bemerkt und die Saiten sind so weit voneinander entfernt, dass sie sich, auch nicht bei stärkstem Anschlag, berühren könnten. Da scheppern sie eher auf den Bünden, die näher dran sind.

Fischkopp

Ha, ich hab ne Uke, da ist es genau anders rum.
Bei meiner 8saitigen Tahitiuke ist der erste Bund 3,8 cm breit und der 15. Bund nur noch 3,5 cm breit,
also konisch zulaufend, breiteste Stelle an der Kopfplatte.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

ukeman1

Zitat von: FischkoppHa, ich hab ne Uke, da ist es genau anders rum.
Bei meiner 8saitigen Tahitiuke ist der erste Bund 3,8 cm breit und der 15. Bund nur noch 3,5 cm breit,
also konisch zulaufend, breiteste Stelle an der Kopfplatte.

Interessant!

Sowas habe ich auch noch nicht gesehen / gehört........

Gruss Sascha
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

Fischkopp

Auf dem Foto lassen sich die Dimensionen erahnen

https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

Sintram

*Klugscheißmodus online*
Der konische Hals kommt nicht von Ästen oder ähnlichem, sondern von einer schlichten NOtwendigkeit bei den ersten Lauten, die ja nunmal die Vorfahren unserer kleinen Uke sind.  8)
Wenn ihr Euch z.B. eine Renaissancelaute anschaut, dann seht ihr aus Darmsaiten geknotete Bünde. Die wurden etwas zu tief auf den Hals gebunden und dann in Position geschoben. Durch die konische Form hielten sie dann an dem richtigen Platz.
Klingt komisch, ist aber so.
*Klugscheißmodus offline*
  ;)

gerald

Vielleicht können Feinstimmer oder Claus ja auch noch etwas dazu sagen...

Ich weiß es auch nicht wirklich, habe aber noch eine andere Vermutung.
Instrumente, wie Mandoline oder Banjo, die typischerweise in Quintstimmung
gespielt werden, haben oftmals schmalere Hälse als Ukulelen. Hier ist die
Hand bei vielen Griffen wohl weiter in die Länge gespreizt.

Eine Ukulele hat im Verhältnis zur Gitarre ein relativ breites Griffbrett (auf
vier Saiten betrachtet).

Daher vermute ich, dass es darum geht, wie die Hand gespreizt ist, bzw.
wie die Finger auf dem Griffbrett verteilt werden können. In den höheren
Lagen sind die Bünde dichter beieinander, also wird mehr Platz für die
Finger geschaffen, indem der Hals an der Stelle breiter gemacht wird.

Ich glaube, dass für heutige Instrumentebauer beim Bau/Entwurf eher
solche spieltechnischen und optische Fragen relevant sind und Erfordernisse
aufgrund geknoteter Bünde, keine so große Rolle mehr spielen.