Intonation verbessern, mal wieder...

Begonnen von Knasterbax, 31. Aug 2012, 15:41:51

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Knasterbax

Nachdem ich meine erste Spongebob (leichtsinnigerweise  :roll: ) verschenkt hab, mußte dieser Tage doch wieder eine Neue her!

Wie zu erwarten, ist sie nicht bundrein (die gegriffenen Töne am 12. Bund klingen alle höher als das Flageolett). Kein Wunder: Es gibt kein Spannungsplus - der 12. Bund halbiert die schwingende Saite exakt.
Ansonsten klingt sie natürlich nach Billigsaiten, und die Intonation ist zum Fürchten, zumindest, was die dicke C-Saite betrifft: schon die große Terz klingt mindestens einen Viertelton zu hoch!

Was tun?
Als erstes wurden neue Saiten aufgezogen (Martin FC). Klang natürlich gleich viel besser, die Intonation hängt aber weiterhin deutlich durch, nach wie vor auf der C-Saite.
An den Sattelschlitzen musste ich nix machen, die Saitenlage am Sattel ist perfekt.
Die Stegeinlage könnte gut noch ein Stück flacher geschliffen werden.

So.
Frage jetzt: Lege ich erstmal die Stegeinlage insgesamt tiefer und hoffe, dass das auch der C-Saite zugute kommt?

Und falls das nicht reicht: Lässt sich die Stegeinlage da, wo die C-Saite drüberläuft, separat kompensieren? Bei dem schmalen Plastikstäbchen wüsste ich nicht, wie das gehen sollte...  :roll:

Ratlose Grüße vom
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

UkeDude

#1
der Stefan HW hat mal ein super tutorial gemacht... auch mit einer spongebob...musst mal bei ihm auf dem YT Kanal suchen...

Teil1: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=9265

Teil2: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=9568

Knasterbax

#2
Danke, Dude, ich vergaß zu erwähnen: Die Tuts habe ich natürlich befolgt; das Problem der schlecht intonierenden Einzelsaite/Kompensation EINER Saite trat bei Stephans Bob aber nicht auf...  :roll:
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

faltukulele

#3
Zitat von: KnasterbaxKein Wunder: Es gibt kein Spannungsplus - der 12. Bund halbiert die schwingende Saite exakt.
Wenn das so ist, wird die Ukulele ohne Versetzen der Stegeinlage auch nicht bundrein werden.
Zitat von: KnasterbaxDie Stegeinlage könnte gut noch ein Stück flacher geschliffen werden.
Das wird natürlich helfen, aber nicht genug. Du müßtest die Saitenlage am Oktavpunkt ja auf Null bringen, damit die Saiten beim Greifen nicht gedehnt und damit nicht höher \"gestimmt\" werden.
Zitat von: KnasterbaxLege ich erstmal die Stegeinlage insgesamt tiefer und hoffe, dass das auch der C-Saite zugute kommt?
Ja. Die Stegeinlage wird eh nicht viel taugen, und so kannst Du jedenfalls schon mal probieren, wie tief Du die Saiten legen kannst, ohne daß was scheppert. Danach hilft aber nix:
Entweder mußt Du den Steg versetzen (selbst wenn Du ihn heil runterbekommst, endet das meistens mit einem neuen Steg, damit die alte Leimfläche abgedeckt werden kann),
oder Du mußt jedenfalls den Auflagerpunkt verschieben. Wenn der Steg das zuläßt, kannst Du die Nut breiter machen (und die Stegeinlage entsprechend stärker). Ganze 2 mm breiter klappt aber meistens nicht.
Oder (was bei einer so hochwertigen Ukulele den noch am ehesten vertretbaren Aufwand darstellt) Du bastelst Dir eine Winkelstegeinlage (L-Querschnitt), die unten in die vorhandene Nut paßt und oben (vom Griffbrett weg) 3 mm auskragt.
Zitat von: KnasterbaxLässt sich die Stegeinlage da, wo die C-Saite drüberläuft, separat kompensieren?
Danach kannst Du mit einer kleinen Rundfeile die Position für jede Saite einzeln bequem anpassen.
Zitat von: KnasterbaxAn den Sattelschlitzen musste ich nix machen, die Saitenlage am Sattel ist perfekt.
Wenn schon die große Terz mindestens einen Viertelton zu hoch klingt, habe ich da so meine Zweifel.
Laß Dir beim Anpassen der Saitenlänge lieber noch ein bißchen \"Luft\" (die gegriffenen Töne noch einen Tick zu hoch).
Die Saitenlage am Sattel ist dann perfekt, wenn auch die einfachen Akkorde (mit teils gegriffenen, teils offenen Saiten) alle sauber klingen.
Eine nicht ganz korrekte Länge des ersten Bundes kann einem da einen ganz schönen Strich durch die Rechnung machen.

Viel Erfolg

Christoph

Knasterbax

#4
Danke, Christoph, für den ausführlichen Kommentar!
Ich werde also erstmal die Original-Einlage runterschleifen und schauen hören, was passiert.
ZitatOder ... Du bastelst Dir eine Winkelstegeinlage (L-Querschnitt), die unten in die vorhandene Nut paßt und oben (vom Griffbrett weg) 3 mm auskragt.
Das scheint mir dann wirklich die beste Lösung für mein \"hochwertiges Instrument\" zu sein.
Ob ich das allerdings mit meinen bescheidenen Bordmitteln hinkriege? Keine Fräse weit & breit...
Na mal sehn, Hartholzklötzchen, Schraubstock, Säge, Feile, Augenmaß, Geduld... :D

ZitatWenn schon die große Terz mindestens einen Viertelton zu hoch klingt, habe ich da so meine Zweifel.
Was hat das mit der Saitenlage am Sattel zu tun? Die ist wirklich ideal, flacher gehts nicht, sonst schnarren die leeren Saiten.

Hm, und jetzt kommt mir grade noch in den Sinn, dass die miese Intonation der C-Saite auch was mit der Saite selbst zu tun haben könnte... Montagsexemplar? Ich werd die wohl erstmal austauschen.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

allesUkeoderwas

#5
Zitat von: KnasterbaxHm, und jetzt kommt mir grade noch in den Sinn, dass die miese Intonation der C-Saite auch was mit der Saite selbst zu tun haben könnte... Montagsexemplar? Ich werd die wohl erstmal austauschen.

Gratulation zur Neuen.  :mrgreen:

Was willst Du austauschen ??? Die C-Saite, oder die komplette Uke ???

Du hast doch bestimmt noch 29 Tage zum Umtauschen, vielleicht reift sie ja noch...
Stichwort: Aquarienpumpe oder alter Elektrorasierer im Huckepack.

Du kannst übrigens auch die C-Saite einzeln \"kompensieren\"...

- Steg nur im Bereich der C-Saite runterfeilen (natürlich oben, wo die Saite langläuft)
- Steg schräg (keilförmig) feilen - vorne oder hinten, je nachdem ob Flagelot zu hoch oder zu tief...

Ne\' bundreine Sponge Bob find ich pervers - Es gibt Ukulelen, die müssen einfach schräg klingen, im Dixi-Klo sind ja auch keine Goldarmaturen montiert, oder ???...  :twisted:
Ukulelen: Nur Schrott

faltukulele

#6
Zitat von: KnasterbaxOb ich das allerdings mit meinen bescheidenen Bordmitteln hinkriege? Keine Fräse weit & breit...
Das allererste Probeexemplar habe ich mir seinerzeit aus einem Stück Messing-Winkelprofil geschnitten - viel Abfall ;).
Da das Problem mit den ungenau aufgeleimten Stegen aber imer wieder mal auftritt - durchaus auch bei besseren Ukulelen :( - habe ich mir irgendwann einen Meter Weißbuche-L-Profil auf der Formatkreissäge geschnitten, als \"Dummy\". Wenn die Abmessungen stimmen, baue ich das dann aus Knochen nach. Das ist dann allerdings ein ziemliches Gefummel, weil Du so kurze Schnippel nur mit Tricks auf den großen Maschinen bearbeiten kannst, ohne Dir die Finger mit auszufälzen.
Zitat von: KnasterbaxNa mal sehn, Hartholzklötzchen, Schraubstock, Säge, Feile, Augenmaß, Geduld... :D
So geht es auch. Wenn Du Dir erst die Ecke ausschneidest, kannst Du die anschließend versäubern und danach die Schenkel des L erst auf Dicke, dann auf Tiefe schleifen, dann wird das ziemlich ordentlich.
Zitat von: KnasterbaxWas hat das mit der Saitenlage am Sattel zu tun?
Na, nimm mal an, Du hast ein ideales Griffbrett mit einem Nullbund (aus einem normalen Bundstäbchen) und eine Saitenlage von 2,5 mm am Oktavbund (die Oberkante der Stegeinlage liegt also 5 mm oberhalb der Griffbrettebene). Die Saitenlänge ist perfekt kompensiert, die 2,5 mm, um die Du die Saite am Oktavbund herunterdrückst, genügen also genau, um den gegriffenen Ton so hoch klingen zu lassen wie den Flageolet-Ton.
Würdest Du nun die Saitenlage am Steg einen ganzen mm niedriger machen, am Sattel aber 1 mm höher, würde die Oktave wieder richtig klingen - die Dehnung wäre ja die gleiche. Am ersten Bund gegriffen, hättest Du aber eine viel zu hohe Dehnung - und statt des Halbtones mindestens einen ganzen :mrgreen:.
Fazit: Die Saitenlage am Steg ist wichtig für die Bespielbarkeit und die Intonation in den hohen Lagen.
Die Saitenlage am Sattel ist aber für die Bespielbarkeit und die Intonation nahe am Sattel entscheidend (und damit viel wichtiger).
Je nach Länge des ersten Bundes läßt sich manche Ukulele nicht so gerne flachlegen, wie Du das gern hättest, aber vorrangig müssen die Töne stimmen - was hast Du sonst von der leichten Bespielbarkeit?
Zitat von: KnasterbaxHm, und jetzt kommt mir grade noch in den Sinn, dass die miese Intonation der C-Saite auch was mit der Saite selbst zu tun haben könnte... Montagsexemplar? Ich werd die wohl erstmal austauschen.
Das ist fast immer eine gute Idee. Schlechtestenfalls hilft es nix, aber wenn doch, hast Du einen Haufen Zeit und Ärger gespart.

Viele Grüße

Christoph

EDIT @ Jogi: Nein, das sehe ich anders. Auch dem Dixi fehlt meiner Ansicht nach was wesentliches - eine vernünftige Belüftung z. B. 8).
Bei einer hübschen oder witzigen Billigukulele mache ich gern Abstriche, was den Klang angeht - aber nicht bei der Intonation.