Auftritt planen

Begonnen von ingobar, 04. Feb 2013, 07:29:43

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ingobar

Guten Morgen!

Nachdem mein Spiel und vor allem mein Gesang langsam besser wird, beschäftigt mich nun folgende Frage:

1. Nach welchem Konzept stellt man seine Songs zusammen? Irgendwie nach Publikum, oder? Da ich nun gar keine Ahnung von so etwas habe, kennt jemand Listen oder so? Mögliche Zielgruppe wären vielleicht: Grundschule, Kindergarten, weiterführende Schule, Altersheim. Da ich leider noch keinen eigenen Stil habe, der kommt ja dabei vielleicht raus, habe ich keine wirkliche Idee. Nur soweit vielleicht:
Altersheim: Klassiker aus den 50er? Eventuell Klassiker von Frank Sinatra....?
Kindergarten/Grundschule: Einfache Lieder zum Mitsingen: Frere Jacques, Old McDonald,....?
Weiterführende Schule: Aktuelle Charthits? \"I will wait\" von Mumford & sons, ....?

2. GEMA-Gebühen zahlt dann der Veranstalter. Richtig?

Danke schon mal,

Ingo

apfelrockt

Mit Verlaub: komische Frage,

ich meine, normalerweise ist es doch so: du hast dir ein kleines Repertoire erarbeitet und willst das jetzt mal vor Publikum aufführen.

Oder aber du bist mehr oder weniger profesioneller Musiker der alle Spielarten beherscht und über ein riesiges Repertoire verfügt dass er quasi auf Zuruf abrufen kann.

Was nun gerade in den von dir angesprochenen Zielgruppen so gewünscht wird, kann ich dir leider auch nicht sagen.

Die Gema Gebühren, falls den überhaupt welche anfallen, trägt der Veranstalter.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

ingobar

Ich weiß, dass das eine vielleicht eine komische Frage ist. Es ist halt so, dass ich im Moment einfach irgendwie alles spiele, was mir so gefällt, was Modernes, was eher Jazziges, dann versuch ich mich auch mal an Metallica. Versuch mal ein Fingerpicking hier, ein Strumming-Muster dort und manchmal auch reines Melodiespiel. Es ist insgesamt eher unausgerichtet. Durch das Planen eines vielleicht auch nur theoretischen Auftritts möchte meine Versuche ein wenig fokusieren. Das ist eigentlich alles. Denn meistens höre ich bei so 80% auf. Denn die letzten 20% des Stückes bzw. einer Performance machen 80% Arbeit. Und dazu wollte ich mich halt zwingen.

skiffle

#3
Die Möglichkeiten sich Publikum zu stellen sind uferlos.
Und so etwas entwickelt sich.
Da gibt es ja auch andere Fragen.
Willst Du für Geld spielen,
wissen die Leute, was sie ggf. da einkaufen,
was für ein Publikum hat man vor sich,
wie objektiv kann man die reale Situation einschätzen auf die man gerade trifft
und entsprechend damit umgehen,
wie arbeitet man mit dem Publikum und nicht nur an sich selbst vor dem Publikum?

Es sind tatsächlich zwei verschieden Paar Schuhe,
ob man im Gehäuse allein bzw. mit Kumpels jammt
oder realen unberechenbaren Menschen gegenüber steht.
Wie gesagt, das entwickelt sich und man entwickelt sich in solchen Begegnungen.
In dem Bereich Musik, zu dem es Dich am intensivsten hinzieht/neigt,
wirst Du möglicherweise auch am überzeugensten wirken.
Da würde ich anfangen und mein Programm danach ausrichten.
Dann kommt natürlich die Frage der Dramaturgie.
Da könnte ein \"Fahrplan\" von Titeln (als Programm) helfen,
bei dem inhaltlich und formal für Spannung und Abwechslung gesorgt ist.

Oft hilft Strassemusik, um solche Dinge einmal zu testen.
Theorie und Praxis sind nicht immer direkte Verwandte.
Oder wie wer singt, live is live. ;-)
Also nix wie raus und am Volke ausprobiert!
Dann geht alles wie von selbst.
Erste kleiner Rückschläge darf man nicht ganz ausschließen. ;-)

Fischkopp

#4
Die LIedauswahl an die Zielgruppe auszurichteten ist genau richtig, im Kindergarten spiele ich andere Lieder als auf einem 50ten Geburtstag.

Du musst Dir vorher darüber klar werden, was Du für Ansprüche an Dein Publikum hast.
Sollen sie einfach nur zuhören oder sollen/dürfen sie mitsingen/mitklatschen.
Dann mache ich für mich folgende Fahrpläne.

Wie lang ist der Auftritt? (z.B. 30 Minuten)
Wie viel Lieder kann ich in der Zeit spielen? (z.B.8 Lieder)

Die Songauswahl erfolgt danach (z.B. wenn ich nur Cover spiele):
Als 1. Lied ein ruhiges, langsames Stück (muss nicht bekannt sein), das ich sehr gut beherrsche um sicher
in den Auftritt zu kommen
als 2. ein etwas schnelleres Stück
Nr. 3 und 4 richtige Klopfer, wo alle misingen
Nr.5 wieder etwas ruhiger
Nr.6 dann wieder ein bekannteres Stück

Nr. 7 und 8 lasse ich dann für Zugaben,
was wieder absolute Mitsingklopfer werden.

Diese Abwechslung zwischen ruhigen und schnellen Stücken findest Du bei fast allen Konzerten und
das Beste und Bekannteste wird meistens für die Zugabe aufgehoben, Du musst halt versuchen einen Spannungsbogen
über die Zeit aufzubauen. Wenn alle gähnen und anfangen sich zu unterhalten hast Du etwas falsch gemacht.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

skiffle

#5
Fischkopp schrieb:
ZitatWenn alle gähnen und anfangen sich zu unterhalten hast Du etwas falsch gemacht.
Zitat
Schlimmer ist, wenn die wenigen die da sind gleich gehen.
Noch schlimmer ist, wenn sie erst wieder zurück kommen, wenn Du fertig bist. ;-)
Da kann man gleich zuhause hinterm Ofen Musike machen.

ingobar

Zitat von: FischkoppDie Songauswahl erfolgt danach (z.B. wenn ich nur Cover spiele):
Als 1. Lied ein ruhiges, langsames Stück (muss nicht bekannt sein), das ich sehr gut beherrsche um sicher
in den Auftritt zu kommen
als 2. ein etwas schnelleres Stück
Nr. 3 und 4 richtige Klopfer, wo alle misingen
Nr.5 wieder etwas ruhiger
Nr.6 dann wieder ein bekannteres Stück

Nr. 7 und 8 lasse ich dann für Zugaben,
was wieder absolute Mitsingklopfer werden.

Ahhhh, das hört sich schon mal interessant an. So etwas in der Art hat mich interessiert, danke dafür.

Ingo

howein

#7
Ich hör da gar nicht raus, was DIR am besten gefällt, welche Stilrichtung DU am liebsten spielst ... DA würde ich den Schwerpunkt setzen und mir ein gutes Kern-Repertoire erarbeiten das wirklich \"sitzt\". Und mir ein Publikum suchen das diese Stilrichtung ebenfalls mag. Das müssen keine  großen Aufritte sein, das können auch kleine spontane Sachen sein. Und Straßenmusik ist eine gute Gelegenheit - es geht nicht um die die weiter gehen, sondern um die die hängen bleiben ... man spürt ob da jemand \"seine\" Musik spielt, auch ohne dass grad jemand zuhört, oder nur ein beliebiges Repertoire abspielt.
Anders ist es bei einem Berufsmusiker, dem es in erster Linie ums Auftreten geht, der von seiner Musik lebt und für unterschiedlichste Auftritte gebucht werden möchte ... der muss/sollte ein umfangreiches Repertoire quer über alle Stilrichtungen beherrschen, für jeden etwas, und eigentlich alles gleich gut ... ein Job eben. \"Seine\" Musik, wenn er überhaupt eine hat, spielt der oft nur privat, im kleinen Kreis ...

ingobar

Zitat von: howeinIch hör da gar nicht raus, was DIR am besten gefällt, welche Stilrichtung DU am liebsten spielst ... DA würde ich den Schwerpunkt setzen und mir ein gutes Kern-Repertoire erarbeiten das wirklich \"sitzt\".

Tja, leider weiß ich das nicht so genau. Dazu spiele ich noch nicht lange genug. Ich versuche mich an Aktuellem genauso wie an Jazz oder Blues. Reines Melodienspiel finde ich auch schön, aber schwierig zu erlernen. Ich finde James Hill Micheal Jacksons Interpretation interessant. Nicht dass ich jemals auf so eine Idee gekomme wäre - aber ich finde es spannend, was er aus dem Lied gemacht hat.

Mich persönlich begeistert einfach das Instrument. Man kann so schnell lernen Musik zu machen. Und wenn ich mit erlebe, aus eigener Erfahrung, wie wenig Freude Kinder an Musik im normalen Unterricht haben, finde ich das eine Schande. Am liebsten würde ich durch die Schulen ziehen und den Lehrern aber auch den Kindern zeigen, wie toll/cool/einfach die Ukulele zu spielen ist.

Ingo