Barre-Chord mit dem Ringfinger - Hilfe!

Begonnen von jingles1992, 26. Sep 2012, 22:37:50

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jingles1992

Hallo erstmal,

bin der Kevin und habe vor einem halben Jahr ca. angefangen Ukulele zu spielen.
Nun bin ich daran mich mit den Barre-Chords näher zu beschäftigen. Mit dem Zeigefinger kann ich mittlerweile auch schon ganz gut zudrücken.
Nun widme ich mich gerade aber dem E-Akkord, welcher auch so schon schwer genug ist. Trotzdem: Ich versuche mit dem Ringfinger die letzten 3 Saiten im 4. Bund als Barre-Chord zu spielen. Jedoch ist es dann meistens so, dass die mittlere Saite zu stark vibriert oder dass eine unter dem Finger sozusagen wegrutscht und es sich einfach schlecht anhört.
Bin jedenfalls ein wenig frustriert.

Jetzt meine Frage:
Kann das eventuell auch an der Ukulele liegen? Ist keine wirklich gute und die Saiten haben auch einen recht hohen Abstand zum Griffbrett. Und falls nein, ob ich einfach nicht stark genug drücke (mein Finger tut immer noch weh  :(  )

Ich kann euch morgen auch noch ein paar Bilder uploaden wie ich den Akkord halte, was für eine Ukulele ich habe, falls das was hilft.

Danke schonmal im Vorraus.

Knasterbax

Hallo, Kevin,

willkommen bei den Ukulelenverrückten!

Zu Deiner Frage: Dass Du Probleme hast, das E auf diese Weise zu greifen, wundert mich nicht...
Ich versuche gerade, das mal nachzumachen und stelle fest: aua!

1. Den Ringfinger muss ich im ersten Gelenk böse hochknicken, damit mir der nicht auch die A-Saite dämpft.
2. Anders als beim Zeigefinger-Barré sitzt der Daumen dem Barré-Finger nicht gegenüber, so dass das für die Greifhand eine ziemlich verkantete Sache wird.
3. Einen flotten Wechsel von diesem Griff nach A, H7 oder cis krieg ich da gar nicht hin.

Warum also so eine Greifweise??
Ich spiele E meistens so: 4 (Mittelf.), 4 (Ringf.), 4 (kl. F.) 2 (Zeigef.), mit ziemlich abgeknicktem Handgelenk (von mir weg), so dass ich alle Finger schön von oben aufsetzen kann und Mittel-, Ring- und kleiner Finger noch gut nebeneinander passen.

Die Alternative: 4447, mit Zeigefinger-Barré und kleinem Finger hinterm 7. Bund der A-Saite.
Dann sind die Wechsel nach A (6454), H7 (2322) und cis (6444), alle ebenfalls mit Zeigefingerbarré, keine Hexerei.

Voraussetzung ist aber, dass die Saitenlage da oben flach genug ist! Und das scheint ja bei Deiner Uke (noch?  :mrgreen: ) nicht der Fall zu sein. Lässt sich aber richten, wie Du im Forum vielleicht schon gelesen hast. Die Tutorials der Wahl dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=Zbp7dApxAuE&feature=plcp
http://www.youtube.com/watch?v=SGGz14ohX9Y&feature=plcp

Zum Schluss: Pause machen, wenns wehtut! Sehnenprobleme, Tennisarm u. a. hast Du Dir ratzfatz eingehandelt. Ich weiß, wovon ich schreibe...  ;)

Viel Glück!
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

-Jens-

Gerade für das E-DUR gibt es zig Greifvarianten. Ich greife D-DUR meist 2220 mit dem Mittelfinger die g und C Saite, die e Saite mit dem Ringfinger. Das lässt sich für mich am leichtesten nach E verschieben, wobei dann der Zeigefinger frei ist zum greifen der a Saite. Geht auch mit Barree. Zur Not reicht auch 444x, also eine gedämpfte a Saite, und es wäre immernoch E-DUR, eben ohne gedoppelte Quinte, denn für einen Dreiklang reichen ja 3 Saiten.

Man kann auch mit endlosen Griffvarianten experimentieren, wie etwa 1242, 1402, 444x, 4447, 9877, 1x02 etc etc. Immer eine Frage wo komme ich her und wo möchte ich hin, grifftechnisch gesehen. Nur eins ist sicher, weh tun darf es nicht.

Linho

D greife ich mit drei Fingern, ich komme mit den Teilbarrees nicht klar. Ist für mich unangenehm, den Finger nach oben abzuknicken. :shock:

Zum E: Meine Lieblingsalternative zu 4442 ist x442 -- einfach zu greifen, dem Akkord fehlt nichts (die Quinte ist halt nicht mehr gedoppelt) und man kommt vor allem schnell hin und wieder weg. Gerade, wenn man aus Zeigefingerbarrees zum E unterwegs ist, wie bei der schönen Akkordfolge B, F#, g#, E. :)

-Jens-

Wohl davon abhängig, welche Saite man leichter dämpfen kann, damit sie nicht klingt; A- oder G-Saite (444x oder x442), funktionieren tut freilich beides.

Linho

Ja, klar. Bei meiner Spielweise kann ich die G-Saite mit dem Daumen gut dämpfen. Der ist eh immer (afaik fälschlicherweise) so weit oben, dann kann er sich da wenigstens auch mal nützlich machen. :mrgreen:

LokeLani

#6
Das Thema ist ja: Barrée mit Ringfinger und das beschränkt sich durchaus nicht nur auf den E-Akkord.
Bei den Jazz-Griffen geht es kaum ohne!

Glen Rose hat ein gutes Workbook herausgegeben und zeigt es auch hier in diesem Tutorial zu AUTUMN LEAVES: http://www.youtube.com/watch?v=DdMgZIbLq9c

allesUkeoderwas

#7
Zitat von: LinhoJa, klar. Bei meiner Spielweise kann ich die G-Saite mit dem Daumen gut dämpfen. Der ist eh immer (afaik fälschlicherweise) so weit oben, dann kann er sich da wenigstens auch mal nützlich machen. :mrgreen:

Warum dann nicht gleich alle 4er mit dem Daumen..
Nennt man übrigens \"Schwiegermuttergriff\" und ist afaik auch nicht falsch.

Hatten wa doch schon mal...

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=173798#post173798

@ Knasterbax

Was ist schon Tendovaginitis gegen sowas...

http://www.youtube.com/watch?v=1tCrlHNHJ04
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

OT:
ZitatWas ist schon Tendovaginitis gegen sowas...
@ Jogi: Ein Schei**!
Den Humor mag ich ja... \"I hurt myself today\"  :shock:  :mrgreen:
/OT
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

jingles1992

#9
Wow, ganz schön viele Antworten in recht kurzer Zeit.
Danke für die vielen Beiträge. Ich versuche jetzt mal die wichtigsten Fragen/Tipps/etc. zu beantworten.
Schimpft bitte nicht bei mir wenn ihr ausgelassen werdet  :P


Zitat von: KnasterbaxWarum also so eine Greifweise??


Nunja, also es geht darum, dass ich vom E (4442) auf E6(4444) schnell wechseln möchte und danach schnell zum B-akkord (4322) und das geht einfach super wenn ich den E-Akkord als Barre mit Ringfinger spiele und den Zeigefinger immer auf der gleichen Position lassen kann.
Danke noch für den Tipp mit 4447, werde ich mir merken falls ich es wirklich gar nicht schaffen sollte.

@-Jens-

Danke dir für deinen Beitrag, doch so wies aussieht wird es wohl Zeit, dass ich mich mehr mit der Theorie beschäftige, dann würde ich wohl auch besser verstehen was du mit doppelter Quinte und Dreiklang meinst  :oops:

@Linho

Ja so spiel ich es auch oft, aber es \"richtig\" können fände ich auch ganz gut :)

@LokeLani

Danke für das Video, klingt schonmal ganz vielversprechend und wurde auch so eben zu den Favoriten hinzugefügt!

@allesUkeoderwas

Ob man mit 2 gebrochen Handgelenken Ukulele spielen sollte hmm :D

Linho

#10
Zitat von: jingles1992@-Jens-

Danke dir für deinen Beitrag, doch so wies aussieht wird es wohl Zeit, dass ich mich mehr mit der Theorie beschäftige, dann würde ich wohl auch besser verstehen was du mit doppelter Quinte und Dreiklang meinst  :oops:

Ganz einfach: Ein Dur-Akkord besteht aus drei Tönen, nämlich dem ersten (\"Tonika\"), dem dritten (\"Terz\") und dem fünften (\"Quinte\") entlang der Tonleiter.
Bei E-Dur ist es dann logischerweise E (Tonika), G# (Terz) und H (Quinte).

Greifst du 4442, greifst du gleichzeitig die Töne H, E, G#, H. Das H, also die Quinte, ist gedoppelt, kommt zwei mal vor. Für den E-Dur-Akkord reicht dir natürlich auch ein H (bei Re-Entrang-Stimmung, also mit hoher G-Saite, klingen sie eh identisch), also kannst du zur Vereinfachung auch eines der beiden weglassen: x442 oder 444x. Ohne, dass dem Akkord etwas Wesentliches fehlt.

Hoffentlich war das verständlich. :)
(Und hoffentlich war das korrekt so.)

Ole Lele

Zitat von: Linho(Und hoffentlich war das korrekt so.)

Ja, doch, bis auf die Verwendung des Begriffs \"Tonika\" wo Du \"Grundton\" meinst.

\"Tonika\" bezeichnet eine Akkordfunktion, nämlich die herausgehobene Rolle, die derjenige Akkord einnimmt, der im jeweils aktuellen harmonischen Zusammenhang als Bezugspunkt wahrgenommen wird, gegenüber dem die umgebenden Akkorde ein Spannungsverhältnis aufweisen. Nach diesem benennt man die aktuelle Tonart. Dort, wo C-Dur die Tonika, ist auch die Tonart C-Dur; ist über das ganze Stück hinweg überwiegend C-Dur die Tonika, sagt man, das Stück stehe in C-Dur.

Viele Grüße
Ole

jingles1992

Ok klingt ja ziemlich logisch. Danke :)

Hab einen Kompromiss zwischen schnellem Umgreiffen und trotzdem guter Spielbarkeit gefunden:

Ich spiele das E nun doch wieder mit allen Fingern, spiele dann aber E6 mit dem Mittelfinger im Barre.


Gruß