Mal wieder: Intonationsprobleme und ihre Behebung

Begonnen von Knasterbax, 20. Dez 2012, 20:58:54

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Knasterbax

\'n Abend!
Ich glaube, ein Intonationsproblem festzustellen, und da ich kein Stimmgerät habe, versuche ich Folgendes (in GCEA):

Ich greife ein A auf der G-Saite hinterm 2. Bund, zupfe gleichzeitig die leere A-Saite und stimme die Saiten dann so, dass diese Töne gleich klingen.

Dann wandere ich auf beiden Saiten Bund für Bund in die Höhe (also: 2-0, 3-1, 4-2 etc.) und stelle fest: Je höher ich komme, desto unsauberer klingt es.
Das hat z. B. zur Folge, dass ich einen sauberen D-Dur-Akkord hinerm 5. Bund (7655) auf dieser Uke nicht zustande kriege.  :(
Mein Eindruck: auf der G-Saite werden die Tonabstände mit jedem Halbtonschritt ein bisschen größer.

Wie lässt sich dieses Phänomen erklären?
Und wie wäre ihm beizukommen?
Wäre das ein Fall für eine kompensierte Stegeinlage? Und wie müsste sie kompensiert werden?

Danke fürs Mitdenken, Danke für Ideen!

Gruß
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

stephanHW

Am geringsten ist dieses Problem (in Ansätzen erkennbar ist es bei fast allen) bei meiner Mahalo Smiley - mit kompensierter Stegeinlage.
Foto hatte ich kürzlich mal hervorgeholt:

Gut zu erkennen ist die Kompensation aufgrund der matten Oberfläche nicht. Die G-Saite sollte etwas länger sein.

Wie verhalten sich deine anderen Ukulelen?

Wie kann man dem noch beikommen?

-Auch die Spielweise dem Instrument anpassen.

Da hier der Ton gedoppelt wird, kann man die Note auf der G-Saite (die ja eher zu hoch wird) beim Strumming dämpfen.
Sind beide Saiten mit den gleichen Tönen elementare Bestandteile z.B. eines Zupfmusters, könnte man den Druck auf der A-Saite etwas erhöhen, um unangenehme Schwebungen im Gesamtklang abzumildern.
Oder einfach viel in den Regionen spielen und prüfen, ob man mit Übung/Gewöhnung intuitiv sauberer klingende Akkorde hinbekommt, ggf. mit der li. Hand etwas modulieren.

-Akzeptieren, das es am Ende halt kleine Saiteninstrumente sind.

Knasterbax

Danke, Stephan, für Deine Einschätzung.

Du fragst, wie\'s bei meinen anderen Uken aussieht? Anders: keine größeren Abweichungen.
An meiner Spieltechnik alleine scheint\'s also nicht zu liegen. (Ich hab auch wenig Lust, meine Spieltechnik von Uke zu Uke und Saite zu Saite jedesmal zu verändern... :roll: )

Ist denn Deiner Meinung nach eine Kopensation - also Vergrößerung des Spannungs-Plusses [Oh Gott!] bei der G-Saite das Mittel der Wahl? Inwiefern verhindert das den beschriebenen Effekt?
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Knasterbax

#3
Habe gerade mal noch ein bisschen weitergeforscht:
Die Unsauberkeiten sind wirklich nur im Vergleich G-und A-Saite zu hören!

Ein Post von Wilfried bringt mich auf die Spur, mal nachzumessen, ob der Steg eigentlich exakt rechtwinklig zum Saitenverlauf aufgeleimt ist, und siehe da: Sie scheint ganz leicht schief aufzusitzen, was ja dazu führt, das die G-Saite kürzer als die A-Saite ist!
Also G kompensieren?

Und dann erwähnte Wilfried noch, dass es schlicht an der einen Saite liegen kann...
Kommen also erstmal neue Strippen drauf!
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

stephanHW

Die Abweichungen sind bei mir auch nur sehr diskret. Was man immer schwer einschätzen kann ist, wie kritisch du das beurteilst. Ich denke aber doch wir sind da auf ähnlichem Stand. Wilfrieds Idee scheint die zündende zu sein.
Also G kompensieren!
Viel Erfolg.

wwelti

Hallo Leute!
Nur weil\'s grad aktuell ist und ich mit einer Saite Erfolg mit folgendem Trick hatte:
Ich hatte bei einer Ukulele eine mies intonierende Saite. Die Lösung: Ich habe die Saite einfach ungedreht! Die Saite ist offenbar nicht perfekt homogen, so habe ich die Inhomogenitäten anders verteilt. Und es hat wirklich geholfen!

Viel Erfolg noch beim Intonieren! :)

Gruß
  Wilfried

Lelchen

Zitat von: wweltiIch hatte bei einer Ukulele eine mies intonierende Saite. Die Lösung: Ich habe die Saite einfach ungedreht! Die Saite ist offenbar nicht perfekt homogen, so habe ich die Inhomogenitäten anders verteilt. Und es hat wirklich geholfen!


Is ja \'n Ding...  :shock:  Muss ich mir unbedingt merken, nur so für alle Fälle...

wwelti

Ich glaube auch daß ich Glück hatte. Aber bevor man die Saite wegschmeißt kann es schon einen Versuch wert sein!
Wenn man Pech hat, ist die Intonation nach dem Umdrehen vielleicht noch schlimmer als vorher!

Knasterbax

Zur Saiten-Hypothese bin ich einen Schritt weiter:
Eben einen Satz Aquila New Nylgut aufgezogen - der Effekt ist der gleiche.

ZitatAlso G kompensieren!
Das wird ein Spaß!  :roll:  
Um Bundreinheit und eine vernünftige Saitenlage zu erhalten, musste ich die Stegeinlage schon so weit runterschleifen, dass sie gerade noch so über die Nut rausguckt. An dieser Einlage lässt sich nix Konpensierendes mehr feilen!
Also neuen Rohling auftreiben und schleifenschleifenschleifen...

Wer hat eine Bezugsquelle für Stegeinlagen (aus Knochen, denke ich)? Gerne in unterschiedlichen Stärken!
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

BackSlashMetal

#9

Anke

Einen dieser kompensierten Büffelknochenstege habe ich neulich meiner Fame-Sopran spendiert, funktioniert wunderbar, ich musste allerdings noch ein klein wenig nacharbeiten. Soll heißen: zum einen musste ich die Stegeinlage passend schleifen (kein Hexenwerk, 3mm in der Höhe und 1mm in der Breite waren schnell weg), aber dann ging es los: 3 Saiten fast perfekt, jedoch die A-Saite intonierte mir noch immer nicht sauber genug (10 Cent Abweichung). Ich musste daher noch ein wenig an der Kompensation der A-Saite feilen.
Zeitaufwand insgesamt eine halbe Stunde, jetzt passt soweit alles und der Klang hat sich gegenüber dem Kunststoffsteg merklich verbessert.

Versuch es! Schlechter wird es wohl nicht, ich tippe eher auf besser.  :D

Ole Lele

Ob und wie der Steg kompensiert werden muss, kannst Du am besten feststellen, indem Du das Flageolett über dem 12. Bund mit dem gegriffenen Ton vergleichst.

Ich vermute aber eher, dass der Sattelschlitz für die g-Saite zu hoch ist, so dass beim Greifen in den unteren Bünden die Saite zu stark gespannt wird. Stimmst Du dann so, dass das gegriffene a trotzdem zur a-Saite passt, stimmt es dann automatisch nicht mehr in den oberen Bünden, wo der gleiche Ton dann auf der a-Saite höher klingt als auf der g-Saite.

Knasterbax

Danke nochmal BackSlashMetal, Anke und Ole!
Ein Rohling ist jetzt unterwegs...

@Ole:
ZitatOb und wie der Steg kompensiert werden muss, kannst Du am besten feststellen, indem Du das Flageolett über dem 12. Bund mit dem gegriffenen Ton vergleichst.
Das ist der Beweis: die G-Saite ist deutlich unbundrein (auch mit neuen Saiten)!
Die anderen sind ok.

Am Sattelschlitz komm ich leider nicht tiefer - drück ich hinterm 3. Bund runter, liegt die Saite auf dem 1. schon auf!
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

allesUkeoderwas

Zitat von: KnasterbaxUm Bundreinheit und eine vernünftige Saitenlage zu erhalten, musste ich die Stegeinlage schon so weit runterschleifen, dass sie gerade noch so über die Nut rausguckt.
Am Sattelschlitz komm ich leider nicht tiefer - drück ich hinterm 3. Bund runter, liegt die Saite auf dem 1. schon auf!

Uuumpf...  :roll:

Das hört sich aber nach Banane an.  :shock:

Hast Du Dir zu Weihnachten im Wolfstore \'ne US10 gegönnt ???  :twisted:
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

#14
\"Banane\" - pfffff... Bleiben wir doch sachlich. :roll:

Der Hals meiner \"Wolfstore Uke\"  ;) ist in der Tat minimal konkav - das Metalllineal brachte es an den Tag!
So what? Die Saitenlage ist super so, und ein bisschen Stegeinlage kuckt ja doch noch aus der Nut, zum Kompensieren.

[Besser als andersrum: Meiner Lanikai Flamed Maple musst\' ich einen EmpireStateBuilding-Steg verpassen, damit da nix schnarrte...]
Schönen Abend noch!  :D

PS. Jogi - Weihnachten ist in 3 Tagen! Wemman Heichamd schon mitzählt (was meine kleine Große definitiv tut  :mrgreen: )
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)