Die Ukulele - sie regt zu Diskussionen und Austausch an wie kein anderes Instrument. Woran liegt das?

Begonnen von Meg, 25. Dez 2012, 12:49:47

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skiffle


Juttalele

Zitat von: Floyd Blue
Zitat von: Juttalele...
Hauptsache, es schmeckt mir.

Das ist auch mein Ziel.


Und wenn ich Plätzchen backe, nasche ich vom Teig, erfreue mich am Vanilleduft aus dem Ofen ... und genieße diesen Weg nicht schmachtend mit Blick auf das Ziel, sondern mit der Gewissheit, dass ich dort ankommen werde, so dass der Weg für mich gleichbedeutend dem Ziel ist, das eine ist nicht ohne dem anderen und im Grunde untrennbar voneinander. So jedenfalls verstehe ich das Gleichnis von \"Der Weg ist das Ziel\". Und diese Aussage setzt selbstverständlich voraus, dass der Weg der Weg und das Ziel das Ziel ist, aber das kratzt den Genießer herzlich wenig.

Floyd Blue

Zitat von: skiffleDer gemeinsame Nenner aller Fraktionen scheint gefunden.

Nein! Jeder hat ein anderes Ziel und andere Wege. Das ist gut so, solange man das akzeptiert und toleriert. Damit ist für mich dieses Thema hier erledigt.

Juttalele

Zitat von: Meg
Zitat von: JuttaleleDas Ergebnis \"Musik\" ist mir bei alledem eigentlich total unwichtig

Also den Satz verstehe ich im Zusammenhang mit einem Musikinstrument nun überhaupt nicht.


Macht nichts.

Juttalele

Zitat von: Floyd Blue
Zitat von: skiffleDer gemeinsame Nenner aller Fraktionen scheint gefunden.

Nein! Jeder hat ein anderes Ziel und andere Wege. Das ist gut so, solange man das akzeptiert und toleriert. Damit ist für mich dieses Thema hier erledigt.

Das eine schließt doch das andere nicht aus.

skiffle

Juttalele schrieb, dass Floyd Blue schrieb, dass ich schrieb:
ZitatDer gemeinsame Nenner aller Fraktionen scheint gefunden. :-)
Ich korrigiere mich nunmehr wie folgt:
Der gemeinsame Nenner aller Fraktionen scheint nicht gefunden. :-(
Für mich ist das Thema damit ebenfalls erledigt.

Juttalele

Klingt ja hier wie beim Finanzamt.

,,Thema erledigt."

Ich esse jetzt die Plätzchen auf. Die passen nämlich nicht als Gleichnis für Musik als Ergebnis, als Ziel eines Weges, ist doch Musik eine Zeitkunst.

Da kommt mir grad spontan ,,Momo" in den Sinn von Michael Ende:
http://de.wikipedia.org/wiki/Momo

Michael ENDE, der Autor der UNENDLICHEN Geschichte ... das hat was.

Juttalele


gerald

Zitat von: apfelrockt
Zitat von: ukemouseUnd die Ukespieler untereinander sind meiner Meinung nach so nett und komunikativ, da es doch meist freundliche und offene Menschen sind. Wie kann es sonst sein, daß sie ganz unvoreingenommen sich so einem Instrument annehmen, was von manchen intoleranten Menschen (oft sind es Gitarrenspieler, aber nicht nur) nur belächelt wird und nicht für voll angesehen wird.

Sorry aber das ist der grösste Quatsch den ich seit langem gehört habe. Ich habe noch keinen Gitarrenspieler getroffen der U****** schreibt, hier aber treffe ich haufenweise Leute die meinen das Wort Gitarre nicht ausschreiben zu dürfen/können/ wollen.

Kein wirklicher Musiker macht sich über sowas Gedanken. Er nutzt Instrumente um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, nicht mehr und nicht weniger. Die Ukulele bietet eine Möglichkeit von vielen sich auszudrücken. Wer sich alleine auf diese beschränken mag, von mir aus. Aber unterstellt doch nicht den Leuten die sich dieser Einschränkung nicht unterwerfen sie wären intolerant.
Ich weiß nicht, wen Du als \"wirklichen Musiker\" bezeichnest; vermutlich möchte ich so
nicht bezeichnet werden und vermutlich wirst Du die folgende Erklärung einfach damit
abschmettern, dass da eben zu viele vorkommen, die in Deinem Sinne keine \"wirklichen
Musiker\" sind. Dennoch ist das eben erlebte Realität...

Die starke Abgrenzung gegenüber Gitarre und Gitarrenspielern kommt meiner Meinung
nach daher, dass viele Gitarrenspieler eben nicht offen der Ukulele und Ukulelenspielern
begenen. Sie schreiben zwar nicht \"U******\", sondern bezeichnen die Ukulele oftmals
offensichtlich böswillig als Kinder-, Mini- oder sonst irgendwie falsche Gitarre, i.d.R. mit
einen negativen oder gar beleidigendem Ton.
Das ist aus meiner Sicht das Gegenteil von offen.

Wer sich noch an unseren Ukulele-Poltergeist erinnert, der sich mit sehr vielen
Musikinstrumenten beschäftigt und dem man mangelnde Offenheit meiner Meinung
nach keinesfalls vorwerfen kann, wird sicherlich dessen Abneigung gegenüber
Gitarre/Gitarristen verstehen. Wenn man sich einfach nur vorstellt, dass jemand
zuerst scheußlich \"Country Roads\" auf der Gitarre schrammelt und schlecht dazu
singt und dann zum Poltergeist, der danach spielen möchte, sagt \"eyh, haste
keine richtige Gitarre ?! Hähähä\". Dass einige das dann gar nicht so witzig finden
und sich dann doch von dem \"richtigen Musiker\" mit dem \"richtigen\" Instrument
distanzieren möchte finde ich mehr als verständlich, zumal ich mittlerweile ähnliche
Erlebnisse hatte...

ukemouse

Zitat von: JuttaleleAlso das mit dem Gitarre-Verdrängen deute ich jetzt mal als Ironie mit einem Zwinkern deinerseits ;)

:mrgreen:  na wenigstens eine hats verstanden.  :lol:  Ich liebe Ironie  ;)
Ich spiel ja schließlich selber Gitarre.

Aber leider kenne ich persönlich einige Gitarrenspieler, die eine Ukulele nicht für voll nehmen.
Ansonsten sind es in meinem Umkreis eher wahllos Leute, die die Ukulele belächeln. Aber ich spiele auch Blockflöte und die wird auch belächelt. Ich kann damit leben  :mrgreen:

gerald

Zitat von: ukemouseIch glaube das dieses \"Problem\" auf einige Länder beschränkt ist, in denen die Ukulele eher wie ein Spielzeug angesehen wird/wurde. Und jetzt auf einmal gibt es Leute, die da tatsächlich Musik drauf machen und auf einmal gibt es Instrumente jenseits der Spielzeug-Preis-Marke. Sowas regt doch die Nichtwissenden zum diskutieren und manche sogar zum lästern an (a la Kindergitarre)

Und die Ukespieler untereinander sind meiner Meinung nach so nett und komunikativ, da es doch meist freundliche und offene Menschen sind. Wie kann es sonst sein, daß sie ganz unvoreingenommen sich so einem Instrument annehmen, was von manchen intoleranten Menschen (oft sind es Gitarrenspieler, aber nicht nur) nur belächelt wird und nicht für voll angesehen wird. Und da das \"richtige\" Ukespielen hier noch so neu ist gibt es natürlich immer was zu besprechen, was vorzuführen etc. Das gibt es irgendwie bei anderen Isntrumenten weniger, da es da ja alles schon lange gibt und schon zig mal bequatscht wurde. Es gibt weniger neues, weils alles schon lange gibt (laaaangweilig)  ;)

Ich bin der Meinung, daß die Uke auf Hawaii und in anderen Ländern wo sie schon länger als richtiges Instrument angesehen wird, gar nicht mehr sooooo was besonderes ist, so wie bei uns. In Sachen Uke sind wir eben Spätentwickler. Aber lieber spät als nie.  :D  Und irgendwie ist es ja auch schön die Entwicklung mitzuerleben.

Wenn die Uke erst mal die Gitarre verdrängt hat, dann werden wir über solche Diskussionen lachen. Ich glaube fest daran, daß die Uke die Weltherrschaft erringen wird und irgendwann werden wir uns fragen \"Gitarre, was ist das?\" (Phantasie ist doch was schönes, oder?)  ;)
Vielleicht könnte man hinnerk dazu noch ein wenig befragen, aber so ganz haltbar finde
ich diese Thesen nicht...

Es gab in vielen Regionen immer wieder Zeiten, zu denen kleine Zupfinstrumente wie die
Ukulele sehr populär waren, und immer wieder hat sich das leider geändert.

Und selbst auf Hawaii war die Ukulele nicht immer so anerkannt wie heute. Über viele
Jahre hinweg gab es schlechte, teilweise unspielbare Ukulelen als Souvenirs auf Hawaii.
Selbst Kohaloha hat meines Wissens über Jahre nur Ukulelen in Schlüsselanhängergröße
hergestellt, bevor sie dann Ukulelen als Musikinstrumente gebaut haben.
Und zumindest Roy Sakuma selbst behauptet, dass die Ukulele auf Hawaii nur ein
Nischendasein hatte und keinesfalls als Melodieinstrument wahrgenommen wurde,
bis er 1971 das jährliche Ukulelenfestival organisiert und seine Ukulele-Schulen/-Studios
gegründet hat.

Mit Herb Otha und Bill Tapia gab es zwar immer Musiker, die von Hawaii stammten,
und noch heute anerkannte Ukulelespieler sind, es ist aber auch die Frage, wie sehr
sie zu welcher Zeit auch als solche von einer breiten Masse wahrgenommen wurden.

Genauso gab es in den USA und unterschiedlichen Ländern Europas immer wieder
Musiker, die mit der Ukulele berühmt wurden. Bekanntestes Beispiel in Europa ist
Geoge Formby, von dem man in England aktuell doch sehr deutliche Nachwirkungen
spürt und letzlich hier in Festland-Europa ist es auch wohl so, dass wir heute dank
Formby Ukulelezaza hier haben.

In den 1960er und 1970er Jahren gab es Leute in der Folk- und Liedermacherszene
mit der Ukulele. Teil davon war Frank Baier, den wir in Winterswijk kennenlernen durften.
Und natürlich auch Claus Mohri, der diese Leute auf der Burg Waldeck gesehen hat und
darum eben auch Ukulelen baut.

Juttalele

Bezieht sich auf #39 von Gerald (will das nicht alles zitieren, sonst wird das hier so ausufernd):

Ja, aus solchen Situationen und Erfahrungen heraus sind Abneigungen (und Gegenreaktionen) immer verständlich. Aber ich hoffe doch: vergänglich.

Ich denke, das kennt jeder, und das muss keine Ukulele oder Gitarre sein. Es kann auch eine Stadt sein, in der jemand wohnt, der sich herablassend und arrogant verhielt – schon hat die Stadt einen entsprechenden ,,Tatsch".

Aber auch und gerade hier finde ich es immer hilfreich, sich zu sagen: Es ist der MENSCH, der so redet und abwertet, die Worte, die er dabei gebraucht, sind ein Werkzeug und ändern an dem Werkzeug selbst überhaupt nichts. D. h. wenn er abwertend schreibt: ,,Kindergitarrre" – dann bleibt die Kindergitarre eine Kindergitarre eine Kindergitarre. Und eine Kindergitarre ist eine Kindergitarre. Frei von Wertung. Sie ist eine Kindergitarre. Also eine Gitarre für Kinder, die kleine Hände und kürzere Arme und Beine haben. Na und? Die hatte jeder von uns mal. Einige haben sie sogar noch als Erwachsene. Na und? Was ist daran schlimm? Wenn es dem mit abwertenden Gefühlen so Redenden nicht schmeckt, ist das sehr bedauerlich (zumindest für mich, ich finde es einfach bedauerlich, wenn jemand schlechte Laune hat, für mich gibt es nichts Schöneres und Erstrebenswerteres, als sich gut zu fühlen, glücklich zu sein!).

Und wenn jemand eine Ukulele als Kindergitarre bezeichnet, obwohl sie eine Ukulele ist, der kennt sich eben mit den Unterschieden nicht aus. Vielleicht interessiert es ihn einfach nicht. Na und? Seine Angelegenheit.

Ich schreib das jetzt nur einmal so er-klärend, weil das Thema hier im Forum immer wieder zur Sprache kommt und offensichtlich doch dem ein und anderen die Laune verderben kann. Was ich eben schade finde. Das Leben ist zu wertvoll, um es sich vermiesen zu lassen.

Und ob jemand nun einfach nur unter der Dusche jodelt oder mit Steinen Wassermusik macht, während er angelt ... Musik ist Musik ... Klang ist Klang ... das eine so wirklich wie das andere – somit auch jeder, der das tut, ein wirklicher Musiker.

gerald

Zitat von: JuttaleleUnd wenn jemand eine Ukulele als Kindergitarre bezeichnet, obwohl sie eine Ukulele ist, der kennt sich eben mit den Unterschieden nicht aus. Vielleicht interessiert es ihn einfach nicht. Na und? Seine Angelegenheit.
Ganz klar, nein, das meine ich nicht.
Ich meine ganz klar Leute, die das auch nach freundlicher Erklärung oder wider besseren
Wissens sagen. Ganz klar, um zu provozieren, um zu beleidigen oder wie Du vielleicht
schreiben würdest, um die Laune zu verderben.

Ich denke auch, dass das aus den Beispielen, die ich genannt habe, ziemlich deutlich
wird. Es mag sein, dass in dem Beispiel der Gitarrist damit seinen Frust über den wenig
gelungenen Vortrag verarbeitet. Aber das ist höchstens eine Erklärung, aber keinesfalls
eine Entschuldigung oder Rechtfertigung. Es ist einfach eine Unverschämtheit, das
Instrument eines Erwachsenen als Kindergitarre zu bezeichnen. Das gilt dann, wenn es
gar keine Gitarre ist, aber auch dann wenn sich ein erwachsener Mensch aus persönlichen
Gründen, z.B. weil es ein recht kleiner Mensch ist, ein kleines Instrument gewählt hat.

skiffle

Es gibt ja, wie wir alle wissen,
noch außer der Ukulele zahlreiche andere Instrumente,
die oft samt Nutzer diffamiert werden.
Nicht selten ja auch nur weil die gewollten Töne nicht so recht
appetitlich klingen wollen oder können,
wenn man sich hörtechnisch betrachtet zu den Feinschmeckern zählt.

Nach dieser Erkenntnis habe ich neue, mich überzeugende Argumente
für meinen persönlichen Schokoladenkonsum gefunden.
Man kann sie (DIE NASENFLÖTE) ja auch bauen (gießen) und genießen ohne sie vorher zu spielen.
Eine seltene Gelegenheit eigene Vorurteile im geschmackvollen Fluß
von Entstehen und Vernichten zu halten.

Fischkopp

Wie jemand, der nicht Ukulele spielt, eine Uke bezeichnet ist für mich völlig uninteressant, meinetwegen auch als \"Kindergitarre\" :roll: .
Viel wichtiger ist wie er das Instrument wahrnimmt und dazu steht, nachdem er es gehört hat.

Ich höre dann oft: \"Eh geil, Mann, das hätte ich nicht gedacht, dass man mit dem kleinen Scheißding so rocken kann\" :D

Ich glaube einfach, dass die überwiegende Mehrzahl der Gitarristen \"Kindergitarre\" aus Spaß sagt :P , um die Ukulisten ein bißchen zu ärgern, aber es ist nicht wirklich bös gemeint. ;)

(PS: ich bin auch u.a. Gitarrist 8) )
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 302 Videos)