Tuning und Saiten für Resonator-Ukulele

Begonnen von howein, 12. Jan 2013, 12:20:41

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howein

Hallo!
Ich bekomme in Kürze eine gebrauchte Johnson Resonator-Ukulele, die mit Metall-Korpus ... *freu* ....
Sie wurde bisher mit Normalsaiten und Normalstimmung nur für Akkordbegleitung gespielt. Ich selber möchte darauf trad. Blues spielen, Fingerstyletechnik und mit ein wenig Bottleneck dazwischen. Nun bin ich als Uke-Anfänger etwas ratlos, welche Stimmung dafür am besten geeignet ist, und welcher Saitentyp ... z. B. könnte ich mir vorstellen dass es hier sinnvoll ist die G-Saite 1 Oktave tiefer zu stimmen. Was ich mir bisher zusammengelesen habe verwirrt mich eher ... Von der Größe her ist es glaubich eine \"Concert\".
Hat hier jemand Erfahrung damit? Ich fange das Thema neu an (Vorkenntnisse von der Gitarre her vorhanden), und möchte unnötige Irrwege vermeiden ...

Guchot

Ich hatte auf der Johnson immer braune Worth drauf. Was aber auch geht, sind Folk-Stahlsaiten für Konzertgitarren. Dann knallts richtig. Aber Vorsicht beim aufziehen der Saiten! Entweder immer nur eine Austauschen oder gleichmäßig erst die äußeren Saiten lösen, dann die Inneren. Beim Aufziehen dann auch erst die beiden mittleren möglichst gleichmäßig vorspannen und dann die beiden Äußeren gleichmäßig spannen, damit der Druck auf den Resonator gleichmäßig verteilt wird. Ansonsten besteht die Gefahr das der Resonator durch einseitigen Druck kippt und einknickt. Und wenn der Reso nen Knick hat, kannst ihn in die Tonne treten.

UliS

Bei mir funktionieren Aquila-Saiten recht gut auf der Metall-Uke.

Zum Tuning und Slide schau mal hier:
http://www.torstenohneh.de/downloads/slide-workshop.pdf

Und dann kannst Du hier im Forum auch mal nach \"Resonator\" oder
nach \"Recording King\" suchen, da finden sich zahlreiche Beiträge über
diese Concert-Uke, die unter unterschiedlichen Namen angeboten wurde.

howein

#3
Danke Guchot! Auf Stahlsaiten möchte ich hier nicht gehen, ich mag den trotz Reso im Vergleich eher \"ukeligen\" Klang (es soll mehr ein \"Kontrastprogramm\" zu meinen Gitarren sein). Das Problem mit dem Aufziehen kenne ich, das dürfte wohl bei den kleinen Cones noch größer sein ... muss man halt aufpassen.

howein

Zitat von: UliSZum Tuning und Slide schau mal hier:
http://www.torstenohneh.de/downloads/slide-workshop.pdf
Interessaner Link, danke!

stephanHW

#5
Für das Slide-Spiel bevorzuge ich auch Low-G Stimmung.

Für Pickings schätze ich jedoch die re-entrant Stimmung.
In meinem letztjährigen Adventskalendertürchen war die Reso recht präsent. Gespielt wird eine `Recording King´, das ist im Prinzip eine Johnson ohne f-Löcher.
http://www.youtube.com/watch?v=XoH7R0dkT2I

Mit Aquila-Saiten bekommst du den nötigen Biss, auch das Slidespiel ist mit den Saiten gut möglich.

Ich weiß nicht genau, was du mit `normalen´ Saiten meinst, wenn die ursprünglich auf der Johnson aufgezogenen Saiten gemeint sind, lohnt sich der Wechsel so oder so.

Floyd Blue

#6
Auf meiner Recording King sind Martin Fluorkarbon Saiten in adf#a (open D, high a). Das passt für mich ganz gut für das Slidespiel.

stephanHW

Zitat von: Floyd BlueRecording King sind Martin Fluorkarbon Saiten...
Stimmt, mit den glatten Martin ging das Sliden sogar besser. Ich hatte sie ursprünglich auch gewählt. Die Metallkanten am Saitenhalter waren jedoch noch unbearbeitet, eine Saite riss schnell. Ich hatte nur noch Aquilas übrig, die es dann blieben. Beides geht gut.

Floyd Blue

Zitat von: stephanHW...Die Metallkanten am Saitenhalter waren jedoch noch unbearbeitet, eine Saite riss schnell...

Das Problem hatte ich auch. Das Holzstück unter der Abdeckplatte habe ich dann gegen ein etwas härteres mit kürzeren Schlitzen getauscht, so dass die Saiten nicht mehr an den scharfen Metallkannten anliegen konnten.

Ich will irgendwann auch mal ein Klangbeispiel mit meiner aufnehmen...

UliS

#9
Zum Thema Resonator:
Es gibt eine neue Reso-Uke in Concertgröße von Gretsch.
Im unterschied zu den bekannten Johnson/Recording King mit Holz-
statt Metallkorpus.

z.B. beim großen T:
http://www.thomann.de/de/gretsch_g9112_resonator_ukulele.htm

Promovideo von Gretsch hier:
http://www.youtube.com/watch?v=kVQ1kZoGZwk

howein

#10
Zitat von: stephanHWFür das Slide-Spiel bevorzuge ich auch Low-G Stimmung.
Für Pickings schätze ich jedoch die re-entrant Stimmung.
Interessant! Das hätte ich jetzt genau umgekehrt gedacht, gerade beim Picken eher eine tiefe G um einen durchgehenden Melodiefluss auf allen Saiten zu haben und evtl. auch ein bischen Delta-Bass oder Wechselbass spielen. Die Spieltechnit ist dann auf der Uke wohl etwas anders.
Zitat von: stephanHWMit Aquila-Saiten bekommst du den nötigen Biss, auch das Slidespiel ist mit den Saiten gut möglich.
Ich weiß nicht genau, was du mit `normalen´ Saiten meinst, wenn die ursprünglich auf der Johnson aufgezogenen Saiten gemeint sind, lohnt sich der Wechsel so oder so.
Das hört sich gut an.
Im Moment dürften entweder noch die Originalsaiten drauf sein, oder irgendwelche billigen Ersatzsaiten falls mal was gerissen ist. Die sollen auf jeden Fall runter und was Vernünftiges drauf. Ich mag mich nicht grad bei den ersten Gehversuchen auch noch mit schlechten/falschen Saiten rumplagen.
Zur geplanten Spielweise noch - es wird wohl zum größten Teil normales Blues-Fingerpicking, aber von Fall zu Fall auch mal mit Slide-Einwürfen. Reines Slidespiel ist im Moment nicht geplant, ich will erst mal die Basics (neu) lernen.

howein

Zitat von: UliSZum Thema Resonator:
Es gibt eine neue Reso-Uke in Concertgröße von Gretsch.
Im unterschied zu den bekannten Johnson/Recording King mit Holz-
statt Metalkorpus.
Ah, ganz neu, gibts noch gar nicht ... auch schön!
Aber ich wollte bewusst eine mit Metallkorpus, hab lange nach einer guten gebrauchten gesucht.

stephanHW

#12
Zitat von: howeinDie Spieltechnit ist dann auf der Uke wohl etwas anders.
Aber nein, du nutzt die Technik, die dir am besten liegt. So machen es die meisten und daher ist die Bandbreite der Möglichkeiten entsprechend (und die Verwirrung aufgrund der unterschiedlichen Informationen möglicherweise so groß).

Die re-entrant Stimmung bietet halt noch andere Möglichkeiten. Man kommt schnell darauf, wenn man damit etwas experimentiert.
Und man findet viele tolle Sachen, von denen man sich anregen lassen kann.
So z.B. die wunderbare Del Ray:
http://www.youtube.com/watch?v=Wxk3N7GOgX4

stephanHW

#13
Kurzer Nachsatz, hier findest du die Bastel-Treads zum Thema:
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=10209

Hier zugegeben umfangreich, aber mit Jogis Idee für einen Slide-Sattel:
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=10209

Auch hier, bei der ursprünglichen Vorstellung der Uke durch Guchot hatten wir angeregt geplaudert:
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=10105&page=1

Tuke

Zitat von: UliSZum Thema Resonator:
Es gibt eine neue Reso-Uke in Concertgröße von Gretsch.
Im unterschied zu den bekannten Johnson/Recording King mit Holz-
statt Metallkorpus.
Die gefällt mir ausgesprochen gut!!

Sie hat, wie meine Reso einen Holzkörper.
Das gibt vielleicht einen etwas wärmeren Klang, ist aber sicher auch leiser.

howein, du wolltest ja ausdrücklich einen Metallkorpus und das ist bestimmt sinnvoll
um einen anderen, \"twängigeren\" Klang zu erzeugen, wohl auch zum Sliden.

James Clem zeigt hier, wie die National gezupft und geschrammelt klingt:

http://www.youtube.com/watch?v=Sy_i0Qw_1Ag&feature=related

Meine hat Konzert-Mensur und ist von Haus aus mit Aquilas, high G bespannt.
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=7507
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh