Thomann HBUK11 und UK-10S

Begonnen von tuxxo99, 19. Dez 2007, 23:53:47

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tuxxo99

Hallo zusammen,

ich habe mir letzte Woche just for fun die 15€ Uke von Thomann bestellt.
Trotz aller Warnungen meinte ich, dass das Teil für den Einstieg reicht.
Leider nicht. Das Ding ist nicht spielbar und Akkorde auf den unteren
Bünden klingen schon grausam. Also: Finger wech davon.

Naja, das schiefe Geklimpere hat dennoch Spaß gemacht und da ich
eine Akustik Gitarre von Harley Benton habe, mit der ich nach einigen
Änderungen ganz zufrieden bin, ist heute die UK-10S angekommen.

Vom Klang her liegen da Welten zwischen dem Billigding und das Teil ist wirklich recht
solide verarbeitet. Seitliche Mechaniken (dadurch wird die Kopfplatte
allerdings recht schwer - gewöhnungsbedürftig), eine, laut Beschreibung,
massive Kieferndecke und schwarze Nylonsaiten machten alles in allem
einen guten Eindruck.

Nachdem die Saiten einigermaßen stimmstabil waren habe ich einige
Zeit Akkorde geklimpert, aber bei Barre-Griffen und 3-Finger Akkorden
hörte sich die Uke auch ziehmlich schief an. Also das Ding mal was näher
inspiziert.

Die Höhe der Saiten am Sattel ist definitiv zu groß. Das hatte ich damals
schon bei meiner Western-Gitarre von HB. Entweder haben die chinesischen
Gitarrenbauer Stahlklauen, oder man setzt die Saiten generell so hoch, dass
auch bloß nix schnarrt.

Den Sattel der UK-10S konne ich leider nicht ausbauen und von unten abschleifen,
da er fest verleimt ist. Die Stegeinlage ist auch bombenfest. Also habe ich die
Sattelkerben gaaanz vorsichtig eingefeilt (Laubsägeblatt) und die Saitenlage so
eingestellt, dass beim Greifen im vierten Bund die Saite fast vollständig auf dem
ersten Bundstäbchen aufliegt.

Tja, was soll ich sagen? Die Ukulele spielt sich jetzt supersoft, nix schnarrt und
fest gegriffene Akkorde verziehen nicht mehr die Saiten und damit den Klang.
Durch den massiven Holzkorpus kommt im Gegensatz zum 15€ Brennholz ein
für mich überzeugender Klang raus. Die Modifikation der Saitenlage ist zwar
eine heikle Geschichte, aber es lohnt hierbei auf jeden Fall.

Falls also jemand von Euch vorhat, sich dieses Instrument zuzulegen, sollte
man in Erwägung ziehen, dass Änderungen gemacht werden sollten. Ansonsten
bin ich mit der Verarbeitung, den Saiten, der Mechanik und dem Klang ganz
zufrieden. Für einen Preis von knapp 50€ ist das okay.

Viele Grüße,
Tuxxo

wwelti

Danke für den Bericht, Tuxxo!

Daß die Stegeinlage sich nicht entfernen lässt finde ich allerdings ungünstig. Sollte NICHT verleimt sein.
Daß der Sattel geleimt ist ist normal, und ja: So manche Hersteller machen die Einstellung ab Werk extrem \"konservativ\" und nehmen damit üble Spielbarkeit und Intonation billigend in Kauf. Hauptsache nix schnarrt :(

Viele Grüße
  Wilfried

moskeeto

Herzlich Willkommen im Forum! Netter Bericht :)

Aber diese Bastelei wär mir viel zu viel Arbeit/Risiko... aber wenns dir Spaß macht und du weißt wies geht...

Schöne Grüße,
Bror (moskeeto)

tuxxo99

Najoa, so viel Arbeit ist\'s eigentlich nicht. Saiten entspannen, kurz zur Seite
schieben und dann mit \'nem dünnen Sägeblättchen die Kerbe vertiefen.
Aber wie gesagt, ganz vorsichtig - eher hauchen als sägen und vor allem
immer wieder Saite drauf und probieren.

Allerdings würde ich bei meiner heißgeliebten Takamine Western auch die
Finger davon lassen. Die war was zu teuer und ist zudem supa eingestellt.
Aber bei \'ner Fuffi-Uke kann man die Säge mal kreisen lassen und experimentieren.
Die Bespielbarkeit ist jetzt um Längen besser... nur Mut :mrgreen: