Vor dem Kauf Ukulelen vergleichen - Wo / Wie?

Begonnen von Bambusratte, 26. Jan 2013, 10:53:08

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Linho

#30
Zitat von: BambusratteEs ist sehr wahrscheinlich, dass man 900,- Euro aufwärts für eine Custom-Ukulele hinlegen muss. Für mich gilt folgende Überlegung: Wenn die 1000-Euro-Custom-Ukulele mit der 1250-Euro-Kamaka mithalten kann oder sogar besser klingt, dann kauf ich mir lieber die Custom.
Die Überlegung gilt leider nur, wenn die Custom-Ukulele schon besteht. Man also den direkten Vergleich hat. Für mich gilt stattdessen folgende Überlegung: Wenn ich in einem Laden eine 1200-Euro-Kanile\'a (KoAloha/Kamaka/Ko\'olau) getestet und als für mich perfekt befunden habe, kaufe ich lieber die sofort, anstatt die \"Katze im Sack\" zu beauftragen, die erstens das gleiche kostet, zweitens erst ein Jahr später fertig ist und drittens unter Umständen für meine Ohren weniger schön klingt als die Kanile\'a.  ;)

Alleine schon das ewige Warten gepaart mit der ständigen Ungewissheit, wie die Ukulele später klingen wird, und was wäre wenn etc. wäre mir die Nerven nicht wert. Auch wenn man sicher ist, dass das Instrument super wird, das ewige Warten wäre für mich die Hölle.  :roll:


Klar, Custom-Instrumente sind supertoll, und ich freu mich für jeden, der eines hat. Aber generell in der Custom-Preisklasse von Stangeninstrumenten abzuraten, finde ich falsch. Zum Einen weiß man was man kriegt, zum Anderen sind sie nicht zwingend schlechter. Natürlich setzt sich keiner hin und baut speziell für einen das spezielle Instrument (wenn man von Custom-K-Ukulelen absieht), aber man kann schon drauf vertrauen, dass die K-Luthiers wissen, was sie tun. Oder vorher testen. :D

Die Frage stellt sich eher, ob es eine hochpreisige Kanile\'a sein muss, oder ob nicht eine halb so teure Pono reicht. Die muss jeder für sich selbst beantworten, ich für meinen Teil freue mich einfach, ein Instrument zu besitzen, was von Anfang bis Ende auf Hawaii gebaut wurde. Keine Fernostproduktion. Hat einfach einen tollen Flair. 8)

Meg


stephanHW

#32
Besser oder schlechter klingen ist in diesen Regionen nun schwer messbar und höchst subjektiv. Und es hängt natürlich von der Musik ab, die darauf gespielt werden soll. Daher ist es um so wichtiger, sich eine Vorstellung zu bilden, von dem, was man möchte.
Natürlich gibt es akustische Kriterien, die man im Vergleich auch formulieren kann.
Aber ob das `objektiv´ bessere Instrument dann auch dein Herz berührt, das besondere Timbre hat, ist noch ein anderes Thema.

Custom meint doch, das ein Instrument nach deinen Vorstellungen angefertigt wird. Besser, wenn man da  Vorstellungen hat.
Es kann aber auch bedeuten, das man eine handgefertigte Ukulele erwirbt, die als Einzelstück oder in Kleinstserie von Hand gefertigt wurde.
Solche Instrumente kann man durchaus ab 500 Euro erwerben. Das müssen jedoch nicht immer die Überflieger sein, da ist man ggf. mit einem guten Serieninstrument besser beraten. Wenn du ähnliche Beträge z.B. bei Kiwaya anlegst, dürfte die Perfektion der Verarbeitung die einer `Custom´- Ukulele deutlich überragen.

Es könnte jedoch auch etwas ungewöhnliches, akustisch verblüffend anderes bei der `Custom´ herauskommen, eben `Eine ihrer Art´. Da nimmt man dann evtl. ein merkwürdiges Finish oder nicht ganz perfekte Griffbrettenden in Kauf.
Solche Instrumente tauchen gelegentlich im Leleland auf, das ist immer wieder spannend.

Besonders Spannend bei Klangvergleichen (in vivo) finde ich eigentlich, wie gut einige günstige Ukulelen klingen können und wie bescheiden auch hochpreisiges klingen kann.
Die Kunst ist es, die richtige zu finden.

Eine Kala sagt nicht viel über eine Preisspanne von 200 bis 300Euro, das Upgrade ist zunächst ein finanzielles.

Ukusoph

#33
ich habe den direkten Vergleich zweier Stangen-K´s jede Woche bei mir im Unterricht. Meine Koaloa und eine Kamaka HF-3.

Beide mit super schönem Koa, die Kamaka mit leichten Vorteilen bei der Verarbeitung (kostet auch mehr). Klanglich allerdings bis ich mehr als zufrieden mit meiner Koaloa. Bei einer Custom-Uke wäre mir das Risiko zu groß. ABER wenn der Gitarrenbauer gut ist wird er nicht etwas bauen, mit dem der Kunde hinten nach nicht zufrieden ist. Persönlicher Kontakt ist also obligatorisch. Eh klar...

Beim letzten Treffen (fränkischer Ukulelen Stammtisch) war ich sehr angetan von der Verarbeitungsqualität der Brüko´s. Schöne Instrumente für den Preis - seit dem habe ich großen Respekt vor dem Mann. Es muß also nicht unbedingt das Highend Teil von der Insel sein um gute Musik damit zu machen.

Bambusratte

Ich fasse mal einige Aussagen dieses Threads zusammen:

- Wenn man mehrere Ukulelen zur Ansicht bestellt, muss man entsprechend flüssig sein.
- Custom-Ukulelen bzw. handgemachte Einzelstücke oder Kleinserien sind nicht unbedingt besser als Serieninstrumente.
- Man kauft bei einer Custom möglicherweise die Katze im Sack. Von Vorteil sind bereits existierende Custom-Instrumente.
- Man hat evtl. eine lange Wartezeit auf Einzelstücke/Customs usw.
- Es gibt auch teure Ukulelen, die schlecht klingen.
- Manche mögen Instrumente aus Hawaii.

Ich kommentier das jetzt nicht im Einzelnen, außer das die meisten der obigen Sätze keine grundlegend neuen Erkenntnisse darstellen. Mit meiner Aussage, dass ich mir den Kauf einer Custom vorstellen kann, wollte ich verdeutlichen, dass ich für alles offen bin.

Für mich gilt weiterhin: Ich werde Instrumente vergleichen und dann eines erwerben, das mir gefällt. Woher es kommt, wie teuer es sein wird und wer es gebaut hat, wird sich zeigen.

@Dieter: Danke für Dein Angebot Deine Mohri testen zu dürfen. Mit Winterswijk wird das aber leider nichts bei mir.