Daumen-Einsatz bei Akkorden

Begonnen von Kenzo, 29. Jan 2013, 18:31:00

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Floyd Blue

Hier mal ein Beispiel, wie man mit oder trotz exzessiver Daumentechnik weltberühmt werden kann. https://www.youtube.com/watch?v=UQGFmEbuJOY

Dieser Herr hat auch eine interessante Daumentechnik: https://www.youtube.com/watch?v=j_JAExK_DnA


Ich setze den Daumen oft und gerne ein. Es eröffnet mir Griffe, die ich sonst nicht greifen könnte. Das gilt besonders für offene Stimmungen oder Ernst.

Meg

Zitat von: charangohabsburg
Zitat von: MegIch spiele den D-Griff auch mit drei Fingern, anders als wWelti nehme ich Mittel-Ring-kleinen Finger.

Vielleicht habe ich es übersehen, aber ich konnte hier nirgends sehen, dass jemand davon gesprochen hätte welcher der drei Finger auf welche Saite kommt.


Ja, hast du übersehen - ein paar Kommentare zuvor, wWelti schrieb:
 \" Ich werde wohl nie verstehen warum so viele den D-Griff (ganz normal mit Zeige- Mittel- und Ringfinger, ein Finger pro Saite) so schwer finden.
Ich greife das selbst auf meinen kleinsten Sopraninos so. Wenn man die Finger schön senkrecht aufsetzt sollte doch genug Platz sein, sooo eng sind die Saiten bei einer Ukulele schließlich gar nicht beisammen.\"

charangohabsburg

Zitat von: Meg
Zitat von: charangohabsburg
Zitat von: MegIch spiele den D-Griff auch mit drei Fingern, anders als wWelti nehme ich Mittel-Ring-kleinen Finger.

Vielleicht habe ich es übersehen, aber ich konnte hier nirgends sehen, dass jemand davon gesprochen hätte welcher der drei Finger auf welche Saite kommt.


Ja, hast du übersehen - ein paar Kommentare zuvor, wWelti schrieb:
 \" Ich werde wohl nie verstehen warum so viele den D-Griff (ganz normal mit Zeige- Mittel- und Ringfinger, ein Finger pro Saite) so schwer finden.
Ich greife das selbst auf meinen kleinsten Sopraninos so. Wenn man die Finger schön senkrecht aufsetzt sollte doch genug Platz sein, sooo eng sind die Saiten bei einer Ukulele schließlich gar nicht beisammen.\"
Ich hatte Wilfrieds Bemerkungen schon gelesen, sehe aber immer noch nicht wo in diesem Thread jeder Finger einer bestimmten Saite zugewiesen wird (A: Mittelfinger auf 3. Saite, Zeigefinger auf 4. Saite vs. B: Zeigefinger auf 3. Saite, Mittelfinger auf 4. Saite). Ich schlage B vor, da bleibt (zumindest mit meinen Fingern) mehr Platz als bei A. Gut Möglich, dass es Wilfried auch so macht, aber ich habe seine Videos nicht studiert, und hier hat er es nicht erwähnt.

Meg

Ich denke mal, einfach von oben nach unten betrachtet, ist die einfachste Sichtweise.

wwelti

Entschuldigt bitte meine unklare Formulierung.
Ich setze den Zeigefinger auf die G-Saite, den Mittelfinger auf die C-Saite und den Ringfinger auf die E-Saite.
Das ist der Griff den ich \"standardmäßig\" greife wenn ich ein D spielen will. Es gibt noch andere sinnvolle Griffweisen (z.B. den Vorschlag von Markus), und im Prinzip kann jede Griffweise unter passenden Umständen sinnvoll sein.
Viele Grüße
  Wilfried

charangohabsburg

Zitat von: wweltiEs gibt noch andere sinnvolle Griffweisen (z.B. den Vorschlag von Markus), und im Prinzip kann jede Griffweise unter passenden Umständen sinnvoll sein.
Ich bewundere immer noch jene, welche diesen Akkord mit einem Barré-Griff des Zeigefingers machen, wobei der Finger dann kurz vor der a-Saite \"abhebt\"  :shock: und diese leer schwingen lässt. Das geht mit meinen Fingergelenken definitiv nicht!  :lol:
Aber für andere Ukulisten scheint diese Lösung gut zu sein.

FriendlyFred

#36
Zitat von: Uhu
Zitat von: FriendlyFredRichtig oder falsch ist so eine Sache. Wer legt denn sowas fest ?


Zum einen dein Handgelenk: Die (Dauer-)Belastbarkeit durch den Wechsel der Handstellung bei Griffen mit und ohne Daumeneinsatz hat Grenzen. Ergonomisch \"richtig\" ist, wenn es Wahlmöglichkeiten gibt, die weniger belastende Haltung. Das ist die ohne Daumeneinsatz, denn dann bleibt das Handgelenk ruhig. Darüber haben klassische Gitarristen im vorigen und vorvorigen Jahrhundert lange nachgedacht und experimentiert, das Ergebnis ist das, was Schüler im klassischen Gitarrenunterricht lernen.

Zum anderen der Urheber des Musikstücks: \"Richtig\" ist demnach der Griff, der einen nahtlosen Wechsel vom Vorgängergriff ermöglicht und ebenso einen nahtlosen Wechsel zum Nachfolgegriff ermöglicht. Bei langsamen Wechseln ist das relativ egal, bei sehr schnellen Stücken Pflicht. Es gibt immer Möglichkeiten, schnell zu einem Akkord ohne Daumeneinsatz zu wechseln, deshalb sind diese Alternativen vorzuziehen.

Wieso sollte die Haltung ohne Daumeneinsatz ergonomisch richtig sein ?
Durch den Daumen muß ich bei Akkordvoicings oft seltener umgreifen.
Ich würde sagen, meine Hände sind beim Spielen ziemlich entspannt. Ich spiele manchmal auch über mehrere Stunden am Stück, ohne dass irgendwas schmerzt. Vielleicht sind zierliche Hände da etwas empfindlicher.

http://www.youtube.com/watch?v=T07jdJ-8ovs

Ich habe selber einige Jahre klassische Gitarre gespielt und der Daumen ( \" Fuhrmannsgriff \" ) war beim Lehrer verpönt. Aber wie apfelrockt und charangohabsburg schon anmerkten sind klassische Gitarren was anderes als eine Ukulele. Die klassische Gitarre ist nicht das Maß aller Dinge. So wird der Daumen z.B. im Gipsy Swing sehr häufig benutzt. Auch versierte Ukulelenlehrer ( z.B. Steven Sproat ) sprechen sich dafür aus.

Tuke

Ein Limerick beleuchtet die Situation hier:

Frau Griet riet der Frau Grete,
was sie, wenn sie sie wäre, täte.
Frau Ruth riet ihr, sie,
wär sie sie, tät es nie.
Nichts ist so schlimm wie zwei Räte.



PS: Wenn es jetzt noch eine Petition wider die Abschaffung des Daumens gibt:
Ich unterschreibe!


PPS: @ Floyd: Schöne Version von Mr. Richie Havens, kannte ich nicht.
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Linho

@charango: Interessant, auf die Idee wär ich nie gekommen. Ich greife wie wwelti, GCE Zeige-Mittel-Ringfinger. Andersrum ist auch gut, muss ich mir mal näher anschauen!  :D


Generell: Ich verwende den Daumen in Akkorden oft zum Dämpfen der G-Saite, wenn ich nicht will, dass diese mitklingt. Auch ein vernünftiger Daumeneinsatz.  :lol:

apfelrockt

Ich bin immer wieder aufs äusserste überrascht wie tiefgründig die Diskussionen hier ob eines so simplen Themas ausufern können, herrlich ich liebe es!
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Floyd Blue

Zitat von: apfelrocktIch bin immer wieder aufs äusserste überrascht wie tiefgründig die Diskussionen hier ob eines so simplen Themas ausufern können, herrlich ich liebe es!

Ja, ist klasse, näh? Bin auch immer wieder gern dabei.  :mrgreen:

wwelti

#41
Ist doch schön daß es so viele Möglichkeiten gibt, ein D zu greifen. :mrgreen:
Das \"abgehobene Zeigefinger-Barrée\" verwende ich gelegentlich auch. Bei schön flacher Saitenlage ist das nicht so furchtbar schwer.
Gruß
  Wilfried

apfelrockt

man könnte vielleicht zusammenfassend sagen: ein gutes Pferd springt immer nur so hoch wie es muss.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

charangohabsburg

Zitat von: apfelrocktIch bin immer wieder aufs äusserste überrascht wie tiefgründig die Diskussionen hier ob eines so simplen Themas ausufern können, [...]

Tiefgründig ja, ausgeufert ist das Thema in diesem Fall aber keineswegs: es ging doch um den Daumen auf dem Griffbrett und geht es bis jetzt. Und es ist noch nicht einmal dazu gekommen:


apfelrockt

#44
Was für ein glücklicher Umstand, dass man(n),
im Ukulelenforum nur verbal attackieren kann.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem