Ernst (elektrische hybrid Bassukulelenbaritongitarre)

Begonnen von Floyd Blue, 29. Jan 2013, 23:58:57

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Floyd Blue

Ernst Die elektrische hybrid Bass Ukulele basiert auf einer E-Gitarre mit kurzer Mensur (etwa wie eine Baritonukulele). Drei Basssaiten auf A D G und drei Gitarrensaiten auf  c e a gestimmt.

Demo: http://www.youtube.com/watch?v=mUJPDIz5Hho (Schlecht gespielt, aber es ist ja ein Demo)

Bild:

gardino

#1
Das Teil ist cool, hat aber für meinen Geschmack nix mit Ukulele zu tun. Aber ich finde eh, dass der Ukulelenbass  oder die Bassukulele ein Widerspruch in sich ist. ;-)

Floyd Blue

#2
Gardino, Du hast völlig Recht. Fast - Die hohen drei Saiten entsprechen immerhin der C-Stimmung einer Ukulele.

Ein Ukulelenbass oder eine Bassukulele ist nichts weiter als eine kleine akustische (und leise) Bassgitarre. Stahlsaiten passen schon mal gar nicht zur Ukulele, ebenso wenig wie eine nicht-re-entrante Stimmung, Ohren etc.

Wenn ich bedenke welche Auswüchse noch als Ukulele bezeichnet werden (z. B. die kleinen viersaitigen E-Gitarren), bin ich doch mit meinen drei hohen Saiten, auch recht nahe dran. Um die Sache mit der Hybrideigenschaft zu unterstreichen, habe ich bewusst Bass Ukulele geschrieben. Man achte auf das Leerzeichen.

Ein ähnliches Gerät, als Hybrid Bass Gitarre,  habe ich übrigens auch noch: Drei Basssaiten: EAD und drei Gitarrensaiten ghd, etwa 3/4 Mensur, also etwas länger als das hier vorgestellte Ding.

Ich glaube ich werde dieses Teil hier EHBaU nennen und das andere EHBaG.


Hier ein Bild der EHBaG:

gukarie

Moin Floyd!
Ich schau ja nur selten hier im Forum vorbei aber deine instrumentalen Experimente sind mir immer höchst sympatisch.
Zur Ehrenrettung solcher Ukulelenabkömmlinge muß man sagen, daß es auch Harp-Ukulelen gibt, die auch mit zusätzlichen Bassaiten gesegnet sind. Gleiches gilt auch für Gitarren und Harp-Gitarren.  Es gibt auch achtsaitige Gitarren die einen viersaitigen Bass und eine Bariton-Gitarre vereinen. Warum soll es so etwas ähnliches nicht auch bei Ukulelen geben. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ergeben sich da besonders für Solo-Spieler weitere klangliche Ausdrucksmöglichkeiten. Wenn man dann noch eine Stompbox einsetzt ist die Onemanband perfekt.
Wenn nie einer mit Musikinstrumenten experimentiert hätte, würden wir immer noch auf hohlen Baumstämmen trommeln und uga uag singen  :D
In dem Sinne viel Spaß am Experimentieren und Musizieren.
Gruß
Günter

Floyd Blue

Lieber Günter,

vielen Dank für die Blumen.

Ansonsten gebe ich Dir absolut Recht. Deshalb: Experimentieren was das Zeug hält. Wie man das Zeug nachher nennt, ist eher Nebensache. Ich bin allerdings nur Bastler und viele Dinge könnten sicherlich verbessert werden. Aber es macht mir Spaß.

Aus dem Solospielgedanken heraus, ist bei mir der Wunsch nach solch einem Instrument entstanden. Außerdem wollte ich etwas chromatisches im Bassbereich haben; die Harp-Ukulelen sind mir zu eingeschränkt. Fußbass ist zu viel zu schleppen.

Noch ein Looper und die Sache mit der Einmannkapelle ist geritzt.

In meinem Kopf bilden sich schon Ideen von sieben- oder achtsaitigen Instrumenten...

gardino

#5
So traditionalistisch bin ich da gar nicht eingestellt, Ohren sind mir z.B. lieber. Und alternative Stimmungen finde ich immer interessant, unabhängig vom Instrument. Mir geht es eher darum, wie ein Instrument gespielt wird.

Einen Bass spiele ich komplett anders als eine Gitarre und die wiederum anders als eine Ukulele (nicht dass ich irgendwas davon wirklich drauf hätte). Auf Floyds Schönheiten würde ich Gitarre spielen, da käme kein Ukulelengefühl auf.

Extrem schlimm finde ich Gitarristen, die meinen, sie könnten Bass spielen (sind ja nur zwei Saiten weniger, los geht\'s). OK, Lemmy Kilminster darf das.  :mrgreen:

Experimentieren finde ich super, aber man muss ja nicht immer gleich Ukulele draufschreiben, nur weil etwas seltsam gestimmt und ein paar Zentimeter kleiner ist. Mich nervt dieser Hype manchmal etwas, wenn alles (von ukeligen Ukuleleisten ukelnderweise) verukelt wird.

Ansonsten finde ich solche Basteleien immer interessant und werde auch beim nächsten Mal wieder einschalten.  :)

Floyd Blue

#6
Wieder gebe ich Dir fast Recht, gardino. Ich gehe allerdings noch einen anderen Weg, versuche vor allem Song-dienlich zu spielen, egal auf welchem Instrument und mit welcher Technik. Richtig beherrschen tue ich sowieso keines. Ich kann viel aber nicht gut.

Mir sind die verschiedenen Spieltechniken auf verschiedenen Instrumenten durchaus bewusst, was mich aber auch nicht davon abhält, z. B. mal eine Ukulelenspieltechnik auf einem E-Bass auszuprobieren. Wenn es passt, ist es gut, wenn nicht, lasse ich es eben wieder. Das hat natürlich auch Grenzen. Zu versuche eine Nasenflöte wie eine Gitarre zu spielen, dürfte zum Scheitern verurteilt sein.

Was den Hype betrifft, bin ich Deiner Meinung. Man muss nicht alles verukeln.

Ich freue mich, wenn Du wieder einschaltest und nette kommentare abgiebst. :)

charangohabsburg

Wann ist eine Ukulele eine Ukulele.

Wenn das keine Elektrische Hybrid Bass Ukulele ist, dann ist eine Harp-Ukulele keine Harp-Ukulele, eine Ukulele keine Ukulele, eine Braguinha keie Braguinha und ein Rajão kein Rajão.
Wann ist ein Instrument das, als was es sein Besitzer benutzt? Darf ein Instrumentenbesitzer sein Instrument überhaupt so bezeichnen wie er es für angemessen hält? Darf dies ein Instrumentenbauer? Oder braucht es dazu eine (wenn möglich) übergeordnete Instanz? Sollen wir Instrumente überhaupt bezeichnen???

Auf jeden Fall jedoch meine Glückwünsche für Deine Experimentierfreude Ralf, und für Deine Entscheidung der Elektrischen Hybrid Bass Ukulele nicht einfach \"Ding\" zu sagen! :D

Gruss,
Markus

Benutzername

ZitatWenn ich bedenke welche Auswüchse noch als Ukulele bezeichnet werden
Ich finde solche Basteleien toll. mal was Neues, man muss ja auch experimentieren. Eine traditionelle Ukulele ist für mich ein akustisches Instrument aus Holz mit 4 Darmsaiten (ersatzweise Nylon, Nylgut, Fluorocarbon), direkten Mechaniken und hat die traditionelle Korpusform ohne Cutaway. Nach dem Motto \"erlaubt ist was gefällt\" habe ich auch andere Instrumente mit Cutaway, eine E-Uke und ein Ukulelenbanjo. Auch Instrumente mit Stahlsaiten gehen für mich als Ukulele durch. Das Instrument Ukulele definiere ich durch Mensur, Saitenzahl und Stimmung. So ein Hybrid ist interessant, aber keine Ukulele. Ich hätte sowas trotzdem gerne.

Floyd Blue

Danke Markus!


Irgendwie ist in dem Hybrid von einigen Zupfinstrumenten etwas vorhanden. Deshalb nenne ich es in einem Namensteil auch Ukulele. Ich würde den Namen allerdings noch erweitern um den Begriff Baritongitarre, da die untere Hälfte der Saiten zufällig ebenso gestimmt sind. Und eben deshalb heißt es u. a. Hybrid, weil eben von einigen Dingen etwas vorhanden ist, sogar von der Ukulele, weil in Teilen eben Teile enthält, die teils teils auf einer Ukulele zu finden sind. Anders sähe die Sache aus, wenn ich das Gerät nur \"Ukulele\" genannt hätte. Habe ich aber nicht und würde ich auch nicht machen.

Das Ding heißt jetzt \"Elektrische Hybrid Baritonbassgitarrenukulele\" bis ich es mir wieder anders überlege. Die Namensteile sind nicht gewichtet und dürfen durchaus in der Reihenfolge vertauscht werden...

charangohabsburg

Zitat von: Benutzername[...] Das Instrument Ukulele definiere ich durch Mensur, Saitenzahl und Stimmung. So ein Hybrid ist interessant, aber keine Ukulele. [...]
Ohne eine polemische Diskussion vom Zaun reissen zu wollen (aber sehr wohl auf die Schwierigkeit eine passende Bezeichnung zu finden): Das Teil sieht ganz klar wie eine elektrische Gitarre aus, ist es jedoch nach Deinen Kriterien ein Instrument zu definieren nicht! Ich nehme dabei an, dass Du diese Kriterien nicht der Ukulele vorbehältst, sondern eher deren Werte - womit Du allerdings immer noch auf die Nase fallen kannst. Wenn man es sooo genau nehmen will, ist die Sache verzwickter, als man es glauben will, und ein entspanntes ukeln oder nichtukeln wird dabei ziemlich schnell einmal unmöglich. ;)

gukarie

@ gardino : Deine Argumente sind schon richtig, aber bei der Namensgebung neuer Instrumente und Instrumentkombinationen wird es immer etwas schwierig. Deshalb verwendet man oft die Namen der Ursprungsinstrumente für die Kombination beider. Daß das entstandene Instrument dann eigentlich weder zum einen noch zum anderen richtig passt ist dann leider unvermeidlich. Es fängt ja schon bei der Bariton-Ukulele an, die ja eher eine 4-saitige Gitarre mit kurzer Mensur darstellt und auch eher nach Gitarre als nach Ukulele klingt und das sich auch bei der Bassukulele wiederspiegelt.
Das die neuentstandenen Instrumente andere Spieltechniken zur vollen Ausnutzung ihres Tonspektrums erfordern sollte auch jedem klar sein.
@ Floyd : Als Inspiration hab ich hier mal einen Link zu einem Gitarrenbauer, der einen 8-saiter gebaut hat (Gitarre/Bass). Für ein ukulelebasiertes Instrument muß man sich die Proportionen natürlich kleiner vorstellen.
http://www.roballenguitars.com/custom.html
Hierfür böte sich die Baritonukuele an, da für diese Mensur die nötigen Saiten (auch Nylon) vorhanden wären. Wegen der 8 Saiten und des erforderlichen Saitenabstandes kann man aber kein Fertigprodukt verwenden und umbauen. Hier ist kompletter Eigenbau angesagt.
Gruß
Günter

Floyd Blue

So! Um weiteren Namensdiskussionen oder Deutungen vorzubeugen, nenne ich das Ding jetzt

[size=20]Ernst[/size].

Nicht zuletzt, weil ich einen Haufen Spaß damit habe, aber an Namensdiskussionen weniger.


@gukarie: Danke für die Inspiration! Ernst hat in etwa eine Baritonukulelenmensur. Allerdings würde ich bei einem Instrument mit solidem Korpus auf Nylonsaiten verzichten wollen, weil dann nur noch die Option Stegpïezotonabnehmer bliebe und deren Klang mag ich gar nicht. Aber das ist ein andere Baustelle.

Floyd Blue

Ach ja, könnte einer der verantwortlichen Moderatoren diesen Thread bitte in \"Andere Instrumente\" verschieben? Ich habe nicht allzuviel an Ernst basteln müssen...

gukarie

[Off Tropic]
Was mir zu Ernst einfällt :
\"Aus Spaß wurde Ernst und Ernst ist jetzt 2Jahre alt\" :D
[Off Tropic Ende]
Betreffend Nylonsaiten und Solidbody : Es bleibt aber auch die Möglichkeit eine Piezoscheibe an geeigneter Stelle des Korpus anzubringen und diese dann an dem Verstärker anzuschließen. Bei einem anderen Gitarrenbauer hab ich das auch schon gesehen. Sinnvoll ist auch die Benutzung von einem eingebauten Preamp zur Transformation eines hochohmigen Eingangs (Anschluß Piezo) an einen niederohmigen Ausgang (zum Amp). In dem Bereich experimentiere ich grad.
Gruß
Günter

PS.: Man sollte ein Instrument nicht immer an seiner äußeren Form definieren. Ich denke da an meine Konzertuke. Ich hab auch mal meine E-Gitarre wie eine Dulcimer gestimmt. Jeweils 2 Saiten gleich auf D D a a  d d und nur die Bünde gegriffen die auch bei einer Dulcimer vorhanden sind. Das klang dann eher nach E-Dulcimer als nach E-Gitarre.