Schwerste UAS Erkrankung (Mango Tenor Virus)

Begonnen von thomasbee, 10. Feb 2013, 16:01:10

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thomasbee

Liebe Gemeinde,

Trotz vorheriger ähnlicher Diskussionen bitte ich um Erlaubnis folgende Fragestellung zu erörtern:

Ich habe ja bereits eine Kanilea K-1 (Koa) Tenor in die ich mir gerade einen Tonabnehmer beim Fachmann einbauen lasse. Nun hing bei jenem Fachmann auch eine Honu Mango Tenor. Ich hatte wenig Zeit, fand aber folgendes toll:

1) Verarbeitung, Finish, Holzart. Ich stehe auf Hochglanz und den Look von verrottetem Mango
2) der aussergewöhnlich schlanke Hals (hab eher kleinere Hände)
3) der für mich noch vertretbare Preis bei einigen Händlern (439 Euro)

Könnt Ihr mir helfen, meine Krankheit zu heilen und mir eine Kaufempfehlung und Klangvergleich zu Koa geben? Hatte keine Zeit vor Ort intensiv zu testen. Ich hatte auch an die Honu Koa gedacht aber irgendwie ist die der Kanilea zu ähnlich. Bitte höflichst um therapeutische Vorschläge.

Vielen Dank

.t

Anke

Warum gehst Du nicht nochmal zu dem Fachmann (z.B. wenn Du Deine andere Uke abholst) und nimmst etwas mehr Zeit mit? Du könntest sie dann anspielen und Dir ein eigenes Bild machen. Dann hättest Du auch den direkten Vergleich zwischen Deiner Kanilea und der Honu.

Nur so ein Gedanke...

stephanHW

Klangvergleiche sind sinnvoll im direkten Vergleich.

Generell könnte man sagen, das Ukulelen aus Mango einen sehr brillianten Klang haben. Der für die Honu charakteristische Klang ergibt sich m.E. jedoch auch aus der relativ geringen Zargenhöhe.

Ukulelen aus Akazie (Koa) klingen auch sehr brilliant, haben jedoch oft gleichzeitig etwas mehr Wärme.

Beide scheinen mir jedoch klanglich eher verwand zu sein, als z.B. ein Instrument aus Mahagoni im Kontrast zum Koa.

Aber, wie eingangs erwähnt, der direkte Vergleich zählt.

Kai

Ich habe eine Kanilea K-1 und eine Big Island Mango in Konzertgrösse. Stephan hat, was den Klang angeht, mit seiner Einschätzung schon recht. Für mich ist die Kanilea die \"basslastigste\" (ich finde keinen passenderen Begriff, sorry) Ukulele, die ich kenne, während die BI mitten- und etwas höhenbetonter, aber nicht weniger voluminös klingt. Die Sache mit der relativ geringen Zargenhöhe kann ich nicht bestätigen. Ich werde aber morgen mal nachmessen. Die BI hat einen recht großen, ausladenden Korpus. Deutlich größer als der Kanilea-Korpus. Sie passt z.B. nicht in einen Standard-Konzertkoffer, sondern benötigt einen Tenorkoffer. Beide spielen sich wie Butter. Zur Verbesserung der Saitenlage musste die Kanilea allerdings zum Fachmann. Bei der BI war das nicht nötig, da ab Werk perfekt eingestellt. Ich mag beide.

thomasbee

Danke für Eure Antworten, ja klar werde ich auch noch vor Ort testen, das ist aber erst in ca. 2 Wochen da meine Kanilea bis dahin in Reparatur ist, und außerdem ist meine UAS Erkrankung akut. Da hilft jede Linderung.

Wie empfindet ihr den schlanken Hals der Honu?

.t

torstenohneh

#5
Leider gibt es kein Heilmittel bei UAS.
Der auslösende Mechanismus ist der Wissenschaft ebenfalls unbekannt.
Wir können also nur die Symptome bekämpfen. Vorübergehende Linderung kann da nur eine Neuanschaffung bringen.
 :mrgreen:
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

lelopa

Zitat von: thomasbee.............

Wie empfindet ihr den schlanken Hals der Honu? .........



Toll!
Schön flach, angehnem bespielbar für Barrégriffe, man ist schnell darauf \"zu Hause\" & ist super verarbeitet & empfehlenswert!

stephanHW

Zitat von: KaiDie Sache mit der relativ geringen Zargenhöhe kann ich nicht bestätigen. Ich werde aber morgen mal nachmessen. Die BI hat einen recht großen, ausladenden Korpus. Deutlich größer als der Kanilea-Korpus.
Die Form habe ich möglicherweise mit der alten Koa-Serie gleichgesetzt. Das kann durchaus ein Irrtum sein.

der Neue

Ich kann dir nichts über Koa im Vergleich zu Mango sagen. Meine eigene Pono Mango Tenor finde ich recht eigenwillig in der Handhabung. Man könnte auch sagen, sie ist irgendwie zickig, ich brauchte recht lange Zeit, um damit umzugehen. Sie brauchte recht lange, um sich zu entwickeln, die Suche nach den geeigneten Saiten brauchte viele Versuche, ihre Anforderungen an den Raum, in dem sie steht, sind mir immer noch etwas rätselhaft. Ihre Decke neigt dazu, sich nach innen zu wölben. Entgegen meiner ersten Vermutung, dass sie eine Luftbefeuchtung im Koffer braucht, gehe ich jetzt mal davon aus, dass sie am liebsten gar nicht im Koffer sein möchte, und die geringfügigen Temperaturschwenkungen in der Wohnung einfach permanent mitmachen möchte. Längere Zeit im Koffer scheint zu verursachen, dass sie sich im Raum nur noch schwer anpassen kann. In Tropennähe gebaut, für die Tropen gemacht? In der sommerlichen Hitze scheint sie sich nämlich am Wohlsten zu fühlen, da ist dann die Decke auch nahezu glatt.
Sie fühlt sich prima an, sieht toll aus, und die Finger fühlen sich auf Hals und Griffbrett schnell vertraut und zuhause. Sie hat eine enormes Bassvolumen, bei high gcea Stimmung gilt es, Saiten zu finden, mit der sie nicht unterfordert ist. Versuchsweise hatte ich mal einen high-d ghe'  Satz aufgezogen, dass packte sie locker und hörte sich fast an wie eine Barockgitarre. Trotzdem sollten die Saiten in keinem Fall zu hart sein, dann klingt sie nicht.


Die häufigen Besitzerwechsel der Modelle aus dieser Serie zeigen wohl, dass viele mit ihr nicht vollständig zufrieden sind. Das bin auch ich nicht, aber ich mag sie, so wie sie nun mal ist. Das ist jetzt meine Erfahrung mit meinem Instrument und lässt sich wahrscheinlich nicht auf andere Mango Ukulelen übertragen. Bedingt durch meine persönlichen Erfahrungen weiß ich nicht recht, ob ich den Kauf einer Mango Ukulele empfehlen kann...ich brauche wohl noch zwei oder drei Jahre, bis ich dass herausgefunden habe ;)