Brüko No.6 - Temperaturfühlung?

Begonnen von wwelti, 13. Feb 2013, 22:52:33

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stephanHW

#30
Lieber Wilfried,

Ich schrieb ja, es ist eigentlich Polemik. Es geht mir ja nicht um das herumkritteln im Detail und ich erwarte keinesfalls, das du erst mal tüchtig in Equipment investieren solltest.
Ich finde es immer wieder problematisch, Klangbeispiele  in Nuancen und Details zu debattieren, die eben keine irgendwie objektive Darstellung eines Klanges sind, bei allen bekannten Unwägbarkeiten auf dem Wege von der Aufnahme (technisch, situativ) bis hin zum Abhören (in meinem Fall der Kopfhörer).
Rauschen, Betonung bestimmter Frequenzbereiche und ein trockener Klang, den ich so nur in Aufnahmesituationen, nicht jedoch im wahren Leben erleben kann (leben wir doch nun mal in `Räumen´) schienen mir recht treffende Beispiele dieses Umstandes und mussten herhalten.
(Was die Brüko halt alles so kann - oder was das Zoom so macht? oder meine Kopfhörer/Lautsprecher?)

Das heißt natürlich nicht, das man nicht auch mit einfachen Mitteln Aufnahmen machen kann, die den Charakter eines Instrumentes recht gut wiederspiegeln.
Und es geht dabei natürlich nicht um gut genug oder nicht gut genug für mich.
Es geht mir persönlich um eine realitätsbezogene `Herabstufung´ der Bedeutung von Klangbeispielen.
Man sollte sich klar machen, das z.B. `unbearbeitet´ eine schlichte Information zu besseren Einschätzung eines Klangbeispiels ist (und so habe ich das bei dir verstanden), nicht jedoch, wie es mir immer wieder in anderen Beiträgen erscheint, ein Qualitätsmerkmal besonderer `Objektivität´ oder `Authentizität´ des gebotenen Klangbeispiels.


Möglicherweise sollte ich mal ein Klangvergleich von Aufnahmesituationen (selbstverständlich unbearbeitet) machen, es ist doch erstaunlich, wie unterschiedlich so eine Ukulele allein mit einem Mikrofon aufgenommen klingen kann.
Möglicherweise existiert so ein Vergleich schon?

wwelti

#31
Hallo StephanHW,

Da hast Du natürlich recht: eine Aufnahme ist nie dasselbe wie das Original, und selbst das Original klingt je nach Situation unterschiedlich.

Dennoch denke ich daß zumindest eine gewisse Nachvollziehbarkeit gegeben ist... Das Zoom H1 ist ein bekanntes Gerät, und der Verzicht auf Nachbearbeitung schaltet Willkürlichkeiten bei der Nachbearbeitung aus. Ich denke es kommt schon einiges vom Klangcharakter \'rüber.

Und ja, es stimmt -- schon eine Änderung der Mikrofonposition kann durchaus hörbare Unterschiede im Klang bewirken, und das ist eine Sache die nicht einfach zu kontrollieren ist, vor allem wenn man alleine spielt und aufnimmt. Um damit wirklich effektiv zu arbeiten wären ein Tontechniker und ein Assistent hilfreich ;)

So ein Klangvergleich verschiedener Aufnahmesetups wäre sicher eine interessante Sache, doch im Moment kann ich das nicht machen.

Viele Grüße
  Wilfried

stephanHW

Du musst wirklich nicht alles machen ;).

Es würden ja möglicherweise zwei oder drei Anordnungen ausreichen, um die Effekte anschaulich darzustellen. Vielleicht bekomme ich das hin. Derzeit kann ich jedoch nur Fotos machen, mal schauen, ob sich das überzeugend darstellen lässt.

TERMInator

Mir kommt grad das in den Sinn....  ;)



(Wenn Ukedude etwas gegen die direkte Bildeinbettung hat ändere ich den Link)

LokeLani

ZitatKann man davon mal ein Klangbeispiel hören?
Hier also ein Beispiel, so gut es im Moment geht  :lol:
http://youtu.be/3_Q9I2Mf1MU

wwelti

Danke Annette, das war sehr interessant!
Oje! Hoffentlich ist der Verband bald ab. Aber schön zu sehen daß es der Hand wohl allmählich besser geht!

Schon interessant. Die Saiten klingen gear nicht mal so unterschiedlich wie man denken sollte. Trotzdem ist der Unterschied groß, wenn man die Ukulele erst mit komplett einem Saitensatz und dann komplett dem anderen vergleicht. Sehr spannende Sache.

Gruß
  Wilfried

LokeLani

#36
Man würde schon einen grösseren klanglichen Unterschied erwarten, aber je länger die Saiten am Instrument waren, desto mehr habe ich mich an sie gewöhnt. Anfänglich verstimmten sich die beiden Saitensorten unterschiedlich, aber auch das ist überwunden.

(Der Verband ist nur da, um den Gips zu befestigen, ab dem Mittelgelenk sind die Finger schon wieder frei beweglich. Nächste Woche darf der Gips hoffentlich weg!)

Meg

Zitat von: LokeLani(Der Verband ist nur da, um den Gips zu befestigen, ab dem Mittelgelenk sind die Finger schon wieder frei beweglich. Nächste Woche darf der Gips hoffentlich weg!)
Gute Besserung ! Und hoffentlich kommt dat Ding dann ab und hoffentlich ist dann alles gut verheilt. Danach kommen wohl erstmal Bewegungsübungen, das Handgelenk wird zunächst ein wenig steif sein. Aber danach kannst du es dann so richtig genießen, wieder fit zu sein  :D

Frolicks

Also, da muss ich gerade auch noch ma' meinen Sempf dazugebn: mir gefallen die Brükos auch immer besser. Bis vor kurzem hatte ich nur eine Cedro Longneck, die ganz wunderbar klingt, mit hartem Attack, aber viel schönem Sustain. Aber die anderen Brüko-Standardmodelle (insbesondere die flache Schwarze) hatten es mir bisher eher nicht so angetan. Seit kurzem bin ich nun aber auch stolzer Besitzer einer flachen Nr 5. Und damit ist dann auch mein UAS in Bezug auf Sopran-Ukulelen Geschichte. Eigentlich hatte ich sie nur gekauft,  um sie an interessierte Schüler weiterzureichen, von denen ich inzwischen ein paar habe. Aber die müssen sich jetzt leider selber ne Brüko organisieren, die verlässt erstmal das Haus nicht mehr (höchstens leihweise).

Bisher habe ich noch die originalen Pyramid drauf, aber schon bei der Longneck gefallen mir die braunen Worth auch besser, da bin ich ganz bei wwelti. Also wird das in Kürze wohl auch der flachen Schönheit bevorstehen. Und an nem Saitentest auf einer Brüko wäre ich tatsächlich auch interessiert. Werde auch gern etwas beisteuern (einen Vergleich Longeck mit zwei verschiedenen Saiten habe ich schon mal aufgenommen, werde ihn bald mal teilen).

Ach, erwähnte ih eigentlich schon, dass ich von der flachen Fünf begeistert bin? Harter Attack und sanfter Nachklang... und trotz flachem Korpus laut! Sie kann es ohne weiteres mit der Kala Travel Sopran aufnehmen. Ich bin echt überrascht, dass ein INstrument mit nem Mahagoni-Korpus so knallen kann, wenn mans drauf anlegt. Was wohl zeigt, dass viel mehr Faktoren ausschlaggebend sind für den Klang eines Instruments als nur das Holz. Also von meiner Saite eine klare Kaufempfehlung! Gleichzeitig kann die flache Fünf aber auch wunderbar sanft singen, wie ja wweltis Klangbeispiel schon vor Augen bzw Ohren führt. Gelegentlich wurde hier im Forum ja die hohe Saitenlage der Standard-Brükos bemängelt, das kann ich hier nicht bestätigen. Die Saitenlage ist optimal. Zwar habe ich sie gebraucht gekauft, man sieht aber, dass der Vorbesitzer nicht am massiven Holzsteg aus einem Stück rumgefeilt hat. Also ab Werk alles bestens.

Ich breche meine Lobeshymne hier erstmal ab, ich glaube, der zentral Punkt meiner Aussage ist klar geworden.... ein Klangbeispiel reiche ich hier dann auch noch mal nach, aber erst in ein paar Tagen.
I plink, therefore I am.

LokeLani

@ Meg, danke für die Besserungswünsche  :)

@Frolicks, meine Brükos u.a. sind bei mir einerseits Leihinstrumente, andererseits Sammlerstücke,
Brüko No7 + 8 sind zudem seltene Stücke, (Fichte/Nussbaum + Fichte/Zebrano), an denen ich mich besonders freue.
Ich habe all meine Brükos bei ricardo.ch (das ist wie ebay) günstig gekauft und z.T. über\'s Forum wieder verkauft.

Leihukulelen zu haben finde ich absolut notwendig, wenn man unterrichtet!  ;)

Ukusoph

#40
Es wurde an sich schon alles zu Thema geschrieben.

Mein Eindruck ist:

Der Grundcharakter der Brüko unterscheidet sich kaum wenn man die Aufnahme von Satie www.youtube.com/watch?v=KIXCLCGrIQU und die hier besprochene rohe Fassung vergleicht. Gleicher Spieler, gleiches Mikro - ein bischen Hall_Prozessing hier ein wenig Rauschen dort.

Im Grunde ist für die Klangfarbe immer der Spieler verantwortlich. Die Holzkombination und die Saiten, die Räume sind sicher wichtige Faktoren und sehr unterschiedlich. Es ist aber immer der Mensch der den Charakter, die Farbe und die Emotion erzeugt.

Einfacher gesagt: mir gfällts ;) und es ist ein gutes Beispiel dafür wie nebensächlich das Material tatsächlich ist.

@wwelti
ich bin gern bereit für einen wie auch immer gearteten Vergleich mit meinem \"Tonstudio\" zu Diensten zu sein

Grüße + Gute Besserung LokeLani

Stephan


PS.:
Santana klingt auch immer nach Santana, egal ob er auf Yamaha, Gibson oder PRS Gitarren spielt.

PPS.:
Keith Richards behauptet in seiner Bio früher immer mit verstimmter Gitarre gespielt zu haben, um sich vom jeweils anderen Gitarristen abzuheben. :lol:

wwelti

Hallo Ukosoph!

Naja, mit einer No.4 gespielt würde sich das schon etwas heller anhören, denke ich. Was ich untermauern wollte war eigentlich die Tatsache daß sich eben NICHT alle Brükos gleich anhören, und schon gar nicht alle Brükos hell und spitz oder so. Auch nicht in einer grundsätzlichen Tendenz. Es stimmt schon daß die No.6 nicht ganz so warm klingt wie manche anderen Maho-Ukulelen (sondern ausgewogener, was ich eigentlich gut finde), aber es gibt Sondermodelle von Bürko die durchaus einen recht warmen Klangcharakter haben, ich habe halt gerade keins da.

Aber irgendwie sehe ich es jetzt auch nicht die große Notwendigkeit darauf herumzureiten. Mich hat nur mal interessiert ob die Mehrzahl der Ukler die No.6 eher als neutral, warm oder kalt im Klang empfindet. Und das muß sich ja auch nicht an meinen Aufnahmen festmachen, es gibt ja genug Leute die selbst eine No.6 haben.

Aber verstimmen mag ich jetzt meine Ukulelen nicht, nur um mich von anderen Uklern abzuheben :mrgreen:

Viele Grüße
  Wilfried

fruke

Hallo Wilfried,

ich will es mal so ausdrücken: Bei Dir klingt auch die Brüko warm  ;)
Und ob andere wärmer, besser, anders klingen, kann man ja nur im direkten Vergleich raushören.
Da ist Dein eigener \"12 Ukulelen Test\" ja zurzeit die beste Referenz.
Und wenn ich mir dort die Brüko im Vergleich anhöre, klingt sie zwar ausgeglichen, aber mehr auch nicht.
Alleine wenn man in der Reihenfolge die nächste (Ukumele Akazie Sopran) hört...
Ist aber alles Geschmackssache.
Übrigens zu Deinem Test noch eine Anmerkung:
Ich wage es ja kaum zu schreiben, da Du Dir schon soviel Arbeit damit gemacht hast, aber es wäre sehr hilfreich,
wenn Du noch die Soundfiles separat auf Deiner Seite unterbringen könntest. Man könnte dann die Ukulelen besser (schneller)
vergleichen.

VG Frank

Frolicks

Zitat von: UkusophPPS.:
Keith Richards behauptet in seiner Bio früher immer mit verstimmter Gitarre gespielt zu haben, um sich vom jeweils anderen Gitarristen abzuheben. :lol:

Lustig. Exakt das gleich, also wörtlich genau so, hat jemand in der John Lennon-Biographie (Lennon in New York o.s.ä.), die letzte Woche im TV lief, über eben jenen Herrn Lennon während der frühen Beatles-Zeit erzählt... :)
I plink, therefore I am.

Ukusoph

Zitat von: wweltiHallo Ukosoph!

Naja, mit einer No.4 gespielt würde sich das schon etwas heller anhören, denke ich. Was ich untermauern wollte war eigentlich die Tatsache daß sich eben NICHT alle Brükos gleich anhören, und schon gar nicht alle Brükos hell und spitz oder so. Auch nicht in einer grundsätzlichen Tendenz. Es stimmt schon daß die No.6 nicht ganz so warm klingt wie manche anderen Maho-Ukulelen (sondern ausgewogener, was ich eigentlich gut finde), aber es gibt Sondermodelle von Bürko die durchaus einen recht warmen Klangcharakter haben, ich habe halt gerade keins da.
.......es gibt ja genug Leute die selbst eine No.6 haben.


Hallo Wwelti,

in Ermangelung der Tatsache dass ich keine Brüko besitze, kann ich nicht mitreden wie wohl die #4 oder #X klingen würde. Mir ist klar geworden, dass ich beim Kauf einer Brüko in JEDEM Falle bei Mr. Pfeiffer vorbeischauen würde um ein Instrument meines Geschmacks zu finden. Und das steht an (UAS lässt auch bei mir grüßen), da ich gerne einen deutschen Hersteller unterstützen möchte welcher langjährige Erfahrung im Ukulelenbau hat und für überaus angemessenes Geld ordentliche Instrumente herstellen kann.
ZitatAber verstimmen mag ich jetzt meine Ukulelen nicht, nur um mich von anderen Uklern abzuheben :mrgreen:
solange Du nicht verstimmt bist, kann eigentlich nichts Deinen Sound verschleiern.

Zitatch wage es ja kaum zu schreiben, da Du Dir schon soviel Arbeit damit gemacht hast, aber es wäre sehr hilfreich,
wenn Du noch die Soundfiles separat auf Deiner Seite unterbringen könntest. Man könnte dann die Ukulelen besser (schneller)

das wäre natürlich echter Luxus... :lol:

ZitatBeitrag
Frolicks
   

    Ukusoph schrieb
    PPS.:
    Keith Richards behauptet in seiner Bio früher immer mit verstimmter Gitarre gespielt zu haben, um sich vom jeweils anderen Gitarristen abzuheben. :lol:

Lustig. Exakt das gleich, also wörtlich genau so, hat jemand in der John Lennon-Biographie (Lennon in New York o.s.ä.), die letzte Woche im TV lief, über eben jenen Herrn Lennon während der frühen Beatles-Zeit erzählt... :)

Ups, ich habe die Sendung auch gesehen. Ich lese im Moment gerade die Keith Richards Biographie. Es könnte sein, dass ich die Sendung und die Bio durcheinander bringe. Bevor ein Gerücht entsteht, gestehe ich meine Verwirrung in diesem Fall  :roll: