Vier Bariton-Ukulelen - Ein kurzer Erfahrungsbericht

Begonnen von Kenzo, 27. Feb 2013, 21:22:34

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Kenzo

So kann es einem gehen. Kaum ist man in seinen Stamm-Musikladen um zu testen, ob man mit 6- und 8-Saiter-Tenören klarkommt, wird man wieder vom UAS gepackt und \"muss\" nun unbedingt eine Bariton-Ukulele haben.

Überraschenderweise gab es diesmal gleich vier verschiedene Modelle (alle besaitet mit Aquilas) zum antesten:

1. Lanikai S-B (massive Fichtendecke, Zargen und Boden aus laminiertem Mahagoni)
2. Lanikai LU-21B (Korpus kpl. aus laminiertem Nato)
3. Lanikai CK-B (Korpus kpl. aus laminiertem Curly-Koa)
4. Baton Rouge U3-B (Korpus kpl. aus laminiertem Mahagoni)

Optik/Haptik/Verarbeitung:
Optisch machen natürlich die Hochglanz-Lackierung der S-B und die Maserung der CK-B zunächst am meisten Eindruck, die BR U3-B wirkt am \"billigsten\" - ist sie auch, preislich. Grundsätzlich gibt es aber bei allen vier Instrumenten nicht viel zu bemängeln. Gerader Hals, einigermaßen glatt geschliffene Bundstäbchen, sauberes Binding, keine Lackfehler bei der S-B. Bei der Saitenlage gibt es keinen Ausreisser, alle vier Ukulelen sind angenehm zu bespielen wenn man sich einmal an die Bariton-Größe gewöhnt hat.

Klang:
1. Ich weiß nicht, ob es an der massiven Fichtendecke liegt, aber die S-B ist die deutlich perkussivste der vier Ukulelen. Laut, schnell aber für meinen Geschmack etwas zu kühl.

2. Die LU-21B ist das genaue Gegenteil. Klassicher Ukulelenklang, schön warm aber mit Nachholbedarf im Höhenbereich. Das ist mir alles ein bisschen zu dumpf.

3. Obwohl es \"nur\" ein laminierter Koa-Korpus ist, kommt die CK-B meinen klanglichen Vorstellungen am nächsten. Das ist einfach ziemlich rund über den ganzen Frequenzbereich. Nicht zu basslastig, nicht zu höhenlastig und genügend Sustain.

4.  Die Überraschung des Tages. Die BR U3-B ist der LU-21B gar nicht so unähnlich aber ohne deren Höhenmangel.

Fazit:

Test-Sieger ist eindeutig die Lanikai CK-B, sie ist allerdings auch die mit Abstand teuerste der vier Ukulelen. Preis-/Leistungs-Sieger ist aber die Baton Rouge U3-B. Wer einmal in die Bariton-Ukulelen-Welt reinschnuppern möchte sollte sie sich einmal ansehen. Bei einem Preis von derzeit 70€ bis 90€ kann man nicht viel falsch machen.

- K

PS: Nein, mit den anfangs erwähnten 6- und 8-Saiter Tenor-Ukulelen bin ich nicht klargekommen.

UkuWulf

Den guten Klang der Baton Rouge kann ich bestätigen, ich hatte kürzlich zwei davon per Versand bestellt - und mußte sie leider wieder zurück schicken. Bei beiden schnarrten die Saiten - schade, meine Sopran von Baton Rouge ist einwandfrei, die war aber auch deutlich teurer.
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Zitatwird man wieder vom UAS gepackt und \"muss\" nun unbedingt eine Bariton-Ukulele haben.
Das kann ich bestätigen, muss man haben. :mrgreen:
Keine von diesen Baritönen (das Wort ist mir gerade eingefallen) habe ich gespielt, habe hier nur meine ziemlich schlichte Kala, mit der ich aber sehr zufrieden bin. Mit etwas mehr als 100€ ist die noch als günstig anzusehen.

Guchot

Hach, mal einer mit Herz für \"Baritöne\" :mrgreen: Danke für den Erfahrungsbericht :)

Kenzo

#4
Hallo,

ich habe mir erlaubt meinen ursprünglich Beitrag zwecks Übersichtlichkeit etwas zu formatieren. Ich hoffe das ist jetzt leichter lesbar. Inhaltlich gab es keine Änderungen.

Zitat von: \"Benutzername\"habe hier nur meine ziemlich schlichte Kala, mit der ich aber sehr zufrieden bin
Ja, die und die Samick UK-70BN (war nicht lagernd) hätte ich auch noch gerne ausprobiert. Leider gibt es in Österreich aber keine Möglichkeit Kala/Makala, Risa und Pono zu testen. Die Alternative, bei einem Händler nur zu Testzwecken zu bestellen und die Ukulelen dann wieder zurückzuschicken, ist auch nicht meine Art.

Das einzige was mich noch von einer Bariton-Ukulele abhalten könnte wäre die Kanilea K1 Super-Tenor. Die hat nicht wie diverse andere \"Supers\" oder \"Longnecks\" einfach die Mensur des nächstgrößeren Modells sondern die normale Tenor-Mensur aber einen etwas größeren Korpus. Preislich ist das allerdings schon wieder ein ganz andere Liga.

- K