Setzen des Cone und andere Resonator-\"Spezialitäten\"

Begonnen von howein, 13. Mär 2013, 11:07:11

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howein

#15
Was sagen die Filz-Befürworter ... was soll er bewirken?
(Die Resos die ich bisher offen gesehen habe, hatten keinen Filz darunter, ich hab aber auch schon davon gehört).

Ich hab mal den Threadtitel etwas erweitert ... sonst sagt wieder jemand OT ... *grins* ...

Guchot

Laut Atte gibt das einen \"dreckigeren, bluesigeren Sound\". Die physikalische Wirkungsweise ist mir nicht bekannt :mrgreen: Ich weiß nur das mir der Klang nach der Optimierung damals besser gefallen hat als vorher. Da daran aber einiges gemacht wurde, kann ich nicht nachvollziehen welche Änderung nun wirklich zu was geführt hat.

howein

Zitat von: GuchotLaut Atte gibt das einen \"dreckigeren, bluesigeren Sound\".
Hm ... Atte war ein Fuchs ... der wusste was er tat ...
Aber verstehen tu ichs nicht, Filz hätte ich eher mit Dämpfen in Verbindung gebracht ...

Guchot

Entkoppeln von Cone und Korpus? Das wirklich nur der Cone schwingt? Wäre so ne Vermutung... Kann aber auch völlig falsch sein.

UkeDude

Ich dachte eher daran das kleinste Unghebenheiten im Cone und der Unterlage dadurch ausgeglichen werden und daher die Übertragung besser ist. :D Was aber nun?  Irgend ein Physiker hier?

El_Adrenalid

Zitat von: KnasterbaxIch hab da irgendsowas von Filzring gelesen, auf dem der \"Tellerrand\" des Cones angeblich aufliegen soll.

Interessant. Nach einiger Bastelei an meiner Delta (bei der durch meine Grobmotorik das filigrane Instrument garantiert an \"dreckiger Bluesigkeit \'gewann\' \"  8) ) klebte ich einen Schaumplastering (geschnitten aus Verpackungsmaterial) auf den Metallkorpus unter den Konus, um eine gewisse unerfreuliche Schnarrigkeit zu eliminieren. Was zumindest nicht schadete...
Die Funktionsweise von Resonatoren ist ja einer Lautsprecherbox ähnlich, deren Membran auch keinen direkten Kontakt zum Gehäuse hat, letzteres aber durchaus erhebliche Klangauswirkungen liefert.
Auf jeden Fall spiel ich viel lieber auf der Reso, seit ich auf Zupferei umstieg. Zum Schrammeln eignen sich normale Soprans in meinen bescheidenen Ohren besser.

allesUkeoderwas

Rat des Physikers:

Laß alles wie es ist, mach Dir solange nichts Scheppert keine Gedanken, spiel und genieße das gute Stück und freue Dich auf die wunderschöne Sopran Jazz Ukulele !!!
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#22
Zitat von: El_Adrenalid
Zitat von: KnasterbaxIch hab da irgendsowas von Filzring gelesen, auf dem der \"Tellerrand\" des Cones angeblich aufliegen soll.
Interessant. Nach einiger Bastelei an meiner Delta (bei der durch meine Grobmotorik das filigrane Instrument garantiert an \"dreckiger Bluesigkeit \'gewann\' \"  8) ) klebte ich einen Schaumplastering (geschnitten aus Verpackungsmaterial) auf den Metallkorpus unter den Konus, um eine gewisse unerfreuliche Schnarrigkeit zu eliminieren. Was zumindest nicht schadete...
Die Funktionsweise von Resonatoren ist ja einer Lautsprecherbox ähnlich, deren Membran auch keinen direkten Kontakt zum Gehäuse hat, letzteres aber durchaus erhebliche Klangauswirkungen liefert.
Auf jeden Fall spiel ich viel lieber auf der Reso, seit ich auf Zupferei umstieg. Zum Schrammeln eignen sich normale Soprans in meinen bescheidenen Ohren besser.

Das mit dem Filz hat irgendwann mal Guchot geschrieben, seitdem scheint es einer vom anderen zu übernehmen - So ist das eben in Foren. Wenn es einem gefällt, warum nicht auch Schaumplastik, Tesa Moll, Pappe, etc. Und wenn das Schnarren dadurch beseitigt ist und keine anderen Nebenwirkungen auftreten, ist doch alles OK. Meine Meinung: Wenn das Instrument oder der Cone sowas bräuchte, dann wäre es beim Kauf bereits dabei. So etwas mit Klangverbesserung oder \"dreckigem\" Sound zu rechtfertigen - Warum nicht auch das, ist auch OK. Klirrende Saiten auf dem Griffbrett können ja auch ein schönes Stilelement sein.

Frage: Ist das Schnarren denn jetzt wenigstens weg ???

Meine Meinung:

Ich kauf ein Instrument, weil mir der Klang gefällt - Wenn nicht, kaufe ich es nicht. Wenn es mir gefällt, muß ich nicht dran rumbasteln. Wenn ich Instrumente sammel, mindere ich zudem auch noch den Wert. Thema \"Forschung und Technik\" ist was Anderes, da muß schon mal ein Instrument leiden - Stichwort: Damaliges Sonderangebot Recording King.

Lautsprecher:

Das System ist zwar das Gleiche, aber ein Lautsprecher ist doch nun was ganz was anderes. Wenn die Lautsprechermembran nicht elastisch befestigt wäre, würde sie in der Tauchspule schaben und wegfliegen. Ein guter Lautsprecher wird im Akustiklabor auf Fehler bei der Schallreproduktion hin optimiert. Eine Resogitarre und erst recht eine Ukulele ist dagegen eher das Zufallsprodukt eines Klempners - Gefällt der Klang, ... OK. Es gibt jedoch auch Gitarrenbauer, die ihr handgearbeites Qualitätsinstrument zumindest im Akustiklabor optimieren - Das ist dann aber eine andere Preisklasse.

Das Auswechseln eines Cones gegen einen neuen ist nicht so ohne. Selbst das Herausnehmen und Wiedereinsetzen mit abnehmen des Bisquites zwecks Abfeilen des Steges kann schon große Probleme (Klirren) bereiten - Wer den Steg befeilt, während dieser sich am Cone befindet, riskiert auch den Cone...

Never touch a runnig Systhem...  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#23
Hier noch 2 Bildchen zum Thema setzen...

Unter setzen verstehe ich anschmiegen des Cones an sein Bett. Das können aber höchstens 10tel mm sein.

Dieser Cone setzte sich immer wieder im Bereich zwischen dem gefalzten Ring und den Squirrels (Sicken). Ich schrieb damals beim Recording King darüber. Auch über die Reparatur. Der King war zwar noch spielbar, da sich der Cone gleichmäßig gesetzt hatte, aber eigentlich war er bereits ab Kauf (damals Sonderangebot) hinüber und für die Mülltonne...



Ich hatte dann die Schnauze voll und hab zusätzliche Sicken im unteren Bereich eingepreßt. Das ist jetzt fast 2 Jahre her und seitdem steht der Cone wie \'ne Eins...



Ist übrigens gem. Artikelbeschreibung ein Continental und nicht wie einige schrieben: \"Billiger, dicker, gepreßter Chinacone\" und ich find den Klang durchaus apart.

Hab auch noch andere schöne Cone-Bilder.  :mrgreen:
Leider hab ich vergessen, ein schönes Foto von einem einseitig zermatschten Delta zu machen.
Da war dann nix mehr zu reparieren, da blieb nur noch die Tonne.

Ach ja, noch ein Mythos, von dem ich hier im Forum irgendwo gelesen hab...

Ich kenne keine gepreßten Ukulelen-Cones. Alle Cones, die unregelmäßige konzentrische Kreise auf der Oberfläche haben sind an der Drehbank gedrückt - Die Amis nennen das Handspun Cone. Wobei gepreßte Cones auch kein Müll sind, sie klingen nur eben anders. Die \"dicken billigen\" Cones sind auch nicht dicker, als die teuren von National (60$) sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen.  Es sind sogenannte Continental, wobei es das Brand Continental nicht mehr gibt (war mal \'ne deutsche Firma), aber der Czechiche Zulieferer existiert noch. Selbst Fender wirbt mit Continental, made in Europa für die Cones in ihren Resos.

Sofern meine Micrometerschraube richtig anzeigt (ist steinzeit) haben original National und Continental 0,2 mm und der Delta 0,15 mm Materialstärke.

Und dann hab ich immer wieder gelesen, daß die Recording King eine Johnson Kopie ist. Wenn ich richtig informiert bin, ist Recording King jedoch der neue Name von Johnson nach deren Umfirmierung - Wen verwundert\'s dann, wenn die Instrumente genauso aussehen.
Ukulelen: Nur Schrott

Guchot

Zitat von: allesUkeoderwas...Meine Meinung:

Ich kauf ein Instrument, weil mir der Klang gefällt - Wenn nicht, kaufe ich es nicht. Wenn es mir gefällt, muß ich nicht dran rumbasteln. Wenn ich Instrumente sammel, mindere ich zudem auch noch den Wert. Thema \"Forschung und Technik\" ist was Anderes, da muß schon mal ein Instrument leiden - Stichwort: Damaliges Sonderangebot Recording King...

Diese Meinung scheint im Moment im Forum sehr verbreitet zu sein. Man wird ja schon als Vergewaltiger bezeichnet wenn man ein Instrument nach seinem Geschmack umbaut. Das würde allerdings sämtliche Diskussionen um andere Saiten, andere Sättel, andere Stegeinlage usw. ad absurdum führen.

Die Aussage das Filz oder anderes Dämmmaterial den Klang einer Reso verändert, stammt übrigens nicht von mir, sondern von Hermann Attenberger, der eigentlich DER Reso-Spezialist in Deutschland war. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher das der wußte was er tat.

Guchot

Zitat von: allesUkeoderwas...Und dann hab ich immer wieder gelesen, daß die Recording King eine Johnson Kopie ist. Wenn ich richtig informiert bin, ist Recording King jedoch der neue Name von Johnson nach deren Umfirmierung - Wen verwundert\'s dann, wenn die Instrumente genauso aussehen.

Das habe ich bisher noch nicht gelesen. Ich hab nur gelesen das Recording King, Ashbory und Johnson baugleich sind, was auch stimmt.

allesUkeoderwas

Ich glaube, wir haben uns mißverstanden...

Wenn ich ein klares Ziel vor Augen hab - Stichwort Delta - und über das notwendige handwerkliche Geschick verfüge, dann sollte ich das Instrument selbstverständlich verändern und meinen eigenen Wünschen anpassen. Aber einen Cone zu wechseln (Firma/Sorte egal) ist etwas anderes, als ein Rad am Auto zu wechseln.

Aus den Fragen von Knasterbax und Co. entnahm ich, daß zwar Wißbegier bezüglich der Technik da ist und Unsicherheit, ob da ein Filz... etc. Ich geh aber davon aus, daß Knasterbax und Co. nicht der Forschung wegen basteln wollen. Sie haben ein schönes Instrument und sollten es so nehmen, wie es ist (Mein Rat als forschender Bastler).

Der Filz: Ich kenne Herrn Attenberg nicht, möchte auch seine Kompetenz nicht anzweifeln. Wenn es mir nicht gelingen würde, einen Cone durch Anpassen an den Sitz zu entschnarren, würde ich vermutlich auch etwas weiches zwischen Bett und Cone legen, aber grundsätzlich sollte der Cone wohl auf seinem Bett (egal ob Holz oder Blech) so aufliegen, daß er nicht schnarrt. Im großen weiten Resonatorgitarren-Web findet man auch nirgendwo eine Empfehlung es anders zu machen.

Mich interessiert übrigens auch der Delta, da ich mal ein Soundbeispiel gehört hab. Leider hab ich bisher hier im Forum noch von keinem gehört, der es geschafft hat, den Cone schnarrfrei und unverletzt zu implementieren. Ich hab mich in unKosten gestürzt und den neuen Delta bereits dazuliegen, ebenso einen echten NATIONAL und werd mich demnächst mal an die Arbeit machen. Aufgefallen ist mir bis jetzt, daß die Sicken beim Delta ungleichmäßig gedrückt sind (Schwachstellen) und daß er nicht plan auf einer Glasscheibe aufliegt - Das habe ich bereits behoben - Demnächst geht\'s also los, ich werde dann über Erfolg oder Mißerfolg berichten.

Dieser Faden hätte evtl. besser in die Bastelabteilung oder eine eigene Resoabteilung gepaßt, da sie relativ wenig ukulelig ist.
Ukulelen: Nur Schrott

hoaloha

Interesante und durchaus unterschiedliche Meinungen zum Einesetzten eines Filzringes
findet man auch hier

allesUkeoderwas

Danke für den Link !!!

Wenn man die Reso als Akustik mit Overdrive betrachtet ist wie bei der Elektrischen eigentlich alles erlaubt und gehört zum richtigen Setup für das jeweilige Lied.  :mrgreen:
Ukulelen: Nur Schrott

howein

#29
Zitat von: hoalohaInteresante und durchaus unterschiedliche Meinungen zum Einesetzten eines Filzringes
findet man auch hier
Klasse Link!

Ist schon witzig ... da sucht man immer wieder Infos übers Innenleben von Resonatorgitarren ... und ausgerechnet im Ukenforum findet man die besten ... was bin ich froh dass ich auch hier gelandet
bin ... :D

Eines wundert mich ... dass so häufig von Scheppern u. ä. des Cone berichtet wird, geradezu als sei das die Norm. Ich hatte in den letzten Jahren 4 Johnson Resonatorgitarren, 3 Singles und eine Tricone, und nun seit kurzem die Johnson Reso-Uke. Alle waren ohne irgendwelche Probleme sofort gut spielbar und klangen auch gut, lediglich Hälse musste ich natürlich mal nachstellen wenn ich Saiten mit deutlich unterschiedlicher Stärke aufgezogen hab. Gerade die einfachste von allen, Singelecone Duolian-Typ mit Stahlblechkorpus, spiele ich sogar am liebsten ...
Hab ich da nur unverschämtes Glück gehabt, oder gibt\'s da wirklich eine so starke Streuung ...