Bariton-Saiten DGBE - ALLE nicht umsponnen

Begonnen von dhenksero, 04. Dez 2013, 19:53:36

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dhenksero

Hallo Baritöner,

nachdem ich schon meine Stagg GCEA Bari mit Living Waters Saiten von Ken Middleton überzogen habe, sind gestern die DGBE-Saiten für meine Korala angekommen, ebenfalls alle ohne Umspinnung wie sämtliche Living Waters Saiten.

Nach ca. 3 Stunden Spielen und Nachstimmen wurde die Stimmstabilität schon langsam besser, ich denke, nach ein paar Tagen ist das erledigt.

Die D-Saite hat deutlich weniger Spannung als der Rest, die \'Bässe\' scheinen (scheinen !) auf den umsponnenen Saiten besser daherzukommen, das Ohr (jo, DAS Ohr, eins ist schon ewig durchlöchert) wird sich hoffentlich noch dran gewöhnen.

Weiterhin gewöhnungsbedürftig ist ein kaum hörbares, zartes Quietschen beim Anzupfen, ich weiß jetzt nicht, ob die Saiten oder die Fingerkuppen quietschen, muss das mal auf anders besaiteten Ukes evaluieren. Ich denke mal, dass Zuhörer dass eh\' nicht wahrnehmen.
Erst dachte ich, die Saiten rutschen auf der Stegeinlage herum, aber dann konnte ich das Geräusch im \'Endgliedbereich\' orten

Zu den LW\'s hat mich der Ärger über die schnelle Vergänglichkeit der Umspinnung über dem 2. Bundstäbchen der G-Saite geführt.
Ich habe das Problem, das auch bei meinen Klampfen immer wieder auftrat, im Forum mal angesprochen, aber keine Kommentare hierzu bekommen. Kann doch nicht sein, dass sowas nur mir passiert :?

Wer-weiss-was.de, äh, hierzu ?
Christian

torstenohneh

Hallo Christian,

ZitatIch habe das Problem, das auch bei meinen Klampfen immer wieder auftrat, im Forum mal angesprochen, aber keine Kommentare hierzu bekommen. Kann doch nicht sein, dass sowas nur mir passiert
Sicherlich hast nicht nur du das Problem (Den Thread habe ich allerdings übersehen). Das Problem ist ja allgemein bekannt. Die umsponnenen Saiten verabschieden sich gewöhnlich als erstes. Besonders wenn man wie ich beim spielen viel an den Händen schwitzt.
Ich wechsle dann allerdings halt komplett die Saiten wenn eine reisst. Üblicherweise sind die anderen dann auch \"verbraucht\".

Allerdings ist es sehr interessant, dass es Alternativen gibt mit LW strings.
Das zarte quietschen beim anzupfen könnte sich evtl. noch legen wenn sich mal das Fett deiner Finger auf die Saite gelegt haben. Ich kenne einen ähnlichen Effekt bei Pyramid Nylon Saiten.

Gruß
Torsten
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

faltukulele

Hallo, Christian,

umsponnene Saiten für akustische Zupfinstrumente bestehen in der Regel aus einem sehr flexiblen Nylon-Multifilament als Kern und einer Metallumspinnung (meist versilbertes Kupfer). Sinn der Konstruktion ist, das Gewicht der Saite zu erhöhen, ohne daß die Zugkraft dabei sinnlos zunimmt (eine nicht umsponnene Saite der gleichen Zugkraft und des gleichen Gewichtes wäre arg dick und - viel schlimmer - auch erheblich steifer, so daß sie in den oberen Lagen mindestens \"stumpf\" klingt, wenn sie die ganz hohen Töne überhaupt \"kann\").

Leider ist so eine Umspinnung generell nicht annähernd so haltbar wie eine (monofilamente) Polyamid-oder Fluorcarbonsaite. Das liegt an der erheblich höheren \"Härte\" des Materiales, und auch hier an der Steifigkeit: Der Kupferdraht kann sich beim Greifen nicht so um das Bundstäbchen \"herumschmiegen\" wie eine Darm- oder Kunststoffsaite - er wird schlicht \"zerdengelt\". Sobald sich die Saiten nach dem Aufziehen \"gesetzt\" haben (und der Punkt der Saite, der auf dem Bundstäbchen aufliegt, immer der gleiche bleibt), geht der Verschleiß richtig los. Mit einer guten Lupe kannst Du das fatale Ergebnis schon nach ein paar Stunden spielen besichtigen: Erst siehst Du Kratzer, dann ist die Versilberung weg, danach gibt es schon eine veritable Delle.

Sehr dünne Umspinnungsdrähte sind naturgemäß eher \"durch\", und natürlich sind es die meiststrapazierten Stellen, die zuerst kaputt gehen. Bei einer Ukulele mit nur einer umsponnenen low-g-Saite wird in der Regel diese zuerst kaputt gehen. Spielst Du außerdem noch eine umsponnene C-Saite (klanglich durchaus einen Versuch wert), wird die aber meistens noch schneller hin sein. Bis dahin geht das also sicher nicht nur Dir so :roll: - nimm\'s als Belohnung für fleißiges Üben :mrgreen: (bei selten gespielten Saiten - hier stehen ein paar derzeit ziemlich verwaiste sechssaitige Großukulelen - bricht nebenbei irgendwann der Nylonkern über der Stegeinlage, ohne daß die Umspinnung dabei kaputtgeht).

Sehr wahrscheinlich spielst Du einfach viele as. Aber natürlich würde ich in Deiner Situation auch einmal die Bundstächen genauer anschauen: Manch ein Stäbchen war noch nie richtig glatt, und auch durch die Abnutzung entstehen über kurz oder lang feine Grate, die ausgesprochen verschleißfördernd sind. Das \"kaum hörbare, zarte Quietschen\" läßt mich auf geschliffene Saiten tippen, eigentlich ein Qualitätsmerkmal für sauber intonierende (weil überall gleichmäßig starke) Saiten. Sind die LWs geschliffen?

Viele Grüße

Christoph

UkeDude

Zitat von: dhenkseroKann doch nicht sein, dass sowas nur mir passiert :?

Ne, das ist bei mir auch so. In letzter Zeit hab ich viel Bariton gespielt und die D und G Saiten sind jetzt nach relativ (zu anderen Ukulelen ) kurzer Zeit durch.  Christoph hat das ja sehr anschaulich geschrieben woher das kommt. :D

Spiel mal ein Weilchen und berichte bitte in ein paar Wochen wie die LW sich machen. Das Interessiert mich bzw uns glaub schon. :D

Kenzo

#4
Statt einen neuen, ähnlichen Thread zu eröffnen hänge ich mich einfach mal hier an.

Als Neo-Baritöner (Baton Rouge U3B, Spontankauf) stellt sich für mich natürlich auch die Frage nach alternativen Saiten obwohl die serienmäßigen Aquilas ganz gut passen.

Offenbar haben die erwähnten Varianten mit umwickelter D- und G-Saite so ihre Nachteile. Damit scheint Daddario aus dem Rennen zu sein. Damit die Sache aber trotzdem nicht zu leicht wird gibt es verschiedene Materialien von Nylon (Aquila, Martin) bis Fluorocarbon (Martin, Worth) und dann auch noch Stärken von 021-025 bis 027-035.

Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen würden mich die Worth Brown (BB) am meisten interessieren, wenn die nur leichter zu bekommen wären. Die Fluorocarbon-Saiten von Martin scheinen mir etwas dünn für Bariton zu sein.

Welche Saiten habt Ihr denn auf euren Bariton-Ukulelen bzw. welche Erfahrungen habt ihr mit den Alternativen gemacht?

- K

UkuWulf

Ich habe auf meiner Brüko Bariton (der einzigen) den Bari-Satz von Ken Middletons Living Water drauf, alles unumwunden Fluor-Carbon und finde sie perfekt.
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Auliz

#6
Zitat von: UkuWulfIch habe auf meiner Brüko Bariton (der einzigen) den Bari-Satz von Ken Middletons Living Water drauf, alles unumwunden Fluor-Carbon und finde sie perfekt.

Das kann ich genau so unterschreiben. Hab aber bis auf die Werkssaiten und die LW keine anderen getestet.
Evtl gibts ja irgendwann von Ukumele auch Bariton Saiten. Die, die ich auf Tenor und Sopran habe find ich nämlich auch ziemlich spitze!

MfG Micha