Unterschied zwischen verschiedenen Tonabnehmern - welche Ukulele?

Begonnen von hilli2, 26. Jan 2014, 11:30:27

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hilli2

Hallo!

(Die Frage nach den Tonabnehmern ist bewusst hier plaziert, da ich auch konkrete Vorschläge für Concert Ukulelen mit Tonabnehmern brauche!)

Ich habe mit beim großen T verschiedene Ukulelen mit Tonabnehmer angesehen. Vielleicht kann mir ja jemand erklären, was da die Unterschiede sind und welcher Tonabnehmer wofür geeignet / ungeeignet ist (Bühne?):

Was ist der Unterschied zwischen aktivem / passiven Tonabnehmer, was ist ein Preamp (ich weiß, ein Vorverstärker, aber ich weiß leider auch nicht, was das ist;-)?

Ich hätte gern eine Concert Ukulele mit Tonabnehmer, eine, die auch für die Bühne geeignet ist (so dass ich nicht unbedingt ein extra Mikro benötige).

Sorry für diese Anfängerfragen....

DANKE
Kristina
***Music was my first love...***

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ZitatWas ist der Unterschied zwischen aktivem / passiven Tonabnehmer
Der aktive Tonabnehmer hat einen Preamp, der Passive nicht.
Zitatwas ist ein Preamp (ich weiß, ein Vorverstärker, aber ich weiß leider auch nicht, was das ist;-)?
Das elektrische Signal der Piezo Tonabnehmer ist sehr schwach, es wird verstärkt um eine Spannung zu erreichen, mit der der Verstärker oder die PA Anlage gut klar kommen.
ZitatIch hätte gern eine Concert Ukulele mit Tonabnehmer, eine, die auch für die Bühne geeignet ist
Dann empfehle ich unbedingt einen aktiven Tonabnehmer, mit dem kannst du von der Ukulele direkt ins Mischpult gehen und brauchst keinen extra Akustikgitarren Verstärker, der Geld kostet, für Feedbacks sorgt und bei größeren Veranstaltungen selbst abgenommen oder mit dem Mischpult verbunden werden müsste.

torstenohneh

ZitatDann empfehle ich unbedingt einen aktiven Tonabnehmer
Ein aktiver Tonabnehmer ist sicherlich einfacher zu handhaben und kompakter. Aber nicht unbedingt ein muss.
Es gibt auch externe Vorverstärker mit deren Hilfe man die Uke ebenfalls direkt an eine PA anschließen kann.
z.B.
http://www.thomann.de/de/behringer_mic200_tube_ultragain_preamp.htm
http://www.thomann.de/de/fishman_g2_universal_preamp.htm

Wie gesagt, einfacher und kompakter sind aktive Systeme. Ich selber nutze auch viel lieber aktive Pickups.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

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den aktiven Pickup stöpselt man einfach ins Mischpult und gut ists. keine externe Stromversorgung, nix extra zu schleppen, das ist schon ziemlich komfortabel.
Mit zusätzlichem Vorverstärker hat man auch mehr Möglichkeiten, den Klang zu beeinflussen, aber am ende kommt die Musik doch aus den fingern.

apfelrockt

Im wesentlichen ist alles gesagt worden. Allerdings gibt es noch einen winzigen Unterschied: ein aktives System braucht Strom!
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten diesen Strom zu beziehen. Wenn man von der Möglichkeit der Phantomspeisung (Strom vom Mischpult/Vesrtärker übers Instrumentenkabel) absieht, dürften die meisten Systeme mit Batterien arbeiten. Hier muss man schauen wie dies umgesetzt ist, sprich wie einfach und schnell lässt sich die Batterie wechseln. Von aussen zugänglich oder muss ich erst die Saiten entspannen um dann mit der Hand im Korpus zu fummeln?
Denn eins ist klar: die Batterie wird ihren Geist immer dann aufgeben wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

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Ich mag ja die 3V Knopfzellen. Die sind billig zu beschaffen, machen wenig Müll und nehmen wenig Platz in Anspruch.
Ich würde einfach vor jedem Auftritt eine Neue rein machen. Die halten viele Stunden, an einem Tag bekommt man die nicht leer.
9V Blöcke sind auch ok, halten länger, machen aber mehr Müll und sind etwas teurer.
ich finde es praktisch, wenn das Batteriefach von außen zugänglich ist.

Frolicks

Und ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass man prinzipiell in alle Uken auch nachträglich nen Pickup/Tonabnehmer einbauen (lassen) kann. Ich würde deshalb dringend davon abraten, eine Uke nach dem Kriterium \"Hat nen Tonabnehmer\" auszusuchen.

Ich würde immer zuerst die Uke aussuchen, und wenns die acuh bei einem Händler mit TA gibt, umso besser, ansonsten einen einbauen lassen. Ich fänd das Risiko zu groß, dass du am Ende mit ner Uke dastehst, die zwar nen Pickup hat, dir ansonsten aber klanglich oder von der Bespielbarkeit her überhaupt nicht gefällt.
Würdest du beispielsweise bei \"ukulele.de\" eine Konzert-Uke deiner Wahl bestellen, kannst du Rigk Sauer immer bitten, ihr auch einen TA zu verpassen (gegen Aufpreis natürlich, aber die sind ja eh immer teurer als das gleiche Modell ohne TA).

Gleiches gilt bei Brüko, wobei Brüko keine aktiven TAs verkauft, sondern nur die passiven, wo der Piezo von innen unter die Decke geklebt wird. Die meisten TAs sind Untersteg-Piezos, da wird der eigentliche Abnehmer unter die Stegeinlage geklemmt. Das geht aber natürlich nur, wenn der Steg nicht aus einem Stück gefertigt ist (wie z B bei den Brüko-Standardmodellen oder auch den Sopran- und Konzert-Fleas).
Ansonsten wurde alles schon gesagt. Aktiv klingt nicht unbedingt besser als passiv, ist nur einfacher zu bedienen. Außerdem haben die meisten Aktiv-TAs auch gleich noch ein Stimmgerät an Bord, und das finde ich mal richtig praktisch.
I plink, therefore I am.

Louis0815

Zitat von: FrolicksDie meisten TAs sind Untersteg-Piezos, da wird der eigentliche Abnehmer unter die Stegeinlage geklemmt. Das geht aber natürlich nur, wenn der Steg nicht aus einem Stück gefertigt ist (wie z B bei den Brüko-Standardmodellen oder auch den Sopran- und Konzert-Fleas).
Ansonsten wurde alles schon gesagt. Aktiv klingt nicht unbedingt besser als passiv, ist nur einfacher zu bedienen. Außerdem haben die meisten Aktiv-TAs auch gleich noch ein Stimmgerät an Bord, und das finde ich mal richtig praktisch.
Allerdings gibt\'s Fluke/Flea auch ab Werk mit Tonabnehmer, bei denen ist der Steg dann tatsächlich zweiteilig mit Piezo unter der Stegeinlage. Sollte man also bei der Auswahl nicht außen vor lassen...
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

hilli2

Danke, das sind ja schon mal tolle Hinweise! Ich hatte auch schon überlegt, eine Ukulele auszusuchen, unabhängig vom TA, und dann ggf. einen einbauen zu lassen.

DANKE!

Kristina
***Music was my first love...***

howein

#9
Zitat von: hilli2Danke, das sind ja schon mal tolle Hinweise! Ich hatte auch schon überlegt, eine Ukulele auszusuchen, unabhängig vom TA, und dann ggf. einen einbauen zu lassen.
Ich würde auch dazu raten, unbedingt der Uke selbst Priorität zu geben - wenn du sie auch sonst spielen willst, kauf nur eine die du auch ohne dieses Kriterium kaufen würdest, sonst wird es immer ein Kompromiss bleiben mit dem du nicht wirklich glücklich bist ...
Lieber dann einen guten Pickup einbauen lassen, dann hast du was Vernünftiges.

(Anders wäre es bei einem reinen \"Bühneninstrument\", da können andere Kriterien gelten - ich hab z. B. eine die mir vom Aussehen super gefällt und verstärkt auch gut klingt, aber ansonsten sehr zurückhaltend im Klang ist ... die spiel ich aber auch nur wenn ich mal etwas Verstärkung brauche).

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ZitatUnd ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass man prinzipiell in alle Uken auch nachträglich nen Pickup/Tonabnehmer einbauen (lassen) kann.
ist der Tonabnehmer schon dabei, kommt es natürlich billiger. Nur was bringt mir eine Uke mit Tonabnehmer zu einem guten Preis, wenn mir eine Andere viel besser gefallen hätte? Da zahlt man die paar Euro auch gerne drauf.
Gerade die aktiven Tonabnehmer sind nicht billig. Kauft man eine Uke mit aktivem TA für unter 200€, bleibt oft nicht mehr viel für die Uke übrig.

stephanHW

#11
Einige andere Überlegungen:
Zitat von: BenutzernameMit zusätzlichem Vorverstärker hat man auch mehr Möglichkeiten, den Klang zu beeinflussen, aber am ende kommt die Musik doch aus den fingern.
Der unbehandelte Klang eines minderwertigen Untersteg-Piezos einer Ukulele ist (unabhängig von der Qualität der Ukulele) im Allgemeinen grauenvoll, das wird auch versierten Spielern zum Verhängnis.
Auch wenn ich bei akustischen Ukulelen Benutzernames Fingerthese dick unterstreichen würde, in diesem Fall lohnt die Investition in ein sehr gutes Abnahmesystem.
Für ein Bühneninstrument, das direkt abgenommen werden soll, wäre das meine erste und wichtigste Überlegung!

Ich würde für ein Bühneninstrument nicht auf die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau gehen.

Die Ukulele selbst muss nicht:
Leicht gebaut, akustisch laut und durchsetzungsfähig oder besonders Resonant sein.
Sie wird mit einem Plastikklumpen (gefüllt mit Stromversorgung und Elektronik) beschwert, sie soll auf der Bühne unanfällig gegen Rückkopplungen sein, ein Gurt wird vermutlich zusätzlich noch angeschraubt.

Sie sollte jedoch:
Hervorragend bespielbar sein, man sollte so wenig wie möglich darauf `arbeiten´ müssen und sich absolut sicher darauf bewegen können.
Sie dürfte, je nach Bedarf, auch optisch ein bisschen was zu bieten haben.
Als Basis mag irgendeine gut spielbare (gerne vom Gitarrenbauer eingestellte), ansehnliche Sperrholzukulele dienen (Ibanez etc.).

Sie muss unbedingt:
Ein sehr gutes Abnehmersystem haben, das direkt abgenommen klanglich überzeugt (Fishman o.Ä.), in der Anwendung unkompliziert ist und korrekt eingebaut ist (gleichmäßige Lautstärke aller Saiten!).

Niemals würde ich mir eine leichte, akustisch wundervolle, schwingungsfreudige Massivholzkulele ob ihrer klanglichen Qualitäten aussuchen, um sie anschließend mit einem aktiven Vorverstärker und einem Unterstegpiezo zu verwüsten.
Ich selbst habe bei zwei Gelegenheiten merkliche Klangeinbußen durch derartige Umbauten erlebt und würde für ein Bühneninstrument die für die Bühne notwendigen Erfordernisse in den Vordergrund stellen.
Insbesondere, wenn diese Ukulele vermutlich nicht die erste und letzte Ukulele im Haushalt sein sollte.

Du spielst auf der Bühne das Instrument, das auf der Bühne am besten funktioniert.

hilli2

Hmmm, das sind jetzt ja mal ganz andere Überlegungen....kann ich auch gut nachvollziehen, ABER...

ich spiele nicht ständig auf der Bühne (zumindest bisher nicht), es ist aber zumindest ein Bühnenauftritt in Planung. Und da ich keine Uke mit TA habe brauch ich eben eine. Wenn ich allerdings nicht oft auf der Bühne spielen sollte, benötige ich vielleicht doch eine Uke, die auch ohne TA vernünftig klingt.


Zitat von: stephanHWNiemals würde ich mir eine leichte, akustisch wundervolle, schwingungsfreudige Massivholzkulele ob ihrer klanglichen Qualitäten aussuchen, um sie anschließend mit einem aktiven Vorverstärker und einem Unterstegpiezo zu verwüsten.


Deswegen würde ich auch nicht eine meiner heißgeliebten, schönen, wohlklingenden Ukulelen, die ich bereits besitze umbauen lassen, sondern eine Neue dafür aussuchen...

Zitat von: stephanHWDu spielst auf der Bühne das Instrument, das auf der Bühne am besten funktioniert.

Genau DIE suche ich ja  :mrgreen: (preislich bis 400 Euro), aber es ist schwer herauszufinden, welche das ist, wenn man nicht wirklich ausprobieren kann....hier gibt es kaum ansässige Läden mit vernünftigen Ukulelen zum Ausprobieren...Hast du eine solche im Angebot? Oder einen konkreten Vorschlag?

DANKE!
Kristina
***Music was my first love...***

stephanHW

#13
Zitat von: hilli2ABER...
ich spiele nicht ständig auf der Bühne (zumindest bisher nicht)
...aber ich spiele auch nicht ständig die Reso und die Banjolele, eigentlich spiele ich am liebsten Sopran. Bei Aufnahmen lande ich immer wieder bei der ukuMele Konzert, sie ist für diese Situationen eben eine der Besten.

400 Euro ist ein üppiger Rahmen.
Ich glaube, so eine Ibanez könnte ein Versuch wert sein:
http://www.thomann.de/de/ibanez_uew20sme.htm
Viele mögen sowohl den akustischen, als auch den elektrischen Klang, der unübertroffene Bassepartout spielt sie regelmäßig und offensichtlich gerne:
akustisch
http://www.youtube.com/watch?v=NpGuwo0-voM

und elektrisch
http://www.youtube.com/watch?v=UwLG6yKycBo

Lustigerweise konnte man bei Terminators Exemplar seinerzeit eine ordentliche akustische Entwicklung feststellen, etwas, das man Sperrholzinstrumenten im allgemeinen nicht nachsagt.

UliS

#14
Zitat von: hilli2Ich hätte gern eine Concert Ukulele mit Tonabnehmer, [...] (preislich bis 400 Euro),
Die Auswahl in Tenor ist größer, aber es gibt auch Konzertmodelle:

Einstieg: Kala Concert Color Electric, 119,- Euro

mit passivem TA: Ortega RUE11 FMH ca. 215,- Euro, die gibt\'s afaik auch als Club-Leihukulele

Besser gefällt mir die
Korala UKC-70-CENT Fichte / Mahagoni ca. 230,- oder
Korala UKC-60-CENT Mahagoni ca. 230,- Euro

sonst noch:
Ortega RFU11SE, ca. 160,- Euro
Lanikai LU21CE ,- ca. 180,- Euro

Die Ibanez UEW20SME ca. 215,- Euro, hat mir persönlich nicht so gut gefallen, sie sieht aber wirklich toll aus.

Die Ovation Konzert Modelle sind in Europa nicht erhältlich,
die Ovation Tenor finde ich für die Bühne klasse. (Auch wenn der
Batteriewechsel eine Katastrophe ist)