Akustik- vs \"Elektro\"-Verstärker

Begonnen von Troubadour, 07. Mai 2014, 13:58:11

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (5 Antworten, 1.255 Aufrufe)

Troubadour

Ich habe keine Ahnung von all den Gadgets die zusammen mit einer Ukulele verwendet werden können. Im Zusammenhang mit Verstärkern werden immer wieder verschiedene Modelle empfohlen. Einige Akustisch andere... ich nenne die mal \"Elektro\".

Was ist eigentlich der Unterschied? Ob Akusisch oder Elektisch kommt doch von allen Istrumenten das Signal in der selben Form beim Endgerät an. Oder nicht?  :roll:

Und wenn ich jetzt die Uke über ein Effektgerät oder Preamp laufen lasse macht das doch keinen Unterschied mehr was für einen Verstärker ich benütze, oder doch?

[size=08]Naja, lieber kurz eine dumme Frage als ein Leben lang unwissend. Danke für Erleuchtung[/size]  ;)

howein

#1
Ein Akustikverstärker soll möglichst klangneutral und sauber akustisch erzeugten Klang verstärken, während ein E-Gitarrenverstärker selbst Teil der Klangformung ist und in Verbindung mit speziellen Gitarrenlautsprechern und/oder -boxen aus dem elektrisch erzeugten Klang erst den typischen E-Gitarrenklang von \"clean\" über bluesig \"leicht angezerrt\" bis Metal Distortion erzeugt ... stark vereinfacht jetzt, und auf den Life-Einsatz bezogen.

allesUkeoderwas

Doch !!!

Wenn Du \'ne PA nimmst, kannst Du mit den Amp-Simulatoren in Effektgeräten relativ viel machen, da eine PA ziemlich neutral von der Kennlinie ist. Bei E-Schlagzeug, Bass und Cello schwächeln die Dinger aber meist klanglich und es kann zu gruseligen Nebengeräuschen in den Mitten und Höhen kommen (Kratzen des Bogens auf den Saiten, etc.). Selbst mit Ampsimulation läßt sich aber kein guter Akustik- Gitarren- oder Bassamp zu 100 % ersetzen. Großer Vorteil: Wenn beim Konzertveranstalter \'ne PA existiert, kann man auch mal auf das schwere Schleppen seines eigenen Krams verzichten...

Gitarrenamps sind auf E-Gitarre ausgelegt und betonen die Mitten, außerdem bieten sie meist noch Hall und Overdrive.

Gute Bassamps sind wie die PA auch ziemlich neutral, brechen aber bei fetten Bässen nicht gleich zusammen. Sie eignen sich durchaus auch für Harp, Gesang, Gitarre, E-Schlagzeug und Ukulele.

Akustikverstärker sind klanglich neutrale Verstärker, die aber auf akustische Saiteninstrumente spezialisiert sind.

Und egal welche Sorte Verstärker, jede Marke und jede Lautsprechergröße und Marke hat zusätzlich auch noch seine eigene Klangcharakteristik. Wer die Wahl hat hat die Qual - Es empfielt sich grundsätzlich Hören und Probespielen vor dem Kauf.
Ukulelen: Nur Schrott

TERMInator

Nach meiner persönlichen Erfahrung sind Akustik-Ukulelen (oder Gitarren etc.) an Amps für E-Gitarren sehr rückkopplungsempfindlich (was auch von den räumlichen Gegebenheiten, dem Modell etc. abhängt). Abhilfe kann ein Pedal mit Noise Gate o.ä. schaffen.
Bei Akustikverstärkern sind Rückkopllungen idR kein Problem.

gerald

Zitat von: cedUKEtionWas ist eigentlich der Unterschied? Ob Akusisch oder Elektisch kommt doch von allen Istrumenten das Signal in der selben Form beim Endgerät an. Oder nicht?  :roll:
Leider kenne ich mich auch nicht so richtig damit aus, aber ich denke, dass es da doch Unterschiede gibt.

Mit elektrisch ist ja typischerweise ein Tonabnehmer gemeint, der über magnetische Induktion
Siganale von Stahlsaiten abnimmt. Dieses Signal dürfte schon etwas anders als ein Signal von einem
Mikrofon oder einem Piezo-Abnehmer sein. (Stärke, Eingangimpedanz)

Bei dieser Frage sollte man die E-Gitarre mit Magnettonabnehmer ein wenig als Entwicklungsfehler
sehen. Eigentlich war vermutlich ursprünglich schon das Ziel, den Klang einer Gitarre auf diesem Weg
möglichst naturgetreu elektrisch zu reproduzieren.

Die Musiker haben aber wohl recht schnell erkannt, dass das so sicherlich nicht möglich ist.
Heute will das auch niemand mehr, die E-Gitarre muss letztlich als eigenständiges Instrument und
nicht einfach als laute Gitarre betrachtet werden.

Zu diesem Instrument gehören aber auch untrennbar Verstärker, die auf die technischen Besonderheiten
der Klangerzeugung und auf die typischen Klangvorstellungen, die mit diesem Instrument \"E-Gitarre\"
verbunden werden, abgestimmt sind.

Diese Eigenschaften sind eben nicht die Vermeidung von Rückkopplungen oder die möglichst
naturgetreue Wiedergabe von Klängen eines akustischen Instruments.

howein

#5
Zitat von: geraldBei dieser Frage sollte man die E-Gitarre mit Magnettonabnehmer ein wenig als Entwicklungsfehler
sehen. .
;)
Zitat von: geraldEigentlich war vermutlich ursprünglich schon das Ziel, den Klang einer Gitarre auf diesem Weg
möglichst naturgetreu elektrisch zu reproduzieren.
Das Ziel war erst mal einfach nur LAUT zu sein.
Die akustische Gitarre war ein eher leises Instrument, das schon bei kräftigem Gesang und Kneipenatmosphäre nicht mehr richtig durchkam, und beim Bandspiel z. b. gegen Bläser Null Chance mehr hatte ...
Als interessante Zwischenlösung in der \"vorelektrischen\" Zeit hatte man deshalb neben akustischen Gitarren mit besonders großem Korpus auch schon die Resonatorgitarren entwickelt ... ebenfalls ohne \"naturgetreuen\" Gitarrenklang ... aber für damalige Verhältnisse höllisch laut, besonders die mit Metallbody ... und ebenfalls entwickelt sich daraus sehr schnell ein ganz eigener, eigenständiger Stil, wie später dann auch bei den E-Gitarren. (Mit dem Aufkommen der E-Gitarren verschwanden die Resonatorinstrumente zunächst, sind aber heute wieder recht beliebt, gerade auch beim Blues, wegen ihres typischen Sounds).