Pickup Systeme – Erfahrungen und Tips

Begonnen von bernie49, 04. Dez 2014, 18:36:55

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bernie49

Ich halte einen extra Thread für das Thema für sinnvoll, um damit nicht andere Threads zu füllen bzw. offtopic zu posten.

Hier meine Erfahrungen mit dem B-Band Pickup/Preamp U1.5T. Dieser war ab Werk eingebaut in meinem preiswerten Uku-Bass (siehe Review).

Ich spiele Kontrabaß, A-Bass und U-Bass überwiegend rein akustisch. Zum Testen des B-Band Pickups habe ich schon direkt mit dem Zoom H-1 aufgenommen. Dabei fiel mir auf, daß die G-Saite extrem leise verstärkt wurde. Es lag aber nicht am Transducer sondern am schlampig gefeilten Steg. Durch Planschleifen der Stegunterseite konnte ich den Fehler leicht selbst beheben.

Ansonsten finde ich, der Pickup produziert einen wirklich guten, warmen Klang, fast ,,natürlich". Er ähnelt einem verstärkten Kontrabaß mit gutem Pickup. Ein noch natürlicherer Klang kann wahrscheinlich nur mit einem sehr teuren Mikro (mit den verbundenen Nachteilen) erreicht werden. Die Lautstärke am Amp ist etwas geringer als beim Anschluß eines E-Basses. Es gibt außer dem Lautstärkeregler noch einen Klangregler, mit dem sich sogar recht grelle Klänge erzielen lassen, fast wie von einem E-Bass mit roundwound Saiten.

In U-Bässen werden noch diverse andere Pickups verwendet, z.B. Shadow beim Kala und Belcat bei anderen. Mich würden die Erfahrungen und evtl. Tips von weiteren Usern interessieren, die eins der drei genannten Systeme oder ein anderes verwenden. Bei großem Interesse werde ich später noch einfache Klangbeispiele hochladen, z.B. chromatische Tonleitern auf allen Saiten. So kann man einen ungefähren Eindruck vom Klang bekommen.

Aus Interesse würde ich gerne eine Umfrage machen, welche Pickups hier verwendet werden und wie sich die Fabrikate verteilen. Mal sehen, ob ich das hinbekomme. Vielleicht kann mir ein Mod dabei helfen?

Miguelito

#1
Mein Korala Bass  hat einen Belcat UK 300 BT eingebaut. Man kann Höhen, Bässe und Lautstärke regeln und ein gut funktionierendes Stimmgerät ist auch drin. Klanglich sehr variantenreich einstellbar von Dumpfbassig bis Hellknusprig ... naja Klang zu beschreiben ist eh unmöglich. Leider sind die Batterien (2x CR2032) nach ca. 6 Wochen leer, wenn man häufig spielt (und auch immer brav das Kabel zieht).

Mein Kala  Mahagoni Ubass der ersten Serie hat einen passiven Tonabnehmer, welcher genau das ist weiss ich nicht (hab inzwischen gegooglt, ist wohl ein Shadow), aber der bringt obwohl passiv einen ziemlich starken Output und hat einen Sound der warm und ausgewogen ist. Find ich etwas besser als den Korala/Belcat Sound. Und sehr Schön dass da keine Batterien drin sind, die immer im falschen Moment leer werden ;-)  Falls Du Fragen zu den beiden hast, dann steh ich gerne zur Verfügung.

bernie49

#2
Danke Miguelito für die ausführliche Antwort! :) Das ist ja der Sinn des Thread, daß hier eigene Erfahrungen ausgetauscht werden.

Der Belcat im Korala klingt also gut – nur schade daß die Batterien schnell leer sind trotz gezogenem Kabel. Bin mal gespannt, wie lang meine halten, übrigens die gleiche Größe 2 x CR2032. Der passive Shadow im Kala ist wahrscheinlich eine gute Alternative, weil ohne Batterien!

Gerade habe ich versucht, zwei Vergleichsaufnahmen bei soundcloud hochzuladen, beide mit dem Zoom H-1 aufgenommen:
1. direkt vor dem Ashdown Tourbus 15
https://soundcloud.com/fretless-bass/u-amp

2. direkt über Kabel und Line In
https://soundcloud.com/fretless-bass/u-direct

Das alberne soundcloud blockiert jedoch dauernd meine 2. Aufnahme, weil angeblich das Copyright verletzt wurde. Dabei habe ich nur Leersaiten und eine chromatische Tonleiter als Demo gespielt. :mrgreen:  Sehr ärgerlich und absolut lächerlich! Grrrr...  :evil:

PS
soundcloud hat sich nach Protest entschuldigt und den Link inzwischen freigeschaltet! :)

-Jens-

#3
Ich gehe mal davon aus, daß du hier Informationen über gängige Piezo-Systeme sammeln willst, also magnetische Abnahmesystem ausschließt (würde wohl auch den Rahmen sprengen).

Aus meiner persönlichen Sicht haben solche Teile einen Job zu machen, nämlich ein verwertbares Signal zu liefern. Klang haben sie meiner Meinung nach nicht, bzw. lässt sich alles \"regeln\". Piezo Systeme haben nunmal ihrern Piezo-Sound, der sich von magnetischen System unterscheidet.

Den Belcat hat auch der Tenayo UGB-1 fretless Bass. Tut seinen Dienst, solange Batterien Strom liefern. Die leeren sich aber recht schnell, bei vergessenem Kabel ca. 6 Std :D . Im Vergleich zu meinen 9V oder 18V Systemen liefert er auch relativ wenig Signal für meinen line-Eingang am PC, am Mischpult aber kein Problem (im Gegensatz zu passiven Piezo-Systemen, mit denen ich schon Probleme mit Signalstärke am Mischpult hatte). Die 2 Knopfzellen lassen nun auch nach 2 Wochen schon merklich nach (an 2-3 Tagen/Woche ca. 1 Std/Tag gespielt).

Die Elektronik im Mahalo-Ukulelenbass (MEB1, solid) ist ein 9V-System mit gutem Output, ein Problem liegt hier in meinem Fall eher am Piezo-Element, über das ich noch berichten werde (hab das Teil erst seit vorgestern).

Eine meiner Ukulelen (Korala UKT-40) hat ein xyz-Abnehmer (steht Korala drauf, ist sicher auch ein chinesisches System älterer Serie, ohne Tuner) mit einer 3V-Knopfzelle, die relative lange hält. Macht seinen Job.

UkeDude

Also in den Stevens Bässen sind die MiSi verbaut. Bei den aktiven Systemen ist der Vorteil das man keine Batterie verbaut hat sondern einen sog. SuperCap. Den läd man mit einem Netzteil über die Steckerbuchse auf und kann dann 16h spielen. Das aufladen brauch ca eine Minute. Der Klang ist das Beste was ich bisher so gehört habe. Einziger Nachteil ist, das die halt ihren Preis haben. Man kann sie sowohl für Bass als auch für die Ukulelen verwenden. Ich habe in meiner Bariton auch einen verbaut und ich bin jedesmal wieder erfreut darüber wie gut der Klang ist. Irgendwann kommt noch einer in meine Ken Timms rein, meine Bühnen Uke.

bernie49

Nach meiner Reklamation hat soundcloud sich entschuldigt und den upload freigeschaltet. Man hört hier die Bass Ukulele direkt über Kabel ins Line In des Zoom H-1:
https://soundcloud.com/fretless-bass/u-direct

Zitat von: -Jens-Ich gehe mal davon aus, daß du hier Informationen über gängige Piezo-Systeme sammeln willst, also magnetische Abnahmesystem ausschließt (würde wohl auch den Rahmen sprengen).

Aus meiner persönlichen Sicht haben solche Teile einen Job zu machen, nämlich ein verwertbares Signal zu liefern. Klang haben sie meiner Meinung nach nicht, bzw. lässt sich alles \"regeln\". Piezo Systeme haben nunmal ihrern Piezo-Sound, der sich von magnetischen System unterscheidet.

Den Belcat hat auch der Tenayo UGB-1 fretless Bass. Tut seinen Dienst, solange Batterien Strom liefern. Die leeren sich aber recht schnell, bei vergessenem Kabel ca. 6 Std :D . Im Vergleich zu meinen 9V oder 18V Systemen liefert er auch relativ wenig Signal für meinen line-Eingang am PC, am Mischpult aber kein Problem (im Gegensatz zu passiven Piezo-Systemen, mit denen ich schon Probleme mit Signalstärke am Mischpult hatte). Die 2 Knopfzellen lassen nun auch nach 2 Wochen schon merklich nach (an 2-3 Tagen/Woche ca. 1 Std/Tag gespielt).

Die Elektronik im Mahalo-Ukulelenbass (MEB1, solid) ist ein 9V-System mit gutem Output, ein Problem liegt hier in meinem Fall eher am Piezo-Element, über das ich noch berichten werde (hab das Teil erst seit vorgestern).

Eine meiner Ukulelen (Korala UKT-40) hat ein xyz-Abnehmer (steht Korala drauf, ist sicher auch ein chinesisches System älterer Serie, ohne Tuner) mit einer 3V-Knopfzelle, die relative lange hält. Macht seinen Job.
1. An magnetische Pickups hatte ich nicht gedacht, weil sie nur mit Metallsaiten funktionieren und ich vermute, sie würden zu sehr nach E-Bass klingen. Sie haben aber den Vorteil, daß sie keine Batterien benötigen.
2. Stimmt, am Klang läßt sich viel verändern durch Regeln am Amp und Preamp. Mein Bedenken gegen \"normale\" Piezos stammt daher, daß die einfachen billigen am Kontrabaß grausig schrill klingen. Meist brauchen sie auch noch einen extra Vorverstärker, wodurch der Aufwand erhöht wird.
3. Wirklich schade, daß sich viele Batterien so schnell entleeren. – Den Output des B-Band empfinde ich als stark genug. Die beiden Demo-Aufnahmen habe ich mit derselben Aussteuerung aufgenommen. Der Amp, der kleine Ashdown Tourbus 15, war nur bis 9 Uhr aufgedreht, also minimal.
4. Ich würde auch einen 9 Volt Block statt der Knopfzellen bevorzugen, nur würde der bei dem kleinen Korpus noch ein Batteriefach unten benötigen. Einige Instrumente haben diese Technik.
5. Unbekannte Marken müssen nicht schlecht sein. Mein A-Bass hat auch eine no-name Elektronik mit 9 Volt, mit der ich zufrieden bin.

@UkeDude
Den MiSi hatte ich mir auf der Webseite angeschaut. Stimmt, der ist nicht gerade billig. Aber so ein Akku geht sicher irgendwann mal kaputt (schlechte Erfahrungen damit) und ob man dann den passenden Ersatz bekommt? Und wenn ja, wie teuer?

UkeDude

Zitat von: bernie49@UkeDude
Den MiSi hatte ich mir auf der Webseite angeschaut. Stimmt, der ist nicht gerade billig. Aber so ein Akku geht sicher irgendwann mal kaputt (schlechte Erfahrungen damit) und ob man dann den passenden Ersatz bekommt? Und wenn ja, wie teuer?

Wie gesagt, da ist kein Akku drin, sondern ein Kondensator der  geladen wird und die haben, wenn sie regelmässig geladen werden, eine sehr lange Lebensdauer. 10 Jahre min....

The Ukelites

Zitat von: UkeDudeAlso in den Stevens Bässen sind die MiSi verbaut. Bei den aktiven Systemen ist der Vorteil das man keine Batterie verbaut hat sondern einen sog. SuperCap. Den läd man mit einem Netzteil über die Steckerbuchse auf und kann dann 16h spielen. Das aufladen brauch ca eine Minute.


In meinem Stevens (frühes Exemplar, ich glaube mit der Seriennummer 043) ist nichts derartiges – einfach ein passiver Piezo mit Gurtpinbuchse. Klingt gut, im Prinzip ähnlich wie mein Kala (auch frühes Modell, passiv), also evtl. auch ein Shadow,da muss ich doch glatt einmal fragen. I.d.R. schalte ich ein EWS Tri-Logic (Xotic) Vorverstärker im Bodentreter-Format vor und bin mit dem warmen und sehr fetten Resultat absolut zufrieden.

Gruß
Steffen

UkeDude

Ja in unserem \"alten\" ist auch ein passiver drin. In den neueren Modellen die MiSis

Malama

Interessant!! Ist da ein klanglicher Unterschied zwischen den beiden Stevens ( du Glücklicher,gleich ZWEI Stevens- Baesse ,ich hätte auch sooooooo gern einen  :D Stevens!!)

UkeDude

Zitat von: MalamaInteressant!! Ist da ein klanglicher Unterschied zwischen den beiden Stevens

Ja sicher, einer hat einen Aktiven und der alte einen passiven Tonabnehmer, außerdem ist der neue Fretless, was auch einen anderen Sound ergibt...  :mrgreen:

Malama

Wie ist denn klanglich der Unterschied zwischen dem aktiven und passiven Stevens,mal doof gefragt??? Fretless klingt natürlich zusätzliche unterschiedlich... :roll:

bernie49

Zitat von: UkeDude
Zitat von: bernie49@UkeDude
Aber so ein Akku geht sicher irgendwann mal kaputt (schlechte Erfahrungen damit) und ob man dann den passenden Ersatz bekommt? Und wenn ja, wie teuer?

Wie gesagt, da ist kein Akku drin, sondern ein Kondensator der  geladen wird und die haben, wenn sie regelmässig geladen werden, eine sehr lange Lebensdauer. 10 Jahre min....
Das klingt beruhigend. ;) Diese Technik war mir vorher unbekannt.

LokeLani

In meiner Stevens Concert ist auch ein MiSi eingebaut.
@ Malama: Ein aktiver Tonabnehmer gibt ein stärkeres Eingangssignal als ein passiver.

Hier noch ein Video, Ukulele mit MiSi : https://www.youtube.com/watch?v=ItmVUqM6DO8

Malama

Danke für die Info,lokelani!!!!!!