Tenorbanjo als Banjolele benutzen

Begonnen von QuintusNSachs, 29. Jan 2015, 22:32:23

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QuintusNSachs

Wie mach ich das denn bloß, wenn überhaupt? Mein Problem ist folgendes; ich schreibe an einem Musical. Dort wird ein Stück gesungen, wo die Banjolele eine prominente, wenn nicht tragende, Rolle hat. Also habe ich Wim eine bauen lassen, mit Resonator hintendran. Am 10.1. hatten wir den ersten Probelauf, und ich fand das Instrument noch immer zu laut - es soll sich durchsetzen gegen drei verstärkte Solisten und vier Blechbläser. Meine nächste Überlegung wäre dann, ein Tenorbanjo zu kaufen, und anders zu besaiten. Der Durchmesser ist größer, also wird dieses Instrument lauter klingen. Ich habe früher in Enkhuizen mit einem 80-mann Chor gearbeitet, die ab und zu mit einer Dixieland-Band aufgetreten sind. Das war auch Tuba, Trompete, Posaune, Klarinette gegen Tenorbanjo.

Möglichkeit 1 wäre ein Set Saiten für Bariton-Ukulele draufzudrehen. Weil es Kunststoff ist anstelle von Stahl, ist die Zugkraft der Saiten wesentlich geringer. Wird das die Intonation beeinträchtigen? Die Stimmung wäre dann d1-g-h-e1.

Möglichkeit 2 wäre ein Set Stahlsaiten, die extra für Tenorbanjo gemacht wurden. Das Instrument würde ich dann anders stimmen - die Stimmung wäre dann d-g-b-e1. Dan wären die Akkorde leider wesentlich weniger jazzy, weil die Voicings an Enge verlieren.

Möglichkeit 3 wäre; vergiss es! Alle Akkorde müssen neu geschrieben werden.

Wer kann mir raten, hat Erfahrung im Benutzen von Banjos als Ukulele? Ich habe schon des Öfteren gehört und gelesen, daß Mandolinen als Ukulele besaitet und gestimmt wurden, z.B. der Mandocaster. Also ich dachte mir... einer von euch hat bestimmt Erfahrung!

LG, Q

Guchot

Moin :)
Möglichkeit 1: Geht. Intonationsprobleme hatte ich dabei keine und wenn wären sie durch den verschiebbaren Steg in den griff zu kriegen. Das Banjo klingt dann wärmer, ist aber auch leiser als mit Stahlsaiten.

Möglichkeit 2: Geht auch, aber warum extra spezielle Saiten nehmen? Gitarrensaiten tuns auch. Mit nem Satz 11er Saiten funktioniert das ganz gut. Und warum anders stimmen? Du kannst doch auch da ein hohes D nehmen. Einfach ne E-Saite nehmer und einen Ton tiefer stimmen, das ist kein Problem.

Möglichkeit 3: Würde ich nicht in Erwägung ziehen ;)

DixieBanjoUke

Ich hab das mal mit nem alten Banjo vom Flohmarkt ausprobiert, das mit Stahlsaiten äußerst be-
...scheiden klang. Habe mir vom Gitarrenladen ein paar einzelne Nylonseiten in etwa passender Stärke zusammenstellen lassen (High-G -bumbei-G bum bum). Hat den Klang deutlich verbessert, klang aber eher in Richtung Gourd-Banjo...mag aber am Naturfell und der Konstruktion liegen, mit größerem Kessel und Plastikfell mag es anders klingen. Nylonseiten hab ich schon bei 5-saitigen Banjos gesehen/gehört und das klang durchaus gut (jedenfalls für Clawhammer bis Ragtime-Sachen)

ronniebass

Du kannst ein Tenorbanjo problemlos auf Ukulelenstimmung  g c e a besaiten. Dazu benötigst du 2 Sätze für Tenorbanjo c g d a und gehst folgendermaßen vor.
1. Saite g
2. saite d auf c runtergestimmt
3. saite d auf e hochgestimmt
4. saite a

Wenn das Stück sowiso in einer Bb Tonart ist, würde ich das banjo einen Ton tiefer auf f bb d g stimmen., das klingt noch besser. Dann spielst du z.B. in C, und hast klingend Bb.

Ukebychance

Ich habe auf meinem Deering Open Back Irish Tenor Konzertgitarrensaiten aus Nylgut und von der Intonation her gibt es da keinerlei Probleme. Ich habe es GDAE gestimmt, aber ich sehe keinen Grund, warum man nicht mit entsprechenden Saiten eine Ukulelenstimmung erreichen sollte.

Krispy

Ich ärgere mich heute noch mein Tenorbanjo verkauft zu haben. Ich habe sogar noch 2 Sätze Saiten von Pyramid für Ukulelenstimmung!

Einfach Pyramid eine eMail und Mensur schicken, dann machen die dir für einen geringen Aufpreis ein "custom-set"

Viele Grüße ich hoff das hilft,

Christian

ronniebass

Es ist mir schon öfter im Forum aufgefallen, nicht nur in diesem Thread: da stellt jemand eine  Frage, x Leute
bemühen sich ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mitzuteilen, und das Problem von verschiedenen Seiten zu beleuchten........... Und dann kommt keinerlei Reaktion des Fragestellers, nichtmal ein Dankeschön.
Schade, wenn man nichtmal weiß, ob der Ratsuchende die Antworten überhaupt noch gelesen hat.

ibongo

Danke im Voraus, falls mir mal Tenorbanjo über den Weg läuft!
Ho'omaluhia

skiffle

ronniebass schrieb: 
"Es ist mir schon öfter im Forum aufgefallen, nicht nur in diesem Thread: da stellt jemand eine  Frage, x Leute bemühen sich ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mitzuteilen, und das Problem von verschiedenen Seiten zu beleuchten........... Und dann kommt keinerlei Reaktion des Fragestellers, nichtmal ein Dankeschön.
Schade, wenn man nichtmal weiß, ob der Ratsuchende die Antworten überhaupt noch gelesen hat."

Ja das kommt immer mal wieder vor.
Natürlich wird mancher mal krank, Urlauber oder segnet unerwartet das Zeitliche.
Aber dennoch empfinden Betroffene das als unhöflich unter den Lebenden.
Ich übrigens auch. Zumindest solange ich lebe.

Möglicherweise sind die undeffinierten Umgangsregeln im Netz auch anders als im nichtvirtuellen Leben.
Möglicherweise sind die Betroffenen auch etwas altmodisch und überbewerten solch Nichtreaktion.
Wie auch immer.
Ich selbst finde, wie wohl die meisten unter uns, ein Mindestmaß an Höflichkeit und Worte wie "Danke" als positive Stimmungsmacher nahezu unentbehrlich.

Gehen wir mal wohlwollend davon aus,
dass Unpäßlichkeit und andere schier überwindbare Hindernisse
temporär bei QuintusNSachs für ne kleine Kommunikationspause sorgten.
Manchmal hat man ja zeitweilig keine Lust im Forum bzw. an der Ukulele zeitnahe zu (re)agieren. ;-)

happy strumming
skiffle





ronniebass

Ich möchte auch keinem Böswilligkeit oder Arroganz unterstellen, sowas kennen wir Ukulelenspieler nicht einmal vom Hörensagen. Da ist wohl eher nur eine gewisse Nachlässigkeit im Spiel, die wohl ursächlich darin begründet liegt, das es neben der Ukulele ja auch noch ein zweites reales Leben gibt, das uns zeitweilig zumindest auch voll in Beschlag nimmt.