Cigarbox-Bau: fertig! :o))) (Resümee)

Begonnen von Knasterbax, 25. Feb 2014, 11:19:10

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allesUkeoderwas

#30
Zitat von: Knasterbax...Mangels hochwertiger Zigarrenkiste wird der Body ein Diakasten sein....

Vamutlich ist der Eigenbau längst vollendet...  :roll:

Ich hab heut auf dem Trödelmarkt für 10 Cent den Grundstock für ein neues Saiteninstrument gelegt.
Saitenzahl ist noch offen, aber den wunderschönen Korpus aus Östereich hab ich schon mal.
Stinkt auch nich nach Zigarre !!!  :mrgreen:

Für Nachahmer... \'is ja bald Muttatach...

https://www.imperialtorte.at/shop/item/imperial-tortebrking-size/

Seh grad, für 2 € kann man auch \'ne Geburtstagskiste ohne Inhalt erwerben...  :roll:

https://www.imperialtorte.at/shop/item/happy-birthday-holzkiste/

Aber die Größen sind wohl nich mehr das, was sie mal waren...
Meine Kiste ist viel größer.  :shock:
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

ZitatVamutlich ist der Eigenbau längst vollendet... :roll:
Von vawejen! Nüscht is... Keine Zeit für Bastelei grade. Aber das Zubehör trudelt langsam ein: Gehrungslade Alu, Japan-Feinsäge, Holzöl von Sachse, Doppelgewindeschraube... Und ich werde immer noch vorzüglich beraten...  8)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Knasterbax

#32
Liebe BastlerInnen,

meine Diabox-Uke ist soweit fertig, dass das Finish drauf kann.

Frage: Wie oft sollte ich die Oberfläche ölen und schleifen? (Wenn man's übertreibt, kann es klebrig werden, hab ich gelesen.)
Und: Muss nach dem letzten Ölen noch mal geschliffen werden?

(Ich werde ein Hartöl von Hermann Sachse verwenden: http://www.hermann-sachse.com/index.php/produkte/oele/hermann-sachse-hartoel.html)

Dank & Gruß,
Matthias


Lucky Uke schrieb am 7.4.15:
ZitatHallo,

ich kenne Holzöle zwar nur aus dem Bereich Bodenbeläge aber im Grundprinzip ist eigentlich alles sehr ähnlich. Es gibt zwei Arten von Ölen. Die einen werden meist als Naturöl deklariert. Diese sind nicht selbst härtend. Daher kann es bei falscher Anwendung dann klebrig werden...  Bei diesen Ölen wird das Öl satt aufgetragen und der Überschuss mit einem Baumwolltuch wegpoliert. Vorteil der Sache ist das es quasi nur in der Oberfläche un den Poren ist und nur ganz dünn auf der Oberfläche. Der Glanzgrad kann durch ds polieren fast frei bestimmt werden. Nachteil ist das man das, zumindest bei Bodenbelägen immer mal wieder nachölen muss. Dafür lassen sich Kratzer gut nachölen und sind dann fast unsichtbar.
Die andere Gruppe ist durch entsprechende Zusätze selbst härtend und verhält sich chemisch betrachtet wie ein Lack. Es wird in mehreren Schichten dünn aufgetragen und zwischengeschliffen. Wenn es ausgehärtet ist ist es auf keinen Fall klebrig. Es ist somit einfacher zu verarbeiten aber man kann den Glanzgrad nicht ändern und es auch in der Fläche nicht reparieren.

Zu welcher der beiden Gruppen das von dir ausgesuchte gehört ist für mich shwer zu sagen. Dem Namen nach hört es sich eher nach der zweiten Gruppe an. Genau weiss man es wenn man die Verarbeitungsanleitung liesst. Eventuell kann man die ja vorher lesen.

Auf keinen Fall wird nach dem letzten Gang noch geschliffen. Geschliffen wird vorher mit verschiedenen Körnungen von 150 bis 300. Nach dem 300er Schliff wird dann geölt. Den Zwishenschliff kann man gut mit dem schon etwas stumpfen 300er machen oder ein blaues Pad nehmen. Das ist so was ähnliches wie ein Topfschwamm aus der Küche.

Falls die Box einen Aufdruck hat der erhalten werden soll dann gleich nur sehr fein schleifen. Beim Öl der ersten Gruppe muss natürlich eine Chance zum Eindringen vorhanden sein.

Ich hoffe das das jetzt nicht nur verwirrend ist...
Viel Erfolg beim basteln.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Knasterbax

#33
Danke, Lucky, für Deine Ausführungen!

Dann schieb ich jetzt mal die Angaben des Herstellers nach:

Das Hartöl ist ein Öl mit hoher Füllkraft, dringt tief ins Holz ein, macht die Oberfläche stark wasserabweisend, ist schmutzabweisend, trittfest  :-[ und hoch hitzebeständig bis 120° Celsius.

Verarbeitung:
Vorbehandeln -> Schleifen (180 bis 320).
Dann Öl mit Pinsel auftragen, bis es auf der Fläche gleichmäßig nass stehen bleibt.
Nach 45 bis 60 Min. das überflüssige Öl abziehen.
Danach Öl mit Lappen einmassieren.
Nach 24 Std. nachpolieren.

Bei stark saugenden Flächen wird empfohlen, ein zweites Mal zu ölen.
Von einem Anschleifen vor dem 2. Ölen ist nicht die Rede!

Ich vermute, dass Kiste und Hals eher "stark saugend" sein werden, was für einen weiteren Durchgang sprechen würde. Muss man dann nach dem ersten Durchgang einfach mal sehen...
Vorher nochmal schleifen? Hmmm...  :-\
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Lucky Uke

Hallo Knasterbax,

nee in diesem Fall ist ein Zwischenschliff nicht angebracht denn der Anleitung nach die du gerade zitiert hast gehört es doch eindeutig zu den nicht selbsthärtenden Ölen. Diese werden, wie schon beschrieben, nur poliert bis erstens der gesamte Überschuss weg und zweitens der gewünschte Glanzgrad erreicht ist. Also vorher mit viel Gefühl schleifen. 320er ist auch gut. Der feinere Schliff beseitigt immer die Spuren des gröberen davor. Das polieren kann ganz schön anstrengend werden....

Der Hinweis mit den Öllappen ist übrigens wirklich wichtig. In einem Feuerfesten Blecheimer in passender Umgebung kann man das gut testen. Zusammengeknüllte Öllappen entzünden sich gerne selber. Am besten flach ausgebreitet trocknen lassen oder im Wasser aufbewaren ist eine gute Idee.

Viel Erfolg.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse aber nicht genug für jedermanns Gier.

Knasterbax

#35
Liebe Leute,

einen familienfreien Tag zuhause und eine lange Nacht später - und sie ist fertig! (02/2014 - 04/2015)
Den Hals montiert, die Brücke platziert, das Schallloch geschnitten, dat Janze jeölt (Danke, Lucky Uke), Mechaniken rein, die richtigen Saiten druff, Sattelschlitze und Stegeinlage angepasst, zwei Gurtpins dran - feddich.

Nachdem ich irgendwo bei Hans gelesen hatte, dass er auf Beleistung meist verzichtet, hab ich das auch getan, um der Sperrholzdecke nicht noch mehr Schwungkraft zu nehmen. (Werde die Decke aber von Zeit zu Zeit kontrollieren; wenn sich da was senkt, kommt innen noch was gegen!)

Halsmontage mit Neckblock, Doppelgewindeschraube (Danke, jazzjaponique) und Ponal:
 
An dieser Stelle noch mal Danke skiffle, für den Hinweis, dass der Neckblock keinen Kontakt mit der Decke haben sollte.

Den richtigen Ort für die Bridge zu finden, gelang mittels eines Tricks:
Nylonfaden/Dekoschnur zur Schlaufe geknotet und diese mit Spannung einmal ganz um die Uke rumgespannt (d.h. übern Sattel, die Kopfplatte, den Rücken, die Zarge, die noch ungeklebte Brücke inkl.Stegeinlage - dem zukünftigen Saitenverlauf folgend).
Brückenposition entsprechend den Maßen der Schrottuke positioniert, Feinabstimmung durch Anzupfen der Nylonschnur (Vergleich Flageolett und gegriffener Ton am 12. Bund.)

Unterseite der Brücke angerauht, Brücke aufgeklebt (Ponal Express).


Brücke auf der Deckeninnenseite mit Brettchen unterfüttert, hinterm Steg 4 dünne Löcher durch Bridge, Decke, Futter gebohrt.


Schallloch mit Cutter in die Decke geschnitten (u. 3x abgerutscht, die sichtbaren Schnitte anschl. durch gewollte ergänzt  :-\)


Mechaniken, Saiten, Gurtpins dran:


Feddich!  ;D ;D ;D


Die Kniefieselei mit der Brücke hat sich ausgezahlt - die Uke ist tatsächlich bundrein und intoniert für meine Ohren ausreichend sauber.

Zum Klang: Nun ja, sehr laut ist so ein flaches Sperrholzkästchen nicht, aber ich bin zufrieden; es macht Spaß, sie zu spielen und zu hören.
Mit einem Klangbeispiel kann ich leider nur live beim nächsten Berliner Stammtisch dienen...

An dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön an alle, die hier mitgedacht und mich mit hilfreichen Tipps versorgt haben!
Special thanks an faltukulele, für Halswinkelberatung und Zuspruch ;D
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Anke

Wow, die ist sehr schön geworden! Ich gratuliere Dir!
Evtl. setze ich die Idee bei meiner nächsten Cigarbox-Ukulele auch um, dass man sie weiterhin öffnen kann. Mal sehen.
Dir einstweilen viel Spaß mit der Cigarbox-Ukulele.

Ich bin gerade an meiner "Nr.2", jetzt kommen mir aber Frühjahr und ein hoffentlich schöner Sommer in die Quere, so dass ich wahrscheinlich auch ein Jahr brauche  ;)

Liebe Grüße von Anke

howein

#37
Schön ist sie geworden ... nicht mein Stil (zu modern), aber wirklich schön!
Und ein interessanter Thread, eine Menge interessanter Ideen und Tipps ... ich bin ja auch an dem Thema dran.
(Mein Wandergitarrenfressnapfresonatorumbau ist fast fertig, stell ich demnächst noch vor, danach geht's endgültig ans Thema Cigarboxuke).

Lucky Uke

Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Werk!

Was ich mich gerade frage ist ob der zweiteilige Korpus als einteilig verleimter nicht doch etwas lauter wäre. Ist aber sicher nicht zu klären und damit unerheblich. Auf jeden Fall wünsvhe ich dir viele nette musikalische Stunden mit der Uke.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse aber nicht genug für jedermanns Gier.

Bugle

Was lange währt wird endlich gut. Sieht prima aus! Viel Spaß beim Spielen.

Tuke

"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

allesUkeoderwas

#41
Optisch sehr harmonisch!

Die ansprechende Schallöffnung spiegelt den Klangkörper in seiner einzigartigen Schönheit wider, ebenso die Kopfplatte in ihrer schlichten Eleganz, die etwas an das revolutionäre Ukumele Design erinnert, das hier im Forum bereits Anlaß für heftige Debatten gab. Die schlichte, schnörkellose Eleganz mit ihrer klaren Formgebung und Linienführung, die auf verspielte Extras bewußt verzichtet, wird dann noch durch besonders schlichte, aber hochwertige Gurtknöpfe veredelt - Kenner werden sofort erkennen, daß die Anbringung derselbigen den subjektivistischen, radikalen, modernen Konstruktivismus unterstreicht. Das Ei des Columbus einerseits, denn ohne wäre eine temporäre, Ablage in der Vertikalen eine wackelige Angelegenheit - Andererseits mit gleicher zweckgegebener Schönheit und Vollkommenheit die ästhetische Anbringung an der Halswurzel, die eine ungewollte Rotation des Werkes sicher verhindert.

Mein Resümee:
Einzigartig und unbezahlbar dieses Erstlingswerk!
Ich hoffe, wir können in Zukunft auf weitere Werke des Künstlers hoffen?  ::)
Die leisen Töne, die vermutlich denen der Gibson Epiphone Les Paul Ukulele nahekommen werten das Instrument keineswegs ab! Für laute Töne gibt's ja ausreichend Banjo- und Keksdosolelenspieler - Laut und falsch kann jeder, leise und harmonisch ist eine Kunst, die nur wenige Saitenspieler beherrschen! Die stabile Konstruktion ermöglicht zudem jederzeit eine spätere Aufrüstung mit martialischen Stahlsaiten und Magnet PU zur E-Thinline Diabox.
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

Danke für die freundlichen Worte allerseits!  :)

@Lucky Uke: Kiste zuleimen geht nicht mehr wg. Saitenführung durch die Decke...
@ AlletUke: Sobald ich in die Serienfertigung gehe, frag ich Dich als Werbetexter an...  8)
Mit Stahlsaiten ginge es dann sicher nich mehr ohne Bebalkung. Ma sehen, ob die Decke auch den Reds widersteht...
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Bugle

Zitat von: Knasterbax am 19. Apr 2015, 15:26:45
...
@Lucky Uke: Kiste zuleimen geht nicht mehr wg. Saitenführung durch die Decke...
...
Doch das ginge trotzdem. Kannst die Saiten problemlos von oben durch die Decke stecken und durchs Schallloch rausziehen und verknoten. Saitendemontage geht auch. Einfach alles in den Korpus stopfen und ebenfalls durchs Schallloch rausholen. Zugegebener Nachteil ist, das bei jeder kompletten Saitendemontage die selbigen ein bisschen kürzer werden, weil man den Knoten abschneiden muss um sie wieder aufzuziehen.

Knasterbax

#44
@Bugle: Verstehe - nicht zuende gedacht, die Sache. Danke für den Tipp!
Wobei ich mir ja noch die Option eines nachträglichen Bracings (im wahrsten Sinne des Wortes) offen lassen will, falls sich die Decke doch noch senkt.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)