Kurztest Harley Benton Tenorgitarre

Begonnen von Guchot, 10. Sep 2015, 09:32:17

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Guchot

Es ist immer wieder erstaunlich wie Harley Benton es schafft selbst Nischenprodukte recht preisgünstig und doch qualitativ passabel anzubieten... So aktuell z.B. eine Tenorgitarre zum Preis von gerade einmal 159,-€. Es ist die

Harley Benton Custom Line CLT-20S NT Tenor

Link => http://www.thomann.de/de/harley_benton_custom_line_clt_20s_nt_tenor.htm

Da ich schon immer ein Freund von Stahlsaiten war, habe ich mir die Kleine spontan bestellt.

Geliefert wurde wie immer recht flott vom großen T. Nach dem Auspacken fällt auf das die Tenorgitarre recht klein geraten ist. Ich hatte schon so einige von den Dingern in der Hand, aber die HB ist in der Tat eine der Kleinsten, gerade mal etwas größer als eine Bariton Ukulele. Die Optik ist extrem auf Hochglanz ausgelegt, wers mag wird damit zufrieden sein ;) An der Verarbeitung konnte ich keine offensichtlichen Mängel erkennen. Also mal ran ans Stimmen. Die Mechaniken tun ihren Dienst ohne zu mucken. Was mich wundert ist allerdings die Stimmung an sich. Lt. Website sollte die HB mit D'Addario J-66 Tenor Saiten ausgeliefert werden und damit in CGDA gestimmt werden. Geliefert wurde sie aber in DGBE Stimmung und die Saitenspannung schien mir normal und gleichmäßig. Ich weiß nicht ob die Saiten wirklich für CGDA geeignet sind. Für mich nicht schlimm, ich wollte die eh in DGBE spielen. Die ersten Töne sind dann durchaus positiv :) Sehr klar und offen, natürlich mit Schwächen im Bass, verglichen mit einer "normalen" Gitarre ;) Die Intonation ist sauber mit leichten Abweichungen im 12. Bund. Aber definitiv so gut spielbar. Die HB geht auch recht laut an die Sache ran. Mit einer normalen Westerngitarre kann sie durchaus mithalten und mit Plektrum macht sie richtig Krach. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings der ziemlich schmale Hals (32mm Sattelbreite), den die Tenorgitarre vom Banjo geerbt hat. Für Gitarristen wird das nicht die große Umstellung sein, da das Stringspacing meiner Meinung nach in etwa dem einer Gitarre entspricht (habs aber nicht nachgemessen), für Ukulelespieler könnte es etwas Umgewöhnung erfordern. Auch vom Handling her hatte ich so meine Probleme mit der Kleinen. Wenn ich sie wie üblich auf dem Bein auflege, sitzt sie für meinen Geschmak zu tief. Da müßte man auch im Sitzen immer mit Gurt spielen. Einen Gurtpin am Korpus hat die HB auch, allerdings keinen oben am Halsfuß. Den müßte man ggf. nachrüsten oder halt den Gurt irgendwo oben am Kopf vertüdeln, was ich persönlich aber nicht sonderlich mag.

Eine Klangprobe kann ich leider nicht liefern, da ich die Kleine relativ flott wieder zurück geschickt habe. Zum einen war der Klang und die Verarbeitung zwar in Ordnung, aber mit dem schmalen Hals konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Zum anderen muß ich gestehen dass das wieder mal eine Bauchentscheidung war "Billige Tenorgitarre, muß ich haben", dabei habe ich schon 4 Stück davon zuhause. Die sollten eigentlich reichen... Für Neueinsteiger in dem Bereich oder für Baritonspieler die mal ne Tenor ausprobieren ist die HB aber einen Blick wert, wenn man sich mit dem schmalen Hals anfreunden kann. Bei Fragen, fragen ;)

allesUkeoderwas

Danke für den Hinweis/Kurztest!

Also...

Sofern ich wollte, würde ich meinen, der Hals muß so (eben Westerngitte mit 4 Saiten).
Und mit Quintstimmung kommt dann sicher auch der Bass.

Für ca. 250 Euronen mehr gibt's diese von Kala (is 'n bissl lütter)...
http://www.musikmachen.de/News/Kala-Brand-Music-stellt-mit-der-Tenor-Guitar-ein-interessantes-Instrument-vor-3827810
Sind auch sehr schöne Klangbeispiele in Quintstimmung CGDA dabei.
Ich denk mal, der Hals ist gleich breit und der Klang wird vermutlich ähnlich sein.

Just my 5 cent (mein Preis is gleichgeblieben)  ;)



Ukulelen: Nur Schrott

ibongo

Haha, die habe ich auch. Die Testphase (Rückgabefrist) hat sie bestanden. Ein paar Sofa-Sessions mit einer Klavierspielerin und Gesang auch mitgemacht. Dafür hat sie einen guten Formkoffer von Gator und Pyramid Saiten TG1036 (036w, 024w, 016, 010) als Alternative zu den d'aAddarios J66 (032w, 022w, 014, 010) bekommen. weitere Experimente mit den Gitarrensaiten sind nicht ausgeschlossen. Ich habe sie in Chicago-Tuning gestimmt (DGBE), TG (CGDA) geht auch mit den J66 problemlos. Verstärkt wird sie z.Zt. durch einen Guyatone Pickup GT-24, da das Schalloch groß genug ist. Die Gurtpins sind schon da, demnächst werden sie angebracht. Der schmale Hals stört mich nicht, bin gewöhnt von meiner OM (Octave Mandolin Fender FMO-66). Handwerklich kann ich der kleinen Chinesin nichts vorwerfen. Optisch ist für mich auch gelungen, da ich die Kombination Korpus - hochglanz, Hals - seidenmatt sehr mag. Meinen Geschmack folgend habe ich nur das Pickguard rechtzeitig entfernt. Eine Frage stellt sich von alleine - brauche ich meine Bari (Lanikai LU-21 BE) noch? Mal sehen. Nun ist die Lücke im Niemandsland zwischen Ukulele und Gitarre zumindest für mich gefüllt. :)
Ho'omaluhia

Viersaitig

Witzigerweise habe ich die HB auch vor einiger Zeit bestellt...und sie ist da geblieben. Neben meine Korala Bariton, einigen Tenor-Uken und einer Ashbury-Tenor hat sie sich einen festen Platz erworben. Ich hatte auch ein Review geschrieben:


Es gibt nicht wirklich viele und wenn es sie gibt dann sind sie meist recht teuer: Tenorgitarren. Eine Ashbury AT40 hatte ich mir bereits zu einem ähnlichen Kurs wie es die HB CLT 20S gibt zugelegt. Ursprünglich um einfach mal zu sehen wie sich der Klang von meiner Korala Bariton-Ukulele unterscheidet. Zwischenzeitlich ist die Ashbury mein Lieblingsinstrument geworden und als ich von der HB gelesen hatte und den Preis sah war schnell klar das ich diese Tenorgitarre einfach einmal ausprobieren musste. Etwas warten war noch angesagt da erst ab Mitte Juli lieferbar. Die Infos zum Versand und die Verpackung waren wieder in gewohnter Thomann Qualität:Erstklassig!

Die CLT 20S sieht, wenn man hochglanzlackierte Gitarren mag, gut aus. Hals und Kopus sind etwas kürzer als bei der AT-40. Auf den ersten Blick sieht sie ehr wie eine zu groß geratene Bariton-Uke aus wogegen die AT-40 ehr an eine Gitarre erinnert. Das kann auch vom etwas schmäleren Griffbrett der Harley Benton rühren das mich sehr an die Ibanez thomann AVT1-NT erinnert. Diese auch recht neue Tenor-Gitarre habe ich nur kurz besessen und eben wegen des Griffbretts zurück geschickt. Dazu kam noch der wirklich unter-dimensionierte Korpus der rein optisch dem Instrument wenig schmeichelte.
Die Verarbeitung der CLT 20S ist deutlich besser als die der Ashbury. Mängel konnte ich nicht  erkennen. Die werkseitig aufgezogenen Saiten (D'Addario J-66) waren schnell gestimmt und die "kleine" Gitarre überraschte mich mit deutlich brillanterem Klang und einem angenehmen Sustain. Insgesamt gefällt mir der Klang etwas besser als der der Ashbury.
Die Ashbury bekam dann die Silk´n Steel Saiten von Pyramid aufgezogen die ich thomann gleich mit bestellt hatte. Der Klang verschob sich dadurch etwas in Richtung der Harley Benton ohne jedoch deren Sustain zu erreichen.

Fazit: Wer wie ich auf der Suche nach einer günstigen Tenor-Gitarre ist sollte zugreifen.
Wer von der Bariton-Uke kommt und einmal Stahl unter den Fingern haben möchte dem sei  die CLT-20S empfohlen.
Für Gitarristen ist das kleine Instrument möglicherweise eine interessante Bereicherung oder eine alternative zur Reisegitarre.

Grüße,
Markus
Meine Rasselbande: STAGG UC70-S, Peavey Composer, Korala UKB-60-NT Bariton, Ashbury AT-40 Tenor Gitarre.

burli

Würde die Harley Beton mit GDAE-Stimmung/Saiten auch funktionieren?
Ich komme von der Violinen-Seite her.

Oder bei anderen Tenorgitarren? Wer hat das mal ausprobiert? ;-)

Ukelix

Zitat von: burli am 27. Mai 2018, 00:28:49
Würde die Harley Beton mit GDAE-Stimmung/Saiten auch funktionieren?
Ich komme von der Violinen-Seite her.

Oder bei anderen Tenorgitarren? Wer hat das mal ausprobiert? ;-)

problemlos.  :)
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burli

Welche Saiten nimmt man da? Weil die CGDA Saiten werden zu dünn sein, oder?  ;)

Jake96

Ich hab auf meiner einen ganz normalen .10 er Satz Ernie Balls für Westerngitarre und in Phosphor-Bronze. Allerdings GCEA. Für "Irish-tuning", also GDAE, könntest Du .10 - .14 - .22 - .32w nehmen. Findest Du zum Bespiel von D'Addario unter der Typenbezeichnung "EJ66"

burli

#8
Danke, aber sind das nicht die normalen Saiten für CGDA-Tuning?
Ich hätte jetzt etwas wie 10 20 30w 40w  erwartet ...
   

burli

@Ukelix    Welche Saiten würdest denn DU empfehlen?  :)

Ukelix

Zitat von: burli am 29. Mai 2018, 15:34:19
@Ukelix    Welche Saiten würdest denn DU empfehlen?  :)

Ich würd 11er probieren.. (.011/.022/.032/.042)  :)

und wenns zu sehr labbert, langsam hochtasten.
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burli