Empfehlung für flache Ukulele?

Begonnen von phoenix, 03. Mär 2016, 22:41:11

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phoenix

Hallo zuammen,

ich bin ganz neu hier, da ich mir hier etwas Hilfe erhoffe. :)

Es geht um folgendes: ich habe letztes Jahr angefangen, Ukulele als Liedbegleitungsinstrument zu spielen. Dazu habe ich mir eine Brüko Nr.5 gebraucht gekauft. Ein gutes Instrument, wie ich finde.

Vor ein paar Wochen hatte ich dann zufällig mal auf der didacta kurz eine flache Ukulele in der Hand, nämlich eine Leho LHUS-CF-TB-LN (Sopran, Longneck, gewölbter Boden und massive Decke). Und ich muss sagen, ich will eine flache Ukulele haben. Die passt ja wunderbar zwischen Arm und meinen Bauch. :)

Mich würde jetzt interessieren, inwieweit sich ein gewölbter Boden auf den Klang einer flachen Ukulele auswirkt.
Außerdem hab ich hier im Forum gelesen, dass ein Longneck etwas größere Bundabstände hat als der "Standard"-Hals. Spielt es sich dadurch auch angenehmer oder ist da kaum ein Unterschied erkennbar?

Ich würde die Ukulele hauptsächlich zur akkordischen Liedbegleitung einsetzen und mit mehreren Leuten dazu singen wollen.
Welche Empfehlungen könnt ihr mir machen?
Die Leho finde ich schon nicht schlecht, eine flache Brüko (gerade gibt's ein Zebrano-Sondermodell) hätte aber auch was. Und es gibt bestimmt noch viele andere Marken.

Leider weiß ich nicht, wo hier im Westmünsterland (nahe der holländischen Grenze) ein Geschäft mit großer Ukulelen-Auswahl zu finden ist, um verschiedene Instrumente anzutesten. Musik Produktiv in Ibbenbüren hatte da jetzt nicht soo die Auswahl.

ukelmann

Brüko hat die flache Ahorn in blond und in schwarz, dazu etwas höherpreisige/holzwertigere Flache mit gewölbten Boden. Die Leho ist vermutlich auch nicht schlecht.
Ein paar haben hier sehr schöne Kiwayas in flach, oder auch ne flache Kala-Travel. Es gibt viele gute auf dem Markt.

Hier gab's kürzlich ein Video eines Uke-Bauers, der nur noch flache Exemplare baut, mit der Begründung, dass flache weniger dämpfen, und daher lauter sind. Der gewölbte Boden soll das nochmal verbessern, indem der Schall nach vorne fokussiert wird.

Letztendlich sind flache Ukes echte Alternativen. Such dir aus, was dir gefällt und preislich passt.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

uhol

#2
Ich habe hier eine flache Nr. 5. Mag ich sehr, kann ich empfehlen.
Und wenn Du denkst Du brauchst nix mehr, kommt irgendwo ´ne Brüko her...

Knasterbax

#3
Ich empfehle die Kala Travel Concert mit Fluorcarbonsaiten. Ukeliger Sound - wie Sopran, aber bequemer zu greifen.
Gewölbter Boden für mehr Projektion nach vorne, massive Fichtendecke.

Wegen geschlossener Mechaniken u. dem schlanken Korpus etwas kopflastig - es empfiehlt sich also, zwei Gurtpins zu setzen. Empfiehlt sich eh immer... #o)

Wie bei allen China-Uken von der Stange gilt: Ohren auf wg. Bundreinheit/Intonation und dead spots! => Im Laden sich alle Exemplare der Gattung zeigen lassen, beim Onlinekauf keine Scheu vor Rücksendung/Umtausch!
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Guchot

Zitat von: Knasterbax am 04. Mär 2016, 01:18:02
Ich empfehle die Kala Travel Concert mit Fluorcarbonsaiten. Ukeliger Sound - wie Sopran, aber bequemer zu greifen...

So einfach kanns sein... ich schließe mich an ;D

hilli2

Zitat von: Guchot am 04. Mär 2016, 07:19:56
Zitat von: Knasterbax am 04. Mär 2016, 01:18:02
Ich empfehle die Kala Travel Concert mit Fluorcarbonsaiten. Ukeliger Sound - wie Sopran, aber bequemer zu greifen...

So einfach kanns sein... ich schließe mich an ;D

Die empfehle ich auch! Allerdings kann ich die Kala Sopran Travel ebenso empfehlen, außerdem die flache Brüko 5. Die Lehos finde ich immer etwas zu schwer, auch die flachen!
Eine flache Brüko kannst du dir für wenig Geld sogar nach Deinen Wünschen bauen lassen!
Kristina
***Music was my first love...***

bierlaus

Hallp Phoenix,

Deine Entscheidung kann ich sehr gut verstehen. Nachdem ich in unserer Ukulelengruppe bei meiner Sitznachbarin eine Brüko Sopran in flach gesehen hatte, mußte ich auch unbedingt so was haben.

Mittlerweile habe ich 2 flache Sopran Ukes. Einmal die Zebrano, wie es sie gerade bei Brüko gibt (vor einem Jahr günstig gebraucht hier im Forum erworben) und dann noch die günstig zu erwerbende Baton Rouge UR 10 S.

http://www.mango-music.de/saiteninstrumente/ukulelen-baton-rouge/baton-rouge-ukulele-ur-10-s-slim-sopran.php

Beide haben ein "Bäuchlein", beide tragen Flourcarbonsaiten. Trotz der geringen Größe machen sie beide ganz schön Krach. Es sind, sowohl von der Qualität als auch vom Klang zwei völlig unterschiedliche Instrumente, ich spiele sie beide sehr gern. Wenn ich mich für eine von den beiden entscheiden müßte, wüßte ich nicht, für welche. Auf jeden Fall möchte nur noch flache Sopran Ukes haben.

Die BR klingt mit ihrem Korpus aus Fichte sehr klar und hell, die Brüko eher warm. An der Brüko stören mich nur die direkten Mechaniken, die werde ich aber irgendwann mal bei Brüko austauschen lassen. Aus diesem Grund darf meine BR auch eher mit auf Reisen oder in die Übungsstunde, denn sie verstimmt sich kaum. Bei den direkten Mechaniken der Brüko ist es immer etwas Fummelei, bis ich sie wieder gestimmt habe. Ich fahre mit dem Rad in die Probe und die kurze Fahrt an der frischen Luft mag sie nicht so sehr und verstimmt sich dann.

Schade, daß Du so weit weg wohnst, sonst würde ich Dich mal zum Probespielen einladen....

Viel Spaß hier im Forum und ein gutes Händchen bei der Instrumentenauswahl, bleibt eh nicht bei einer Ukulele, sie wollen in einer Gruppe gehalten werden.

Gruß aus dem Schwarzwald
Sylke

gerald

Eine Brüko Nr. 5 in flach wäre Deiner "normalen" Brüko Nr. 5 ziemlich ähnlich, für meinen Geschmack
zu ähnlich, dafür kannst Du aber aber recht gut einschätzen, was Du bekommst.

Flache Ukulelen von Brüko aus Ahorn setzen sich meiner Meinung nach bei Akkordbegleitung von der
Lautstärke her auch bei größeren Gruppen recht gut durch. Das flache Standardmodell egal ob in schwarz
oder natur hat allerdings keinen gewölbten Boden.
Sondermodelle gibt es bei Brüko je nach Holzart mit gewölbten Boden.
Wenn Du direkt bei Brüko anfragst, kannst Du auf Wunsch jede Ukulele auch mit übersetzten Mechaniken
bekommen.

Ich selbst spiele meistens eine flache Longneck-Sopran mit gewölbtem Boden von Brüko aus Riegel-Ahorn
mit den normalen direkten Stimmwirbeln.

Tuke

#8
Ich mag flache Ukulelen SEHR.

Eine schwarze Ahorn-Brüko hat den Vorteil, dass man sie
durch Entfernung von Teilen der Lackierung verwandeln kann:




Die dünne Kala Sopran ist nach Wunsch auch in Sopranino-Format
zu haben und ist dann die kürzeste Sopran-Ukulele der Welt. ;)
Klein, flach, laut.
---> meine Empfehlung




Die dünne Kiwaya, hier ist die baugleiche Famous abgebildet, ist
vielleicht die "beste" Flachukulele.

Bundrein, sauber, laut, schön schlicht:




Bei der Thinline Kala Tenor hat mich der schöne Spalted Maple Rücken überwältigt.
Ein wunderbares Instrument!
Sie hat eine Fichten-Decke und klingt herrlich klar und rein:

"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Bebopalula

Auch ich bin bekennender Flachukler  :) mit Brüko Nr. 1 und Brüko Cedro. Vor kurzem habe ich meine flache Kala Travel Tenor verkauft. War auch ein tolles Instrument für all diejenigen, die lieber größere Bundabstände vorziehen.
Bei meiner Strumming-Spielweise kommt es mir sehr auf die Handhabung des Instruments an. Liegt die Uke schön am Körper, kann ich sie mit dem Arm oder dem Gurt gut halten, ist der Hals gut für meine Hände, Saitenlage etc.; mein Tipp: auch bei flachen Uken ausprobieren, was passt und was gefällt.
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

phoenix

Wow, vielen Dank für die ganzen Tipps und Vorschläge!

Dadurch wird die Entscheidung zwar nicht einfacher, aber dafür wird die Übersicht etwas besser. :)
Da werd ich wohl noch etwas nachdenken und irgendwann auch ausprobieren müssen. (Nächste Woche bin ich weg und danach muss ich mal schauen.)
Das mit dem Ausprobieren ist halt immer etwas schwierig (ich lass mir ungern Sachen schicken, um sie anschließend zurückzuschicken), andererseits kann man vermutlich mit keinem hier genannten Modell etwas komplett falsch machen.

Die Anzahl der Ukulelen darf sich aber nicht beständig erhöhen. Da würden meine ganzen anderen Instrumente viel zu sehr vernachlässigt. ;)

hilli2

Zitat von: phoenix am 04. Mär 2016, 17:52:14

Die Anzahl der Ukulelen darf sich aber nicht beständig erhöhen. Da würden meine ganzen anderen Instrumente viel zu sehr vernachlässigt. ;)
Das wird sich wohl leider nicht vermeiden lassen, die anderen Instrumente werden lernen, damit zu leben....haben meine auch...
***Music was my first love...***

Augustine

#12
Zitat von: Tuke am 04. Mär 2016, 15:37:09





Was bedeutet,
Zitatdass man sie
durch Entfernung von Teilen der Lackierung verwandeln kann:
genau?

Wie hast Du das angestellt?

Zur eigentlichen Frage: Die Flunderuken sind mir die liebsten. Mein Vorsatz, mir nur noch flache Ukulelen zu kaufen, zähmt mein UAS aber nur bedingt (abgesehen davon, dass es Ausnahmen gibt.  ::) )Denn wenn man sich so spezialisiert, besteht die Gefahr, dass man eine vollständige Sammlung haben möchte. Also nur noch flache Uken aber dann bitteschön in jeder Größe und in jeder Ausführung und von jedem Hersteller. Uff. Das wären dann doch irgendwie auch zu viele. Hab jetzt schon mehr als ich spielen kann. Aber sie sind soo fantastisch. Und ich musste mich jetzt schon mehrmals zügeln, mir die Baton Rouge nicht zu kaufen. Bisher erfolgreich. Aber wozu brauch ich die BR Sopran, wenn ich doch schon drei flache Kala Sopran habe (also abgesehen von den beiden flachen Tenören und der flachen Konzert versteht sich....  :-\ )

Die Leho, die Du angespielt hast, hab ich. Ich liebe sie! Mein bestes Pferd im Stall. Und zu Deiner Longneck-Frage: Die Longnecks haben i.d.R. Konzert oder gar Tenor-Mensur. Was sich für dich besser spielt, ist geschmacksfrage. Die Leho hat Konzert-Mensur bei Sopran-Korpus. Ich finde sie in der Gesamtwirkung einer Konzert aber ähnlicher, als einer Sopran, auch wenn am Body vielleicht ein paar Millimeter zum Konzert-Modell fehlen.

phoenix

Dann schau ich mal, an welche Instrumente ich rankommen kann und werde demnächst ein wenig herumprobieren.

BTW: ich musste direkt mal nach "UAS" suchen. Und ich dachte, es gibt nur die RAD (razor acquisition disorder) unter den Nassrasierern. :D Da muss ich ja echt aufpassen und darf nicht zu oft hier im Forum herumstöbern.

Tuke

Zitat von: Augustine am 04. Mär 2016, 21:35:43
Zitat von: Tuke am 04. Mär 2016, 15:37:09

Wie hast Du das angestellt?


A.W. o.T.
Der Lack geht mit jedem scharfen/harten Gegenstand ab.
Ich hab einen Dremel, ein Messer und Sandpapier benutzt.
Wichtiger ist die (künstlerische) Idee & der Mut, das mit einer schönen Ukulele anzustellen!  8)
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh