Kmise Ukulele

Begonnen von Augustine, 25. Mär 2016, 19:08:12

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bigfellow

Zitat von: Hummel am 19. Jul 2018, 21:52:13
Laminat umfasst halt Vieles- von tapeziertem Sondermüll bis gegeneinander verleimte Schichten einer Holzart.
Ist das so? Ich dachte immer, es handelt sich bei "Laminat" im Instrumentenbau um Sperrholz, also um (mindestens 3) vom Faserverlauf her um 90 Grad versetzt verleimte Holzlagen.
Was ja Vorteile hat: hoher Festigkeit und Formstabilität, unempfindlich gegenüber Temparatur-, Luftfeuchte-Schwankungen.
Und Nachteile (schwingt nicht recht....), weshalb zumindest die Decke besser aus einem massiven Tonholz  bestehen sollte.

Hummel

Also ich hatte mal die alte Makala Dolphin, kein Plastikpopo, aber weder Korpus noch "Laminat"- Decke sahen von innen nach irgendeinem erkannbaren Holz aus. Draussen eh drölfzig Lackschichten. Geklungen hat sie trotzdem nicht schlecht. Die Frage bleibt- welchen Einfluß hat das Holz eines laminierten Korpus auf dem Klang.

Jogi

Zitat von: Hummel am 20. Jul 2018, 13:22:25
Die Frage bleibt- welchen Einfluß hat das Holz eines laminierten Korpus auf dem Klang.

Ich kann zwar auch nur mutmaßen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen klanglichen Unterschied macht, ob das nun ein laminierter Mahagoni- oder Palisanderkorpus ist. Da kommt es wohl nur darauf an was einem optisch besser gefällt.
Was ich mich frage: Wenn da bspw. steht laminierter Mahagonikorpus, sind denn dann die Sperrholzschichten aus Mahagoni? Oder kann da alles mögliche an Holz drin sein, hauptsache die äußerste Schicht ist Mahagoni?

Hummel

Da gibt es verschiedene Varianten, die von Bigfellow erwähnten 3 Furnierschichten Holz- die berühmte teilmassive Selmer-Gitarre von Django Reinhard hatte an den  Innenseiten Mahagoni, in der Mitte Linde und aussen Palisander. Da wird sich Selmer schon was bei gedacht haben.
Dann gibt es innen und aussen Holzschicht, mittig Pressirgendwas oder  Pressspannmatsche übertapeziert. HPL ist noch mal was anderes.
Fakt für mich aus eigener Erfahrung - teilmassiv ist meist günstiger, nicht unbedingt schlecht aber durch die massive Decke fast so empfindlich wie eine Vollmassive.
Ukemouse hatte mich damals noch vorsichtig gewarnt als ich meine fichtendeckelige Gewa Tenor als Urlaubsuke kaufte.  ::)
Um dann gleich mal zum Thema Fichtendecke zu kommen- selbige Gewa hat bei genauerem Hinsehen 6! wenn auch winzige Astlöchlein nebst den 2 Kratzern welche sie zur erfreulich günstigen B- Ware machten. Geklungen hat sie trotzdem passabel. Sie ist zwar weitergewandert und hat reinem Laminat Platz gemacht, trotzdem habe ich sie in guter Erinnerung. Im Vergleich zur Kmise ist sie nachgerade hässlich, aber darauf kam es mir nicht so an. Sie hat übrigens innen und aussen Walnuss beim Laminat, was in der Mitte ist weiß ich nicht.

Hummel

Ich habe mal eine Frage an die unter euch, die die Kmise haben oder zumindest kennen aber auch andere Teilmassive mit Fichtendecke in vergleichbarer Preisrichtung. Grob gesagt, die Uke als Konzert oder Tenor ab 50  bis  200 Euro. Ukemouse zB hatte mal die Alvarez, Claudilele bietet gerade eine Teilmassive im Forum an.
Vicky hat die Kmise  ja mit einer Kala Tenor verglichen die allerdings aus Mahagoni war. Da kann schon die Vorliebe für den Klang einer Holzart den Ausschlag geben. Gerade bei ihrem Review merke ich dass manchem der Fichtenklang besonders liegt und dann ist die erste Erfahrung mit einem solchen Instrument eine eindrückliche  Erfahrung, ein Aha- Erlebnis.
Meine Frage nun an euch- wie bewertet ihr die unterschiedlichen Teilmasssiven mit Fichtendecke? Das geht ja preislich durchaus noch höher.Kala Kokio etc 


ukemouse

Da ich nie gleichzeitig mehrere Fichten Konzert und/oder Tenöre hatte ist das natürlich bissl schwierig.
Die Alvarez klang klasse, aber war eben ne Tenor und bin nicht der Tenorfan. Mit der Kmise bin ich dagegen viel glücklicher (bei beiden war der Kaufgrund nicht die Fichtendecke sondern der offene Kopf...hihi ja ich weiß dooof danach ne Uke auszusuchen)

Ich hatte auch schon 2 mal ne Kala mit Fichtendecke, aber ich scheine einfach kein Kala Fan zu sein, denn bei beiden (und auch bei anderen Kalas, unabhängig vom Holz) hat mich etwas beim Klang gestört. Aber das ist ja Geschmacksache, wie auch die Vorlieben welche Ukegröße man bevorzugt.

Eins hatten aber alle gemeinsam, sie sind recht laut. Und Fichte entwickelt sich ja noch wenn sie viel gespielt wird.

Ansonsten habe ich ja nur Fichten Soprane. Die sind und waren schon immer meine lautesten Soprane.

Bisher war ja meine Clearwater meine Lieblings-Sopran. Laaaange Zeit, nur so hat sie ja in den letzten 10 Jahren jedem Verkaufswahn überstanden.
Leider muß ich gestehen, daß sie wohl nun Konkurenz hat.
Ich habe eine Uke gebraucht ergattert, die sie klangmäßig schlägt und genauso laut ist, wenn nicht lauter (etwas schwierig zu hören, weil sie eben total verschieden klingen). Die neue klingt heller, feiner, diferenzierter, ich finde sie klanglich einfach viel schöner.  OK, ich glaube allerding die neue ist Vollmassiv, kann man aber leider nicht sehen. Ist nur ne Vermutung, denn leider finde ich im Internet absolut nix über diese Uke.
Mir stellt sich nun auch die Frage ob die Holzqualität sich so deutlich im Klang niederschlägt, denn die neue hat eine ganz fein geriegelt Decke. Sieht einfach toll aus. Das hat die Cleatwater natürlich nicht, zudem ist sie glänzend lackiert.

OK, bissl am Thema vorbei mit den Sopranen. Aber die Holzqualitätsfrage würde sich ja auch auf die anderen Größen übertragen lassen.

Hummel

Das passt schon- vor allem das mit dem feineren differenzierteren Klang. Meine Hora hatte sich ja zu einer richtigen Knallfichte entwickelt- laut aber irgendwie unsensibel. Ich habe mich dann schon gefragt ob das an der groben Decke liegt oder ob ich was beim einspielen falsch gemacht habe.  Darf ich neugierig sein und nach dem Hersteller der neuen Erungenschaft fragen oder ist das noch privat?
Die Begeisterung für Fensterkopf ist doch ok, ich fange bei sichtbarer Feder an zu sabbern wie es sie leider fast nur bei Brüko gibt. Dafür geht mir Abalonegedöns am Popo entlang. Ich schätze das stammt noch aus meiner Gitarrenzeit. Bei Gitarren haben das ja nur noch wirklich hochwertige Instrumente, die für teilzeitjobbende Schulmädchen unbezahlbar waren.

ukemouse

Nein, die Marke meiner neuen ist nicht geheim. Drinnen steht Wiki UK311SE. Außer ein paar Shops wo sie zu sehen ist habe ich aber leider nichts über sie gefunden. In diesen Shops stehen leider auch keine weiteren Daten, daher kann ich nur erahnen daß der Korpus komplett massiv ist.

Hier mal alle meine Fichtis auf einem Bild.




Ich habe auch eine mit sichtbarer Feder, und das ist keine Brüko. Meine Lieblingsuke, die Asbury AU-24C hat eine sichtbare Feder (von vorne sieht man sie nicht, weil auf der Kopfplatte ein dunkles Funier drüber ist.

Guck


Gegen Abalone habe ich nichts, aber muß das auch nicht bei jeder Uke haben. Ich mag genauso gerne die ganz schlichten. Die Vielfalt macht es irgendwie, sonst wirds ja langweilig.


Knasterbax

@Hummel:
Die Kmises mit massiver Fichtendecke, einmal Tenor, einmal Konzert, haben mir gut gefallen. Eine habe ich verschenkt, eine verkauft.

Teilmassiv mit Fichtendecke aus meinen Beständen sind:
- Ohana Vita Sopran - die Fichtendecke nicht sehr feinjährig, das Instrument laut wie Sau ;D,
- Kala Travel Concert - ebenfalls sehr laut, was wohl eher der flachen Bauweise geschuldet ist,
- Stagg UC60-S - immer noch mein bestes Pferd im Stall, sehr differenzierter, runder und auch lauter Ton. Schön feinjährige Fichte.

Was da jeweils im Korpus an Laminat verbaut ist, kann ich nicht sagen, welchen Einfluss das auf den Ton hat, ebenfalls nicht. Ist mir auch wurscht.  ;)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Hummel

@Knasterbax danke,  was du über die Ohana sagst erinnert mich ein bisschen an meine Hora.  :) Noch eine Frage: die Kmises hattest du ja nur kurz bei dir, wie fandest du sie im Vergleich zu deiner Stagg und wie sah für dich die Struktur der Decke aus?
@Ukemouse- die Clearwater ist aber auch echt eine Hübsche! Die Neue Gebrauchte erinnert mich an Mainland vom Aussehen. Die Ashbury ist doch auch eine von deinen Lieblingen?

ukemouse

#100
Die Ashbury AU-24C ist klanglich meine absolute Lieblingsuke. Da ich aber auch gerne Sopran spiele bin ich da immer etwas zwiegespalten. Ich hatte mir aus dem Grund ja auch eine Ashbury Sopran gekauft, aber die Konzert klang halt einfach besser, irgendwie besonders für mich. Wenn schon die Koa Ashbury sie nicht toppen konnte.....

Für die Wiki muß ich nur noch die richtigen Saiten finden. Da sind zur Zeit Worth Sopran brown drauf. Die finde ich einfach viel zu dünn und schlabbrig. Wenn Worth, dann spiele ich eigentlich auf allen Uke-Größen die Worth Brown Tenor. Habe aber leider keine mehr. Vielleicht passen ja auch andere auf die Wiki, ich werde noch testen. Die Kleine ist ja noch nicht lange bei mir.

Bei dem Foto mit meinen 3 Fichtis fällt das ja noch viel mehr auf als in echt, daß die Kmise so viel heller ist. Die Clearwater war auch mal so hell, it aber im laufe der Zeit nachgedunkelt, da ich sie ja offen hier stehen habe. Und die Wiki ist sicher auch schon nachgedunkelt, aber bei der weiß ich ja leider nicht wie alt sie ist. Irgendwie schade, daß ich so gar nichts über sie weiß.


Hummel

Ich habe auch mal gegoogelt, WIKI gibt es neuerdings auch bei Amazon.de. Preisklasse Plastik über Laminat unter 100 Euro bis massiv um die 230. Infos ansonsten halt spärlich.

Knasterbax

@Hummel: So genau hab ich die Kmises nicht mehr in Erinnerung - ich glaube, sie waren nicht so feinjährig wie die Stagg.
Die Kmises sind von der Form her auch breiter an Schultern und Hüften als die Stagg, das gefällt mir nicht so. Meine Kmise Mahagoni (vollmassiv) dagegen hat wie die Stagg eher die Form einer alten Martin.  :)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Bebopalula

Ich habe eine Kmise Konzert. Sie ist gut verarbeitet, sieht mit dem dunkelbraun und hell sehr gut aus und klingt ordentlich, so dass ich sie als Konzert-Einsteiger-Uke immer gerne empfehlen würde, auch wegen des günstigen Preises. 

Leider habe ich aber auch hier, wie bei einer früheren Kala, gemerkt, dass ich den helleren Fichtenklang und die recht dünnen Decken nicht so sehr mag. Ich spiele meine Akkorde doch mit relativ kräftigem Schlag auf die Decke, so dass ich da immer Bedenken habe. Deshalb ziehe ich, wenn ich Konzertuke spiele, doch lieber Mahagoniuken vor.
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https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Hummel

Danke , ihr habt mir bei einer Entscheidung sehr geholfen. Bei meinem Ukenbestand gab es letzthinn ein paar Veränderungen. Für daheim sind meine Brükos Sopran und Longneck dazu die APC Tenor geblieben. Mehr brauche ich eigentlich nicht. Für Badewanne und Baggersee die Ukedalic- reicht. Der Rest ist weitergewandert. Mein Problem ist die Uke für die Arbeit. Die muss auch mal ein Weilchen im Werkraum überleben, da ich sie nicht täglich mit mehrmaligem Umsteigen im Bus mitschleppen kann. Sonstige Bedingungen- gitarrenähnliches und freundliches Aussehen, nicht zu teuer. Dann gehen aber die Ansprüche auseinander. Zum Singen und spielen in der Gruppe brauche ich ein durchsetzungsfähiges Instrument, dass notfalls auch recht robust ist. Die MugigMuk2 ist gar nicht übel, aber in einem große Raum oder im Garten gegen 10-15 Leute plus Rythmusinstrumente anstinken kann sie tatsächlich nicht. Auch beim Solospiel bei den teiweise sehr schwerhörigen Leuten war sie ein bisschen leise. Ausserdem sah sie zwar sehr hübsch aus, aber für unsere alten Herrschaften doch ungewohnt. Sie fand ein besseres Zuhause und ich kam günstig an eine Moselele Bamboolele Tenor. Die ist ja genau für solche Einsätze konzipiert worden.  Dabei stellte ich auch fest, dass die helle Farbe gut ankommt. Dafür hatte ich dann ein neues Problem. Auch mit Saitenwechsel war sie nicht  so toll geeignet für Solos und für kleinere Räume- etwa im Zimmer bei einem Bettlägerigen oder in einer kleinen Runde in der Sofaecke. Also würde ich doch noch eine Konzertgröße brauchen, möglichst hell gitarrenähnlich, nicht zu laut und nicht zu leise, zumindest etwas differenzierter als die Moselele und vor allem nicht zu teuer.  Daher all meine seltsamen Fragen. Beim Preis musste ich nun noch mal Abstriche machen weil ein Marder unser armes Auto angenagt hat. Ein Vandale und Kunstbanause!  >:(   Nun blieb  genau noch die Kmise in Fichte - Mahagoni mit Fensterkopf als Möglichkeit. Mit einem meiner extrafetten Gigbags, einem Luftbefeuchter und einem eigenen Regal in meinem Werkraumschrank wird auch die Fichtendecke zufriedengestellt. Da die Uke aktuell für 42 Euro samt Versand im Angebot ist habe ich zugeschlagen und warte was kommt.