Binding an die Uke

Begonnen von kiwidjango, 12. Dez 2016, 12:49:10

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kiwidjango

Hallo Andreas,

weißt du, wieviele Instrumente ich jährlich mit Kantenbeschädigungen reparieren muss?

Stoßschutz natürlich! Bindings werden in der Regel aus Harthölzern gemacht und diese sind härter, als die Decke. Hinzu kommt, daß ich die
Partien mit Kopfholz an Decke und Boden durch das Langholz des Randspanes abdecke. Die Holzfaser des Kopfholzes ist anfälliger für Feuchtigkeitsaufnahme(auch wenn sie lackiert ist).  So eine Leimfuge ist meist dichter, als eine dünne Lackschicht. Die Nanorisse, wo Feuchtigkeit
eindringt, sehen wir nicht.

Gruß aus der Werkstatt

Old Boy

Sehr interessante Informationen... danke dafür!

Noch schöner wäre es natürlich, wenn die Fotos sich per Popup vergrößern ließen, oder im Beitrag grundsätzlich schon etwas größer wären :)
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

kiwidjango

Hi Old Boy,

danke für die Anerkennung.

Ich bin froh, daß ich Computerlegastheniker es geschafft habe, überhaupt Fotos hier hochzuladen.

Was hättest du denn gerne in XXL ?
Gruß aus der Werkstatt

Ukulehrling

Zitat von: kiwidjango am 13. Dez 2016, 12:37:32
Ich bin froh, daß ich Computerlegastheniker es geschafft habe, überhaupt Fotos hier hochzuladen.
Was hättest du denn gerne in XXL ?

Hallo Dirk, nach Deiner wertvollen Hilfe in Sachen Transportschaden (Decke abgelöst) oute ich mich hier auch mal als interessierter + faszinierter Mitleser.

Ich fand die Fotos auch recht klein (besonders auf Bildschirmen mit hoher Auflösung, also besonders kleinen Pixeln). Vielleicht ist es ja möglich, die in die Gallerie der Club-Website (ukulelenclub.de) hoch zu laden und dann zu verlinken? (Wobei ich gerade feststelle, dass ich mit meinem Ukulelenclub-Login nicht weiter komme ... weiß da jemand was Genaueres?)

Gruß

Andreas
𝄞 😎 Ewiger 🔰Anfänger mit UAS und viel zu wenigen 🍍Pineapple-Ukulelen ...

Old Boy

Betrachte meine Bemerkung auf keinen Fall als Meckerei sondern als Verbesserungsvorschlag :)

Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte ... ein größeres Bild sagt noch einmal deutlich mehr! (Erfahrungswert)
Besser ein kleines Bild als gar kein Bild! (Alte masurische Bauernweisheit)

Ich bin auf jeden Fall froh, dass deine Fähigkeiten als Gitarrenbauer die deiner Computerkenntnisse weit übersteigen, sonst gäbe es hier nicht so viel zu "lernen".


Also, mach, wie es für dich am schnellsten geht! Nicht dass du am Ende deine Instrumente nicht fertig bekommst, vor lauter Forumsbeiträgen  :-[
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Dedel

Ich hätte da jetzt doch noch eine Frage.
Ich habe mir mal wieder einen Bausatz für eine Tenorukulele gekauft. Kompletten Neubau trau ich mir noch nicht zu.
Die Zargen des Bausatzes sind 1,8mm dick. Die Reifchen ebenfalls. Ich möchte aber gerne ein Binding anbringen.
Reicht die Reifchenstärke dafür überhaupt aus, oder sollte ich mir besser etwas dickere Reifchen zulegen, um die Verbindung zwischen Decke und Zargen nicht unnötig zu schwächen?

kiwidjango

Hi Dedel,

erster Schritt, um sich diese Stelle vor Augen zu führen ist : Eine Skizze mit org. Maßen!  Einfach nur, um sich bewußt zu machen, was da
abgeht.
Bei der Zargestärke von 1,8 + 1,8 Reifchen (36 mm) kann du ein Binding von 1,5 mm Fräsen. Dieses wird nur auf 1, 3 mm Tiefe
eingefräst, damit du was zum Nacharbeiten hast. Man wäre ja bekloppt, wenn man es tiefer einlassen würde. Dann müsste
man die Zarge nacharbeiten.....aber auch solche Blitzbirnen gibt es.
Direkt ganz bünding  gelingt selten und man fast immer Maßtoleranzen in der Bindingstärke...jedenfalls bei Holzstreifen.
Manche Hersteller schieben die Streifen noch durch eine Kalibiermaschine, aber auch da kann es sein, daß die ersten 10 cm dünner
sind.
Ich messe die Streifen immer nach und mach mir eine Markierung, ab wo die Stärke gleichmäßig bleibt.

Wenn du ein ABS binding mit 1,5 mm nimmst passt es. Du darfst aber bei dem dünnen Reifchen kein zusätzliches Purfling, also den Zusatzstreifen
zur Decke hin einlegen....das wird dann nix.

Gruß aus der Werkstatt

Dedel

Toll, danke für die Info. So habe ich es bei meinem ersten Bausatz gemacht. Doch jetzt hatte mich nachträglich die Angst beschlichen,
das die Auflagefläche der Decke vielleicht doch zu gering sein könnte und sich irgendwann die Decke ablöst. Da kann ich ja jetzt ganz beruhigt sein.

kiwidjango

......Wir wandeln immer entlang eines schmalen Grates jenseits der Physik.
Wie sollte man sonst bei ca 83 kg Saitenzug bei einer 12-String ruhig schlafen???

Stabil soll alles sein, aber Masse schwingt nun mal nicht gerne. Ergo nimmt man so lange was weg, bis die Balance von " hält gerade noch" und
" kann frei schwingen" erreicht ist....

Aber im Normalfall gibt der Klügere nach : Das Holz !

Wie sachte schon unser Omma: Der Mensch denkt, damit der Zufall weniger Chancen hat!
Gruß aus der Werkstatt

Dedel

Eine Kluge Omma hast Du.
Im übrigen finde ich, das dieser Thread hier schon quasi Hotline-Charakter hat, so schnell wie Du immer antwortest. Spitzenmäßig.

kiwidjango

...weißt du, ..die einsamen ,kalten Winterabende in der Werkstatt lassen es zu!
Gruß aus der Werkstatt

Dedel

Das läßt mich hoffen, daß du dich an anderer Stelle auch noch zu anderen Themen äußern wirst. Ich hab ja noch so viele Fragen, zu denen mir die Antworten fehlen z.B. zum Korpusvolumen, Schalloch, Bracing, etc,
die aber den Rahmen dieses Threads sprengen würden, denn hier gehts ja nur ums Binding.

kiwidjango

...hast nächstes Jahr vom 08.-14.10 schon was vor? Ich wüßte da was, wo alle deine Frage beantwortet werden und  es sogar lernen kannst, es richtig zu machen.
http://www.kloster-st-maria-esthal.de/index.php?id=41
Gruß aus der Werkstatt

Dedel

Ja, der Gedanke war mir auch schon gekommen. Lust hätt ich auf jeden Fall dazu.
Muß ich mal mit meiner Familie besprechen und das Portemonnaie befragen.

kiwidjango

...diese Parameter müssen natürlich geklärt sein.
Gegen zu rechnen sind aber die Kosten für dein nächstes Selbstbauprojekt, Werkzeug, etc. oder der Kauf einer neuen Uke.

Hier hast du als Gegenwert eine geballte Ladung Fachwissen in einer Woche, eigenes, hochwertiges Instrument, Hintergrundwissen
ohne Ende, ne tolle Umgebung, die Möglichkeit die Frau mitzunehmen, die dann eine Woche Klosterruhe tankt, abends ( wenn du noch in der Lage bist)!
ein wenig SingSang in netter Runde.


Heute muss ich mit der Bindinggeschichte ein wenig zurückfahren...ich baue noch mit ein paar Jungs Ritterburgen aus Holz und die müssen noch vor Weihnachten fertig werden.http://www.waz.de/staedte/muelheim/jugendliche-werkeln-in-projekten-fuer-ihre-zukunft-id208925435.html

Gruß aus der Werkstatt