ammoon Ukulele?

Begonnen von Jake96, 09. Jan 2017, 18:38:35

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Jake96

Ich bin die Tage bei Amazon und ebay über Ukulelen gestolpert, die unter dem Label "ammoon" << klick vertickt werden. 24" scheint eine Ukulele, entschuldigung "Hawaii-Gitarre" in Konzertgröße zu sein und der Preis lässt ahnen, dass es sich um ein besseres Spielzeug (ggf. von Kindern für Kinder?) handelt, zumal das Übersetzungsprogramm aus dem mystisch klingenden "Koa Plywood" direkt mal "Sperrholz Kaurimuschel" generiert hat. ;D ammoon baut sonst Effektgeräte, sagt google. Nichts desto trotz sind die Dinger schön anzuschauen und daher würde mich interessieren, wer die kennt die und ggf. Erfahrungen damit? Danke für Eure Aufmerksamkeit!


Ukulehrling

Hallo Jake,

ich kenne zwar keine Geräte von ammoon, aber ich habe mir im Sommer eine Sopran-Ukulele aus China bestellt, die inkl. Versand(!) nur 33 EUR gekostet hat. Sauber verarbeitet, gute Saitenlage (nicht perfekt, aber wirklich gut), richtig guter Klang, der in den letzten Monaten nochmal zugelegt hat. — Also auf den Preis würde ich bei Direktimporten nichts geben. Allerdings verweise ich auf den Thread hier im Forum zum Handel mit Palisander. Wenn Du was bestellst, pass auf, dass kein "rosewood" dran ist, oder wenn, entsprechende Herkunftsnachweise ("aus legaler Quelle") mitgeliefert werden, sonst bleibt das gute Stück vlt. beim Zoll hängen ...

Ansonsten gab es doch hier schon einmal so einen Thread zu China-Ukulelen einer anderen Marke, da waren doch auch die meisten, die von eigenen Käufen berichteten, ziemlich zufrieden.

Ich schätze mal, dass die Preise, die da verlangt werden, ungefär den Einkaufspreisen der Hersteller/Importeure entsprechen, die wir dann für gut das Doppelte im Musikalien-Einzelhandel erwerben können — dann halt mit Markenlogo drauf.

Andreas
𝄞 😎 Ewiger 🔰Anfänger mit UAS und viel zu wenigen 🍍Pineapple-Ukulelen ...

ukelmann

Aus Erfahrung: Ammoon ist sicherlich eine Marke, die ihre Ukes irgendwo einkauft, und dann unter ihrem Namen verkauft.

Ich habe zwei flache Slim/Thin-Ukulelen gekauft, die identisch jeweils unter den Namen Ammoon, Exquisit und noch anderen angeboten wurden, aber immer mit dem Label IZ versehen waren. Nach Erhalt der Ukulelen habe ich weiter gegoogelt und irgendwann eine Fa. in Quangzhou (o.ä.) gefunden, die anbietet von dem Modell bis zu 19.000 Stück (neunzehntausend) pro Monat liefern zu können.

Übliche Größen im internationalen Maßstab sind 27 Zoll (Tenor), 24-Zoll (Concert) und 21 Zoll (Sopran). Meine Ukes wurden mit Fichte/Spruce-Decke angeboten, und die hell-holzfarbene ist IMO auch Fichte. Bei der schwarzen vermag ich's nicht zu sagen, die helle klingt definitiv spitzer/heller, was zu Fichte passt. 

Beide Ukulelen sind gut bis sehr gut verarbeitet, gute übersetzte, geschlossene Tuner (kopflastig)  und wg. der Dicke des Materials etwas schwer und nicht so laut wie erhofft (allerdings völlig normal laut, die sind nur 42 mm dünn), haben aber angesichts des Preises (damals ca. 60-70 EUR) ein (sehr) gutes Preis-Leistungsverhältnis. Definit kein Schrott, sondern gute Ware.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

ukemouse

Zitat von: Ukulehrling am 09. Jan 2017, 20:24:57
Allerdings verweise ich auf den Thread hier im Forum zum Handel mit Palisander. Wenn Du was bestellst, pass auf, dass kein "rosewood" dran ist, oder wenn, entsprechende Herkunftsnachweise ("aus legaler Quelle") mitgeliefert werden, sonst bleibt das gute Stück vlt. beim Zoll hängen ...

Da wäre ich grad jetzt, wo das erst anläuft vorsichtig, denn an fast jeder Uke ist Palisander (Griffbrett+Steg).

Ich hatte ja eine tolle Uke aus China, allerdings von Amazon versand. Zum Glück, denn auf Rechnungsanforderung erhielt ich nur die Antwort "Rechnung is nicht, ich soll mich an Anamzon wenden", natürlich sagt Amazon das selbe "an Händler wenden, wir sind nur Versender". Also hab ich sie lieber zurück geschickt, so wichtig war die mir nun nicht.
Ich würde sowieso mal gerne wissen ob man jetzt direkt von Amazon überhaupt eine "richtige" Rechnung bekommt, wo das mit dem Cites II angegeben ist. Ich hab ja direkt Lust das mal auszuprobieren.

Ukulehrling

#4
Zitat von: ukemouse am 10. Jan 2017, 14:34:54
Zitat von: Ukulehrling am 09. Jan 2017, 20:24:57
Allerdings verweise ich auf den Thread hier im Forum zum Handel mit Palisander. [...]

Da wäre ich grad jetzt, wo das erst anläuft vorsichtig, denn an fast jeder Uke ist Palisander (Griffbrett+Steg).

Ich würde sowieso mal gerne wissen ob man jetzt direkt von Amazon überhaupt eine "richtige" Rechnung bekommt, wo das mit dem Cites II angegeben ist. Ich hab ja direkt Lust das mal auszuprobieren.

Ich fürchte, dass das zurzeit noch (fast) niemand macht. Selbst vom großen T kam Ende Dezember noch die Antwort, dass die z.Zt. noch die Situation analysieren (meine Worte).

Es gibt die China-Marke "Kmise", die z.T. schon aus UK verkauft wird. Und NOCH ist das ja EU. Evtl. wirst Du ja da fündig. Die Ukulele ist dann ja schon in die EU eingeführt. Die Frage mit ausreichenden Belegen für legitime Naturentnahme bleibt natürlich.

Ich selbst versuche zurzeit krampfhaft, gegen mein UAS anzukämpfen, weil einfach überall Palisander (= Rosewood = ...) drin ist.

Zitat von: ukemouse am 10. Jan 2017, 14:34:54
Ich hab ja direkt Lust das mal auszuprobieren.

Da würde mich das Ergebnis brennend interessieren. Hat vielleicht schon jemand hier im Forum im aktuellen Jahr eine palisander-haltige Ukulele erworben? CITES dabei? Probleme? ...

Es grüßt

Andreas
𝄞 😎 Ewiger 🔰Anfänger mit UAS und viel zu wenigen 🍍Pineapple-Ukulelen ...

Jake96

Palisander ist hier irrelevant, da der Verkäufer in Hamburg sitzt. Also ist der ganze Zollkram Verkäufersache. Ich habe eher Bedenken wegen Kinderarbeit und da mir der Verkäufer auf Nachfrage nicht sagen kann oder will, wo die Dinger gebaut werden, lasse glaube ich die Finger weg. Danke für Eure Mühe.

ukemouse

Zitat von: Jake96 am 10. Jan 2017, 22:39:23
Palisander ist hier irrelevant, da der Verkäufer in Hamburg sitzt. Also ist der ganze Zollkram Verkäufersache.

Ich glaube da gehts du ein bischen zu blauäugig an die Sache ran. Ab dem 2.1.2017 muss auch bei den sich bereits bei den Händlern in der EU befindlichen Instrumente auf der Rechnung vom Händler ein Zusatz stehen, daß eine Vorerwebsbescheinigung vorliegt. Wie genau so ein Satz aussieht weiß ich nicht, ich habe noch kein Instrument dieses Jahr gekauft.
Natürlich ist das alles Verkäufersache, uns interessiert ja auch eher ob das nun auch alle Verkäufer so machen. Und wenn nicht, was dann? Wenn man so ein nach dem 2.1.2017 neu erworbenes Instrument für immer und ewig behalten will ist das wohl wurst, aber was wenn man es mal weiter verkaufen möchte? Also ich würde wenn es nicht eindeutig auf der Rechnung ausgewiesen wurde, auf jeden Fall vom Rückgaberecht gebrauch machen.

Jake96

Zitat von: ukemouse am 11. Jan 2017, 10:18:00aber was wenn man es mal weiter verkaufen möchte?

Dann ist der Verkauf eben nicht ganz legal. Genau so wie unerlaubterweise privat Konzerttickets, Software (vor 2012), etc. verkauft wird/wurde. Interessiert unsere Zollbehörden nicht die Bohne, solange Du das nicht gewerbsmäßig machst. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass hier demnächst Zollfahnder mitlesen.

Anke

Zitat von: Jake96 am 10. Jan 2017, 22:39:23
Ich habe eher Bedenken wegen Kinderarbeit und da mir der Verkäufer auf Nachfrage nicht sagen kann oder will, wo die Dinger gebaut werden, lasse glaube ich die Finger weg. Danke für Eure Mühe.

Wenn Du so denkst, dann wirst Du auch kaum ein Instrument der großen "namenhaften" Hersteller (Ohana, Kala, Mainland etc...) kaufen können, denn es ist davon auszugehen, dass diese Instrumente mit großer Wahrscheinlichkeit auch irgendwo in Asien gebaut werden unter ggf. fragwürdigen Bedingungen.
Dann bleibt nur deutsche Handarbeit (z.B. Brüko, Bugle, Stevens, Claus Mohri und wie sie alle heißen...). Dafür legst Du dann aber i.d.R. deutlich mehr Euros hin.

Nur mein Senf dazu.

Liebe Grüße von Anke

Ukulehrling

Zitat von: Jake96 am 11. Jan 2017, 17:09:25
Dann ist der Verkauf eben nicht ganz legal. [...] Interessiert unsere Zollbehörden nicht die Bohne, solange Du das nicht gewerbsmäßig machst. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass hier demnächst Zollfahnder mitlesen.

So einfach kannst Du es Dir nicht machen: Wenn Du beim Konzert-Ticket erwischt wirst, verfällt es halt. Bei der Ukulele kann es Dir schon beim Überqueren der EU-Außengrenzen passieren, dass das gute Stück einkassiert wird, weil Verdacht auf illegale Hölzer besteht. Auch wenn irgend wo was von 10 kg Gewicht rumgeistert: es ist noch längst nicht alles geklärt. Außerdem können solche Bestimmungen mit steigender Bedrohung der Baumarten auch noch verschärft werden.

Und was ist, wenn Du nach ein paar Jahren UAS mal Deine Sammlung verkleinern oder auflösen willst? Bei 20 Ukulelen kann der Zoll ganz fix mal auf Gewerbe tippen ...

Viel Glück! ;)

Andreas
𝄞 😎 Ewiger 🔰Anfänger mit UAS und viel zu wenigen 🍍Pineapple-Ukulelen ...

Jake96

Zitat von: Anke am 11. Jan 2017, 18:55:46

Wenn Du so denkst, dann wirst Du auch kaum ein Instrument der großen "namenhaften" Hersteller (Ohana, Kala, Mainland etc...) kaufen können, denn es ist davon auszugehen, dass diese Instrumente mit großer Wahrscheinlichkeit auch irgendwo in Asien gebaut werden unter ggf. fragwürdigen Bedingungen.
Dann bleibt nur deutsche Handarbeit (z.B. Brüko, Bugle, Stevens, Claus Mohri und wie sie alle heißen...). Dafür legst Du dann aber i.d.R. deutlich mehr Euros hin.

Nur mein Senf dazu.

Liebe Grüße von Anke

Danke für den Hinweis. Die Mehrzahl meiner Instrumente kommt tatsächlich aus Portugal, Deutschland und Canada.
Den Rest im Hinblick auf Holzfragen, wird eine Vorwerbsbescheinigung meiner Unteren Naturschutzbehörde heilen.  8)
Zurück zur ammoon.... ;)