Versicherungsfall

[tibatong]

Hallo zusammen,

ich hoffe, es kann mir hier jemand helfen. Letzte Woche hat ein Feund von mir aus Versehen meine Pono MTSH Pro Classic runtergeworfen. Sie hat einen dicken Kratzer an der Kopfplatte und was noch viel schlimmer ist, einen Schaden am Korpus. Die Decke hat sich von den Seiten gelöst und das Holz sieht "gestaucht" aus (siehe Bilder unten). Ich kann mir die Bilder, geschweige denn die Ukulele kaum anschauen - der Anblick schmerzt!

Jetzt möchte die Haftpflicht meines Freundes, dass ich bei einem Gitarrenbauer einen Kostenvoranschlag für eine Reparatur einhole. Da kamen mir direkt zwei Fragen in den Sinn:

1. Kann man diesen Schaden reparieren, ohne einen Klangverlust und ohne große ästhetische Flows. Mir ist klar, dass man die Reparatur sehen wird, aber sehen und ins Auge stechen sind da für mich zwei Paar Schuhe.

2. Ist es legitim, dass mir die Versicherung lediglich eine Reparatur anbietet? Einen Wertverlust werde ich ja dennoch haben und eigentlich würde ich gerne wieder ein unversehrtes Instrument haben...

Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit solchen Versicherungsfällen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet.

Beste Grüße & vielen Dank,

Benjamin

http://www.directupload.net/file/d/5015/edlmj9xw_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/5015/lkwq82mr_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/5015/jqf7rqph_jpg.htm

[kiwidjango]

Hallo Benjamin,

eine Reparatur ist machbar.

Außer der Deckenablösung und Stauchung des Bindings muss das Instrument auf evtl. unsichbare Schäden untersucht werden.
Gerne springen bei solchen Stürzen die Deckenverbalkungen auf kurzen Strecken ab . Dieses verursacht dann ein Sirren unter der Decke.
Der Korpus ist matt lackiert und so sollte eine Neulackierung die Schadensstelle recht unsichtbar werden lassen.

Die Macke an der Kopfplatte lässt sich auch wieder hinbekommen.

Du wirst Schwierigkeiten bekommen, wenn du von der Versicherung ein neues Instrument haben möchtest.

Selbst bei übelen Druckstellen an Fensterrahmen, bekommst du kein neues Fenster, wenn durch eine fachliche Reparatur die Funktion des Fensters
in der Optik wieder hergestellt ist. Der Versicherungsnehmer hat eine Pflicht zur "Schadensminderung"...so argumentieren die Versicherer.

beste Grüße aus der Werkstatt
Dirk Jungbluth

[allesUkeoderwas]

Ich denk mal, daß das der ganz normale Weg bei einem Versicherumgsfall ist.

1. Begutachtung - In diesem Fall durch einen Handwerksbetrieb (Instrumentenbauer)
2. Instrumentenbauer schätzt den Schaden - Vermutlich wirtschaftlicher Totalschaden
3. Du schickst das und den Kaufbeleg an die Versicherung und die Versicherung zahlt.

Falls sich eine Reparatur wirtschaftlich lohnt, kann man bei einem Fachbetrieb davon ausgehen (und es auch erwarten), daß kein Schaden zurückbleibt.

Falls Du keinen Kaufbeleg hast, reicht meist auch der Hinweis auf den Preis bei XYZ.
U.U. will die Versicherung das beschädigte Instrument haben.

Bei Schäden dieser Größenordnung machen Versicherungen normalerweise keine Probleme.
Sie brauchen halt Unterlagen über den Wert und den eingetretenen Schaden.

[DerHans]

Bitte bedenke, dass Du nur den Zeitwert ersetzt bekommst, falls überhaupt; Ein Anwalt kann Dir hier mehr sagen. Hoffentlich hast Du eine Rechtschutzversicherung, sonst wirds teuer. Solche Sachen sind überaus lästig

Falls Du diese lästige Sache nicht gütlich regeln kannst, bleibt nur der juristische Weg. Das ist ohne Rechtsschutz finanziell kaum tragbar,für Otto Normal.

Ich kenn sowas, das ist mehr als ärgerlich

Viel Glück

[tibatong]

Lieben Dank Euch! Ich habe einen Gitarrenbauer in Köln gefunden, der sich die Sache einmal anschaut. Beste Grüße in die Runde!

[Patrick aus Berlin]

hi,

sollte dein Gitarrenbauer keinen wirtschaftlichen Totalschaden feststellen, sollte er auf jeden Fall noch ein Wertminderungs-Gutachten anfertigen, weil sichtbar wird der Schaden bleiben....jeder cent zählt  .

[Frolicks]

Wie weit wohnst du denn von Duisburg entfernt? Dort könnte kiwidjango mal einen Blick drauf werfen, der sich ja nu gut mit Ukulelen auskennt. Der betreffende Gitarren-/INstrumentenbauer sollte ja zumindest ein bisschen Ahnung von Ukulelen haben.

Oder sonst ist vielleicht der Weg zu Claus Mohri nach Panrod im Hintertaunus näher? Das ist in der Nähe von Limburg an der Lahn. Sonst fällt mir hier so im Westen kein Gitarrenbauer ein, der sich auch mit Ukulelen auskennt. Aber vielleicht kenne ich auhc nur keinen.