künstliche Alterung/Reifung von Instrumenten - ToneRite

Begonnen von djuke, 25. Jul 2018, 22:55:30

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allesUkeoderwas

#15
Zitat von: djuke am 27. Jul 2018, 21:33:08
@allesUkeoderwas,
ab welcher Könnensstufe "darf" man denn eine "gute" Uke spielen?
Wie überall empfohlen, sollte man zum Start eine doch nicht ganz so billige Uke wählen, um nicht den Spaß zu verlieren.
Wenn man dann fit ist, kann man dann ja auf eine Plastikuke zurück greifen.
Liebe Grüße

Teuer ist leider kein Garant für gute Bespielbarkeit und billig muß nicht gleichzeitig schlecht sein.  ;)

Eine gute, billige Plastikuke wie z.B. Korala Explore mag zwar trashig klingen, ist aber out of the Box spielbar, was selbst bei teuren Ukulelen nicht immer der Fall ist. Und somit ist sie durchaus ein gutes Einsteigerinstrument.

Und von dürfen war nie die Rede weiterhin beurteile ich mit Sicherheit keinen Musiker, bzw. seine Musik nach dem Preis seines Instrumentes.

@ Bebopalula

Was die "Verschönerung" bzw. Individualisierung betrifft stimme ich Dir gerne zu.
Eine Wandergitarre aus den 70ern ohne "Atomkraft nein danke" oder Friedenstauben Bepperle ist kalter Kaffee!  :D
Ukulelen: Nur Schrott

Hummel

Was man damals rumgeschleppt hat, da ist die Uke doch viel bequemer.  Die Bipscher kamen aber nicht drauf um den Klang zu verbessern, sondern wirklich nur als Statement und um den Lack zu ruinieren.

gerald

Zitat von: Hummel am 28. Jul 2018, 08:53:43
Was man damals rumgeschleppt hat, da ist die Uke doch viel bequemer.  Die Bipscher kamen aber nicht drauf um den Klang zu verbessern, sondern wirklich nur als Statement und um den Lack zu ruinieren.
Auch damals hätte man schon clever eine Ukulele mit sich herumschleppen
können.

Anekdote am Rande, bei Brüko in Kitzingen sind in vielen Ecken Ukulelen
versteckt, die die Pfeiffers einerseits zu schade zum Wegwerfen finden,
andererseits aufgrund irgendwelcher vermeintlicher "Fehler" nicht verkaufen
mögen.
Mitunter hat man Glück und bekommt ein paar dieser Schätzchen zu
sehen. In einer solch glücklichen Situation wurde einmal ein Instrument
gezeigt; der "Fehler": es wurde testweise mit dieser typischen 70er-Jahre
hochglanz Lackierung versehen.
Das Instrument ist bestimmt weder künstlich noch manuell gealtert, sondern
liegt gut versteckt in der Werkstatt in Kitzingen. Wenn also jemand genau
solche Dinge mag und das Instrument benutzen und vielleich sogar noch
mit einer kleinen Friedenstaube oder "Atomkraft - nein Danke Sonne"
verschönern möchte, könnte in Kitzingen anrufen und nachfragen, ob die
vielleicht doch zu verkaufen ist...

Hummel

Um noch mal zum Ausgangsthema zu kommen- ich verstehe das eigentlich gar nicht so recht. Alles ausser einer Fichtendecke ist doch in ein paar Wochen oder maximal Monaten ausreichend eingespielt.  Und wer nicht die Geduld hat so eine Fichte in Ruhe reifen zu lassen kann Zeder nehmen. Uken mit Zederndecke habe ich noch nie live gehört, aber Volker Riess verbaut sie sehr gerne und  Gitarren  zumindest klingen durchaus gut damit.
Zu dem auch hier mal wieder aufgetauchten Thema wie teuer eine Uke sein soll und woraus gebaut:
Material und Verwendungszweck sollten zusammenpassen. Deshalb bin ich durchaus ein Fan von Plastik und Laminat für den Alltag.
Bei Qualität und Preis gibt es für mich 2 Maßstäbe 1.kann sich mein Spiel durch dieses Instrument verbessern bzw habe ich damit wirklich mehr Spaß 2. werde ich dem Instrument überhaupt gerecht?
Für Akkorde auf den ersten 5 Bünden benötigt man kein teures Teil das garantiert bis zum 14ten bundrein ist. Und das kann eine ganze Weile dauern bis man da alles beherrscht.Wenn es mehr wird beim Strumming werden die Reinheit und der gute Klang schon wichtig. Beim Fingerpicking kann man schon sehr früh über den fünften Bund hinauskommen auch als Anfänger. Der erste und bekanntere Teil der Spanischen Romanze zB geht bis zum 12ten und ist total simpel. Den schaffe ich leichter als manche Akkordwechsel in den ersten Bünden. Es braucht aber ein bis oben hin bundreines Instrument. Für meine höchst stümperhaften Liedbegleitungen tuns die Moselele und die Plastileila allemal und wohl für alle Zeiten.
Also gibt es keine für alle Spieler geltenden Regeln ab wann man welche Qualität braucht.

HüpfenderFloh1976

Schön gesagt und entspricht voll der Realität...., ich bin das lebende Beispiel. 5 Bünde beherrsche ich blind danach nichts mehr 8).
Meine teuerste ist die S1 und der bin ich bestimmt nicht gewachsen aber ich liebe den Klang. Meine für mich best klingende UKE ist die Kala Sopran mit fichtendecke und Hochglanz, auch eine waterman habe ich seit letzter Woche,( im zweiten Anlauf) auch hier kann ich sagen das es Spaß macht und darum geht es doch.
LG TIMO

Hummel

Die Waterman wird bestimmt Spaß pur! Ich liebe meine Ukedalic!

HüpfenderFloh1976

Ja ich freu mich auf die Nordsee mit ihr :D
Die erste hatte eine eingefallene Decke.
Die neue ist super aber die Saiten mag ich nicht

Hawe49

#22
Es geht doch gar nicht darum, was man "braucht".
"Brauchen" braucht man garnix ... auch keine Ukulele, eigentlich gar kein Instrument, nicht mal selbst zu musizieren ...
Man kann übrigens auch sehr gut mit aus Abfall selbst gebauten "Instrumenten" musizieren, dann spart man sogar die Billig-Uke.

Zum Glück sind Musizieren und künstlerische Aktivitäten allgemein in erster Linie auch eine Gefühlsangelegenheit, nicht nur eine nüchterne Sachentscheidung. Und viele Menschen haben eben auch Freude z. B. an schöner Optik, an Aussehen und Anfassgefühl schönen Holzes, an wirklich gutem Klang, an guter Handwerksarbeit etc. auch wenn man nur ein paar Akkorde kann. Auch Experimentierfreude mit "Neuem" kann eine Rolle spielen. Ob man das "braucht", oder gar so einem Instrument "gerecht wird" ist völlig unwichtig - wichtig ist dass man Freude an seinem Instrument oder seinen Instrumenten hat, völlig gleichgültig ob Billigst-Uke oder Konzertinstrument. Und dafür braucht sich niemand zu entschuldigen.

Hummel

Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Es geht darum, dass man sich selbst keinen Druck machen soll. Ich kann mir ein teures Instrument kaufen ich muss es aber nicht.

Claudilele

Zitat von: Hawe49 am 30. Jul 2018, 10:04:17
Es geht doch gar nicht darum, was man "braucht".
"Brauchen" braucht man garnix ... auch keine Ukulele, eigentlich gar kein Instrument, nicht mal selbst zu musizieren ...
Man kann übrigens auch sehr gut mit aus Abfall selbst gebauten "Instrumenten" musizieren, dann spart man sogar die Billig-Uke.

Zum Glück sind Musizieren und künstlerische Aktivitäten allgemein in erster Linie auch eine Gefühlsangelegenheit, nicht nur eine nüchterne Sachentscheidung. Und viele Menschen haben eben auch Freude z. B. an schöner Optik, an Aussehen und Anfassgefühl schönen Holzes, an wirklich gutem Klang, an guter Handwerksarbeit etc. auch wenn man nur ein paar Akkorde kann. Auch Experimentierfreude mit "Neuem" kann eine Rolle spielen. Ob man das "braucht", oder gar so einem Instrument "gerecht wird" ist völlig unwichtig - wichtig ist dass man Freude an seinem Instrument oder seinen Instrumenten hat, völlig gleichgültig ob Billigst-Uke oder Konzertinstrument. Und dafür braucht sich niemand zu entschuldigen.

Besonders den zweiten Absatz kann ich voll unterstreichen!

lelopa

Zitat von: Hawe49 am 30. Jul 2018, 10:04:17
................................................
Und viele Menschen haben eben auch Freude z. B. an schöner Optik
....................................................

Das isses ja: in für manche sieht das "künstlich Gebrauchte" eben nicht so "schön" aus wie natürlich gealtertes. Und selbst optisch durchaus ansprechend künstl. Gealtertes finde ich peinlich, wenn ich weiß, es ist künstliche Patina, o.ä..

Hawe49

#26
Zitat von: Lucky L'Uke am 31. Jul 2018, 04:46:10
Und selbst optisch durchaus ansprechend künstl. Gealtertes finde ich peinlich, wenn ich weiß, es ist künstliche Patina, o.ä..
Das ist aber DEIN Problem ... ;)
Peinlich wäre es - vor allem für den Betreffenden selbst - wenn jemand sich selbst oder anderen vortäuschen würde es SEI echt und nicht nur ein optischer Stil der ihm gefällt.

Aber das habe ich ehrlich gesagt noch nie erlebt. Im Gegenteil, da wird ganz offen darüber gesprochen, auch Erfahrungen und Know How drüber ausgetauscht, und wenn Außenstehende von sich aus das "schöne alte" Instrument bewundern das sofort richtiggestellt und erklärt.

lelopa

Zitat von: Hawe49 am 31. Jul 2018, 10:56:51
Zitat von: Lucky L'Uke am 31. Jul 2018, 04:46:10
Und selbst optisch durchaus ansprechend künstl. Gealtertes finde ich peinlich, wenn ich weiß, es ist künstliche Patina, o.ä..
Das ist aber DEIN Problem ... ;)

Zum Glück ist es KEIN Problem  8)

Peinlich wäre es - vor allem für den Betreffenden selbst - wenn jemand sich selbst oder anderen vortäuschen würde es SEI echt und nicht nur ein optischer Stil der ihm gefällt.

Aber das habe ich ehrlich gesagt noch nie erlebt.

Abwarten - kommt evtl. noch.... ich habe das schon erlebt.  ???


Hummel

#28
Sorry Doppelpost

Hummel

#29
Zitat von: Hawe49 am 30. Jul 2018, 10:04:17
Es geht doch gar nicht darum, was man "braucht".
"Brauchen" braucht man garnix ... auch keine Ukulele, eigentlich gar kein Instrument, nicht mal selbst zu musizieren ...
Man kann übrigens auch sehr gut mit aus Abfall selbst gebauten "Instrumenten" musizieren, dann spart man sogar die Billig-Uke.

Zum Glück sind Musizieren und künstlerische Aktivitäten allgemein in erster Linie auch eine Gefühlsangelegenheit, nicht nur eine nüchterne Sachentscheidung. Und viele Menschen haben eben auch Freude z. B. an schöner Optik, an Aussehen und Anfassgefühl schönen Holzes, an wirklich gutem Klang, an guter Handwerksarbeit etc. auch wenn man nur ein paar Akkorde kann. Auch Experimentierfreude mit "Neuem" kann eine Rolle spielen. Ob man das "braucht", oder gar so einem Instrument "gerecht wird" ist völlig unwichtig - wichtig ist dass man Freude an seinem Instrument oder seinen Instrumenten hat, völlig gleichgültig ob Billigst-Uke oder Konzertinstrument. Und dafür braucht sich niemand zu entschuldigen.
Da das Posting sich doch stark auf meinen vorangehenden Beitrag bezieht doch noch mal eine Antwort darauf. Zuerst hat es mir ja so die Sprache verschlagen, dass ich nicht recht wusste wie ich antworten sollte , aber nun doch.
1.Ich sprach davon was ich für mich als sinnvoll erachte, nicht davon was "man" braucht. Das kann jeder machen wie er/sie will. Und mus sich sicher bei niemandem zu entschuldigen. Siehe auch letzten Satz meines Beitrags
2. Aus meiner Sicht ist es absolut klar in welchem Sinn das Wort brauchen in diesem Fall gemeint ist- nämlich jemand braucht etwas zur Erfüllung eines Wunsches bzw  persönlichen Zieles nicht zur Sicherung seines nackten Überlebens. Ob Menschen Musik generell brauchen? Menschen aller Zeiten und Orte haben musiziert, ev sogar die Neandertaler. Die hatten  garantiert mit dem Überlebenskampf mehr zu tun als wir . Eventuell gibt es da eine wichtige soziale Funktion,  wie es das auch bei in Gruppen lebenden Tieren gibt.
Zu den Instrumenten- klar kann ich auch ohne Instrumente musizieren oder mit etwas Selbstgemachtem. Strohhalm zwischen die Daumen klemmen, Weidenflöte schnitzen etc. Wenn ich aber nun die Absicht habe Ukulele zu spielen, dann nutzt mir zur Umsetzung dieser Absicht die Weidenflöte soviel wie eine Tuba, nämlich nix. Und wenn ich nach eine Weile die Vorliebe für einen bestimmten Stil erkenne oder meine Eignung für eine bestimmte Größe des Instrumentes könnte es sinnvol sein zukünftige Instrumente entsprechend zu wählen. Um dann gleich dem nächstmöglichen Einwand zu begegnen- natürlich kann ich auch versuchen auf einer Sopran Bassbegleitung zu machen und sicher kann man auch auf der Reso Renaissancemusik spielen. Ob das dann allgemein die optimale Wahl ist? Und ob sich dann Debatten zu egal welchem Thema überhaupt noch lohnen?  ;)