Custom Ukulele: Hau\'oli & Haole Spalted Mango Tenor

Begonnen von Doc Aloha, 08. Mai 2008, 21:45:03

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nanja

Wer hat denn eigentlich die Stegeinlage gebastelt?

Doc Aloha

#31
Du meinst das kleine Inlay im Muster der Bindings?
Das ist ein Stück Binding, das Meister Hegewald dann in ein Steg eingefügt hat.
Oder meinst Du die Knocheneinlage? Die hat Hegewald selbst gemacht.

nanja

Die Knocheneinlage. Der Meister selbst - aha!  :mrgreen:  Macht die Kompensation tatsächlich etwas aus?

Doc Aloha

Ja - die Kompensation gewährleistet die Bundreinheit.

nanja

Ich hätte ja sehr gerne mal ein Schleif- und Feilanleitung für Stegeinlagen. Ich meine, wenn man die Kompensation selbst an einem Knochenstück einfeilen möchte. Ob es so etwas gibt? Kommt ja nun auch auf die Mensur an... gibt es Tabellen?  :roll:

Mike von D

Nein, da gibt es keine Tabellen.

manche Hersteller (speziell auch von 6 Saitern) machen die Stegeinlagen mit Absicht schräg so das die dickeren Saiten \"länger\" sind.
Das heißt, je dicker die Saite um so größer die Saitenkompensation.
Das finde ich für Ukulelen nicht Sinnvoll, denn das ist nur für LowG optimal, nicht aber für HighG
Rigk sprach da mal von 2mm was aber eben nur ein Mittelwert ist.

Hier ist eine Tabelle die ich gefunden habe (und in mm umgerechnet) basierend auf Sopran Mensur 343mm
Und zur Berechnung wurden hier Savarez Aliance Strings verwendet die ich nicht kenne und daher nicht weiß welche Durchmesser die haben.

String#      Note      Sattel-12.Bund      12.Bund bis Steg        Länger        % Länger
1               A          171,45mm            173,48mm               2,03mm             1.2%
2               E          171,45mm              174,24mm               2,79mm             1.6%
3               C          171,45mm              177,80mm               6,35mm             3.7%
4               G          171,45mm           174,24mm               2,79mm            1.6%

Wie man sieht ist die C-Saite niemals perfekt zu kompensieren, es sein denn man baut eine optimale Brücke.

Aber was man deutlich sieht ist warum die Stegeinlage an der Ukulele so gefeilt ist.
Setzt man die Brücke 2mm weiter Zurück hat man die Kompensation für die A Saite schon erreicht.
Und den Rest feilt man eben zur C Saite hin schräg so das diese \"länger\" wird und für HighG wieder nach vorne.
Bei LowG muss man die gesammte Stegeinlage schräg feilen.
Da aber die Stegeinlagen nur zwischen 2 und 2,4mm breit sind kann die C-Saite nicht perfekt Kompensiert werden.

ich mache mich mal auf die Suche nach einer Formel mit der man das berechnen kann, sollte nicht allzu schwierig sein.

Wobei ich dazu sagen muss das wir hier von Cent Bereichen sprechen die für das \"normale\" Menschliche Ohr schwer oder gar nicht wahrnehmbar sind. (WWelti mal davon ausgenommen  ;)  )
Ich habe es auch schon bei einigen Ponos gemacht und habe meßbare Resultate erzielt.

Maik

Earlyguard

Zitat von: Mike von DWobei ich dazu sagen muss das wir hier von Cent Bereichen sprechen die für das \"normale\" Menschliche Ohr schwer oder gar nicht wahrnehmbar sind. (WWelti mal davon ausgenommen  ;)  )

Jaaa! Unser \"Oberster Intonator\" hat mit Abstand die feinsten Ohren... :lol:
Obwohl ich gut nachvollziehen kann, warum Haole bei dieser Uke solchen Perfektionismus zelebriert:
er möchte für seine Investition das bestmögliche Ergebnis! Und das ist mehr als nachvollziehbar! :D

..

Johnny-Flash

Ein wirklich edles Teil. Herzlichen Glückwunsch dazu. Ich mag Bindings und Rosetten sehr. Auch kleine Einlagen in der Kopfplatte oder Steg. :D  Da sieht man mal wieder wie verschieden die Geschmäcker sind. :D Und auf den Klang bin ich sehr gespannt, vielleicht sehen wir uns ja auch noch mal auf einem Treffen, würde mich sehr freuen. :D

Gruß Johnny ;)

PS: Da sieht man mal wieder wie klein die Welt ist. Da gibt es einen hervorragenden Instrumenten Baumeister fast vor der Haustür und man weiß es nicht. :|

nanja

Aha, Danke, Maik, nun weiß ich, warum bei meiner Uke die Stegeinlage einen Bogen nimmt, so dass die C-Saite ein wenig \"gelängt\" wird.

Für Haoles Uke ist das natürlich \"Pflicht\"! Da musste sich der Meister ja an die Eigentümlichkeiten einer Uke mit High-G Stimmung anpassen. Gar nicht übel für einen Gitarrenspezialisten irgendwie. (Nein, das meine ich nicht ironisch!) Er scheint Uken zu mögen...  :D

Mike von D

Schön das ich helfen konnte.

Wobei die Recherchen bei mir mehr neue Fragen ergeben und wenige beantwortet werden konnten.
Für mich ist klar das es ein 100%ig intonierendes und Bundreines Saiteninstrument niemals für den normalen Spieler geben wird.
Aber wie schon erwähnt gemessenen 100%! ;)

Maik

nanja

Aber du kannst den Meister doch persönlich fragen, befragen, ausfragen, löchern...
Das ist doch super! Oder lässt er sich nicht so in die Karten schauen?  8)

Mike von D

Doch, der hat mir schon das ein oder andere verraten was ich äüßerst Interessant finde.

Wenn ich könnte würde ich nochmal eine Ausbildung machen ;)

Maik

Doc Aloha

#42
Zitat von: nanjaFür Haoles Uke ist das natürlich \"Pflicht\"! Da musste sich der Meister ja an die Eigentümlichkeiten einer Uke mit High-G Stimmung anpassen. Gar nicht übel für einen Gitarrenspezialisten irgendwie. (Nein, das meine ich nicht ironisch!) Er scheint Uken zu mögen...  :D

Nun Hmmmtja,
der Beruf heisst ja: Zupfinstrumentenbauer oder -Macher.
Dass die meisten Vetreter dieser Zunft die grossen Sechssaiter bauen, liegt wohl nur daran, dass die Ukulele in Europa bisher nicht so populaer war.
Auf jeden Fall baut Meister Hegewald eine Ukulele mit der gleichen Hingabe wie seine Meistergitarren - wofuer ich dankbar bin. Sehr.
Handwerklich gibt es da ja bis auf solche kleinen Details wie die hohe G-Saite eigentlich keine Unterschiede...

PS: Keine Umlaute auf dieser Tatstatur - bin gerade gelandet...

Doc Aloha

Zitat von: Johnny-FlashEin wirklich edles Teil. Herzlichen Glückwunsch dazu. Ich mag Bindings und Rosetten sehr. Auch kleine Einlagen in der Kopfplatte oder Steg. :D  Da sieht man mal wieder wie verschieden die Geschmäcker sind. :D Und auf den Klang bin ich sehr gespannt, vielleicht sehen wir uns ja auch noch mal auf einem Treffen, würde mich sehr freuen. :D

Gruß Johnny ;)

PS: Da sieht man mal wieder wie klein die Welt ist. Da gibt es einen hervorragenden Instrumenten Baumeister fast vor der Haustür und man weiß es nicht. :|
Das meinte ich ja, als von einem Treffen zu dritt oder viert sprach.
Ja, manchmal braucht man nicht so sehr in die Ferne schweifen..

Doc Aloha

Zitat von: EarlyguardObwohl ich gut nachvollziehen kann, warum Haole bei dieser Uke solchen Perfektionismus zelebriert:
er möchte für seine Investition das bestmögliche Ergebnis! Und das ist mehr als nachvollziehbar! :D
Eigentlich geht es mir ja insgesamt darum, herauszufinden, was die ultimative Ukulele sein koennte. Ob wir  das erreichen werden?
Der Perfektionist ist eigentlich Meister Hegewald, der sich aber unendlich viel Zeit genommen hat, um Anregungen aufzunehmen, zu bedenken und zu besprechen. Insgesamt haben wir sicher mehrere Tage in seiner Werkstatt nur laut nachgedacht.
Und vieles hat er einfach so gemacht, weil es seine Art ist. Die Decke ist z.B. gestimmt, und ueber die kleinen Details an Steg und Sattel hatten wir nicht gesprochen..
Vor lauter Detailverliebtheit ist dann der geplante Nullbund voellig untergegangen.
Die Naechsten werden einen haben...