Hohe C-Saite reißt

Begonnen von loop, 13. Apr 2022, 20:04:57

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loop

Bei meiner selbst gebauten 8-saitigen Bariton Ukulele ist mir grade eben die hohe C-Saite (523Hz)

zum zweiten Male mit gemeinem Schlag in den linken Ringfinger gerissen.


Die Mensur ist 51,2 cm, die Saiten sind Aquila Super Nylgut (8-strings).

Ich denke, die Tonlage um einen ganzen Ton zu senken, so daß es dann

statt GGCCEEAA  EEAACCGG ist.

Die gerissene hohe C Saite hat dann statt 523 Hz nur noch 440 Hz.

Vielleicht wird sie dann etwas länger halten...?

Vielleicht hat hier jemand einen Tipp?

Mit Ukulelen habe ich noch keine Erfahrung, mit Gitarren schon, (selbst gebaute akustische und auch elektrische)


Dedel

#1
Wo ist die Saite denn gerissen? Ich hatte mal ein ähnliches Problem und die Ursache dafür war ein unsauber gearbeiteter Sattel.
Wenn die Sattelkerben (oder der Steg, wenn die Saite unten gerissen ist) nicht sauber poliert werden, dann reibt die aufliegende Saite sich durch relativ schnell durch.
Als ich also meinen Sattel nachpoliert hatte, war das Problem beseitigt.

Manchmal haben auch die Mechaniken scharfe Kanten, die für schnellen Saitenverschleiß sorgen.

loop

Der längere Rest der Saite reicht noch ca. 2 cm über den Sattel hoch in Richtung Achse.
An der Achse hängen noch ca. 12 cm die drum gewickelt waren.
Daher schließe ich die Achse und auch den Sattel als Schuldigen aus.


Floyd Blue

#3
Die übliche Stimmung der Baritonukulele ist DGHE. Wenn Du nicht spezielle Saiten für die GCEA-Stimmung aufgezogen hast, die ja eine Quarte höher ist und für kürzere Mensuren passt, könnte das ein Grund sein für das Reißen der Saite.

Was ist mit Achse gemeint?

Dedel

Den Sattel als Ursache würde ich noch nicht ganz ausschließen. Die Saiten sind ja recht elastisch. D.H., wenn die Saite noch 2 cm über den Sattel hinausreicht, hat sie im gespannten Zustand wahrscheinlich bis zur Achse der Mechanik gereicht.
Und, wenn da eine scharfe Kante in der Bohrung ist, ...
Floyd Blue könnte allerdings auch recht haben, der Gedanke liegt nah.

Und übrigens, schickes Instrument, Hut ab .

loop

#5
Zitat von: Floyd Blue am 14. Apr 2022, 06:36:10
Was ist mit Achse gemeint?

Die Achse bei den Mechaniken hat ein Loch in das die Saite eingeführt wird und um die sie gewickelt wird.

Du hast bestimmt recht daß die Stimmung zu hoch sein könnte.
Ich habe die GCEA Stimmung in einer amerikanischen Anleitung gefunden
und dachte, sie könnte mit den Nylgut Saiten für 8-saitige Ukulelen gemacht werden.
Die nächste Stimmung werde ich mal statt der angedachten EEAACCGG mit DGHE machen,
da scheint etwas weniger Spannung zu sein.

loop

Zitat von: Dedel am 14. Apr 2022, 09:35:30
Den Sattel als Ursache würde ich noch nicht ganz ausschließen. Die Saiten sind ja recht elastisch. D.H., wenn die Saite noch 2 cm über den Sattel hinausreicht, hat sie im gespannten Zustand wahrscheinlich bis zur Achse der Mechanik gereicht.
Und, wenn da eine scharfe Kante in der Bohrung ist, ...
Floyd Blue könnte allerdings auch recht haben, der Gedanke liegt nah.

Und übrigens, schickes Instrument, Hut ab .

Danke für Dein Lob! ;)

Ich werde die Ränder der Löcher an den Achsen mal leicht abrunden.
Vielleicht sitzt da das Problem...

Mich hat übrigens sehr erstaunt, wie lange sich die Saiten
beim Stimmen noch dehnen bis endlich die Stimmung hält.

Bei meinen Gitarren habe ich es bisher ja immer nur mit Stahlsaiten zu tun gehabt.

Floyd Blue

Zitat von: loop am 14. Apr 2022, 11:21:39
Zitat von: Floyd Blue am 14. Apr 2022, 06:36:10
Was ist mit Achse gemeint?

Die Achse bei den Mechaniken hat ein Loch in das die Saite eingeführt wird und um die sie gewickelt wird.
Die Teile kannte ich bisher als Wellen, aber der Begriff "Achse" ist natürlich auch richtig.

Zitat von: loop am 14. Apr 2022, 11:21:39
Du hast bestimmt recht daß die Stimmung zu hoch sein könnte.
Ich habe die GCEA Stimmung in einer amerikanischen Anleitung gefunden
und dachte, sie könnte mit den Nylgut Saiten für 8-saitige Ukulelen gemacht werden.
Die nächste Stimmung werde ich mal statt der angedachten EEAACCGG mit DGHE machen,
da scheint etwas weniger Spannung zu sein.
Diese amerkianische Anleitung würde mich mal interessieren. Kannst Du sie mal bitte verlinken?

Müsste es bei Deiner alternativen Stimmung nicht EAC#G# heißen (Ich spare mir hier die doppelte Benennung)? Das Intervall zwischen den Saiten 2 und 3 passt sonst nicht mehr mit den erlernten Griffbildern zusammen. Wie verhalten sich die Chöre untereinander? Sind die Saiten oktaviert, unisono oder irgendwie gemischt? Das ist leider auf dem Bild, in dieser Auflösung nicht zu erkennen.

Das Instrument sieht in der Tat sehr hübsch aus. Wenn Du Deine Stimmung gefunden hast, würde ich gerne mal ein Klangbeispiel hören.

allesUkeoderwas

#8
Gemäß Herstellerangabe sind die Saiten für Tenorukulelen in Stimmung gcea.
Da wundert's mich nicht, daß die Saite reißt.
Bei Deiner Mensur (Baritonukulele) würde ich daher dghe stimmen.
Hat auch den Vorteil, daß die Gitarrengriffe passen.

Ich vermute mal, daß Du die Gitarre aus einer 1/4tel, oder 1/2ben Kinder Klassikgitarre gebastelt hast. Meine Experimente diesbezüglich waren eher ernüchternd, da die Kindergitarren schon von Hause aus wegen der dicken Decke eher matschig und blass klingen. Die Aquilas bringen zwar etwas mehr Punch als Nylons, aber Wunder können auch sie nicht verbringen. Noch eine Möglichkeit: Ein selbst zusammengestellter Satz Carbonsaiten Tension xtra hard für fractional Guitars.

Ukulelen: Nur Schrott

loop

Hier der link: https://coolukulele.com/8-string-ukulele-tuning/

Mit der Stimmung DGHE hat es jetzt prima geklappt.
Was mich etwas stört, ist die sehr langwierige exakte Stimmung.
Es hält der eingestellte Ton nicht gleich sondern "rutscht" sehr lange weiter runter.
Wahrscheinlich brauche ich Geduld.

Gebaut habe ich die Ukulele aus Ahorn-Holz, das ich noch rumliegen hatte und
einiger Fichten Reste. (Boden Tineostreifen)
Mit meinem Biegeeisen läßt sich das problemlos machen.

Floyd Blue

Zitat von: loop am 14. Apr 2022, 14:11:10
Hier der link: https://coolukulele.com/8-string-ukulele-tuning/
Danke! Dort steht allerdings, dass Barionukulelen (üblicherweise) eben in DGHE gestimmt werden.

Zitat von: loop am 14. Apr 2022, 14:11:10
Mit der Stimmung DGHE hat es jetzt prima geklappt.
Was mich etwas stört, ist die sehr langwierige exakte Stimmung.
Es hält der eingestellte Ton nicht gleich sondern "rutscht" sehr lange weiter runter.
Wahrscheinlich brauche ich Geduld.
Es ist üblich, dass Kunststoffsaiten länger benötigen um sich zu "setzen". Geduld ist genau das richtige Stichwort. Und zwischendrin immer mal ein wenig "vorsichtig" dehnen, damit die innere Struktur der Saiten nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

loop

@ Floyd Blue: Ich danke Dir für die Info!

Etwas zu schnell habe ich dabei überlesen: except that the pairs are DDGGBBEE instead of GGCCEEAA.

Floyd Blue


mandolinus

Hallo,
hätte hier jemand für die wohl versuchte gcea Stimmung für die Bariton-Ukulele eine Empfehlung für Saiten?
Mir sind die Saiten der normalen dghe Stimmung zu lasch und labberig, die Tenor in gcea hat viel mehr Spannung und einen schöneren Ton.
(auf der größerer Mensur einer Caipira von 56 statt 52cm war dann auch die Spannung dann besser passend, aber nach wie vor in dghe)
Würde mich über Tipps zu gcea auf Bariton sehr freuen. VG

Louis0815

Zitat von: mandolinus am 15. Apr 2022, 21:40:39
Würde mich über Tipps zu gcea auf Bariton sehr freuen. VG
Ken Middleton und seine Living Water Strings - der hat die als Custom Set mit high oder low g im Angebot
https://www.kenmiddleton.co.uk/shop
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)