Vorstellung Harley Benton Solid U-Bass und andere/s...

Begonnen von allesUkeoderwas, 20. Dez 2022, 16:34:59

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allesUkeoderwas

Nachdem ich all meine kleinen Bässe (U-Bässe, Mini- und Reisebässe) auf meine persönlichen Ansprüche ohne Gummi umgebaut habe, war mir mal wieder nach einem "Gummi" Bass. Akustische U-Bässe mag ich nicht, und so bekam ich beim HB Solid U-Bass plötzlich einen Anfall von BAS, zumal der Preis von 119 € einfach unschlagbar ist.

Die schlechten Rezensionen im Netz haben mich nicht abgeschreckt. Kann ich auch nicht nachvollziehen! Wer die absolute Bundreinheit mit Stimmgerät im 12. Bund bei einem Gummi U-Bass mit derart kurzer Mensur überprüft, sollte sich einen "richtigen" Bass anschaffen.

Den Piezo mußte ich etwas nacharbeiten, da die G Saite im Vergleich zu den anderen etwas mager klang. Das kommt aber auch bei hochpreisigen Marken U-Bässen vor und liegt an der Art der Piezo Tonabnehmer. Auch mußte ich die Potis mehrfach hin- und herdrehen, bevor sie zuverlässig ihren Dienst taten. Einziger Mangel: Mit meiner Funkübertragung gibt es leise Nebengeräusche, die aber mit Klinkenkabel nicht auftreten. Vermutlich ein Masseproblem in der Klangregelstufe. Werd ich schon noch rausfinden... Ja, und dann gibt's evtl. doch noch was zu bemängeln: Bei Solid Bässen ist es üblich, daß sich ein Gurtpin am Korpushorn befindet. Den hat man eingespart.

Hier der Bass mit weihnachtlicher Soundprobe am Vox VX 50 BA Bassverstärker mit billigem Recorder aufgenommen...



https://youtu.be/NnO_w-dy2lQ

Ob der Bass anfängergeeignet ist, mag ich nicht entscheiden. Der Preis ist es, aber das schmale Griffbrett und die etwas kürzere Mensur?...
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#1
@Nachtrag/Ergänzung:

Der Bass ist ab Werk mit Aquila Thunderblack Strings ausgerüstet. Die wollte ich eigentlich statt U-Bass bestellen - Kosten 28 € - Die kann ich mir jetzt sparen.

Haptisch erinnern mich die Thunderblacks an die teuren Pahoehoe Road Toad Saiten für 67 €. Nicht so glänzend, aber genauso minimal sticky - Kann man mit Nasenfett beseitigen. Bei der Stimmstabilität sind die Thunderblacks aber klar im Vorteil. Auch wird die G Saite nicht schon nach kurzer Zeit immer dünner, was mir die Spielfreude mit den Road Toad Saiten damals vermiest hat. Leichte Spiel-Rattermarken an den Saiten nach 2 Stunden Spiel lassen sich wie bei den Road Toad Saiten erkennen, ist aber nicht weiter beunruhigend.

Im Video sind alle Potis (Bei Bass und Amp) auf Mitte/Neutral gestellt, nur die Lautstärke hab ich bei Bass und Amp auf 1/4 runtergedreht. Ich spiele über alle 4 Saiten und alle 4 Saiten sind auch gleich laut. Es läuft noch nicht so flüssig beim Spiel, ich hatte keine Zeit (Lust) zum Üben (Quasi Schnellschuss) und ich muß mich erst noch an den schmalen Hals gewöhnen. Man hört übrigens die Fingergeräusche, die aber mit Nasenfett auf 0 reduziert werden können.

So, ich glaub das war's mit dem Review - Falls ich was vergessen hab, könnt Ihr ja fragen...

Gruß, Jogi!

P.S.:
Vielleicht gibt's ja hier ne nette Diskussion zu billigen U-Bässen und so... Etwas Leben in der Bude würde dem Forum gut tun, zumal ich mir die Finger wund geschrieben hab und mir überlege, ob das hier überhaupt was bringt...
Ukulelen: Nur Schrott

Bugle

Klingt doch völlig in Ordnung und alle Saiten gleichmäßig laut.

Mich würde interessieren wie Du "den Piezo etwas nacharbeiten" konntest. Untersteg-TA nehme ich an? Hast Du den TA anders positioniert, unterlegt oder was weggenommen? Würde mich interessieren, da ich eigentlich immer nur Piezoelemente unter die Decke klebe und da ist nix mit nacharbeiten.

allesUkeoderwas

#3
Das ist eine Blechschiene mit einzelnen Piezo-kristallen/-plättchen je Saite, obendrauf ein kompensierter Kunststoffsteg, der aussieht, als würde er aus einzelnen Elementen pro Saite bestehen, ist aber nicht so, es ist ein Teil. Das Ganze sitzt in einer höhenverstellbaren Holzbrücke mit eingefrästem Schlitz. Es gibt 2 Möglichkeiten, um die Dinger zu optimieren: 1. Man trennt die einzelnen Elemente mit der Puksäge, um einen gleichmässigen Anpressdruck zu erhalten... Ich bevorzuge jedoch die 2. Möglichkeit: Man nimmt den Piezoabnehmer auseinander, indem man die schwarzen Enden abzieht und überarbeitet die komplette Unterseite der elfenbeinfarbenen Plasti-Stegeinlage, damit sie gleichmässig auf den Piezokristallen aufliegt. Bei der 1. Möglichkeit besteht die Gefahr, daß die einzelnen Teile der Stegeinlage rausfallen und verloren gehen, da sie nur noch von den Saiten gehalten werden. Vorher sollte man in beiden Fällen sicherstellen, dass der komplette Abnehmer freigängig und eben in der Holzbrücke liegt.
Das Ganze wird anschaulicher, wenn man das Teil auf einem Foto sieht...

https://www.amazon.de/dp/B08G44N7Y4/ref=asc_df_B08G44N7Y41671373860000/?tag=billigerdempce-21&ascsubtag=UUID17ca7f56734f48f285536909340b8a63&creative=22662&creativeASIN=B08G44N7Y4&linkCode=df0

Dinger dieser Bauart werden auch in großen Akustikbässen und Akustikgitarren (z.B.: Shadow SH091) verbaut. Ich glaub, das war ursprünglich mal eine Entwicklung von Schaller/Shadow, jetzt kommen die Dinger in den U-Bässen vermutlich alle aus China.
Ukulelen: Nur Schrott

Bugle

Besten Dank für die anschauliche Beschreibung. Ich hatte schon vermutet, dass Du diese Lautstärkedifferenz aufgrund unterschiedlicher Anpressdrücke der Saiten auf den Piezo hast.
So wie Du es beschrieben hast, halte ich auch die von Dir beschriebene 2. Möglichkeit für besser und auf Dauer bestimmt auch langlebiger. Die Stegeinlagen-Einzelteile gehen bestimmt über kurz oder lang verloren.
Viel Spaß mit und an dem Bass.

TooOldForRockNRoll

#5
Danke für die Vorstellung, das Video werde ich bei Gelegenheit wenn ich es nicht vergesse am PC anschauen, auf meinem Handy geht das leider ohne Link nicht.

Das von dir geschilderte Problem mit unterschiedlich lauten Saiten habe ich auch schon bei teuren Kala UBässen erlebt.

Als billigen oder genauer gesagt preiswerten UBass möchte ich den Cascha Premium HH 2175 ins Spiel bringen den ich jetzt einige Zeit habe. Auch wenn er kein "Solid Bass" ist. Er hatte von Beginn an ohne Nacharbeiten von mir oder vom Händler gleichmäßig laute Saiten. Er hat auch "out of the Box" zwei Gurtpins so wie es bei einem UBass meiner Meinung nach sein sollte. Er ist oktavrein, zumindest soweit ich es nach Gehör mit Flageolets im 12. Bund beurteilen kann. Wobei ich mich bei der Oktavreinheit mehr auf mein Gehör als auf ein Stimmgerät verlasse.

Gekostet hat er mich 185 €, etwas mehr als du für deinen Harley Benton bezahlt hast. Trotzdem finde ich ihn preisgünstiger da ich an ihm keine Hand zum Nachbessern anlegen musste.

Music is my best friend

allesUkeoderwas

Zitat von: TooOldForRockNRoll am 20. Dez 2022, 21:14:38
Er ist oktavrein, zumindest soweit ich es nach Gehör mit Flageolets im 12. Bund beurteilen kann. Wobei ich mich bei der Oktavreinheit mehr auf mein Gehör als auf ein Stimmgerät verlasse.

Wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Dann wär er reif für die Tonne. Ich rede von Bundreinheit bei einem Gummibass mit entsprechend hoher Saitenlage, die sich auch nicht mit kompensierter Stegeinlage korrigieren lässt. Dass die Bünde korrekt gesetzt sind, setze ich mal bei jedem käuflich zu erwerbenden Saiteninstrument voraus.

Ich wollte auch keinen billigen, bzw. preiswerten (akustischen) U-Bass, ich wollte nur Saiten kaufen und die waren zufällig auf einem superkleinen Solid U-Bass mit einer Mensur von nur 51 cm, den ich zwar nicht brauche, der aber sofort mein Herz eroberte.
Ukulelen: Nur Schrott

Bebopalula

Ich finde es Klasse, wenn eine Gruppe durch einen Bass unterstützt wird. Leider gibt es nicht so viele Spieler/innen, aber wenn ein Bass dabei ist, klingt es gleich viel rhythmischer und voller. Mit dem Zufalls-Bass hast du einen guten Kauf getan, klingt jedenfalls anständig.  :)
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https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Floyd Blue

Danke für die Beschreibung, besonders auch für die Erläuterung der Behebung der Lautstärkenunterschiede.

Ich bin allerdings nie wirklich mit den Gummisaiten warm geworden. Zur Not spiele ich sie aber auch, wenn mal jemand seinen Bass dabei hat, aber keinen Spieler dazu.

allesUkeoderwas

@Bebopalula
Du hast vollkommen Recht. Drums & Bass sollten in keiner Band, oder Gruppe fehlen. Der Bass ist das Fundament eines Liedes, dennoch keiner merkt, dass er da ist, aber jeder vermisst ihn, wenn er fehlt. Wobei ich mir bei manchen Ukulelegruppen wünschte, dass er endlich verstummt, da er einfach zu dominant (laut) wummert. - Aber manche glauben leider dat muss so.
Ukulelen: Nur Schrott

ukelmann

#10
Schöne Vorstellung des Solid Bass!
Ich habe zwei bundlose, akustische (einer in Firma für Band, einer zu Hause), einen Harley Benton und einen etwas hübscheren, besser ausgerüsteten Pepe Sanz (von Malama abgekauft), eigentlich beide mit weißen Gummisaiten, aber der Pepe wurde schon mit "gewebeumwickelten" ausgestattet, ohne jegliche Änderung.

Der günstige Harley Benton und der (keine Ahnung) wie teure Pepe klingen sehr ähnlich, nix besonderes, da zu klein für'n echten Bass, wie aUow schon sagt, ohne Verstärkung ist der Ton nicht das Gelbe vom Ei, aber unverstärkt besser zu hören als Saite auf Brett. Für mich zum Rumstümpern OK.

Die umwickelten Saiten sind im Ton definierter und stimmstabiler, kann ich daher empfehlen. Muss mal schauen welche Marke...
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

allesUkeoderwas

Zitat von: ukelmann am 21. Dez 2022, 22:50:05
Die umwickelten Saiten sind im Ton definierter und stimmstabiler, kann ich daher empfehlen. Muss mal schauen welche Marke...

Die weißen (Thundergut) und die silbernen Silverrumblers) Saiten von Aquila fand ich grausam, daher hab ich die braunen (Thunderbrown) und roten Thunderred) erst gar nicht probiert. Das hatte mir damals den Gummibass verleidet. Die Road Toad Saiten hatten mir aber gefallen. Ich hatte damals (vor ca. 15 Jahren) einen bundlosen Ashbory De Armont by Fender (Mit noch kürzerer Mensur von nur 45 cm), der klang nach Austausch der originalen Silikon Saiten gegen die schwarzen Lakritzschnüre echt fett und ließ sich mit dem breiten Hals auch super spielen.

Wie Du sagst, klingen die umwickelten Saiten (Pyramid Silverwound) wesentlich brillianter und  reicher an Obertönen. Sie sind akustisch auch lauter. Inzwischen gibt es sie auch geschliffen, als Flatwound. Und von Galli gibt es sogar Nylon Tapewound. Alles tolle Alternativen, aber sie klingen halt nicht wie Gummi. Und leider funktionieren sie auch nicht mit einem Magnet PU. Ich hab mir daher bei Pyramid Black Nylon Tapewounds auf Stahlkern maßfertigen lassen. Damit spiele ich mit Magnet PU schon seit Jahren auf einem Samick Corsair Minibass (meinem Rücken zuliebe) in einer Rockband. Ich hab die Dinger auch auf einem akustischen Mini-Traveller-Bass von Kirkland (Kann ich auch sehr empfehlen).

Hier eine Klangprobe vom Samick Corsair (Ist auch nicht viel größer als ein U-Bass) mit Nylon Tapewounds am Vox VX50 BA, den ich auf Akkubetrieb umgebaut hab (Tausendmal besser als so ein Roland Micro Cube, und er wiegt nur 4,5 Kg). Der Amp kann halb aufgedreht locker mit Schlagzeug, 2 E-Gitarren und Sax mithalten (Eigentlich schon zu laut). Klang ist kontrabassig...



https://youtu.be/Qs8MDXhojPI

Ukulelen: Nur Schrott

topinambur

Zitat von: allesUkeoderwas am 20. Dez 2022, 16:34:59
Wer die absolute Bundreinheit mit Stimmgerät im 12. Bund bei einem Gummi U-Bass mit derart kurzer Mensur überprüft, sollte sich einen "richtigen" Bass anschaffen.

Oh, ja! Interessantes Thema.

Ich habe auch HB, allerdings nicht Solid sondern Akustisch. Ich wollte etwas zuhause haben, was auch ohne Verstärker funktioniert.

Hier ist ein Hörbeispiel. Weihnachtlich ;-)

https://youtu.be/fxxwIay08Pw

Klingt es aus der Siecht der Bundreinheit akzeptabel?


allesUkeoderwas

Oh, ja! Klingt gut! Der große Korpus macht's! - Finden viele jedoch "unukelig" - Super Bass, da könnte man mit anderen Saiten sogar noch mehr rausholen.
Ukulelen: Nur Schrott

Bebopalula

Bei eurem Corona- Konzert hört man deutlich, was ein Bass leisten kann. Hängt natürlich auch vom Spieler ab. 8)
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https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos