Suche Ukulelenschule-Buch für Kinder

Begonnen von Linho, 19. Mai 2024, 20:41:18

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Linho

Liebe Ukulisten,

ich suche für die private Unterrichtung eines 6-jährigen eine gute Ukulelenschule in Buchform. Gerne mit Begleit-CD und der nötigsten Musik-Theorie (momentan sind noch keine Noten-Lese-Fähigkeiten vorhanden). Ich würde dann gerne sukzessive das Buch mit ihm durcharbeiten.

Didaktikerfahrung bei mir ist nicht vorhanden, aber man wächst ja mit seinen Aufgaben.

Google findet so einiges, aber mir wäre lieb, von euch eure persönlichen Empfehlungen gerne mit etwas Prosa zu erhalten.

LG
Linho

Uhu

Guck dir mal ,,Komm, wir spielen Ukulele" von Karl Knopf an, Acoustic Music Books.

Wendet sich an Eltern und Kind, hat eine CD, enthält Noten plus Tabs und dürfte zu einem Sechsjährigen passen, der zusammen mit einem Erwachsenen lernt.
Schöner wäre, wenn das Kind bereits Lesen und Schreiben gelernt hätte, aber das Buch funktioniert auch so.

Linho

Danke, Uhu, sieht spannend aus. Und Du hast da ja selbst als Musiklehrerin Erfahrung dadurch, denke ich?

Mich irritiert ein wenig folgende Amazon-Rezension:

" Das einzig Positive an dieser Ukulelenschule ist das Layout.
Ein Kind im Grundschulalter sollte langsam an das Notenlesen herangeführt werden. Das kann auch über Tabulatur geschehen; nur wenn das gesamte Material aus Noten und Tabulatur besteht, das Kind also immer die Tabs vor Augen hat, liest es nicht die Noten, sondern die Tabs. Auf Seite 36 wird die Notenschrift erklärt, obwohl bereits auf Seite 10 Noten vorkommen, um die man sich aber nicht kümmern soll!?
Das didaktische Prinzip vom leichten zum schwierigen wird völlig vernachlässigt. Leichtes folgt auf Schwieriges, z. B. werden Notenwerte auf Seite 11 von der ganzen Note bist hin zur Sechzehntelpause abgehandelt. Mehrstimmiges Spiel findet man bereits am Anfang des Heftes, ebenso Notierungen, die im achten Bund der Ukulele gespielt werden sollen. Dafür ist das letzte Lied im Heft einstimmig und mit einem Tonumfang von 6 Tönen in den ersten drei Bünden so leicht zu spielen, dass es an den Anfang gehört.
Die klitzekleinen Griffbilder über den Noten helfen nicht, sondern erschweren das Lesen.
Insgesamt ärgerlich, von einem Pädagogen hätte ich mehr erwartet. "


-- klingt tatsächlich nachvollziehbar ungeschickt, was meinst Du dazu? Kann man sicher als "Unterrichtender" nochmal ein wenig anpassen/nachjustieren? Die Tabs überkleben, damit Noten gelesen werden? Die Reihenfolge variieren? Die Akkordnamen groß drüber schreiben?

Was verwendest Du ansonsten für Material für die Unterrichtung blutiger Kind-Anfänger?

Uhu

#3
Ich fange mal hinten an: Ich habe aktuell eine offene Grundschul-Ukulelengruppe für Kinder des 3. Schuljahrs. Integrativ - und es sind gefühlt alle Sprachen vertreten, die im Ruhrgebiet gesprochen werden. Schriftlich geht gar nichts! Ich lasse im Unterricht auswendig lernen und hoffe, dass davon etwas hängen bleibt. Du siehst meine Gruppe im letzten Adventskalender und natürlich sind Kinder ohne Ukulele dabei oder welche, die die Griffe vergessen haben oder den Text nicht können ...
Musizieren nach schriftlichen Vorgaben ist lt. Grundschullehrplan ein Ziel, das im vierten Jahr angestrebt wird, die wenigsten Kinder erreichen dieses Ziel.

Wenn ich ein einzelnes Kind unterrichte, knüpfe ich an Vorwissen und Interesse an. Dazu kann dieses Buch hilfreich sein. Wer sich für Zahlen interessiert, lässt sich leichter für ,,Geheimschrift", also Tabs begeistern. Du kannst Liedanfänge als Tabs aufschreiben und raten lassen, ihr könnt gemeinsam Lieder erfinden, ihr könnt beim Erfinden über das Problem unterschiedlicher Tonlängen nachdenken und eine Lösung finden (hohle und ausgefüllte Notenköpfe ...)

Wer nichts Schriftliches mag/kennt, möchte vielleicht mit dir jedes Lied aus dem Buch singen und begleiten. Oder Rhythmen erfinden. Oder Akkordgriffe variieren.

Vielleicht möchte das Kind auch zuerst die Zeichnungen im Buch bunt ausmalen und wunderschöne Notenschlüssel malen.

Wenn du das Buch als Fundgrube sehen kannst und ungefähr vorne anfängst und hinten aufhörst, könnte das euch beiden Spaß machen. Wenn es einem von beiden keinen Spaß macht, bist du derjenige, der für Änderungen zuständig ist.

Die Rezension ist richtig und falsch gleichermaßen, letztlich passt sich die Lehrkraft dem einzelnen Kind an und ergänzt/wählt aus. Notenlesen ist kein wichtiges Ziel für einen Sechsjährigen, der Ukulele ausprobieren, also ,,spielen" möchte.