Anteil der verschiedenen Tonhölzer am Gesamtklang

Begonnen von Linho, 03. Mär 2011, 20:53:47

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Linho

Servus,

ich kann mir kaum vorstellen, dass das hier noch nicht ausführlich breitgetreten wurde, aber über die Suchfunktion habe ich nichts sinnvolles gefunden!

Mich würde interessieren, inwieweit verschiedene Tonhölzer den Gesamtklang beeinflussen.

Beispiel zur Veranschaulichung (vereinfacht gesagt):

Mahagoni = warm, voll
Ahorn = hell, perkussiv

Ukulele: Mahagoniboden, Mahagonizargen, Ahorndecke --> ???
Ukulele: Ahornboden, Ahornzargen, Mahagoniboden --> ???

Welchen Anteil haben die verschiedenen Tonhölzer am Gesamtklang? Kann man pauschal sagen, dass sich beispielsweise die Decke \"durchsetzt\"?

Ich frage deshalb, weil ich hier bei einer Ukulele mit Ahornboden, Ahornzargen und Fichtendecke lese, sie hätte einen warmen, vollen Klang.

Vielen Dank!
Ukuleler in spe

Jan

Abgesehen davon, dass jedes Holz (jede -art und jedes -stück auch wenn es die gleiche Art ist) Unterschiede in der Dichte und Beschaffenheit und damit auch im Schwingungsverhalten, also im Klang, aufweist, denke ich, dass die Verarbeitung einen viel größeren Einfluss auf den späteren Klang des Instrumentes ausübt.

Oder anders ausgedrückt: Ukulelenbauer können durch veränderte Bauweise (andere Beleistung, veränderte Maße) mehr Klangveränderung als durch die Verwendung unterschiedlicher Hölzer hervorrufen.

torstenohneh

Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Tuke

Zitat von: JanAbgesehen davon, dass jedes Holz (jede -art und jedes -stück auch wenn es die gleiche Art ist) Unterschiede in der Dichte und Beschaffenheit und damit auch im Schwingungsverhalten, also im Klang, aufweist, denke ich, dass die Verarbeitung einen viel größeren Einfluss auf den späteren Klang des Instrumentes ausübt.

Oder anders ausgedrückt: Ukulelenbauer können durch veränderte Bauweise (andere Beleistung, veränderte Maße) mehr Klangveränderung als durch die Verwendung unterschiedlicher Hölzer hervorrufen.
Das hat mir der Hamburger Gitarrenbauer Karsten Schnoor genau so erklärt!
Ergänzung aus der selben Quelle: Die Decke ist zum allergrößten Teil für den Klang der Uke verantwortlich.
Aber eben nicht nur der reine Holzname, sondern... s.o.
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Linho

#4
Danke für die zahlreichen Antworten!

Zitat von: torstenohnehGenau zu diesem Thema...

Ein kleines Video...

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich weder mit meinen Boxen noch mit meinen sehr guten Kopfhörern nennenswerte Unterschiede heraushören kann. Liegt das an mir?

Zitat von: TukeDas hat mir der Hamburger Gitarrenbauer Karsten Schnoor genau so erklärt!
Ergänzung aus der selben Quelle: Die Decke ist zum allergrößten Teil für den Klang der Uke verantwortlich.
Aber eben nicht nur der reine Holzname, sondern... s.o.

Aha, dann ist es also wirklich vor allem die Decke. Das ist gut zu wissen.

Blisters_left

Danke @ thorstenohneh - fand das Video schon sehr aufschlussreich  - die PC-Boxen haben\'s aber auch nicht wirklich gebracht, nen guter Kopfhörer half mir da durchaus weiter ;-)

UliS

Dieser Artikel stammt von einem Gitarrenbauer, ich glaube aber, daß viele seiner
Aussagen genauso auf Ukulelen zu übertragen sind:

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonholz.html

apfelrockt

natürlich haben Konstruktion, Handwerkliche Fähigkeiten des Erbauers einen erheblichen Einfluss auf den Klang eines Instruments, aber eben auch die Holz-Auswahl. Ich verweise in dem Zusammenhang immer gerne auf: http://www.martinguitar.com/guitars/features/tonewood.html
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Fedoramann

Hier ist die Palettengitarre von Taylor: http://www.taylorguitars.com/guitars/archive/older/pallet.html

Zitat: \"...it\'s the design and the builder, and not the wood, that define a great guitar, ...\"

apfelrockt

#9
Vielleicht habe ich die Frage ja auch nicht richtig verstanden, aber ging es nicht darum welches Holz wie klingt? Ich habe nichts davon gelesen dass er fragt welchen Einfluss hat die Form und/oder Konstruktion, welchen Einfluss hat der Erbauer. Schätze er fragt das nicht weil er das genauso wie ich für selbstverständlich hält.

Um das jetzt mal an einem Bsp aus eigener Erfahrung fest zu machen. Martin D 18 und D 28. Beide Gitarren baugleich nur erstere aus Mahagoni, zweitere aus Indian Rosewood, beide mit Spruce Top. So, und da klingt die D 28 wesentlich basslastiger mit transparenteren Höhen. Die D 18 klingt irgendwie mittiger, man könnte fast sagen ausgeglichener.

Ich glaube allerdings auch das diese Unterschiede bei Ukulelen, bedingt durch den kleinen Korpus nicht so deutlich hörbar sind.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Linho

Danke nochmal für die vielen Antworten.

Mir ging es primär darum, welchen Einfluss welcher Teil des Instruments hat, wenn es vom selben Instrumentenbauer in der selben Form, aber aus verschiedenen Hölzern hergestellt wurde. Das weiß ich nun, den größten Einfluss scheint die Decke zu spielen...

Und auch die anderen Links waren sehr interessant!