Bräuchte bitte Hilfe mit meinem Verstärker.

Begonnen von seimke, 18. Apr 2012, 14:57:51

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seimke

Hallo zusammen,

ich bin seit einer Woche glückliche Besitzerin einer  Kala Akazie Bariton Ukulele mit Shadow Nanoflex Pickup.  Nachdem bei mir seit einigen Jahren ein Akustikgitarrenverstärker(Laney LA30C) herumsteht wollte ich mal versuchen ob die beiden sich verstehen. Das würden sie vielleicht auch tun wenn ich nur wüßte wie man so einen Verstärker regelt.
Die erste Frage ist welchen Eingang ich nehmen soll. Ich habe \"active\" und \"passive\" zur Auswahl. Nachdem die Uke einen Vorverstärker hat vermute ich mal es muss  \"active\" sein?
Aber die anderen Regler sagen mir nicht viel. Da gibt es: Frequenz, Level,  Gain, Treble, Bass und Reverb und Volume. Das einzige was ich verstehe ist Volume - alles andere weiß ich nicht wie ich das am besten einstellen soll. Ich kann zwar an allen Knöpfen drehen aber wie passt das am harmonischten zusammen? Gibt es hier Regeln? z.B. wenn ich \"a\" hochdrehe sollte ich \"b\" runterregeln?
Auch bei den Buchsen blicke ich nicht ganz durch. Nachdem ich die für die Ukulele habe und noch eine für \"CD in\" und fürs \"Mikro\" frage ich mich wofür es dann noch einen \"Insert\" gibt? Und was schließt man bitte an \"Line out\" an? Einen zweiten Lautsprecher oder könnte man ihn damit auch mit dem Computer zwecks Aufnahme verbinden?
Ihr seht ich habe wirklich keine Ahnung. Könnt ihr mir bitte auf die Sprünge helfen?

Vielen Dank
seimke

Ole Lele

#1
Erst mal einfach anschließen (\"active\" ), Gain auf 0, Volume auf 1/4. Dann Gain hochdrehen, bis Du etwas hörst. Dann Gain weiterdrehen (ggf. Volume runterdrehen, wenn es zu laut wird), solange bis es anfängt, verzerrt zu klingen. Gain wieder zurückdrehen, bis auch dann nichts mehr verzerrt, wenn Du richtig dolle reinhaust. Noch einen kleinen Tick weiter runter, die Stellung Dir merken (markieren) und danach Gain nicht mehr anfassen (es sei denn, Du willst verzerrt klingen, das kommt manchmal ganz gut). Alle anderen Regler kannst Du nach Geschmack verstellen.

\"Line out\" ist tatsächlich gut für den Computeranschluss, ein Mischpult oder zweiten Verstärker, \"Insert\" erlaubt umgekehrt einen Computer- oder Mischpultausgang hier hineinzuleiten.

Viel Freude damit
Ole

seimke


Sintram

Moin!
Ich muss noch eine kleine Korrektur einbringen: Der \"Insert\" ist nicht für den Computer gedacht, sondern für das einschleifen von Effekten. Um den PC, MP3Player oder ähnliches anzuschließen sollte man den \"CD In\", \"Aux In\" oder \"Line In\" nehmen.
Für den Insert braucht man ein etwas anders verschaltetes Insertkabel, das dann sowohl Aus- als auch Eingang liefert. Damit kann man dann externe Gitarreneffekte (zB einen Looper oder Chorus) in den Signalweg bringen.
Ansonsten stimme ich Ole Lele zu: Probier aus, welche Einstellung Dir gefällt. Noch weitere Erklärung:
Treble & Bass regeln den Klang, ähnlich dem Equalizer an der Hifi-Anlage. Gain regelt die Eingangsempfindlichkeit und die Verzerrung (fürs Rocken) :)
Reverb ist ein Halleffekt.
Und nu viel Spaß beim Ausprobieren und spielen. :)

Ole Lele

Ja, normalerweise ist Insert ein kombinierter Send/Return-Eingang, aber bei Laney ist leider vieles anders und leider auch nicht konsistent. Ich habe mir jetzt mal die Beschreibung für genau den Verstärker angesehen, und Insert ist tatsächlich nicht für eine Effektschleife vorgesehen, sondern erlaubt lediglich die Nutzung der Kiste als Aktivlautsprecher. Es bleibt leider in der Beschreibung unklar, ob ein Einstöpseln in Insert automatisch die anderen Eingänge stummschaltet.

Auch der Gain-Regler ist leider etwas anders gemeint als bei anderen Tarrenverstärkern - er bezieht sich nur auf die Mikrophon- und CD-Eingänge. Die beiden Tonabnehmer-Eingänge haben fest eingestellten, unterschiedlichen Gain - wer übersteuern will, muss den aktiven Pickup in \"passiv\" umstecken.

@seimke: \"Gain\" hat also gar keinen Einfluss auf die Verstärkung des Tonabnehmers. Schließt Du noch ein Mikrophon (bzw. CD) an, kannst Du mit \"Gain\" dessen Lautstärke unabhängig von der Instrumentenlautstärke regeln.

Viele Grüße
Ole

seimke

#5
Danke, ich werde das am Wochenende nochmal in Ruhe ausprobieren.  Passiert auch nichts wenn ich einen aktiven Pickup in \"passive\" stecke? Ich meine, nimmt da hoffentlich weder Verstärker noch Ukulele Schaden? Dann ist Laney wohl keine so gute Wahl gewesen?

Ole Lele

#6
Da nehmen höchstens Deine Ohren Schaden. :)

Ansonsten finde ich die Laneys eigentlich nicht schlecht. Der fehlende Effektweg z.B. ist kein wirklicher Mangel, denn man nimmt ja gerade einen Acousticamp, weil man einen möglichst unverfälschten Klang möchte. Mit deinem aktiven Pickup hast Du eh kein Problem, weil Du damit auch ein Effektgerät zwischen Lele und Amp schleifen kannst. Akustisch kann man meist eh nur mit Hall/Reverb und Chorus etwas anfangen, und das auch nur so fein dosiert, dass die Qualität der (im Laney schon eingebauten) Effekte schon nicht mehr ganz so wichtig ist. Der Laney, den ich mal probiert hatte, klang ganz vernünftig. Mit 30 W hast Du auch schon ordentlich Dampf. Von daher glaube ich nicht, dass Du Dich verkauft hast.

Am unverständlichsten ist für Dich wahrscheinlich der parametrische Mittenfilter (Freq, Level). Er ist ein wirklich gutes Extra, um einen ausgewogeneren Klang einzustellen und insbesondere auch zur Vermeidung von Rückkopplungspfeifen (Feedback). Das entsteht so: Der Lautsprecher des Verstärkers erzeugt Luftdruckschwankungen und Deine Lele hat ein Schallloch, durch das Luft ein- und ausströmen kann. Wechselt der Luftdruck genau in dem Takt, mit dem die Luft am liebsten ein- und ausströmt, fängt das Instrument an, mit dieser Frequenz zu schwingen. Über den Pickup erscheint dies im Lautsprecher und so schaukelt sich die Sache immer weiter auf. Grob geschätzt liegt diese Frequenz für Deine Bari bei 150 Hz (Tarre: 100 Hz, Tenor 200 Hz, Sopran 250 Hz), also im linken Bereich des Freq-Reglers. Die beste Einstellung bekommst Du, indem erst einmal ordentlich Feedback erzeugst, also \"Level\" ganz nach rechts, die Lele vor den Lautsprecher halten und \"Freq\" zwischen den ersten Strichen hin und her verstellen, bis es am dollsten pfeift (mit heruntergedrehtem \"Volume\" wird es erträglich, \"Bass\", \"Treble\" und \"Reverb\" auf Null). Das ist die \"Freq\"-Position, die Du Dir für dieses Instrument merken (markieren) solltest. Dann Lele weg vom Lautsprecher, \"Level\" zurück zur Mitte; in die Saiten schlagen und vorsichtig \"Level\" weiter herunterdrehen, bis der Ton ausgewogen ist.

Viele Grüße
Ole

UkeDude

Das wäre man ein schöner Workshop: Wie stell ich meinen Verstärker am besten ein. :)

Danke Ole, wieder was gelernt (Das mit den Frequenzen...)

seimke

#8
Danke,  aber diese Anleitung sagt leider nur aus was was  ist aber nicht wie man es einstellt.  Ich bin total unerfahren damit.  Aber werde das jetzt hoffentlich herausfinden. Bei meinen ersten Versuch hat er halt die ganze Zeit gepfiffen und gekratzt und ich wußte nicht wo ich drehen muss damit es aufhört. Am Wochenende ist keine Schule, da werde ich nochmal mit meinem Sohn in den Keller gehen. Zusammen kriegen wir das jetzt schon hin. Dann spielt einer und der andere versucht die Regler entsprechend einzustellen.  Bisher habe ich ihn nur zwei- oder dreimal mit einer Silentguitar benutzt und das ist schon Jahre her.  Das war viel einfacher - vermutlich weil sie keinen Korpus hat. Eine Anleitung habe ich leider nicht und hatte ich auch noch nie.

vinaka

#9
Ich bin mir nicht sicher, aber das Problem scheint einfach zu lösen zu sein. Vermutlich resultiert es aus \"Rück-Koppelung\".

Mach mal das: Stopfe ein Stück Stoff - ein Handtuch oder ein altes T-Shirt - in das Schalloch deiner Uke.
Wenn es dann geht, dann ist klar, warum es vorher nicht ging.
Und wenn es jetzt geht, dann sehen wir weiter.

Ole Lele

#10
Vinaka hat sehr wahrscheinlich recht, mit dem Verstärker wird alles in Ordnung sein. Ich glaube sogar, dass die Abhilfe noch leichter sein wird.

Ich vermute mal, Du hast die ganze Zeit das gemacht, was ich oben beschrieben habe, wie man die Resonanzfrequenz einstellt: Also mit der Lele so vorm Verstärker gestanden, dass Schalloch und Lautsprecher sich anguckten. Beim Normalbetrieb aber gucken Schalloch und Lautsprecher nicht einander an sondern zum Publikum, so dass die Rückkopplung viel schwächer ist und gegebenenfalls durch den (korrekt eingestellten) Filter ausgemerzt werden kann

Kurz: Der Lautsprecher muss von Dir wegzeigen.

Viele Grüße
Ole

edit: Ach ja, eine andere schnelle Möglichkeit, Feedback zu reduzieren, ist, das Schallloch abzudecken, z.B. mit einem Bierdeckel.