Practice chanter

Begonnen von susa, 19. Jun 2012, 23:39:11

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susa

Hallo ihr,

seit einer Weile habe ich zwecks schulischer Mittelalter-Projektwoche drei kleine Practice chanter (einen für Kinder in C, schottische Griffweise), einen in Hümmelchen-Griffweise und einen in Mittelalterstimmung (A als Grundstimmung). Wenn ich da zwischen gefühlvoll und sehr kräftig in verschiedenen Abstufungen reinpuste, kommt aus allen dreien meist erstmal oder auch nach eine Weile recht unkontrollierbar ein Quäken und Quietschen raus, vor allem beim tiefsten Ton. Ich habe bei einem Youtube-Filmchen gesehen, dass das wohl am Doppel-Rohrblatt liegt und ein Feilen in der Mitte des Blattes hilft. Das brachte beim Hümmelchen schon eine deutliche Reduzierung der unangenehmen Geräusche, aber leider auch eine Tonhöhen-Veränderung mit sich - falls ich mich nicht irre...Also habe ich das Herumkratzen mit feinstem Sandpapier an den anderen zwei Rohrblättern tunlichst sein gelassen.

Hat jemand von euch lieben Dudelsackexperten einen Rat, wie ich diese Tröten einigermaßen zähme? Ist es nur Spieltechnik und wird mit der Zeit besser (d.h. stell ich mich eventuelle zu blöd an) oder ist da was faul, was ich irgendwie schadensfrei beheben kann?

Ich habe vorerst nicht ernsthaft vor, irgendwann mal richtige Dudelsäcke zu spielen, sondern suche einfach diesen Trötenklang, mit dem man Grundschulkinder zum Lachen und zum Begreifen des Doppelrohrblattphänomens bringt...ist manchmal ein netter Effekt. Wenn ihr einen Practice-Chanter kennt, der von sich aus schon richtig akzeptabel klingt (Kunststoff wäre für die Schule besser, lässt sich abspülen), gebt mir ruhig mal einen Tipp...

 ;)

Susanne

H a n s

#1
Da wirst du wohl kein Glück haben...

Ein Practise Chanter ist, wie es der Name schon sagt gebaut, um die typischen
schottischen Griffweisen zu erlernen (Gracings, Birrls, fingertips) und nicht, um damit
mit anderen Instrumenten zu musizieren, sondern seinen Mitmenschen den Krawall
einer richtigen Pipe beim üben zu ersparen.

Wenn du ernshaft Doppellatt Instrumente spielen willst, die nicht gerade ein Fagott
oder eine Oboe sind, dann schau dich mal nach einer Cornamuse oser einer Rauchpfeife um,
eine Schalmei vom Jens Günzel könnte ich auch empfehlen (is nur sauteuer),
Sinn und Zweck, ist es, die schotische/irische Grriffweise zu erlernen unabhängog von
irgend einer Tonart. Es gibt beim Practise Chanter 2 Typen, den normalen, der ungefähr
die Menur einer Blockflöte hat und den Long Practise Chanter, der genau der Mensur des
Chanter entsprechenden Pipe entspricht.
Gute chanter liegen genau eine Oktave tiefer als die Pipe, also beim bei der momentanen
Stimmung für Great Highland Pipes bei Bb (schottische Notation A ),. aber das muss nicht unbedingt sein.

Will man nun von Bb so richtig nach C (was anderes geht eh nicht), dann muss man das Reed tiefer in den Chanter stecken, was meistens nur mit tiefer Bohren der Reed Aufnahme Bohrung errreicht werden kann.
Das Reed selbst zu verändern ginge auch, aber das braucht sehr viel Erfahrung oder sehr viele Reeds.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

susa

Vielen Dank für den Rat, lieber Hans,

leider sind die Schalmeien und Cornamusen aus Holz und sowas geb ich den Grundschulkindern gar nicht gern in die Hand, falls das mal sein soll. Ansonsten hätt ich schon gern eine Cornamuse, wenn die mal aus ABS oder so wäre, aber vielleicht klingt die dann nicht schön...?

Dass die Practice Chanter zum Rumüben da sind, weiß ich ja, aber ich brauch die im Grunde nur zum sinnentleerten  8) Frust-Tröten und vor allem für die Schule, und dafür wäre mir ein Dudelsack eben zu teuer und auch verlorene Liebesmüh für diesen Zweck! Nur das Wietschen stört mich eben, und ich denke, das ist vielleicht nicht normal.

TERMInator

#3
Wir haben ein Practice Chanter für den mittelalterlichen Marktsack von Michael Hofmann , die sind von guter Qualität, er hat auch andere Ausführungen (GHB etc.).
Alle Schalmeien/Rauschpfeifen die ich kenne liegen zwischen laut und brachial laut (bis 105db), und Güntzel ist eher auch nicht für leise Instrumente bekannt. In Selb werden wir uns die mal ansehen.

susa

Vom Michael Hoffmann habe ich das Hümmelchen vor Jahren her und habe auch die beiden anderen Modelle jetzt kürzlich von dort angeschafft. Eben die zirpen (brummen, fiepen) so unglaublich schlimm, obwohl sie sicher gut sind. Mich würde eben interessieren, ob ich das Zirpen mal irgendwie abstellen kann..wahrscheinlich mache ich irgendwas falsch.

TERMInator

Warum rufst Du dann den Hofmann nicht mal an ?
Der ist am Telefon sehr nett und hilfsbereit.

Wie spielt ihr die PCs - wie einen Dudelsack oder wie eine Flöte ?
Du musst dauerhaft reinblasen und dabei die Töne spielen und nicht wie bei einer Flöte die Einzeltöne blasen.

susa

Bei den PCs klappt komischerweise manchmal schon die Zirkuläratmung ganz gut, die ich mal beim Mad Matt im Didge-Kurs gelernt habe, aber noch nicht länger als 5 Minuten durchhalte...ansonsten kann man natürlich auch mit Flötenartikulation spielen. was beim richtigen Dudelsack natürlich nicht geht. Den Herrn Hofman anrufen kann ich wohl erst in den Schulferien. Das Theaterstück mit Tabor pipe und Ukulele und drums ist in der Schule erfolgreich gelaufen, nun sind die Zeugnisse im Endspurt, dann kommen die Ferien, mal sehen...

TERMInator

Zitat von: susaansonsten kann man natürlich auch mit Flötenartikulation spielen. was beim richtigen Dudelsack natürlich nicht geht
Nein, das sollte man auch beim PC nicht tun. Außer, daß man natürlich ab und an auch mal einatmen muß sollte der dauerhaft im Schwingung bleiben.